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Heinz R fragte in Politik & VerwaltungWahlen · vor 8 Jahren

1. Stimmer und 2. Stimme Bundestagswahl.?

Hallo zusammen, ich hätte da mal eine Frage wie das mit der 1. Stimme und 2. Stimme aussieht.

Ich möchte gerne das die Partei X ( die einen Kandidaten als Bundeskanzler aufgestellt hat ) gewinnt.

Zeitgleich möchte ich aber auch die schwächere Partei wählen die mit Partei X eine Koaliton bilden möchte, also Partei Y.

Welche Stimme wäre jetzt besser damit mein Kandidat Bundeskanzler wird !?

Vielen Dank für eure Antworten

Wählen ist ein wichtiges Thema.

Liebe Grüße

Heinz Rusch

8 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Anscheinend weißt Du nicht einmal, wozu es überhaupt eine Erst- und eine Zweitstimme gibt und wie das Ganze im Endergebnis funktioniert. Stelle Deine Frage noch einmal, sobald Du Dich darüber informiert hast.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Mit der Erststimme sendest Du den Kandidaten deines Wahlkreises in den Bundestag. Es kann hier nur einen Gewinner geben, denn nur der Erstplatzierte bekommt das Ticket nach Berlin.

    Somit haben bei der Erststimme in der Regel einer der beinden Kandidaten von SPD oder CDU/CSU die Nase vorn.

    Es gibt jedoch sehr seltene Ausnahmen. In Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg (Wahlkreis 84) schaffte es der grüne Hans-Christian Ströbele schon drei mal das Direktmandat zu gewinnen, und von der Partei Die Linke schafften es bei der letzten Wahl sogar 15 oder 16 Personen.

    Viele der kleinsten der über 30 kandidierenden Parteien haben daher in vielen Wahlkreisen gar keinen Direktkandidaten aufgestellt. Sie können dann sogar nur mit der Zweitstimme gewählt werden. In manchen Wahlkreisen kandidieren jedoch auch schon mal Parteiunabhängige Kandidaten, die dann nur über die Erststimme wählbar sind.

    Somit wäre es in der Regel Sinnvoll, wenn Du nicht gerade in einem der 17 Wahlkreise wohnst, bzw in deinem Wahlkreis nicht ein Promi oder eine anderweitig sehr, sehr bekannte und engagierte Person für eine kleine Partei kandidiert, die von Dir gewollte große Partei mit der Erststimme zu wählen.

    Bei der Zweitstimme für die Landesliste einer Partei kommt es nur auf die Prozente an abgegebenen Stimmen an. Sobald es eine Partei schafft mehr als 5% der Stimmen zu bekommen ist sie mit Abgeortneten im Verhältnis ihres Stimmenanteils im Bundestag vertreten.

    Was viele jedoch nicht wissen ist, dass es auch eine 0,5%-Hürde gibt! Bekommt eine Partei mehr als 0,5% der Stimmen, wird diese Partei anteilig ihrer Stimmen von der staatlichen Parteienfinanzierung (ehemals Wahlkampfkostenerstattung) mitfinanziert.Somit macht es Sinn auch Parteien zu wählen, die keine Chance haben die 5% Hürde zu erreichen, da sie dann finanzielle Zuwendungen bekommen, die ihnen eine bessere Ausgangssituation bei der dann nächsten Wahl ermöglicht.

    Also wenn Du deine Stimmen splitten möchtest dann "in der Regel" Erststimme für die große Partei, Zweitstimme für die kleinere. (Wie oben geschrieben gibts Ausnahmen, das kommt aber sehr auf den Wahlkreis an in dem Du wohnst, und wer dort kandidiert)

  • vor 8 Jahren

    Erst- und Zweitstimme - Wie funktioniert die Bundestagswahl?

    Die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt, wie die Bundestagswahlen funktionieren. Wie viel Stimmen hat man? Was ist wichtiger die Erst- oder die Zweitstimme? Was wählt man mit den beiden Stimmen?

