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Werden Beamte oder Politiker auch irgendwann so krass reden?

Kann es passieren daß Beamte oder sogar Politiker irgendwann kein "echtes" Deutsch mehr sprechen, sondern nur noch dieses Mischmasch aus Jugendsprache, Umgangssprache und mit vielen Anglizismen?

Wenn man bedenkt daß einige Jugendliche in 10-20 Jahren mal in diesen Berufen arbeiten werden...? Oder müssen die tatsächlich "richtiges" Deutsch lernen?

11 Antworten

Bewertung
  • vor 7 Jahren

    Little Tiger hat es sehr gut erklärt.

    Besonders der Satz:"Sprache ist immer auch Kultur".

    Yes, soon wird it in Germany only coffee to go and other Idioms auch bei clercs and other people geben.

    Schau dir doch die Ausdrücke wie jobcenter oder counter, speed und power an.

    Höre news und you wirst feststellen (demnächst recognieren), daß Du zwei Sprachen learnen mußt um sie zu mixen.

    Natürlich spricht man in Deutschland kein Mittelhochdeutsch mehr, aber in Deutschland hat man auch die Fähigkeit verloren bei gleichbedeutenden Wörtern, das deutsche Wort zu sprechen und übernimmt immer schneller ein ausländisches Wort. (hier ein paar Beispiele: event, location, life usw.)

    Das wird sich auch auf die Bürokraten übertragen, die ja in dieser sprachlichen "Evulotion" groß werden.

  • ?
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Die sog. *Jugendsprache* hat sich noch nie wirklich bis in das Erwachsenenalter fortgesetzt. Es ist zu bezweifeln, dass höher gestellte Positionen sich mit solch einer Sprache auseinandersetzen werden.

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Danke an Tiger, sowas umfassendes ist schon des Lobes wert und es trifft den Kern.

    Und es ist echt gut, daß Sprache sich weiter entwickelt,qualifiziert , ohne "body bags" und "servicepoints"...-)

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  • pikas
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Seh ich ganz anders!

    Jugendsprache hat es immer gegeben und ist insofern nicht Schlimmes.

    Wenn Politiker Umgangssprache benutzen ist das doch verständlicher, als wenn sie nur Professorendeutsch sprechen.

    Das mit den Anglismen ist eigentlich kaum zu verhindern, hat sich aber nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren auch schon ein wenig gelegt.

  • aeneas
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Nicht doch! Wer ernstgenommen werden will, kann es sich nicht leisten, sich auf diesen "krassen Level" hinabzubegeben. NOCH nicht!

  • vor 7 Jahren

    Du vertrittst eine äusserst preskriptive Ansicht dieses Themas, die leider von vielen uninformierten Usern hier geteilt wird, mit der linguistischen Realität jedoch nichts zu tun hat.

    Als jemand, der sich mit Linguistik etwas auskennt (denn ich studiere sie), kann ich dir sagen: Es gibt kein "richtiges" oder "falsches" Deutsch. Sprache ist einziger Fluss, in dem Veränderung die einzige Konstante ist. Was du heute als "richtiges" Deutsch auf ein goldenes Podest erhebst, hätte vor wenigen Jahrhunderten kein Mensch verstanden. Möglicherweise hätte man damals dein "richtiges" Deutsch als degeneriert und unsinnig beschimpft. Vor nur gerade 600-700 Jahren war die Deutsche Sprache sogar so anders, dass du sie heute nur noch mit Mühe (wenn überhaupt) verstehen würdest. Damals spalteten sich nämlich Niederländisch und Schweizerdeutsch von den anderen, Deutschen Dialekten ab. Doch wir brauchen gar nicht so weit zurück zu gehen. Frage mal deine Grosseltern, falls sie noch leben, was sie davon halten, wie du dich ausdrückst. Oder sogar deine Eltern! Selbst diese werden dir nämlich versichern, dass deine Sprache etwas anders ist als ihre. Vielleicht ist dein Satzbau etwas anders, vielleicht deine Intonation, ganz sicher benutzt du ausserdem Wörter, die sie nicht benutzen (und umgekehrt). Doch es gibt nicht nur temporale Unterschiede. Sprache ist auch nicht konstant, wenn wir z.B. auf eine Landkarte oder auf die Gesellschaft selbst schauen. Menschen in unterschiedlichen sozialen Klassen sprechen unterschiedlich, Männer und Frauen sprechen verschieden... usw.

