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Sebastian# fragte in Unterhaltung & MusikFilme · vor 6 Jahren

Warum wird bei Filmen nicht auf die Korrektheit der wissenschaftlichen Inhalte geachtet?

Immer mehr Menschen lernen die Zusaemmenhänge der Physik und der Technik. Bei den meisten Filmen und Fernsehproduktionen ( mit Außnahme Big Bang Theory) wird absolut keinen Wert auf die wissenschaftliche Korrektheit gelegt? Die Filme kosten Millionen von Dollar, warum holt man sich für das Drehnbuch nicht einen Professor von einer Universität als Berater ? Ich kriege immer zu viel wenn der Film auf Falschaussagen aufgebaut ist, die man hätte locker vermeiden können, indem man die geschichte minimal abgeändert hätte. So geht es eigentlich jedem, der sich mit der Physik auskennt? Ist die wissenschaftliche Korrektheit bei allen anderen wirklich so unwichtig?

12 Antworten

Bewertung
  • vor 6 Jahren

    Ganz offensichtlich ist das wohl so, dass man gar nicht den Anspruch auf Korrektheit in Bezug auf naturwissenschaftliche Inhalte erhebt.

    Das hängt oft schon mit den Autoren, bzw. den Literaturvorlagen selbst zusammen, wobei es da wohl auch Gegenbeispiele gibt, wie eben beispielsweise Autoren wie Michael Crichton, der einen Doktortitel in Medizin hatte, oder auch ein John Grisham, der als Rechtsanwalt Gerichtsdramen schreibt. Die bringen von Haus aus eine Expertise in diesem bestimmten Fach mit, die ein reiner Schriftsteller nicht unbedingt hat. Es gibt aber auch Autoren wie Frank Schätzing, die auch mit viel Akribie die naturwissenschaftlichen Hintergründe recherchieren.

    Trotzdem denke ich schon, dass es einen großen Teil der Blockbuster-Kino-Zuschauer wenig interessiert. Da interessieren eher Handlung und Actiongebolze, weniger das, was Big-Bang-Theory-ähnliche Nerds sehen - mit denen wird nicht immer die große Kohle gemacht.

    Vieles ist auch dem dramatischen Effekt geschuldet. Wenn Star Wars in den Weltraumkämpfen keine kreischenden Triebwerke, Explosionen und eine realistischere Darstellung der Bewegungen im Raum gehabt hätte, dann wäre das wohl auch bei den größten Nerds kein Erfolg geworden, weil man hier kein actionlastigeres 2001 von Kubrick erwartet, sondern eine Illusion, die etwas großzügiger mit der Physik umgeht.

    Hier wird kein knallharter Realismus erwartet, wie auch in "Ballerfilmen" nur nachgeladen wird, wenn es der Dramaturgie dient, oder in Martial-Arts-Filmen halt unglaubliche Moves zu sehen sind.

    Letzendlich muss man auch alles im Film als Abbild und Straffung der Realität sehen, und das macht aus dieser Sicht jeden Anspruch auf Realismus nur zu einem dramaturgischen Mittel.

    Manchmal sind es halt so offensichtlich wie durchdrehende, quietschende Reifen auf Schotter, manchmal ist es eben deutlich geerdeter, um mehr Realismus zu vermitteln, aber letztendlich bleibt es Fiktion.

    Ich denke, dass einem dieser Umstand besonders dann klar wird, wenn man beispielsweise die "Dogma 95"-Filme gesehen hat, die unter der Prämisse einer ein Art "Reinheitsgebotes" entstanden sind. Näheres dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dogma_95

    Egal, mit welchem Anspruch man da antritt, um besonders "realistisch" zu wirken - es bleibt Fiktion. Im erweiterten Verständnis gilt das sogar für nonfiktionale Inhalte wie Dokumentationen, wenn man bedenkt, dass der Schnitt und die musikalische Untermalung schon der Dramaturgie dienen, selbst der Einsatzort und die Kameraführung an sich nur die subjektive Sicht des Kameramanns abbilden. Das ist immer eine subjektive Wahl und Vorselektion und deshalb bestenfalls ein Zerrbild der Realität.

    Da bleibt am Ende vielleicht nur die Erwartungshaltung der Zielgruppe, und die interessiert das von dir angesprochene eben doch nicht so oft. Der Masse reicht es wohl oft genug, während sich der eingeweihte Fachmann wohl oft genug vor Lachen auf dem Boden kringelt, oder aber Filme nicht als solche genießen kann.