    Bei Bundestagswahlen können die Wählerinnen und Wähler zwei Kreuze auf dem Stimmzettel machen. Mit der "Erststimme" wählt man einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus seinem Wahlkreis. Von diesen Wahlkreisen gibt es in Deutschland insgesamt 299. In jedem davon leben im Durchschnitt 250.000 Menschen. In den einzelnen Wahlkreisen konkurrieren die Kandidaten um die Erststimmen der Wähler. Jede Partei darf einen aufstellen, aber auch unabhängige Kandidaturen sind möglich. Jeder Kandidat macht Werbung für sich und seine Partei, tourt durch den Bezirk und präsentiert Themen, die seiner Meinung nach für die Region und für seine Partei besonders wichtig sind. Wer die meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis bekommt, erhält ein Direktmandat und kommt als Abgeordneter in den Bundestag. Alle anderen Kandidaten gehen leer aus. So kommen insgesamt 299 Abgeordnete in den Bundestag. Durch das Prinzip der Erststimme wird sicher gestellt, dass jede Region im Bundestag vertreten ist. Die "Zweitstimme" - sie ist trotz ihres Namens wichtiger als die Erststimme: Denn die Zweitstimme entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag – also darüber, wie viele der insgesamt 598 Sitze im Bundestag jeweils einer Partei zustehen. Um die Zweitstimmen geht es auch bei den Hochrechnungen an den Wahlabenden. Vereinfacht gesagt: Hat eine Partei 40 Prozent der Zweitstimmen gewonnen, bekommt sie mindestens 40 Prozent der Sitze im Bundestag. Die Zweitstimmen zählen jedoch nur, wenn Parteien mindestens fünf Prozent aller Zweitstimmen oder drei Wahlkreise gewonnen haben. Wenn nicht, verfallen die Zweitstimmen. Mit der Zweitstimme entscheiden sich die Wähler nicht für eine Person, sondern für die Landesliste einer Partei. Auf dieser Liste stehen die Kandidaten, die eine Partei für das Bundesland nach Berlin schicken möchte. Dabei kommt es auf die Reihenfolge der Kandidaten auf der Liste an, denn die Parteien entsenden ihre Kandidaten im Verhältnis zu ihren gewonnenen Zweitstimmen nach Berlin. Wer oben steht, kommt eher dran. Bei der Sitzverteilung im Bundestag gilt dann folgendes: Zuerst werden die Plätze an die Direktkandidaten einer Partei vergeben. Dann folgen die Kandidaten von den Landeslisten. Vereinfacht gesagt, kommt die eine Hälfte der Abgeordneten also über die Erststimme in den Bundestag. Die Gesamtzahl der Sitze, die eine Partei im Bundestag erhält, wird dagegen durch die gewonnenen Zweitstimmen bestimmt.

    http://www.bpb.de/mediathek/599/erst-und-zweitstim...

  • vor 8 Jahren

    Unser Wahlrecht sieht keine Koalitionen vor. Es kann nur eine einzige Partei unterstützt werden. Diese wählt man mit der Zweitstimme.

    Zweitstimme deswegen, weil keine Person, sondern eine Liste gewählt wird. Diese heißt aus Tradition 'Reserveliste'. Das stimmt tatsächlich für die stärkste Partei. Denn nun kommt die

    Erststimme. Ganz Deutschland ist in Wahlkreise eingeteilt. Damit werden 50%, jeder zweite Abgeordnete gewählt. Gewählt wird die Person. Auch Parteilose können sich bewerben. Es soll tatsächlich schon einzelnen gelungen sein. Vielleicht wenn man Nobelpreisträger, Mäzen und noch Weltmeister ist, schlägt man die Kandidaten der Parteien. Gewählt ist der Kandidat mit den meisten Stimmen. Er kommt (da Erststimme) auf jeden Fall in den Bundestag. Dort wird er dann z.B. München-Ost angeredet, weil er persönlich die Einwohner, und nicht nur seine Wähler, von München-Ost vertritt.

    Wenn eine Partei mehr Erststimmen (Direktmandate) gewonnen hat, als ihr nach Zweitstimmen zusteht, passiert zweierlei. Einerseits gibt es Überhangmandate. Denn sowohl die Prozente nach Zweitstimme müssen eingehalten werden, als auch jedes Direktmandat in den Bundestag einziehen. Andererseits führt die Reserveliste nun ihren Namen zu Recht. Keiner wird über die Liste gewählt. So geschehen bei der CDU in NRW 2009. Wer seinen Wahlkreis nicht gewann, kam auch auf Platz eins der Liste stehend nicht rein (die ersten fünf Plätze stehen auf dem Stimmzettel).

    Der taktische Wähler wählt daher die 'kleine' Partei per Zweitstimme und gibt die Erststimme demjenigen, der den Wahlkreis gewinnen wird / gewinnen soll (Stimmensplitting).

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  • ?
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Ausschliesslich die Zweitstimme entscheidet darüber, wieviele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt...

    Wenn es Dir also wichtig ist, dass der/die BundeskanzlerIn eine starke Fraktion hinter sich hat : dann musst Du mit der Zweitstimme diese Partei wählen...

    Wenn es Dir wichtig ist, dass der " Juniorpartner " , also die kleinere Partei der von Dir gewünschten Koalition ein wirksames Korrektiv zur grösseren Partei sein kann, dann solltest Du die kleinere Partei wählen...

    ...und das gilt insbesondere auch dann, wenn bei dieser " kleineren " Partei nicht sicher ist , ob sie überhaupt die 5%-Hürde schafft ... ;-))

    Mit der Erststimme wählst Du den Kandidaten der grösseren Partei; der von der kleineren hat eh keine Chance ....

  • vor 8 Jahren

    Die 2. Stimme zählt, die erste ist praktisch bedeutungslos.

    Bei der Landtagswahl in Bayern zählen aber z.B. beide gleich stark.

  • vor 8 Jahren

    Die Antworten haben ja schon die anderen gegeben. So kompliziert, wie das Wahlrecht nun einmal ist, braucht sich niemand zu wundern, wenn es so viele Nichtwähler gibt. Es ist einmal davon auszugehen, dass es viele Menschen gibt, denen das zu kompliziert ist und die gar nicht wissen, was man da von ihnen eigentlich will.

  • Anonym
    vor 8 Jahren
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