    Was man daraus lernen sollte: Es gibt keine "korrekte" und viele "unkorrekte" Sprachvarianten. Wenn du jemals eine Fremdsprache gelernt hast, wirst du wissen, dass Sprachen eben gerade keine mathematischen Systeme sind, in denen es nur "richtig" oder "falsch" gibt. Stattdessen gibt es einfach ganz viele verschiedenen Sprachvarianten. In ihrem Wert sind sich diese aber alle ebenbürtig. Nur weil eine bestimmte Variante als Standart benutzt wird (bei uns ist es das sogenannte "Schriftdeutsch") bedeutet das NICHT, dass diese Sprachvariante mehr wert ist. Es bedeutet lediglich, dass man sich vorübergehend auf diese Variante geeinigt hat, zwecks vereinfachter Kommunikation. Jugendliche sprechen nicht "falscher" als Rentner, genauso wie Hamburger nicht "richtiger" sprechen als Sachsen oder Bayern, oder so wie Männer nicht "richtiger" sprechen als Frauen.

    Auch der Import von anderen Fremd- und Lehnwörter, über den in diesem Forum oft und gerne gejammert wird, ist in Wahrheit ein Trend, den es schon seit zehntausenden Jahren gibt. Um genau zu sein, gibt es in schon so lange, wie es Sprachen gibt. Denn sobald zwei Kulturen miteinander zu tun haben, tauschen sie auch ihre Sprachen aus. Und es ist nun mal ein natürlicher Trend, dass die dominante Seite mehr transferiert als die Nicht-Dominante. Bei uns in der Schweiz benutzen z.B. viele alte Menschen noch viele Französische oder halb-Französische Wörter, da Französisch zu ihrer Jugend noch als Prestige-Sprache galt. Heute ist es nun mal Englisch. Wenn du aber die Deutsche Sprache mal differenziert betrachten würdest, fiele dir auf, dass Anglizismen super in unsere Sprache passen, da es im Deutschen (wie in allen Sprachen!) von Fremd- und Lehnwörter wimmelt. Anglizismen sind dabei nur ein kleiner Teil. Wir haben jede Menge Lateinizismen, Grecozismen, Arabische Wörter, Chinesische, Schwedisch, Spanische, Französische, ja sogar ein paar Afrikanische. Und viele davon sind mittlerweile so gut integriert, dass man sie gar nicht mehr als Fremdwörter wahrnimmt. Denken wir an "Teppich" (Arabisch), "Theorie" (Grieschisch) oder "Tsunami" (Japanisch). Dabei haben die Leute in jenen Tagen genauso über diese bösen, ausländischen Wörter gepoltert, wie du heute über die Anglizismen. Und ich kann dir versichern: Dein Protest ist völlig sinnlos. Sprachen verändern sich ständig und werden sich immer verändern. Wäre das nicht so, würden wir heute noch nicht Deutsch, sondern Proto-Sanskrit sprechen... oder noch etwas Älteres. Vieles von dem, was du heute als schlechtes Deutsch bezeichnest, wird in wenigen Jahrzehnten als völlig normal gelten. Vielen Anglizismen wird man gar nicht mehr ansehen, dass sie aus dem Englischen kommen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Wort "chatten". Eigentlich heisst es im Englischen ja "to chat" und bedeutet einfach schwatzen, gesprächeln. Die Deutsche Sprache übernahm das Wort jedoch mit einer interessanten, lexikalen Limitierung, indem wir den Begriff ausschliesslich auf das Internet beziehen. Ausserdem hat sich der im Englischen unveränderliche Begriff auch der Flexivität der Deutschen Sprache angepasst: Ich chatte, du chattest, er chattet, etc.

