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Warum wird ausgerechnet, am 70. Jahrestag, der so genannten Stunde 0 , so heftig erinnert, um uns Alten, alle Wunden wieder aufzureißen?

Wir hatten vor 70 Jahren zu leiden,

warum müssen wir das wieder tun?

30 Antworten

Bewertung
  • vor 6 Jahren
    Beste Antwort

    Es gibt die Täter und auch die Opfer. Mein Kind-Dasein war nur vom Krieg bestimmt und wir litten unsagbar. Meine Familie war auch gegen Hitler, aber das war ein gefährliches Unterfangen. Ich fühle mich immer wieder zurückversetzt in jene Zeit, wenn ich die TV Sendungen sehe. Auch, wenn man den Knopf ausschaltet, sind die Nachrichten überall gegenwärtig. Irgendwann sollte man weniger theatralisch damit umgehen.

  • Khan
    Lv 7
    vor 6 Jahren

    Das ist halt ein zweischneidiges Schwert.Zu erinnern, damit nicht vergessen wird, dass ist schon richtig, die Frage ist halt "wie" das gemacht wird.Eigentlich soll damit - wie schon gesagt wurde - verhindert werden, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden, was ja auch ein lobenswertes Ziel ist, so weit so gut.Das Problem ist, dass die Erinnerung und das mahnen nicht so rübergebracht werden, dass man einfach nur nicht vergessen soll, sondern eher so, dass auch unschuldige Nachfolgegenerationen mit gesenktem Haupt durch die Gegend laufen und ihre Klappe halten müssen, ausser sie wollen sich dafür entschuldigen, dass sie überhaupt existieren, dann ist reden erlaubt.Diese Verpflichtung zu einem Schuldkomplex, diese Bewertung von Menschen nach ihrer Nationalität (in dem Fall geht es pauschalisierend um "Die Deutschen"), die diesen Menschen gleichzeitig bei anderen verboten wird, aber scheinbar ok ist, wenn sie ihnen entgegengebracht wird, dass alles führt dazu, dass einige Menschen sich diskriminiert und ungerecht behandelt fühlen, was es den so genannten "Rattenfängern" ja nur umso einfacher macht, diese Leute bei sich ins Boot zu holen, da sie nur deren Frustration und Gefühl, "ungerecht behandelt zu werden" gut für ihre Zwecke ausnutzen können.

    FAZIT:Wegen der Art und Weise, "wie" erinnert wird (Zwang zum Schuldkomplex) erreicht man das Gegenteil des ursprünglich lobenswerten Ziels und "hilft" den besagten "Rattenfängern" eher, als das man ihnen "schadet" bzw. ihren Job schwerer macht.

  • vor 6 Jahren

    An "runden" Jahrestagen an einschneidende historische Ereignisse zu erinnern ist allgemein üblich. Bei einem so dramatischen und folgenschweren Ereignis wie dem 2.Weltkrieg und dessen Ende ist es alles andere als verwunderlich, daß 70 Jahre später viel davon die Rede ist. Natürlich reißt es bei vielen, die damals traumatische Erlebnisse gehabt haben, alte Wunden auf. Aber längst nicht alle, die jetzt an die damaligen Ereignisse erinnern, tun es, UM alte Wunden aufzureißen.

    Wie dieses Erinnern und Gedenken aussieht und mit welchen Absichten und Motiven es geschieht, ist sehr unterschiedlich. Wenn an das damalige Elend erinnert wird, dann zum einen in mahnender Absicht, um denen, die heute vielleicht manchmal wieder allzu leichtfertig einer kriegerischen Lösung von Konflikten das Wort reden, vor Augen zu führen, was Krieg bedeutet. Zum anderen aber vielleicht auch um die Menschen, die das Grauen von Krieg und Vertreibung miterlebt haben, bei den nachfolgenden Generationen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich habe Menschen kennengelernt, die traumatische Erlebnisse von damals ihr Leben lang mit sich herumgetragen haben, ohne je mit jemandem darüber reden zu können oder auch zu wollen, und es im Alter als z.T. sicherlich schmerzlich, aber zugleich auch befreiend empfunden haben, doch einmal darüber reden zu können, daß man ihnen zuhörte, sie ernstnahm und sie oft auch von jüngeren Gesprächspartnern Verständnis und Anteilnahme erfuhren.

