Ist ein Fondskauf empfehlenswert? Was muß man dabei beachten? Welche Risiken gibt es?

ramsjoen2006-07-09T08:58:40Z

Beste Antwort

Die Frage ist weniger, ob ein Fondskauf empfehlenswert ist, sondern, wie man Geld unter Beachtung bestimmter Rahmenbedingungen anlegen soll. Zudem gibt es so viele verschiedene Fondstypen, dass das Anlageziel in Betracht gezogen werden muss.

Zunächst mal zur Beziehung zwischen und Risiko-Rendite. Grundsätzlich gilt: Wenn man eine höhere Rendite als bei Anleihen eines erstklassigen Schuldners (z.B. Bundesanleihen) erzielen will, muss man auch ein höheres Risiko eingehen. Das Risiko besteht darin, dass man Geld verliert anstatt es zu vermehren.

Fonds gibt es vor allem auf Aktien und Anleihen, einige auch auf Immobilien, einige auf Rohstoffe und dann gibt es noch ein paar sehr exotische Fonds.

Die Idee eines Fonds ist es, dass mit dem Kauf eines Fondsanteils ein Investment in viele Einzelwerte getätigt wird, um somit das Risiko zu streuen. Ein Aktienfonds nach deutschem Recht muss z.B. in mindestens 20 verschiedene Aktien inverstieren. Somit wird das Risiko im Vergleich zu einer Einzelaktie abgemildert. Geht eine Aktie des Fonds pleite, so sinkt der Wert des Fonds nur um wenige Prozent, hat man dagegen sein Kapital direkt in diese eine Aktie investiert, so hat man eben Totalverlust. - Anders herum gilt natürlich auch: Läuft eine Aktie besonders gut und verdoppelt oder verdreifacht sich, so schlägt sich dies im Fonds nur durch einen kleinen Gewinn nieder. Hätte man den Einzelwert im Depot gehabt, hätte man auch seinen Verdoppler gehabt.

Aus Sicht einer Risikominimierung ist im Vergleich Einzelinvestment in eine Aktie gegen einen Aktienfonds der Aktienfondes eindeutig zu bevorzugen. Dasselbe gilt, wenn man in spekulative Anleihen investiert. Selbst Länder gehen Pleite, wie Argentinien gezeigt hat, und Unternehmen immer wieder einmal.

Chancen und Risiken für alle Fondstypen im Einzelen aufzuzählen, würde ein wenig zu lange dauern. Dazu gibt es ganze Bücher. Grundsätzlich gilt:

Bei Rentenfonds (Anleihen) gibt es das Zinsänderungsrisiko. Steigende Zinsen bedeuten fallende Anleihenkurse. Abhängig von der eigenen Marktmeinung wird man daher eher in einen Fonds mit kurzen oder langen Laufzeiten investieren; oder man sucht sich einen, bei dem der Fondsmanager ein aktives Laufzeitmanagement verfolgt.

Bei internationalen Rentenfonds (Fremdwährungsanleihen) kommt noch das Wechselkursrisiko dazu.

Das Risiko bei Aktienfonds wird durch Kursverluste dominiert.

Fonds investieren nach einem bestimmten Motto. Dies kann bei Aktienfonds ein bestimmtes Land (z.B. nur britische Aktien), eine bestimmte Region (z.B. nur Asia-Pazifik ohne Japan; nur Euroraum; ganze Welt), eine bestimmte Branche (z.B. nur Telekommunikation, nur Pharma- und Biotechwerte, nur Nahrungsmittelhersteller), nach bestimmten Wertvorstellungen (z.B. nur islamisch korrekte Aktien (d.h. u.a. keine Waffen, kein Alkohol..., damit enfällt z.B. Lufthansa, da auf Flügen Alkohol ausgeschenkt wird)); nach bestimmten Eigenschaften der Aktien (z.B. nur Aktien mit mindestens 3% Dividendenrendite) etc. sein.

Bei Anleihen wird nach Währung, Laufzeit und Bonität des Schuldners unterschieden, gelegentlich auch nach Anlageregion bzw. Unternehmen oder Emittenten, die hinter den Anleihen stehen.

Man hat damit die Möglichkeit, breit gestreut nach seinen eigenen Ideen und Vorstellungen zu investieren. Dabei sollte man sich natürlich der Risiken der Investmenteintscheidung bewusst sein.

Was muss man nun beachten?

Zunächst sollte man sich einen klare Vorstellung machen, was der Fonds macht, wenn man sich einen mit einem sehr spezifischen Anlagemotto raus sucht. Glaubt man nun, dass Nahrungsmittelhersteller besser performen werden als wenn man einfach in einen global investierenden Fonds über alle Branchen investiert, oder glaubt man das nicht? - Dies ist wesentlich. - Falls man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen will und z.B. nur einen Sparplan anfangen will, der 30 Jahre laufen und Teil der Altersvorsorge sein soll, fährt man vermutlich mit einem global investierenden Fonds am Besten, bei dem man nach 20 Jahren erstmals nachschaut, wie er sich entwickelt hat.