    Wörter kommen und gehen und manche bleiben. Man sollte sich nicht darüber aufregen, nur weil es mal ein bisschen Veränderung gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist auch das hier: Als ich noch ein Kind war, schimpfte mich meine Grossmutter, weil ich das Wort "geil" benutzte (was mit meinen Freunden normal war). Sie erklärte mir, dass das ein "schmutziges" Wort sei. Was sie leider nicht verstand, war, dass sich mit der sich verändernden Gesellschaft auch die Sprache verändert hatte. "Geil" hat heute zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen. Die eine ist "sexuell erregt oder erregend", die andere ist "super, fantastisch, aufregend". Während alte Menschen das Wort heute noch als "schlechtes Deutsch" bezeichnen würde, ist es mittlerweile längst keine Jugendsprache mehr und wird auch von Leuten über 40ig oder 50ig rege gebraucht. Schon in wenigen Jahrzehnten wird man sich wundern, weshalb wir das Wort überhaupt je als "schlechtes Deutsch" empfinden konnten.

    Es ist ausserdem auch so, dass es längst nicht alle Wörter aus der Jugendsprache in die Erwachsenensprache schaffen. Diejenigen, die es jedoch schaffen, machen die Sprache nicht kaputt, sondern bereichern sie! Weisst du, es gibt einen Grund, weshalb Nicht-Standard-Varianten einer Sprache wie die Jugendsprache oder Dialekte die Standard-Variante beeinflussen oder weshalb wir Wörter aus anderen Sprachen in unsere Sprache integrieren: Sprache ist immer auch Kultur. Und es gibt viele Konzepte und Ideen, die in unserer Standardvariante schlichtwegs nicht existieren. Man importiert also nicht bloss ein Wort, sondern immer auch ein Konzept. "Chillen" ist hat z.B. nicht die gleiche, semantische Bedeutung wie "sich ausruhen". Wäre dem so, gäbe es eines der beiden Wörter nicht im Deutschen. Der Fakt, dass es sie beide gibt, lässt auf eine Bereicherung unserer Sprache schliessen.

    Quelle(n): Linguistik
  • ?
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Jugendsprache wird ganz schnell abgelegt, wenn jemand einen Beruf ergreifen will.

    Es sei denn, er will als Türsteher arbeiten

  • Rralf
    Lv 4
    vor 7 Jahren

    Ja, Du hast recht.

    Und mir wird bei diesem Gedanken angst und bange.

    Es ist in erster Linie die Werbung, die als Mukltiplikator wirkt.

    Erschreckend ist für mich dass jetzt schon "renomierte" Moderatoren, kritiklos, schwätzen dürfen wie es ihnen aus dem Mund, am Gehirn vorbei, zu fallen scheint.

    Nur kleine aber bezeichnende Beispiele.: Das Verwechseln von ALS und WIE scheint salonfähig geworden zu sein.

    Wenn Anne Will vom Sinn machen spricht, spricht sie Unsinn und ich denke sie müßte so etwas wissen.

    Modebegriffe, wie AUSEINANDERDIVIDIEREN und NEU AUFSTELLEN u.s.w. überschwemmen, vergiftend, akustisch unsere Medien.

    Ja, ja, das ist nicht ganz das was Du meintest, aber ich mußte das jetzt endlich einmal loswerden.

    Nichts für ungut.

    Danke für Deine Bemerkung.

  • vor 7 Jahren

    So wie Berufe oder Studentenverbindungen ihren eigenen Jargon haben, haben ihn auch Altersgruppen. Im Kindergarten, mit 12 oder mit 17 spricht man verschieden in seinen jeweiligen Gruppen, und nochmal anders mit anderen. Im Allgemeinen ist man also "mehrsprachig". Was das Bild verzerrt, sind höchstens sich als hip gerierende Medien, die "Kanakisch" und etwas Hiphopslang auch außerhalb ihrer natürlichen Umgebung als normal darstellen, als pauschale "Jugendsprache". Das führt natürlich zu Trittbrettfahrern, ich traue den Leuten aber zu, dass sie irgendwann merken, dass sie da einem Medienhype aufgesessen sind. Und wenn nicht, wird sich der Hype selbst irgendwann überlebt haben. Wie wärs mit einem künstlich verbreitetem Surferslang?

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