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Anonym
Anonym fragte in Schule & BildungSonstiges - Schule & Bildung · vor 8 Jahren

Lernen Kinder besser an der Tastatur eines PCs als mit Stift und Papier?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Da muss ich doch erst einmal fragen, was Kinder am PC besser lernen sollten.

    Schreiben und Zeichnen halte ich immer noch für eine primär zu erlernende Kulturfertigkeit. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dabei ein Tablet zusätzlich zum Einsatz kommen könnte, aber ich bin schon der Auffassung, dass kein elektronisches Gerät die Feinmotorik mehr schult, als Stift und Papier das leistet. Selbst jetzt schon ist die Fertigkeit zu Zeichnen und zu Malen bei vielen Erwachsenen auf Grundschulniveau stehengeblieben, was ich nicht gerade als erstrebenswert ansehe.

    Einen Computer zu bedienen ist mit Sicherheit auch eine Kulturfertigkeit, die es zu erlernen gilt, heute sogar mehr denn je. Abgesehen davon, in einer akzeptablen Geschwindigkeit mit zehn Fingern Texte in die Tastatur hämmern zu können, was man eigentlich recht schnell lernt, gibt es aber nichts, was man in der "realen" Welt nicht zuerst lernen müsste. Die Fähigkeit, Informationen zu recherchieren, analysieren und zu bewerten ist mehr eine intellektuelle Fähigkeit, die nicht zwingend an den Computer gebunden ist. Gerade weil profunderes Wissen heute immer noch primär aus angestaubt und altmodisch anmutenden Büchern kommt, wird man das auch zunächst am Buch lernen müssen. Das zeigt sich auch heute schon an dem Umstand, dass Schülern oft nichts anderes einfällt, als einfach Texte von Wikipedia 1:1 zu übernehmen, nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern weil sie zu nichts anderem angeleitet wurden.

    Computer als Lernmittel sollten für Kinder immer noch gezielt zum Einsatz kommen. In den frühen Jahren gibt es einige Fähigkeiten, die Kinder noch erlernen müssen, die ansonsten viel zu kurz kämen. Dabei denke ich, dass Kinder eher davon profitieren, Stift, Füller und Pinsel gekonnt zu schwingen, als einen Mauszeiger über den Bildschirm zu schubsen. In der Vermittlung von Wissen sind elektronische Helfer bestenfalls eine Ergänzung, sollten aber niemals ausschließlich Raum einnehmen, weil bedrucktes Papier immer noch die Wissensquelle Nummer 1 ist und das in absehbarer Zeit für tiefer gehendes Wissen auch so bleiben wird.

    Letztendlich sehe ich da auch Parallelen zum Einsatz des Taschenrechners im Mathe-Unterricht. Bevor man da Kinder auf die Technik loslässt, müssen sie auch erst einmal die Grundrechenarten im Kopf beherrschen, weil sie ansonsten Zeit ihres Lebens Defizite mit sich herumschleppen, die sich im Alter nicht mehr so einfach glatt bügeln lassen.

    Da werden Pädagogen noch den goldenen Mittelweg finden müssen, denn ab einem gewissen Alter muss der Umgang mit Computern nämlich auch wieder obligatorisch sein. Kindergarten- oder Grundschulkinder ungebremst und ungeleitet auf Computer loszulassen ist aber weniger sinnvoll. Das sollte auch klar sein.

    Der gezielte Einsatz ist dennoch sinnvoll. Wenn ich zum Beispiel daran denke, wie viele wirklich schwere Bücher ich damals in der Schule auf meinem Rücken herumschleppen musste, dann sehe ich durchaus den Sinn von Tablets und eBook-Readern. Interaktive Lernsoftware kann in Fächern wie Erdkunde und Physik bestimmt auch mehr leisten, als das ein Atlas kann. Solche elektronischen Helfer sollten aber auch so gestaltet sein, dass sie nur der Ergänzung dienen und in ihrer Funktionalität auf den Schulbedarf eingeschränkt und auf die Jahrgangsstufe abgestimmt sind, gerade weil sie für das zielgerichtete Lernen eingesetzt werden müssen.

    Letztendlich hapert es aber schon daran. Jedem Kind müsste so etwas hoch subventioniert, wenn nicht gar kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Softwareentwicklung kostet Geld, und beim Setzen der Mindeststandards stehen sich die Bundesländer gegenseitig auf den Füßen. An Bildung wird in den letzten Jahren so massiv gespart, dass man mit solchen Forderungen mit Sicherheit vor eine Wand rennt. Die Schulbuchverlage, die an Schule wirklich kräftig verdienen, wollen da natürlich auch ein Wörtchen mitreden, weshalb da klar auch kommerzielle Interessen und gesellschaftliche Interessen aufeinander prallen - ein Umstand, denn man nicht unterschätzen sollte, wenn die Gema schon durch die Kindergärten zieht und für urheberrechtlich geschützte Liedtexte schon die Hand aufhält. Die Schulbuchverlage betreiben bestimmt auch Lobbyarbeit, um den Status Quo zu halten, haben aber gleichzeitig die Entwicklung hin zu Multimedia jahrelang verpennt.

    Es gibt also noch eine Menge Hürden für den gezielten und sinnvollen Einsatz von Computertechnik an Schulen.

    Trotzdem - wer Fahrrad fahren will, muss erst das Gehen lernen, und Kinder sollten erst den Umgang mit Stift und Papier beherrschen, bevor sie auf Computer losgelassen werden.