    Das Leid der 17 Millionen vertriebenen Ost- und Sudetendeutschen ist seinerzeit in der DDR-Geschichtsschreibung systematisch totgeschwiegen oder mit einem Zynismus ohnegleichen, der an den der Nazis erinnert, als "Umsiedlung" schöngeredet worden. In der BRD war von den Vertreibungsverbrechen durchaus immer wieder die Rede, nicht zuletzt auch weil sie während des Kalten Krieges gut in das Feindbild "böse Sowjetunion" paßte. Daß all das mit dem Einverständnis der Westmächte geschehen war und dem west-alliierten Bombenterror sehr viel mehr deutsche Zivilisten zum Opfer gefallen waren, wurde dabei in der Regel geflissentlich übersehen. Ebenso wie auch die Tatsache, daß die meisten und schlimmsten deutschen Verbrechen während des Krieges im Osten geschehen waren. Davon wiederum war in der DDR ständig die Rede. Und ab den 70er Jahren dann verstärkt auch in Westdeutschland. Dabei wurde und wird bis heute von manchen Leuten zwar auch an die Vertreibung der Ost- und Sudetendeutschen erinnert, aber sie werden zugleich als so etwas wie eine "gerechte Strafe" für die Verbrechen Nazi-Deutschlands (an denen es selbstverständlich nichts zu entschuldigen oder zu beschönigen gibt) gewertet.

    Und hier kommen wir zu einer ziemlich üblen Seite der ganzen Angelegenheit: wer wessen gedenkt oder nicht gedenkt und wie er es tut oder nicht tut, ist immer auch eine Frage der jeweiligen ideologischen Position und machtpolitischer Interessen. Beim Gedenken und Erinnern geht es eben nicht nur um eine angemessene Würdigung der Opfer von Krieg, Kriegsverbrechen und Terrorherrschaft, sondern auch um die Deutungshohheit über die Geschichte. Und damit um heutige Machtpolitik. Dafür werden auch die Leidtragenden von damals instrumentalisiert und mißbraucht. Deutsche Gewaltopfer ebenso wie die Opfer deutscher Gewalt.

    Der alliierten Umerziehung von damals ist es gelungen, eine Lesart der Geschichte durchzusetzen, derzufolge alle Schuld ausschließlich bei den Deutschen läge und diese auch die Verbrechen der Alliierten nicht ihnen, sondern sich selbst zuzuschreiben hätten. Damit haben die Alliierten sich selbst eine komplette Generalabsolution verschafft und ihre eigene Mitschuld am Krieg geleugnet. Natürlich diente das alles zu nichts anderem als dazu, die alliierte Herrschaft und die von ihnen auf den Trümmern Deutschlands errichtete Unrechtsordnung dauerhaft zu sichern und jedes Aufbegehren dagegen schon in den Gedanken der Deutschen im Keim zu ersticken. Dabei haben die Siegermächte im Bewußtsein der Welt und insbesondere auch der Deutschen die Lüge, sie hätten den Krieg gegen Hitler und den Nationalsozialismus geführt, erfolgreich verankert. In Wahrheit haben sie diesen Krieg überhaupt nicht gegen Hitlers Terror-Regime, sondern gegen Deutschland geführt, und zwar keineswegs in defensiver Absicht; darum haben sie auch jede Zusammenarbeit mit deutschen Widerstandskreisen zum Sturz Hitlers abgelehnt - sie waren lebhaft daran interessiert, daß Hitler bis zur bedingungslosen Kapitulation Deutschlands an der Macht blieb, um ihre wahren Kriegsziele verschleiern zu können.

    So kommt es heute vor allem darauf an, in welcher Weise man das Erinnern und Gedenken gestaltet. Angemessen sind einzig und allein Veranstaltungen, Dokumentationen u.s.w. mit ernsthaftem, nachdenklichem Charakter, die das Leid ALLER damals Betroffenen ernstnehmen und bei denen die Frage nach einer besseren gemeinsamen Gegenwart und Zukunft im Mittelpunkt steht. Sieges- oder Befreiungs-Jubelfeiern dagegen sind vollkommen unangebracht. Das können sie meinetwegen in den Ländern der damaligen Kriegsgegner machen, aber in Deutschland hat so etwas keinen Raum und kein Recht (ich würde auch diesen russischen Moped-Rockern mit ihrer geschmacklos-provozierenden Siegestour nach Berlin klipp und klar die Einreise nach Deutschland verbieten; umgekehrt haben deutsche Regierungsvertreter bei Siegesfeiern der damaligen Kriegsgegner nichts zu suchen). Derartige Veranstaltungen oder Erklärungen verhöhnten das Schicksal zig-Millionen Deutscher, die damals beraubt, ermordet, vergewaltigt, vertrieben und auch von den Westmächten gemäß dem US-Armeebefehl JCS1067 vom April 1945 nicht befreit, sondern als besiegte Feinde behandelt wurden.

