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Vorschüssige, nachschüssige Rechnung?
Kann mir jemand mit folgender Aufgabe helfen: Frau Müller möchte eine Aktie erwerben, deren vierteljährliche Dividende aller Voraussicht nach in Zukunft bei konstant 4,50€ liegen wird. Dabei möchte sie eine effektive Verzinsung ihres Kapitals in Höhe von mind. 11% p.a. erzielen.
berechnen sie den maximalen Aktienkurs, zu dem Frau Müller die Aktie kaufen sollte, wenn sie die Aktie direkt nach einer vierteljährlichen dividendenzahlung erwirbt.
PS: was wäre denn der Unterschied wenn sie die Aktie VOR der dividendenzahlung erwirbt?
3 Antworten
- Zac ZLv 7vor 5 JahrenBeste Antwort
Also, zuerst einmal zur Berechnung des Aktienkurses.
Wenn man von einer vierteljährlichen Dividende von konstant 4,50 € ausgeht, dann wären das im Jahr (= 4 Vierteljahre) ein Gesamtbetrag von 18 €.
(Ignorieren wir dabei einmal die Tatsache, dass in Deutschland Dividenden i.a.R. nur einmal jährlich ausgeschüttet werden...)
Da in der Aufgabenstellung keine weitere Verwendung der Dividende erwähnt wird (z.B. Anlage zu einem bestimmten Zinssatz oder Erwerb weiterer Aktien), muss man davon ausgehen, dass die Beträge einfach zu den 18 € aufaddiert werden.
Hieraus ergibt sich übrigens auch schon die Antwort auf die Zusatzfrage zum Unterschied zw. vorschüssiger und nachschüssiger Rechnung: Es gibt hier keinen!
Denn Vorschüssig- bzw. Nachschüssigkeit von Rentenzahlung (s. Wikipediaartikel "Rentenrechnung") wirkt sich nur dann aus, wenn auch Zinssätze ≠ 0 im Spiel sind.
Im vorliegenden Beispiel werden die Dividendenzahlungen aber überhaupt nicht weiter verzinst, sondern liegen halt nur so rum. ;-)
In der Realität unterschiede sich ein Kauf vor oder nach einer Dividendenausschüttung durch den vom "Markt" vorgenommenen Dividendenabschlag (s. http://boerse.ard.de/boersenwissen/boersenlexikon/... ).
Zurück zum gesuchten Aktienkurs.
Sollen die 4 Quartalsdividenden (insgesamt 18 €) eine Verzinsung von mindestens 11% darstellen, so muss gelten:
0,11 x ≤ 18 €
Daraus wird bei einer einfachen Umstellung nach dem Aktienkurs x:
x ≤ 18 € / 0,11 ≈ 163,63 €
D.h. bei einem Kaufkurs von nicht mehr als 163,63 € stellen die kumulierten erwarteten Quartalsdividenden (18 €) 11% oder mehr des Kaufkurses dar.
Die Rechnung ist aber, wie so viele dieser Lehrbuchrechnungen, eigentlich Blödsinn, denn sie setzt voraus, dass der Aktienkurs sich über ein Jahr nicht verändert. Denn sobald der Kurs steigt oder sinkt, schlägt sich das in der Wertentwicklung nieder.
Es bringt einem ja nix, wenn man ein Aktienpaket zu sagen wir 1.000 € kauft, eine Dividende von 100 € (entspricht 10%) bekommt, wenn der Wert des Aktienpaketes nach einem Jahr nur noch bei z.B. 300 € steht.
Dann hat man nämlich einen Realverlust von 600 € (entspricht -60%) gemacht.
Aber egal... ;-)
Gruß,
Zac
Quelle(n): Mathe-LK, Kleinanlegererfahrungen, BWL-Studium - vor 5 Jahren
Also ich gehe von folgendem aus:
Sie bekommt p.A. 18 € Dividende für die Aktie ausgezahlt. Das sind insgesamt diese 11% die veranschlagt sind. Der Aktienkurs liegt jedoch bei 111% den Frau Müller zahlen muss.
Das bedeutet im Endeffekt, dass sie diese
18,-€ die sie ausgezahlt bekommen will, mit 111 % multiplizieren muss. Wobei wir dann bei einem Preis von 1998,- € für eine Aktie inklusive Dividende wären, die Frau Müller am 01. Januar eines Jahres erwerben muss, um die Vierteljährliche Ausschüttung voll mit zu bekommen.
Würde sie die Aktie später im Jahr kaufen und trotzdem diese 18,-€ als Dividende ausgezahlt haben wollen, so müsste der Aktienkurs nochmals um einige wenige Cent höher liegen.
Würde sie am 01. April die Aktie kaufen und die volle Dividende von 18,-€ ausbezahlt haben wollen, müsste sie 2002,44 € zahlen, würde sie die Aktie am 01. Juli kaufen, dann wären es 2006,44€ und wenn sie sie am 01. Juli kaufen würde, dann wären es 2010,88€ Sorry, ich sehe gerade, dass ich mich wegen des Mittagessens verrechnet habe, richtig wäre statt 2006,44€ natürlich 2006, 88€ und statt 2010,88 € käme 2011,32 € zustande. Die Krummen Zahlen kommen allerdings daher, dass ich die Dividende die dem Aktienkäufer jährlich zusteht durch 365 Tage dividierte. Allerdings habe ich lediglich bis zur 7. Stelle hinter dem Komma gerechnet und einen Rest von 25 überbehalten. Hätte ich weiter gerechnet, dann hätte das nämlich extrem lange gedauert, das wollte ich allerdings vermeiden.
Erklärung folgt nach dem Mittagessen. Sorry, mein Mann hat gerufen.
Der Begriff Vorschüssigkeit kommt wohl daher, wenn die Aktie VOR der Dividendenausschüttung gekauft werden würde, dann würde der Aktieninhaber sozusagen dem Unternehmen einen Vorschuss gewähren. Das wäre bei 18,-€ Dividenden Ausschüttung/ Jahr ca. 0,0493150 €/ Tag wobei ich allerdings sagen muss, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob nun das Jahr im Finanzwesen mit 365 oder mit 360 Tagen berechnet wird. Ich habe mit 365 Tagen gerechnet, aber ich vermute, dass es 360 Tage sind, weswegen möglicherweise Abweichungen zu anderer Leute Rechnungen vorkommen können.
Wird die Aktie erst nach der Dividenden-Ausschüttung gekauft, so wird von einer Nachschüssigkeit gesprochen.
Als Schuss glaube ich benennt man den Stichtag einer Dividenden-Ausschüttung. So jetzt aber genug geredet.
Würde die Aktie erst 5 Tage nach der Ausschüttung gekauft werden, so müssten die vorher genannten 0,0493150 € für die 5 Tage noch zu dem Wert der Aktie zugerechnet werden. Wird vor dem Termin gekauft, so müssen sie von dem Aktienwert am Stichtag abgezogen werden.
So, ich hoffe, ich hab das einigermassen richtig erklärt, denn ich muss zugeben, dass ich davon leider auch nicht wirklich die große Ahnung habe, weswegen eben Fehler in der gesamten Erklärung vorkommen können.
P.S.: rechne ich mit lediglich 360 Tagen statt mit 365 Tagen, käme statt 0,0493150 € ein Betrag von 0,05€/ Tag raus.
Quelle(n): bin ja kein Lehrer, sondern bloss gelernte Hauswirtschafterin und hab ne Erzieherausbildung und noch ein Fahrabzeichen und eben nicht wirklich nen Plan von dem Quark.