Provokation, warum?
Wieso gibt es Menschen, die einen grundsätzlich immer provozieren wollen?
Heiligt der Zweck die Mittel?
Provokation, wozu? Was haltet Ihr davon?
Wieso gibt es Menschen, die einen grundsätzlich immer provozieren wollen?
Heiligt der Zweck die Mittel?
Provokation, wozu? Was haltet Ihr davon?
Anonym
Beste Antwort
Soviel ich weiß, kommt der Begriff der Provokation aus dem Lateinischen und bedeutet als Verb: "hervorrufen". Mit dieser Herkunft im Kopf, bewerte ich Provokation zunächst auf jedenfall nicht als negativ.
Provokation braucht zwei Seiten: einen, der provoziert, und einen, der sich provozieren lässt.
Provozieren können nicht nur Worte, sondern das gesamte Verhalten inklusive Kleidung. In einer Gemeinschaft provoziert in gewissem Maße immer das Außergewöhnliche, ruft Bewunderung oder auch Unverständnis hervor. Der Provozierende weicht von der Norm absichtlich oder unabsichtlich ab. Aus Gründen der Gemeinschaftserhaltung (Herdentier Mensch etc.) wird unabsichtliche Provokation nicht so übel genommen wie beabsichtigte.
Doch innerhalb der Norm bleibend sind ebenfalls Provokationen möglich:
Konkreter werdend, muss manchmal einfach hervorgerufen, provoziert werden.
Als Beispiel möchte ich dazu eine indifferente Haltung oder auch Meinung anführen in einer Situation, da geboten ist, Farbe zu bekennen. Manchmal versteckt sich jemand immer hinter anderen ("Licht unter den Scheffel" beispielsweise). Was gibt es besseres, als zu provozieren, z.B. bei letzterem forsch nach der eigenen Meinung zu fragen, sie zu evozieren. Oder ein wenig frech zu sein, um somit zu provozieren. Eine Reaktion kommt in aller Regel. Im ersteren Falle könnte man provozieren, indem man eben sehr pointiert eine Extrem-Stellung bezieht, um sein Gegenüber überhaupt zum Nachdenken und zur Äußerung zu bewegen. Selbst war ich schon des öfteren froh, in beschriebener Weise provoziert worden zu sein. Wenn alles so lau ist, läuft es einfach an vielen ab, sofern sie wie ich etwas denkfaul sind.
Dennoch möchte ich differenzieren zwischen Provokation als Mittel zum Zweck und dabei zwischen probater und nichtprobater Möglichkeit und Provokation als Selbstzweck bzw. Ausdrucksweise annähernd dissozialen Verhaltens.
Oben beschriebene Provokation halte ich persönlich als probates Mittel zum Zweck, wach zu rütteln: "Empowerment", da wo ein Mensch oder eine Gruppe (wie z. B. eine Schulklasse) seine eigenen Kräfte nicht kennt, geschweige denn, einsetzen würde. Für nicht angemessen würde ich verletzende Provokation halten, in gewissem Sinne unter die Gürtellinie.
Oder so etwas wie Selbstverletzung mit dem Ziel, den anderen aus seinem Phlegma zu locken...
Muss jemand an sich ständig provozieren, ist bildlich gesprochen die homöopathische Dosis überschritten: Provokation wirkt als Gift - und zwar auf beiden Seiten. Sie fällt wieder auf den zurück der austeilt. Dazu sind nur Menschen fähig, die nicht in sich selbst wohnen, die sich eigentlich machtlos fühlen.
Aber wie gesagt, in einer recht eingeschworenen Gemeinschaft wirkt ja selbst die Wahrheit oder eine leicht abweichende Meinung provozierend. Andersdenker sind eben unbequem.
Gabi
ich glaube das sind menschen die aus dem kleinkindalter noch nicht ganz hinaus sind.wenn man sie im positiven sinn nicht beachtet(aus ihrer sicht zu wenig beachtet)dann beginnen sie zu provozieren....um ueberhaupt irgendeine reaktion zu bekommen.man sollte versuchen dadrueber zu stehen...aber wer schafft das?
Simone W
gewalt ist keine lösung in der heutigen welt egal was für eine provokation es ist
Anonym
Ich kann Dir nur sagen, daà ich davon gar nichts halte. Deshalb weià ich auch nicht, was es denen gibt, die provozieren.
Kann ich nicht nachvollziehen - ich könnte mir höchstens vorstellen, daà diese Menschen eine Art "Lust" empfinden zu sehen, wie sich jemand anderes ärgert und aufregt oder empfindlich reagiert. Je nachdem, wie die Provokation geartet ist.
Und nein, der Zweck heiligt nie die Mittel. Das ist armseelig, so zu denken (damit meine ich nicht Dich, sondern die, die das glauben)
Anonym
Immer mit dem Strom schwimmen ist auch ziemlich ungesund.
Die Menschen, die grundsätzlich und immer provozieren wollen, haben glaube ich ein Problem mit sich selbst und greifen an, bevor man sie eventuell angreifen könnte. Ziemlich unangenehm für die Umwelt. Oft ist es Selbstschutz, allerdings einer mit fieser Wirkung.
Nun gibts aber auch Menschen, die sind einfach anders, und leben und denken anders. Da kann es auch sein, dass diese an sich friedfertigen Zeitgenossen, die an sich nur etwas anders ticken, von vielen als Provokation angesehen werden, weil sich die eigenen Defizite vieler sehr angepasster Menschen darin spiegeln. Solche Leute wollen einfach nur in Ruhe ihr Leben leben und haben mit anderen kein problem. Das Problem dieser "Spiegel" ist nur, dass Leute, die keine Spiegel ertragen können, weil sie zu sehr in ihrer abgesteckten kleinen heilen Welt ohne Veränderungswunsch leben,
mit Aggression reagieren und meinen, die Spiegel machten das mit Absicht um sie zu provozieren. Dabei sind solche Leute nur die perfekte Projektionsfläche für die eigene Konflikte.
Ich habe es zum Beispiel oft erlebt, dass mir Leute das vehement vorwarfen, was sie eigentlich gern ihrer Partnerin an den Kopf geworfen hätten.
Oder ich habe Leute erlebt, die mir vorwerfen, mich nicht an alle Normen zu halten und im Leben nichts auf die Reihe zu bringen, und selbst erzählen sie mir nach einer halben Flasche Wein, wie gern sie mal ausbrechen würden und wie sie ihren Brotjob hassen und dass ihre eigene Ehefrau ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt und immer mehr verlottert. Pure Projektion.
Jeder von uns hat Leute, oder Eigenschaften an anderen, die seine eigene Unzulänglichkeiten spiegeln, nur ein Mensch, der in sich komplett ist, hält es aus und hat kein Problem damit und wer nicht weiss, was er wert ist, der schiebt die "Schuld" auf andere und sucht sich einen Sündenbock.
Will sagen, es gibt Leute, für die ist Provokation Hobby, das finde ich auch schlecht. Man muss eben unterscheiden, warum man etwas als Provokation empfindet.