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Wozu braucht eine "Religion" einen eigenen Staat ?
Weder beim Vatikan noch beim Staat "Israel" kann man von einem homogenen "Staatsvolk" sprechen.
Zumal es ein speziell für Juden geschaffenes Siedlungsgebiet schon seit 1934 gibt, also 14 Jahre vor Gründung "Israel´s" im britischen Mandatsgebiet Palästina (Land der Pharisäer)
http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Autonom...
Es gibt auch keine "Republik Evangelistan" für Protestanten.
Wozu braucht eine "Religion" einen eigenen Staat ?
21 Antworten
- MusikerLv 6vor 7 JahrenBeste Antwort
Die Zusammenhänge von Religion, Staat und Volk sind im Falle Israels weitaus komplizierter, als es den meisten bewußt ist.
Das alttestamentliche israelitische Volk entstand in Kanaan aus kanaanäischen Ureinwohnern und aus Nomadengruppen, die aus den angrenzenden Steppen einwanderten. Die Darstellung der Mose-Bücher und des Buches Josua in der Bibel, derzufolge die Israeliten als "fertiges" Volk, von Ägypten kommend, in Kanaan eingedrungen seien und das Land seinen Ureinwohnern in einem mörderischen Raub- und Eroberungskrieg weggenommen hätte, ist eine Fiktion späterer Zeiten.
Das sich bildende israelitische Volk hat sich von Anfang an nicht als Volk wie jedes andere, sondern als Gottes auserwähltes Volk verstanden. Aus diesem Grunde hat es sich auch lange dagegen gewehrt, ein Königreich wie jedes andere zu bilden, da ein irdischer König als Konkurrenz zum alleinigen Königtum Gottes empfunden wurde. Erst seit König David war das Königtum in Israel dauerhaft etabliert und religiös sanktioniert.
Nach König Salomo zerfiel das Königreich in ein Nordreich Israel und ein Südreich Juda. Israel wurde 722 v.Chr. durch die Assyrer, Juda 586 v.Chr. durch die Babylonier vernichtet. Die Spur der (Nord-)Israeliten hat sich in der Geschichte verloren; die Juden zur Zeit Jesu waren Nachfahren der Bewohner des ehemaligen Südreiches Juda. Sie verstanden sich als Volk und als Religion. In den letzten beiden vorchristlichen Jahrhunderten waren sie vorübergehend noch einmal zu einer gewissen staatlichen Selbständigkeit gelangt, bis sie unter römische Herrschaft gerieten.
Gegen die römische Herrschaft führte die nationalreligiöse Untergrundbewegung der Zeloten einen Partisanenkrieg. Die Zeloten waren auch die treibende Kraft beim jüdischen Aufstand 70 n.Chr.. Nach dessen Scheitern, so lautet die gängige Geschichtsschreibung, haben die Römer alle Juden aus ihrem Land vertrieben. Allerdings habe ich mich schon als Theologiestudent gefragt, wie es in diesem Land, aus dem angeblich alle Juden vertrieben worden waren, 132-135 noch einmal zu einem jüdischen Aufstand gegen die Römer kommen konnte!
Der israelische Historiker Shlomo Sand vertritt hierzu eine interessante These: die Juden wurden "nur" aus Jerusalem vertrieben, im übrigen Land konnten sie bleiben und wurden später christianisiert und dann islamisiert. Das heutige Judentum stammt mehrheitlich nicht von den biblischen Juden, sondern von zum Judentum übergetretenen Völkern (jüdisches Königreich der Berberkönigin Dahia Kahina, jüdisches Königreich Jemen und insbesondere die Chasaren) ab. Das Judentum, so Sand, sei seitdem ausschließlich eine Religion und kein Volk mehr - das heutige jüdische "Volk" sei eine Erfindung des Zionismus. Sehr viel mehr seien die Palästinenser die abstammungsmäßigen Nachfahren des biblischen israelitisch-jüdischen Volkes.
Der Name "Palästina" leitet sich übrigens nicht von den Pharisäern, sondern (wahrscheinlich) von den alttestamentlichen Philistern ab.
Ja, und nun der Vatikan. Er war nie ein Nationalstaat und hat nie ein Staatsvolk gehabt, durch das er sich konstituiert hätte und auf das er bezogen gewesen wäre. Er war ein Kunstprodukt, um der Katholischen Kirche weltliche Macht zu verschaffen. Die sogenannte Pippinsche Schenkung, auf die die Gründung des Kirchenstaates angeblich zurückgehen soll, ist durch die historische Forschung längst als Fälschung erwiesen. Im Mittelalter konkurrierten die Päpste mit den römisch-deutschen Kaisern um den Anspruch, der oberste geistliche und weltliche Führer der Christenheit zu sein. Der Kirchenstaat wurde 1870 durch italienische Truppen liquidiert und mit den Lateranverträgen von 1929 zwischen Italien und dem "Heiligen Stuhl" als verkleinerter Vatikanstaat wiedergegründet.