  • YAHOO
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Meiner Erfahrung nach kann man sich das handgeschriebene besser merken, da man sich dieses beim schreiben bildlich "einprägen" kann (die eigene Handschrift wird gedanklich wiedererkannt).

  • nerone
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Stift und Papier fördern die motorischen Fähigkeiten - es wäre anzustreben, von HAND schreiben zu können - auch ohne Tastatur!

  • is so
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Jedes Kind lernt anders, daher lässt sich das aus meiner Sicht pauschal nicht beantworten.

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  • ?
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Wenn ich mir das Geschreibsel hier von einigen Jugendlichen anschaue, wage ich das zu bezweifeln.

  • ?
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Es gibt tatsächlich hervorragende Lernsoftware für

    Kinder im Grundschulalter.

    In den meisten Fällen nehmen Kinder diese Art zu lernen sehr schnell an.

    Weil vieles sehr gut mit Bildern erklärt wird, können sie die Fragen gut durchschauen

    und beantworten.

    Allerdings würde ich trotzdem immer erstmal dabei bleiben um dem Kind Hilfestellung

    zu geben und um zu sehen wie es mit dem Programm zurecht kommt.

    Meine Tochter, mein Neffe und meine Nichte saßen bei gegenseitigen

    Übernachtungsbesuchen oft zusammen am PC, sie liebten besonders,

    die Addy-Junior Software.

    Wie alles Funktioniert war schnell begriffen, man musste aber als Aufsicht immer

    aufpassen das die Reihenfolge eingehalten wurde und es deswegen keinen Streit gab.

    Sie waren aber zum Glück nicht allzu schwierig in dieser Hinsicht.

    Irgendwann kam ich auf die Idee mit der Eieruhr.

    Es wurde dann beraten und ausprobiert wieviel Zeit jeder braucht um auch mal

    seinen Spaß zu haben und das hat dann sehr gut Funktioniert!

    Alleine saß der, der gerade an der Reihe war aber Trotzdem nicht,

    viel zu spannend waren all die kleinen und großen Aufgaben die es zu lösen galt.

    Jeder wollte bei seinem Level den Punktestand der anderen toppen.

    Dabei kann man eigentlich nicht sagen das der kleinste (mein Neffe) immer im

    Hintertreffen lag. Denn besonders wenn es ein neues kniffelieges Problem zu

    knacken gab saßen wir alle zusammen davor und tüftelten gemeinsam bis die

    richtige Antwort gefunden war.

    Später, als sie schon größer waren, haben wir uns dann alle auf das knacken

    der spannenden Rätsel von TKKG und anderen dieser Art verlegt.

    Die Auswahl ist riesig groß, aber wenn das Programm schlecht gemacht ist

    und wenig oder gar nicht begeistert dann nutzen auch die bunten Bilder nix.

    Auch habe ich die Erfahrung gemacht das man unbedingt vermeiden sollte

    ein Kind einfach nur vor dem PC zu "parken", sobald es Frust hat und einfach

    nicht weiter kommt, wird es keine Lust mehr haben und alles ist Vergebens.

    Wie gesagt, man sollte sich gemeinsam die Software anschauen und wenn

    diese nicht zusagt, auch ruhig mal in Kauf nehmen das es ein Fehlkauf war.

    Besonders weil jedes Kind nicht nur anders im Temperament ist sondern weil

    es meistens schon ganz genau sagen will was es spannend oder lustig findet.

    Aber über das Schreiben lernen mit Stift und Papier kommt es leider trotzdem

    nicht herum. Wobei es dafür auch schon Berichte gibt, das Kinder die dazu

    Gelegenheit haben mit einer Tastatur zu arbeiten, sich die richtige Schreibweise

    deswegen einfacher merken weil sie sich das Bild und die Anordnung der

    Buchstaben auf der Tastatur eingeprägt haben.

    LG, Silvia

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Ich würde sagen bedingt,die Kinder sollten zuvor erstmal ordentlich schreiben lernen, auf die konventionelle Art, auch ein Buch zu lesen, fördert das. Der PC sinnvoll eingesetzt, kann wirklich ein gutes Lerninstrument sein, es gibt ach gute, geeignete Lernsoftware die auf Kinder abgestimmt ist.

    Aber zu glauben, wenn das Kind den PC nutzt, lernt es automatisch, ist m.E. ein Irrtum.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Also meine Tochter musste immer erst aus Büchern Infos raussuchen und aus Schulheftern, sich Stichworte machen und durfte dann erst im Netz Ergänzungen recherchieren.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Der Umgang mit dem PC und dem Internet ist leicht erlernbar und bietet trotzdem eine unglaubliche Menge an Wissen und Informationen an. Dadurch kann bei unverantwortungsvollen Umgang mit dem Medium eine Realitätsflucht entstehen und das Kind lernt seine Belastungen auf diese Weise zu kompensieren. Das führt häufig zum Abbau von sozialen Fähigkeiten und dadurch zu einer noch größeren Realitätsflucht. Am Ende kommt eine Menge Inselwissen dabei heraus, aber zu einen hohen Preis.

    In einen normalen Umfeld würde ich das normale Lernen mit dem am PC gleichsetzen.

  • vor 8 Jahren

    Mit Stift und Papier und das wird sich auch nicht ändern, da nur so eine Verknüpfung zwischen Händen und Gehirn stattfindet.

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