    Ich bin der Auffassung, dass man das eher gelassen sehen muss, solange es nicht der bewussten Manipulation im Sinne von gezielter Desinformation oder propagandistischen Zwecken dient.

  • aeneas
    Lv 7
    vor 6 Jahren

    "Filme" dienen im allgemeinen der Unterhaltung und nicht der Verbreitung wissenschaftlicher Grundlagen. Deshalb. - Um Letzteres zu realisieren gibt es Sendungen, welche sich mit rein wissenschaftlichen Themen beschaeftigen.

  • vor 6 Jahren

    Mir geht es genauso, aber mittlerweile habe ich gelernt, dass es vielen um die Geschichte geht und ihnen da die physikalischen Gesetze und Fakten egal sind.

    Gerade Filmemachern sind die Geschichten wichtig, die sie erzählen wollen. Welchen Rahmen sie dabei verwenden, ist oft Nebensache - es geht um die Menschen (wenn es nicht ein ziemlich mieser Film ist) und deren Sein und Werden. Wenn dazu ein Planet explodieren muss, um die Geschichte erzählen zu können, dann explodiert der Planet eben - ob das jetzt physikalisch möglich ist oder nicht.

    Genau aus diesem Blickwinkel heraus wird auch wenig Energie in physikalische Feinheiten "verschwendet". Wenn die Filmemacher nicht merken, dass was nicht stimmt, dann merkt das das Durchschnittspublikum auch nicht - und für die werden die Filme gemacht, nicht für die Nerds.

    Deshalb wirst du auch viel und oft zu hören bekommen, dass du dich nicht so haben sollst und dass doch egal ist, ob ein Planet explodieren kann oder nicht. Witzigerweise habe ich solche Sprüche meist von Leuten gehört, denen Fantasy zu unrealistisch ist. Das wiederum ist so weit weg, dass da nur die Logik der Kunstwelt und die grundlegendsten physikalischen Gesetze bei mir gelten und ich mich einfach auf die Geschichte einlassen kann.

    Womit ich beim nächsten Punkt bin:

    Wenn wir ehrlich sind, ist der Großteil der Science Fiction und Fantasy aus physikalischer Sicht nicht korrekt oder zumindest grenzwertig. Filme, die als Hauptthema wissenschaftlichen Unsinn haben (z.B. Sonne verlischt innerhalb von ein paar Monaten), sind trotzdem auch für mich eine harte Toleranzprüfung. Ich kann mir sowas nicht ansehen. Meine Frau weiß das mittlerweile. Sie hat sich auch daran gewöhnt, dass ich Logikfehler oder physikalischen Unsinn kommentiere. Es ist nicht immer leicht, mit mir einen Film anzusehen, ich weiß.

    Eines hat mich diese Erkenntnis aber auch gelehrt: jeder hat sein Toleranzlevel, was Realitätsnähe betrifft. Für den einen reichen unrealistische Stunts in einem Actionfilm, für einen anderen sind das Vampire oder Zauberer.

    Ein guter Film hat aber nicht nur eine gute Geschichte, sondern ist auch in Details korrekt. Nichts ist so schlimm wie ein handwerklicher Fehler im Film, der einen aus der Kunstwelt in die Realität zurückholt (z.B. Mikro im Bild oder Kamera im Spiegel zu sehen).

  • Anonym
    vor 6 Jahren

    ja,weil es eben spielfilme sind und keine dokumentationen oder reportagen.

    die filme sollen unterhalten,weiter nichts.

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  • vor 6 Jahren

    interessiert nicht ob das alien exakt ist

  • vor 6 Jahren

    Den meisten Zuschauern fällt es eh nicht auf. Wenn nicht gerade Michael Douglas und Kathleen Turner ewig lange samt Kronleuchter von der 5 meter hohen Decke stürzen, achtet selten jemand auf "physical corretcness", da wohl jedem klar ist, dass solche Einlagen der Dramaturgie dienen. Anders sieht es freilich aus, wenn "gesunder Menschenverstand" und Physik nonkonform gehen. Ich erinnere da an einen Film, in dem ein durch eine radioaktiv verseuche Wolke ein Mann unaufhörlich schrumpft und letztendlich im Keller eine Werkbank wie ein Gebirge erklettern muss. Sicher war die Werkbank locker dreißig mal höher als der inzwischen nur noch wenige zentimeter große Mann, aber dennoch fällt eine Gabel, wie im Film zu sehen war, nicht solange runter, wie es dem relativen Größenverhältnis entspräche. Da klaffen eben Erwartungshaltung und reale Physik weit auseinander...

