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Wie haben Ost und Westdeutsche dieTeilung Deutschlands erlebt?

Und kann mir vielleicht jemand erklären, welche Meinung sie von der Vereinigung Deutschlands seit 1989 haben?

Ich würde mich sehr über eure Hilfen freuen. Danke :)

20 Antworten

Bewertung
  • vor 7 Jahren
    Beste Antwort

    Ich kann mich in vollem Umfang doitsujin anschließen. Was er sagt, vor allem über die Abwicklung der politischen Wiedervereinigung, stimmt.

    Ich bin 1980 im Westen geboren, und wohne seit 1991 im Osten. Die schlimmen Jahre, in denen fast die gesamte ostdeutsche Wirtschaft systematisch zerschlagen wurde, habe ich voll mitbekommen - ich war noch zu jung, um alles zu verstehen, aber vieles ist mir im Gedächtnis geblieben und später klar geworden...

    Was mich immer besonders angekotzt hat - sobald im Westen irgendwer erfuhr, dass man aus dem Osten kommt, schneite es Mitleid, und blöde Fragen nach dem Motto "habt ihr da überhaupt genug zu essen, und was ist mit fließend Wasser, stimmt das, dass es da kein Klopapier gibt?" Die DDR hinkte mit der Entwicklung ein bisschen hinterher, und für Luxus im weitesten Sinne musste man vor der Wende oft anstehen, tiefer in die Tasche greifen oder früh vorbestellen, aber weder haben die Leute gehungert, noch fehlten Waren des täglichen Bedarfs. Und schon gar nicht mehr 5-10 Jahre nach dem Mauerfall...

  • ?
    Lv 4
    vor 7 Jahren

    Meine Familie lebte noch im Ostteil Berlins, als ich schon lange Jahre im Westen wohnte. Jedes Jahr schickten wir mehrere Pakete mit Kleidung und anderen Gebrauchsartikel im Rahmen des Erlaubten.

    Nach dem ich mehrmals schriftlich angepflaumt wurde, weil z.B. die Jeans nur von C&A statt von Levis waren hab ich dies sein lassen.

    Heute laufen die in Levis rum und ich beziehe 800.- Altersrente....

    Lustig oder?

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    ...ich bin mit der deutschen Teilung aufgewachsen und für meine Eltern war der Osten Deutschlands das "Reich des Bösen" in dem lauter "Halbrussen" jeden halbwegs kultivierten Menschen drangsalierten.

    Als Jugendlicher wurde mir (und vielen Gleichaltrigen) - sowie ich mich kritisch zu einzelnen Begebenheiten in der BRD äusserte - immer erklärt, ich möge doch "zum Ulbricht" rübergehen, wenn's mir in der BRD nicht passt.

    Ende der 80er war ich beeindruckt vom Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime, über die Wiedervereinigung habe ich mich gefreut. Und heute ärgere ich mich maßlos über das Gejammere im Westen (die DDR'ler kosten zu viel und arbeiten nix) und im Osten (Wir werden von den Besserwessies ausgebeutet).

  • vor 7 Jahren

    Diese BR ist nicht Deutschland, sondern ein unter Alliierten Verwaltung stehendes, besetztes Teil- und Wirtschaftsgebiet von oder in Deutschland. --> siehe auch Artikel 120 GG --> Besatzungskosten.

    Die ehemalige DDR ist auch nicht Ost, sondern Mitteldeutschland.

    Ostdeutschland ist immer noch von den Polen bzw. Russen besetzt. Russland als Rechtsnachfolger der einstigen UdSSR wollten uns diese Gebiete schon mehrfach zurückgeben, was seit Kohl/Genscher alle NGO und als Firmen in internationalen Wirtschaftsdateien gelistete Bundesregierungen ablehnten (bzw. ablehnen mussten).

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  • vor 7 Jahren

    Das war für mich, Jahrgang 75 und im Westen geboren und aufgewachsen, kaum ein Thema.

    Die DDR und die Grenze waren weit weg, und meine Familie hatte weder Verwandte noch Bekannte im Osten. Es gab nur die üblichen Reisebereichte, von wegen "die haben nix", "fast alles noch kaputt da" und "die müssen für jeden Sch... Schlange stehen" - das hatte ich als Kind dann auch mitbekommen, wie auch spannende Reiseberichte "durch die Zone" nach Berlin, wo der Umgang mit den Grenzpolizisten für interessante Geschichten gut war, die das Bild der DDR genauso geprägt hatten.

    Und dann gab es noch "Kennzeichen D" im Fernsehen, wo nach dramatischer Musik über den "komischen" Osten berichtet wurde, wobei ich mich altersbedingt überhaupt nicht daran erinnert hatte, worum es da ging, außer das es für mich langweilig war.