Man sollte die Kosten des Fonds beachten, die sich in erster Linie im Ausgabeaufschlag und in der Managementgebühr niederschlagen. Schlagwort ist TER, die total expense ratio. Weiterhin sollte man sich die Depotgebühren anschauen. Bei vielen Discountbrokern und Fondsshops kann man Fonds mit reduziertem Ausgabeaufschlag bekommen und das Depot wird kostenlos geführt.

Wesentlich ist auch, wie gut der Fonds gegen seinen Vergleichsindex ist. Viele Fonds vergleichen sich mit einem Index (z.B. Deutschlandfonds mit dem DAX, globale Fonds mit dem MSCI world), und die meisten davon schneiden schlechter als der Index ab. Insofern sollte man sich die Frage stellen, ob man mit einem Indexfonds nicht besser bedient ist.

Bei Fonds muss man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was passiert, wenn die Fondsgesellschaft oder die Bank, bei der man sein Depot hat, pleite geht. Das Fondsvermögen ist ein Sondervermögen, das von solchen Ereignissen unberührt bleibt. Erwägt man als Alternative zu Fonds Zertifikate, so kommt hierbei das Emittentenrisiko dazu.

Böse Zungen behaupten, dass beim Fondsmanagement das Wichtigste ist, dass der Fondsmanager sein Gehalt regelmäßig bekommt. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man sein Geld jemand anderem gibt, der das Versprechen abgegeben hat, es verwantwortlich zu verwalten und für dessen Vermehrung zu sorgen. Ob er das Versprechen auch einhält, ist eine andere Frage.

phdifool2006-07-09T17:22:09Z

ich hab die cash immer in der täsch

Anonym2006-07-09T17:13:36Z

Kurz und schmerzlos, ganz egal was alle anderen schreiben:

NUR BARES IST WAHRES!!!

Alles andere ist Spielerei und abzocke mit deinem Geld. Wenn du's unbedingt verlieren willst, kann ich dir ja mal meine Bankverbindung geben.

emir2006-07-09T15:43:41Z

Ja, ein Aktienfonds zu kaufen mit Geld auf das man längere Zeit (mindestens 5 Jahre) verzichten kann, halte ich für sehr sinnvoll. Das Risiko ist geringer, als beim direkten Kauf von Aktien. Aber dennoch kann ein Fond genau die falschen Aktien gekauft haben und die Rendite kann dann negativ sein.
Was auch zu beachten wäre:
Aktiv gemanagte Aktienfond sind kostenintensiver, riskanter und langfristig weniger erfolgreich.
Daher rate ich zu sogenannte Indexfonds. Diese bilden immer einen gewissen Index wie z.B. Dax oder Dow Jones nach und dafür braucht man keinen teuren Fondmanager sondern nur einen Computer.
siehe auch:
http://www.legalundgeneral.de/Schluesselargumente.86.0.html
http://www.bankenvergleich.net/anlagetipp/indexfond-gute%20fond%20alternative.html
Was auch zu beachten wäre, sind die Depotgebühren. Es gibt eine Reihe von Direktbanken (Diba) da muss man keine Depotgebühren mehr zahlen.
Einen Rentenfond (der legt in festverzinsliche Wertpapiere an) würde ich jedoch eher nicht kaufen. Da sollte man das Geld eher bei der Bundeswertpapierverwaltung in Bundesanleihen, Bundesobligationen und Bundesschatzbriefen anlegen.
siehe: http://www.bwpv.de/wertpapierservice.php3

Anonym2006-07-09T15:20:09Z

generell muss du wissen was fuer eine anlageentscheidung du willst...aktienfonds,rentenfonds, immobilienfonds,gemischte fonds, hedgefonds, waehrungsfonds, rohstofffonds usw.
es gibt in deutschland eine vielzahl von anlagestrategien.generell ist eine fondsanlage der anlage in aktien oder renten vorzuziehen.es gibt eine menge literatur und hp ueber dieses thema. du solltest auf jeden fall einmal mit deiner hausbank ein persönliches gespräch führen. worauf du achten solltest ist die höhe der ausgabeaufschlaege beim kauf und ob du deine anteile jederzeit ueber die börse wieder verkaufen kannst...fondsgeschaeft sollte immer lang- bis mittelfristig gesehen werden. die risiken sind mehr gestreut als bei der klassischen anlage in aktien.....auch hierzu findest du genügend infos im internet

schau dir auch die fondsgesellschaft an..........

ist kein einfaches thema aber auch nicht unüberwindbar

viel glueck bei der auswahl