  • vor 6 Jahren

    Das macht man doch immer so: silberne hochzeit und so. eine stunde 0 gabs nicht! alles hatte einen anfang und ein kein ende! keiner will wunden aufreißen - sie sind noch offen!

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  • Anonym
    vor 6 Jahren

    Mann liebt es " Salz in die Wunde zu streuen".

  • vor 6 Jahren

    unterdrücken, auch um von den heutigen Fehlern abzulenken

  • vor 6 Jahren

    Da man nur aus der Geschichte lernen kann, um nicht in der Gegenwart die gleichen Fehler zu machen, finde ich es in Ordnung, dass die Geschichte nicht stirbt.

    Doch ich finde auch, dass sich im Moment die Fernsehsender förmlich überbieten mit Berichten, aber auch Spielfilmen über die Nazizeit und auch danach.

    Diejenigen, die man eigentlich damit erreichen will, die erreicht man weniger, nämlich die jungen Menschen, weil sich wenige in diesem Alter für Geschichte interessieren.

    Für diejenigen, die noch selbst den Krieg erlebten. kann es tatsächlich ein ständiges Aufreißen von alten Wunden sein. Nicht umsonst konnten viele ehemalige Soldaten, aber auch Zivilisten nach dem Krieg überhaupt nicht über ihre Erlebnisse sprechen, da es für die meisten sehr traumatisch war.

    Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit in der DDR erinnern.

    Wir wurden damit auch förmlich bombadiert, ob in Schulstunden oder mit dem Besuch von KZ''s, sodass wir irgendwann überhaupt nicht mehr zuhörten, weil es einfach für uns zu schrecklich war, was wir hörten und in den KZ's noch sahen.

    Zuviel ist nie gut, weil das Gehirn eines Menschen, um ihn psychisch zu schützen, eine Art Abschaltmodus besitzt.

    Es gibt ein gutes Buch, ein Nachfolgeroman einer Trilogie von Hedda Zinner, der das sehr gut nachvollziehen lässt "Katja".

    Katjas Mutter war im KZ. Sie hatte vorher einen Sohn, der in den Kriegswirren verlorenging und auch nicht wieder aufzufinden war. Katja wurde nach dem Krieg geboren, aber hatte ständig den verlorengegangenen Bruder und die KZ-Zeit ihrer Mutter wie ein Damoklesschwert über sich schweben.

    Regelmäßig trafen sich die ehemaligen Häftlinge bei der Mutter, um über die vergangene Zeit zu reden.

    Die Mutter beklagte bei Katja, dass sie überhaupt kein Mitleid fühlte.

    Genau das Gegenteil war der Fall.

    Katja konnte es emotional nicht mehr ertragen, ohne daran kaputtzugehen, dass sich das ganze Leben nur darum drehte.

    Sie schaltete einfach ab.

    Allerdings war sie durch dieses immerwährende Trauma so psychisch geschädigt, dass sie später Selbstmord beging.

    Und das ist die Gefahr, wenn etwas zu viel wird.

    Der Mensch versucht, sich selbst zu schützen und schaltet einfach ab, in diesem Fall das Programm.

    Und damit hat man genau das Gegenteil erreicht, was man erreichen wollte.

    Schon Paracelsus sagte:

    „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

    Und das kann man auch auf den Umgang mit der Geschichte beziehen.

  • ?
    Lv 7
    vor 6 Jahren

    Dass Menschen, die das miterlebt haben, nicht erpicht

    drauf sind, ständig mit dieser Tatsache konfrontiert

    zu werden, kann ich mit gut vorstellen...

    Aber es geht um nachgewachsene Generationen, die im

    relativen Frieden aufwachsen und sich diese Gräuel

    gar nicht vorstellen können...

    Diesen Leuten soll klar gemacht werden, dass sie nicht

    wie ihre Vorfahren auf Rattenfänger hereinfallen...

    Allerdings befürchte ich, dass junge Menschen entsprechende

    Sendungen gar nicht anschauen und entsprechende Berichte

    nicht lesen...

    Vor allem muss man den Leuten klar machen, dass tu quoque

    unangebracht ist. Um die deutschen Verbrechen zu relativieren

    werden immer wieder die der anderen angeführt.

