Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
Seit wann und warum, wurden die Begriffe - Zigeuner und Neger - aus dem Sprachgebrauch genommen?
In meinem alten Lexikon sind sie vorhanden.
6 Antworten
- HelgaleLv 7vor 6 JahrenBeste Antwort
Zigeuner ist ein Angehöriger eines ursprünglich aus Nordindien stammenden Wandervolks. Abwertend ausgesprochen ist Zigeuner eine Beleidigung.
Neger ist abwertend für schwarzhäutiger Mensch.
Mein deutsches Wörterbuch stammt aus dem Jahre 1996, seit dem es (1.7.96) die neue Rechtschreibreform gibt.
- Anonymvor 6 Jahren
seit wann den...gibt's doch noch immer!
- DunkelglutLv 5vor 6 Jahren
Seit dem offiziellen Ende der Apartheid in Südafrika. Oder ein bisschen früher.
- vor 6 Jahren
Ja, es geschah betr. die Schwarzen in den 1970ern, nachdem die US-Schwarzenbewegungen international bekannt wurden; schwarze US-Amerikaner verwenden sogar den Sklavenhalter-Ausdruck "Nigger" untereinander, in einem aehnlichen Sinn wie im Deutschen das "Opfer". Die Deutschen hatten es hier seinerzeit mit einem unbekannten Phaenomen zu tun. - Zigeuner ist ein alter Begriff, der meist abwertend verwendet wird, aber ich kenne auch positive Beispiele ( Song von Alexandra: Zigeunerjunge, ebenfalls spaete 1960er ). Es war eine politische Entscheidung, diesen Begriff nicht mehr zu verwenden, so wie auch betr. die Eskimos. Politische "Korrektheit" ist halt auch nur Zensur.
- Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- doitsujin75Lv 7vor 6 Jahren
Das muss irgendwann in den 70ern gewesen sein. In einem Schulatlas aus den späten 60ern / frühen 70ern, der sich aus mir nicht bekannten Gründen im Haushalt befand, konnte man sich mit Karten über den "Anteil der Negerbevölkerung in den USA" informieren. Einen solchen Sprachgebrauch kannte ich aus meinen Schulbüchern aus den 80ern jedenfalls nicht. Da war man in der Sprachwahl wohl schon sensibler, und das fiel mir auch schon als Kind so auf.
Spätestens um 1990 herum war das in meiner Wahrnehmung gekippt. Wer da Wörter wie "Neger" verwendete, markierte sich gewissermaßen als altersignorant und bildungsfern, oder auch als Rassist, wenn man auf die Verwendung dieses Begriffs besonders vehement bestand.
Für den Ausdruck "Zigeuner" kam so ein Bewusstsein für mein Empfinden etwas später, mit einiger Verzögerung an.
Letztendlich kann ich da natürlich nur meine subjektive Sicht schildern, die die Situation aus meinem unmittelbaren Umfeld reflektiert. Das mag nicht überall so gewesen sein.
Tatsächlich würde ich sogar annehmen, dass das beispielsweise in der damaligen DDR, bzw. später in den "neuen Bundesländern" des wiedervereinigten Deutschlands noch eine andere Entwicklung nahm. Der offizielle Sprachgebrauch, wie auch die Alltagssprache unterschieden sich schließlich in vielen anderen Belangen erheblich. "Political Correctness" im Sinne eines politisch erwünschten Sprachgebrauchs, der von sich in der Gesellschaft emanzipierenden Minderheiten und Randgruppen ausgeht, war zu der Zeit eher ein Phänomen des Westens. Im Sozialismus/Kommunismus des Ostblocks tat man sich schwer damit, überhaupt die Existenz von Randgruppen und ihren Problemen mit Diskriminierung und Rassismus anzuerkennen. Das durfte man in diesem System nicht offiziell eingestehen, hatte bestenfalls den Finger in die Wunde gelegt, wenn es galt, diese Probleme im Westen zu kritisieren. Ansonsten wurden sie unter den Teppich gekehrt - wie übrigens auch der zu jeder Zeit in einem gewissen Maße in der Gesellschaft vorherrschende Nationalismus, wie sich dann nach der Wende zeigen sollte, als selbst der westdeutsche Rechtsextremismus relativ problemlos an die Ressentiments in den Köpfen mancher Ex-DDR-Bürger andocken konnte.
Aber es ist ja kein Geheimnis, dass im Sozialismus eine Alltagskultur herrschte, in der der Graben zwischen dem, was man öffentlich und offiziell äußert und dem, was man hinter vorgehaltener Hand bestenfalls engen Freunden und Verwandten anvertraut, deutlich größer war als im Westen, was sich teilweise bis in die heutige Zeit hinein auswirkt. Das ist meines Wissens auch schon erforscht und belegt worden.
Im Westen hingegen wirkte da wohl nicht die Macht des Staats als Regulativ, sondern eher die Medienlandschaft, wobei das staatlich kontrollierte Bildungssystem schon eine Vorreiterrolle einnahm und weiterhin einnimmt.
- GinettaLv 7vor 6 Jahren
Die Begriffe gibt es noch, nur darf man sie nicht mehr (öffentlich) verwenden. Seit wann? - keine Ahnung. Warum? - Diskriminierung.