Ich als Protestant brauche den Vatikanstaat sowieso nicht. Aber da auch die Katholische Kirche zwischen 1870 und 1929 nicht untergegangen ist, könnte sie vermutlich im Prinzip ebenfalls ohne ihn leben.
@Inanna: danke für Deine Zustimmung. Darf ich trotzdem noch ein paar kritische Ergänzungen machen? Ohne die Verbrechen des Zionismus an den Palästinensern zu beschönigen: er entstand im 19.Jahrhundert seinerseits als Reaktion auf den wachsenden Antisemitismus in Europa, damals vor allem in Rußland. Und der Massenansturm jüdischer Überlebender auf Palästina nach dem 2.Weltkrieg, ohne den des den heutigen Staat Israel nicht gäbe, war die Folge der traumatischen Erfahrung des Holocaust.
Das heutige Judentum hat seine abstammungsmäßigen Wurzeln in mehreren Völkern. Von den Chasaren stammen vor allem die (russischen) Ostjuden ab. Mit denen aber haben die Rockefellers, Rothschilds u.s.w. nichts zu tun und wollten mit ihnen auch nie etwas zu tun haben. Das "Weltjudentum" als einheitliche Größe und Weltgefahr war eine Wahnphanasie der Nationalsozialisten und ihrer ideologischen Vorläufer.
Die frommen Pharisäer haben nie mit den heidnischen Römern gemeinsame Sache gemacht. Und die Chasaren gab es zu ihrer Zeit noch gar nicht.
Petrus war kein Pharisäer. Und er war nie in Rom; das hat erst sehr viel später die katholische Kirche behauptet und hat ihn zum Bischof von Rom und die Päpste zu seinen Nachfolgern erklärt. Paulus war Pharisäer, aber kein "Mitbegründer des heutigen Vatikan." Die ideologische Begründung des Papsttums auf Petrus und Paulus ist, mit Verlaub gesagt, an den Haaren herbeigezogen.
Der von mir zitierte anti-zionistische israelische Historiker Shlomo Sand plädiert nicht für eine "Rückkehr" der Israelis in zentralasiatische Khaganate, sondern für einen laizistischen (weder jüdischen noch islamischen!) gemeinsamen Staat von Juden und Arabern. Die Palästinenser haben die abstammungsmäßige, die (jüdischen) Israelis die religiös-kulturelle Kontinuität mit den antiken Juden (wobei die meisten Israelis auch nicht frömmer sind als die meisten Deutschen). Diese eigentümliche Verklammerung zweier Völker bzw. Bevölkerungsgruppen gibt es sonst nirgendwo in der Welt. Die Frage, ob sie eines Tages über diese Brücke zu einer gemeinsamen staatlich verfaßten Nation zusammenfinden, können nur sie selbst beantworten. Grundvoraussetzung dazu wäre aber ein modernes Verständnis einer laizistischen Nation. Im übrigen darst Du nicht vergessen, daß es unter den Palästinensern auch eine (wenn auch nur sehr kleine) christliche Minderheit gibt, der ein islamistischer Staat sicher nicht sympathischer wäre als ein jüdischer.
@steckchen: das Problem ist nur, daß das heutige Israel durch die Verdrängung, Enteignung und brutale Vertreibung eines Großteils der arabischen Bevölkerung entstanden ist und die Verdrängung der Araber auch heute noch mit der israelischen Siedlungspolitik immer weiter geht.
- BrandyLv 4vor 7 Jahren
Diplomatische Immunität hilft schon sehr, auch die schlimmsten Verbrechen zu vertuschen. Das verbrecherische Beweismaterial lagert vor der Welt verborgen und streng gesichert in den Archiven des Vatikan.
- Anonymvor 7 Jahren
Brauchen tuuuuuuut sie ihn ganz sicher nicht, aber sie hat ihn sich geschaffen um ihre Verbrechen besser verschleiern zu können. Genialer Schachzug der Göttermafia.
Ich frage mich recht amüsiert, was die DR Vergeber Liga sich eigentlich einbildet :-))) Das ist doch bis jetzt mehr als kümmerlich!!!
- Anonymvor 7 Jahren
Israel ist keine Religion und Vatikan schon gar nicht!
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- ZikLv 4vor 7 Jahren
Religionen streben MACHT an, ein Staat (wie etwa der Vatikan Staat) ist eine optimale Basis für einen Machtbereich, nahezu unangreifbar so lange, wie derzeit noch millionen verdummter Schäfchen dafür zahlen....oder sogar sterben.
- Ruth SLv 6vor 7 Jahren
So kann nur die Frage eines Bildungsfernen sein.
Isarael hat es schon vor 3.000 Jahre gegeben.
Da hatten die schon eine Kultur, da dachte noch keiner an Deutschland.