    Natürlich haben auch die Alliierten Verbrechen begangen -nicht nur die

    bösen Russen- aber Ursache und Wirkung muss man aufzeigen.

    Und da muss man eindeutig feststellen, dass ohne die zuerst begangenen

    Kriegsverbrechen, die von Deutschen ausgingen, die Alliierten gar nicht

    in die Lage gekommen wären Kriegsverbrechen zu begehen......

    Zusatz

    Kann es sein, dass hier mal wieder Zwietracht über DR gesät wird......

  • Anonym
    vor 6 Jahren

    Bei den TV-Sendungen wird oft der Vowurf laut,dass

    "a l l e Deutschen" mit dem SS-Staat, mit Hitler "einver-

    standen" oder sogar von Hitler "begeistgert" gewesen

    seien.

    Das geschieht durch Historiker, welche diese Zeit, al-

    tersmäßig bedingt, gar nicht erlebt haben.

    Deshalb sei daran erinnert, dass der SS-Staat möglich

    wurde, nachdem die im Reichstag vertretenen bürger-

    lichen Parteienals im März 1933 dem Ermächtigungs-

    gesetz zustimmten ohne das Volk zu fragen und welches

    Hitler ermöglichte, die Weimarer Verfassung außer Kraft

    zu setzen, alle Parteien zu verbieten, Gewerkschaften

    und andere demokratische Organisation "gleichzuschal-

    ten" und Hitler die absolute Herrschaft mit KZs, der von

    der SS kontrollierten Gestapo, dem Volksgerichtshof etc.

    ermöglichte.

    Wegen des sogenannten "Heimtückegesetzes" wurde

    jegliche Kritik an Hitler, der NSDAP etc. unterbunden,

    es war ratsam, größte Vorsicht walten zu lassen, wenn

    man nicht vor dem Volksgerichtshof oder dem KZ lan-

    den wollte. So wurde jeder aufkeimende Widerstand

    brutal lebensgefährlich. Hitler selbsts sagte in einer

    Rede: "Wir haben viel von den Russen gelernt" - er

    meinte damit die Methoden der Unterdrückung jeglicher

    Meinungsfreiheit.

    Zu den im TV gezeigten Filmen über die Veranstaltungen

    des Regimes der Nazis wurden Mitglieder von NS-Orga-

    nisationen, auch der HJ, und Schüler beordert, was in die-

    sen Filmen nicht deutlich erkennbar ist.

    Ein erklatntes Beispiel dafür ist z.B. auch die NS-Ver-

    anstaltung im Berliner Sportpalast, bei der Goebbels

    fragte: "Seid ihr für den totalen Krieg" - die mit schein-

    barer Begeisterung "ja" jubelnden Teilnehmer waren

    fast ausschließlich in den Sportpalast beorderte NDDAP-

    Mitglieder, die ahnten, was ihnen beim Ende des Krtie-

    ges blühen könnte.

    In den Mietshäusern gab es die sogenannten Obleute

    der NSDAP, welche Dossiers über die Hausbewohner

    führten.

    All das bleibt bei den Sendungen über den 70. Jahres-

    tag völlig unberücksichtigt, obwohl noch in den letzten

    Tages des NS-Regimes im April 1945 es lebensgefähr-

    lich war, spgar festzustellen, dass der Krieg verloren war.

    Die "Alten", die das noch selbst erlebt haben, werden im-

    mer weniger und Historiker, die davon keine Ahnung

    haben, wie es im totalitären Regime zuging, verbreiten

    die Meinung, "die Deutschen" seien bedingungslose

    Anhänger des totalitären Regimes gewesen.

    So geht das nun wirklich nicht. Die Kollektivschuld wird

    aufgewärmt - die gezwungenermaßen schweigende

    Mehrheit wird in diesen Sendungen ignoriert.

    Man musste sogar im SS-Staat sich so verhalten,, als sei

    man mit dem Regime einverstanden, allles andere war ge-

    fährlich.

    https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/etablier...

    http://causa-lenniger.grundrechtepartei.de/volksge...

    "Liste der Lager, Kommandos und Gefängnisse, die zur Inhaf-

    tierung gedient haben"

    http://www.sgipt.org/politpsy/3reich/ho_kz/ho_kz.h...

  • Berni
    Lv 7
    vor 6 Jahren

    Erinnerung tut not weil zu viele Menschen bis heute nicht wahr haben wollen, dass Kriege zu nichts führen und n u r Leid bringen !

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