    Unser Erdkundelehrer bestand zu einem Zeitpunkt darauf, die Verwaltungsbezirke der DDR zu unterrichten, als selbst uns an sich wenig informierten Schülern schon klar war, dass diese bald Geschichte werden sollten.

    Das sind die Berührungspunkte, die ich mit der DDR und der deutschen Teilung hatte. Das war zwar nicht sehr viel, aber so war es halt. Als Kind hat man ohnehin einen begrenzteren Horizont. Wenn ich ein paar Jahre älter gewesen wäre, dann hätte ich davon bestimmt mehr mitbekommen. Damals wurden nämlich zahlreiche Schulklassen nach Berlin gekarrt, wo man dann auch Ost-Berlin besuchte und die Teilung so näher erfahren konnte. Dabei würde ich auch behaupten, dass diese grob zwischen 1965 und 1975 geborenen in ihrer Jugend auch etwas politisierter waren. Da waren die "68er" noch näher, während sie bei uns längst etablierte Lehrer waren. Protest und politisches Interesse als "Popkultur" Jugendlicher war jedenfalls zu meiner Zeit für mein Empfinden schon deutlich weniger ein Thema.

    Ich halte das jedenfalls klar für eine Frage des Alters und der Generation, wie man die Teilung erlebt hatte. Wo man überhaupt gelebt hatte, spielt natürlich auch eine Rolle. Wer die Grenze von zu Hause schon mit dem bloßen Auge erkennen konnte, hatte da mit Sicherheit auch eine andere Sichtweise.

    Deshalb war für mich die Wiedervereinigung damals auch keine so große Sache, obwohl man sich auch mit den Leuten gefreut hatte, die da glücklich in die Kamera geblickt hatten, als sie über die Grenze kamen. Auf mein eigenes Leben hatte das nur keinen Einfluss. Da ging es weiter wie bisher, wie jeden Tag.

    Im Nachhinein halte ich die politische Wiedervereinigung für überhastet und falsch gelaufen. Das heißt bestimmt nicht, dass ich es den Leuten nicht gewünscht hätte, dass sie nun aus ihrem Land DDR heraus kamen. Ich halte nur die politische Vereinigung, so wie sie vollzogen wurde, für grundlegend verkehrt.

    Vor der politischen Wiedervereinigung hätte nach meiner Ansicht erst der wirtschaftliche Aufbau kommen sollen. Es wird ja heute manchmal so getan, als wäre im Osten nicht malocht worden, was völliger Quatsch ist. Im Prinzip hatte man die ostdeutsche Wirtschaft in den Nachwendejahren doch völlig zerstört.

    Das wäre vielleicht anders gelaufen, wenn man die DDR als demokratischen, souveränen Staat nach der Wende nicht so einfach "abgewickelt" hätte - nicht den "SED-Staat" DDR der Vorwendezeit, wohlgemerkt, sondern die DDR nach dem Mauerfall, die ja nur kurz Bestand hatte.

    So sehe ich jedenfalls nur den "Wende-Kanzler" Kohl, der etwas von "blühenden Landschaften" faselte und die Verheißungen der kapitalistischen Ordnung in Aussicht stellte, während die Realität für viele Menschen in den Folgejahren ganz anders aussah. Die hohe Politik wollte "den Ossis" mal zeigen, wie man Demokratie macht, die Geschäftemacher aus dem Westen kamen, um die Leute abzuzocken, und die angestammte Wirtschaft und Industrie wurde fast vollständig platt gemacht. Das kann doch keiner feiern.

    Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass wir mit einer behutsameren und geplanteren Wiedervereinigung, in der der Osten mehr Mitwirkung gehabt hätte, heute möglicherweise ein demokratischeres und sozialeres Gesamtdeutschland hätten, weil man weniger über die Köpfe der "Ossis" hinweg bestimmt hätte. So hätte es vielleicht ein basisdemokratisches Deutschland geben können, der den Obrigkeitsstaat von "Basta" Schröder und "Mutti" Merkel gar nicht aufkommen gelassen hätte. Die Chance hat man für mein Empfinden vertan, durch die Arroganz der hohen Politik in Bonn, und das haben wir meiner Meinung nach heute noch alle auszubaden, im Osten wie im Westen.

    Wer übrigens behauptet, im Osten wäre nicht gearbeitet worden, der soll mal genauer nachforschen, woher der ganze Krempel an Katalogware von Neckermann, Quelle, Otto und Co. bis zur Wende überhaupt kam. Die Geschäfte mit der DDR als Billigproduktionsstandort waren nämlich nicht ohne.