Erst 70 nach Christus, wie die Römer den Tempel in Jerusalem schleiften,
weil der Kaiser Vespian den Goldschatz der Israelis verkaufen wollte,
um seine Arena, das Kolosseum in ROM zu finanzieren,
verstreute sich die Mehrheit der Israelis aus Wut und Scham in alle Welt.
- Anonymvor 7 Jahren
Hans, Religion bedeutet immer MACHT und dieser Anspruch wird von den Schamanen auch ausgelebt. Je manifester sich diese Mafia darstellt um so größer ihre Macht über willige - billige - zahlende Schäfchen!
- vor 7 Jahren
Religion ist Opium fürs Volk. Wer die Geschichte seit der Gründung von Christengemeinden kennt, weiss;
das danach viele Spaltungen und Staatliche Einflussnahme, die Religiösen von den entschiedenen Christen
trennte, und Weltliche Strukturen bei den Religiösen Einfluss bekam. Es wurden Kirchen gebaut, die eine
Rolle eingenommen haben, die so von Gott nicht gewollt war. Es endete in der Staatsreliogion, die zur
heutigen Zeit noch üblich.ist, und wo Knechte eine Christus geweihten Nachfolge darin sahen, sich selbst
einen Thron zu schaffen, und den Menschen nach ihren Ansichten und Lehren zu unterweisen.
Wir wissen von den wahren Christen, die um ihres Glaubens willen, getötet oder gesteinigt worden sind.
Sie sind verewigt in den Heiligen Schriften, und geben immer noch Zeugnis vom Wort Gottes, dass der
Mensch nicht zerstören kann, Das Wort ist Gott, und das Wort war schon am Anfang der Schöpfung bei
Gott. Durch das Wort ist alles entstanden, und wenn Gott spricht; geschiet es.
Ist das Wort aber verdeckt, so ist,s denen verdeckt, die verloren werden, Den Ungläubigen, denen der Gott
dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Wortes Gottes von der
Herrlichkeit Jesu Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.
- BettinaLv 6vor 7 Jahren
Ich beantworte Deine Frage mal aus einer ganz anderen Perspektive.
vor ein paar Hundert Jarhen sind viele Menschen nach Amerika ausgewandert, um sich nicht länger vom Landesherrn vorschreiben lassen zu müssen, was sie glauben sollten, denn je nach politischer Lage hatte man entweder katholisch oder evangelisch zu sein. In solchen Fällen offenbart sich der Aberwitz, den Leuten vorzuschreiben, was sie zu glauben haben.
Aber so sehr sich die Menschen in Amerika nach Toleranz sehnten, so sehr ging es den religiösen Führern gegen den Strich, dass ein ungebildeter Bauernjunge wie dieser Joe Smith sich - für ihre Begriffe - anmaßte,zu behaupten, klüger zu sein als sie (hat er nie, aber so haben sie es empfunden), weil er verkündete, dass Gott mit ihm von Angesicht zu Angesicht gesprochen habe und ihn durch seine Engel beauftragt habe, das Buch Mormon hervorzubringen, eine Heilige Schrift eines untergegangenen Volkes, dessen Grundlage die Thora war.
Wenn du mir jetzt erklären kannst, woher Joseph Smith zum Zeitpunkt der Übersetzung wusste, dass die Thora einen versiegelten Teil hat - das Judentum hat das erst vor kurzer Zeit öffentlich bekanntgegeben, hast du tatsächlich einen Punkt gewonnen.
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen. Warum brauchten die Mormonen einen eigenen Staat? Mache dich kundig über die Leiden, die die Mormoen zu ertragen hatten, weil sie die Frechheit besaßen zu verstehen, dass Gott seine Kirche wiederhergestellt hat, weil sie die Frechheit besaßen, ihre eigene verblüffend klar zu verstehende Interpretation der Bibel zu haben, basiend auf den Offenbarungen, die Joseph Smith empfangen hatte, weil die Mormonen die Frechheit besaßen, alte Gesetze wieder einzuführen, wie sie zur Zeit der alttestamentaischen Patriarchen ganz normaler Alltag war - die Polygamie. (man denke an Abraham, der zwei Frauen hatte und an seinen Enkel Jakob, der vier hatte) Erkkundige dich, wieviel Leid, Elend und Ungerechtigkeiten sie zu ertragen hatten, als man sie aus Missouri und aus Far West und sogar aus Nauvoo vertrieben hatte. Sie mussten in ein Wüstengebiet fliehen, das niemand haben wollte, und kaum hatten sie sich eingerichtet, wurde der Utah-Krieg gegen sie angezettelt, den die Mormonen durch taktische Klugheit ohne Blutvergießen gewonnen haben. Sie brauchten ihren eigenen Staat, um sich vom Rest Amerikas nicht länger vorschreiben lassen zu müssen, was sie zu denken und zu glauben hatten und wie sie zu leben hatten. Sieh dir heute Utah an und erzähl mir, ob es das wert war.