    Update

    Ich will damit sagen, dass manchmal die Einhaltung physikalischer Gesetze für Konfusion sorgen könnten. Vor allem dann, wenn diese der fehlerbehafteten, menschlichen Wahrnehmung widerspricht. Kein Mensch würde glauben, dass man von einem Objekt springen kann, dass 30 mal höher ist als man selbst. Auch dann nicht, wenn man selbst nur 2cm groß wäre.

  • ?
    Lv 6
    vor 6 Jahren

    So absolut korrekt ist TBBT auch nicht. Falls Du kein Wissenschaftler wie in der Serie bist, dann wirst Du kaum zwischen Fiktion und Wahrheit unterscheiden können. Und wenn die da Videospiele zocken, wird niemals stundenlang so irre auf die Pads gehämmert. Schlimmer ist es noch, wenn sie Rollenspiele am PC machen. Fernsehen halt...

  • vor 6 Jahren

    Ich kenne ich mich zumindest in den Grundlagen der Physik auch so einigermaßen aus, aber mich stört es nicht im geringsten, wenn die Filmemacher sich diesbezüglich künstlerische Freiheiten nehmen. Man sollte Unterhaltung und Bildungsanspruch nicht durcheinander bringen. Die von dir geschätzte Serie "Big Bang Theory" ist auch nur eine Aneinanderreihung von populär"wissenschaftlichem" Blabla und in dieser Hinsicht genauso uninteressant wie Star Trek und dergleichen. Wenn ich mich mit dem neuesten Tratsch aus abgelegenen Wissensgebieten beschäftigen will, muss ich mir keine Comedy anschauen.

  • ?
    Lv 6
    vor 6 Jahren

    Bestes Beispiel für wissenschaftlichen Unsinn ist der Film Armageddon, es gibt noch wesentlich mehr, vorallem die B-Filme usw... aber bleiben wir mal bei Armageddon.

    Bei diesem Film waren 2 Experten anwesend ...Ivan Bekey (Ingeneur bei der NASA, mittlerweile pensioniert) und John Allen (ehemaliger Astronaut) .. nunja gebracht hat es nichts.

    Es geht dort um einen Asteroiden von der Größe des Bundesstaates Texas aber belassen wir es mal bei einem Durchmesser von 1000km.

    Dort wird also eine, in Zahlen 1 ! Atombombe in einer Tiefe von 250 Meter gezündet die den Planetoiden in der Mitte spaltet.

    Wir sprechen hier von einem Objekt das einen Durchmesser von 1000km hat. Irgendwas in einer Tiefe von 250 Meter zu zünden ist wie ein Kratzen auf der Oberfläche.

    Dann kommt noch die Entdeckung dazu ... 18 Tage Vorwarnzeit ... nur mal so als Anmerkung, der Planetoid Ceres (Durchmesser 945 km) wurde bereits 1801 entdeckt mit, im Vergleich zur heutigen Technik, einfachsten Teleskopen.

    18 Tage vor dem Einschlag befand sich, ausgehend von der im Film erwähnten Geschwindigkeit von 35000 km/h ca. 15 Millionen km von der Erde entfernt. Der Asteroidengürtel aus dem dieses Objekt zu sein scheint, befindet sich zwischen Mars und Jupiter, also sehr weit entfernt und müsste demzufolge schon lange entdeckt worden sein.

    usw.. und so fort ....

    Würde man sich hier an die Wissenschaft halten, wäre der Film schnell zu Ende oder gar nicht erst gedreht worden. Aber somit lässt sich kein Geld verdienen .... und darum geht es in Hollywood

  • Nina
    Lv 6
    vor 6 Jahren

    Für viele ist TV nur Unterhaltung und daher stört bzw achten sie nicht sonderlich drauf...

    Ich hab weder Ahnung von Physik, noch viel von Technik. Bei historischen Romanen/Filmen verstehe ich aber auch keinen Spaß, wenn da was hingedreht wird, was wider der damaligen Kultur entspricht.Meißtens geschieht das aber eher bei Filmen, als bei Büchern.

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