  • vor 7 Jahren

    Ich, Bj. 60, hätte mir nie träumen lassen, daß die Wiedervereinigung zu meinen Lebzeiten stattfinden könnte. Was mich von Anfang an bedenklich gestimmt hat, war diese "Einheitsbesoffenheit". Warnende Stimmen wie Oscar Lafontaine wollte damals keiner hören. Der hat klar gesagt, daß die Einheit teurer werden würde als Kanzler Kohl es einem weismachen wollte. Überhaupt Einheit - nach meinem Eindruck hat der Westen die DDR schlicht einkassiert, und die Menschen mußten drunter leiden u.a. durch Arbeitsplatzverlust, Angst ums eigene Häuschen usw. Insofern spricht mir @doitsujin75 aus der Seele. Die Mauer ist noch nicht aus allen Köpfen verschwunden, hüben wie drüben. Anderseits wissen heute nur noch wenige junge Leute, daß es diese Mauer gab und wo sie verlief.

  • vor 7 Jahren

    Ich war bei meinen Besuchen in der DDR bestürzt darüber, wie unzufrieden die Menschen dort waren, welche schlechte Laune sie hatten, wie erkennbar schlecht es ihnen ging, und über ihre Klagen. Das alles ist mir lange und intensiv nachgegangen und hat mich sehr beschäftigt. Dementsprechend habe ich mich bei der Wiederverreinigung sehr gefreut, daß die "Deutschen dort drüben" nun endlich das von ihnen so wenig erwünschte Leben los waren. Um so mehr bin ich über einige Beiträge hier verwundert. Aber vielleicht hatte das damalige Klagen und die Unzufriedenheit der DDR-Bürger ja doch einen anderen Grund.

  • Da ich als Kind den Mauerbau erlebt habe und mich noch gut daran erinnern kann, war es für mich unverständlich wie man Menschen in ein großes Gefängnis einsperren kann.

    Ich bin im Westen aufgewachsen und ab und zu haben wir unsere Verwandtschaft in der DDR besucht.

    Mein Vater ehemaliger Soldat der Wehrmacht äußerte einmal, "die Uniformen der NVA sind die gleichen, wie wir sie bei der Wehrmacht getragen hatten, nur mit kleinen Abänderungen sowie der Stahlhelm ist anders."

    Wenn wir am Grenzkontrollpunkt angekommen sind, wurde mir von meinen Eltern und Verwandten Sprechverbot erteilt. Man wollte schließlich Unannehmlichkeiten durch die Grenzsoldaten der DDR vermeiden.

    Als 1989 die Mauer fiel, was irgendwie einige Wochen vorher schon absehbar war, wurde ich sehr nachdenklich und hoffte das der Beitritt der DDR bzw. Wiedervereinigung in geordneten Bahnen verläuft.

    Leider wurde ich enttäuscht, weil die Abwicklung der ehemaligen DDR Betriebe zu schnell von statten ging, was für viele Menschen Arbeitslosigkeit bedeutete.

    Außerdem sind noch die Absatzmärkte in den anderen Ostblockstaaten für Produkte aus der ehemaligen DDR weggebrochen. Das war Übel, kann man nur sagen.

    Etwas langsamer wäre besser gewesen. "Einige" Betriebe hätte man retten und etwas modernisieren können, aber man wollte es nicht, da sie dann in Konkurrenz zu den Firmen aus dem Westen gestanden hätten.

    Die Industrie die nach der Wende in den neuen Bundesländern wieder aufgebaut wurde ist zu wenig, da muss mehr geschehen. Nicht immer nur Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlagern, aber die Profitgier einiger Konzerne steht über der moralischen und sozialen Verantwortung. Menschen sind nach der Wende nur noch zum Humankapital für das Kapital mutiert.

    Es fehlt ein regulierendes Gleichgewicht, welches vor der Wende vorhanden war. Die Menschen die in Deutschland, in der EU oder anderswo leben sind nicht Schuld an der Misere, sondern nur kleine elitäre betuchte Gruppen von Menschen, die den Reichtum anhäufen, aber die Mehrheit der Menschen weltweit immer ärmer werden. Die Schere geht immer weiter auseinander.

    Deshalb muss Vermögen wieder mehr am Gemeinwohl beteiligt werden und Steuerschlupflöcher müssen geschlossen werden.

    Das ist meine Meinung.

    Ansonsten gefallen mir die Kommentare von @doitsuji... und von @minischw...., da sie auch den Nagel auf den Kopf treffen.

  • vor 7 Jahren

    Seit kurz nach der sog. Wiedervereinigung habe ich jeglichen Glauben verloren. Seitdem traue ich weder einem Medium noch etwas, was ich schwarz auf weiß besitze.

  • Julie
    Lv 5
    vor 7 Jahren

    Ganz wunderbar. Für die Ostdeutschen war es ne Befreiung von der sowjetischen Administration, wie selbst Gorbatschow sagte. Nun kam die Freiheit auf alle Menschen drauf zu.

  • ?
    Lv 6
    vor 7 Jahren

    Im Osten ging die Sonne auf, wärend die NATO gleich hinter der Grenze lauerte, um über die DDR herzufallen.

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