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Kann man Menschen für anerzogene Weltansichten/Eigenschaften anprangern?
Ob man einen Menschen überhaupt "anprangern" kann/darf ist jetzt nicht meine Frage...
Was mich allerdings interessiert ist, ob es ethisch vertretbar ist, Menschen für z.b Faulheit oder die Fähigkeit, nicht richtig zu argumentieren, "anzuprangern", da sie für ihr Verhalten ja eigentlich nichts können. (Stichsatz: Ich bin nur ein Produkt meiner Umwelt)
Ich finde es zum Beispiel dumm, wenn jemand sagt "Du kannst froh sein, dass du Bla und Bla hast, in anderen Ländern verhungern Kinder". Ja und? Natürlich ist das ******* und traurig und alle negativen Adjektive, aber ich kann daran doch nichts ändern. (Könnte natürlich in "andere Länder" hinfliegen und dort helfen oder was auch immer, aber mal Ehrlich, dazu bin ich einfach zu Egoistisch)
@HC Das Problem ist für mich allerdings, dass ich immer das Gefühl habe, als würde jeder Mensch nur davon reden, dass wir helfen müssen usw. aber es wirklich sehr wenige Menschen tatsächlich tun.
5 Antworten
- mytilenaLv 7vor 8 JahrenBeste Antwort
Ja, natürlich, wenn andere dadurch Schaden nehmen.
Sonst hätte man doch keinen Menschen, der in Hitlerdeutschland gelebt hatte, für Taten anprangern dürfen und verurteilen.
Er wäre ja nur ein Produkt seiner Umwelt gewesen, nicht wahr.
Nein, kein Mensch ist NUR ein Produkt seiner Umwelt.
Ab einem bestimmten Alter ist jeder selbst für sich verantwortlich.
Außerdem leben wir auf keiner Insel, sondern sind in das Weltgefüge eingebettet.
Anerzogene Ansichten kann man hinterfragen.
Das macht jedes Kind, wenn es über einen normalen Intellekt verfügt.
Jeder Teenager wehrt sich gegen aufdiktierte oder gedacht diktierte Regeln.
So argumentiert nur jemand, der jede Verantwortung ablehnt und die Schuld für sein eigenes Fehlverhalten oder seine soziale Inkompetenz anderen in die Schuhe schieben will.
Doch so ein Mensch ist entweder ein A+schloch oder psychisch krank.
Und ein Mensch, der argumentiert, dass er für seine Faulheit gar nichts kann, weil er ja in ein falsches Umfeld hineingeboren wurde, der gibt sich selbst auf.
Wenn so ein Mensch es nicht schafft, sich selbst in den Ar*sch zu treten oder auf Menschen zu hören, die ihm helfen wollen, der braucht sie auch später nicht mit ihrem Selbstmitleid zu belasten versuchen, so nach dem Motto:
"Ich hatte es immer so schwer.
Ich Armer hatte eine miserable Kindheit."
- ?Lv 5vor 8 Jahren
nein,
aber für den Unwillen, Fehler einzusehen und aus Fehlern zu lernen,
darf man Menschen sehr wohl kritisieren.
- HcstauqLv 7vor 8 Jahren
Wenn wir uns nicht aus Egoismus dafür einsetzen, dass anderswo bessere Arbeitsschutzbestimmungen und höhere Löhne eingeführt werden, dann werden die globalisierten Konzerne unseren Lebensstandard immer weiter drücken. Die Produktion wird immer mehr dorthin verlagert, wo gerade Arbeitskräfte billiger und Steuern für Firmen niedriger sind.
Zu deiner fett gedruckten Frage: Wenn sie anderen Menschen Schaden zufügen, ja.
- JuliaLv 4vor 8 Jahren
Wären wir alle nur Produkte unserer Umwelt, erübrigte sich eigentlich jede Diskussion und jeder Versuch, an sich zu arbeiten. Selbstverständlich übernimmt ein mündiger Mensch irgendwann Verantwortung für sich und sein Verhalten und muss dafür auch gerade stehen. Insofern darf man anprangern, was einen wirklich stört, sollte aber darüber nachdenken, ob es einen tatsächlich etwas angeht.
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- Anonymvor 8 Jahren
Man kann es einrechnen in die Kritik.
Bloss jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich irgendwann.