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Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturReligion & Spiritualität · vor 8 Jahren

Ist es heutzutage zeitgemäß, den Wert eines Menschen von seiner Weltanschauung abhängig zu machen?

Gerade im Internet, also im Schutz der Anonymität sind Menschen ja viel ehrlicher als in der realen Welt und sagen auch öfter was sie denken, ganz einfach deswegen, weil es keine Folgen für sie hat.Nun ist mir in vielen Foren, besonders hier auf Y/C aufgefallen, dass viele andere wegen ihrer Weltanschauung verurteilen oder positiv ansehen.Für einige sind Menschen z.B. automatisch böse, bloß weil sie Christen sind, andere werden wegen ihrer Zugehörigkeit zum Islam oder den Zeugen Jehovas angefeindet, während wieder andere wegen ihrem Atheismus oder ihrer Homosexualität schlecht dargestellt werden.

Auffallend dabei ist auch, dass die Menschen der genannten Gruppen oft die anderen verurteilen, es ihnen dann aber übel nehmen, wenn sie selbst verurteilt werden und den Fehler grundsätzlich immer nur bei den anderen sehen, deren Negativbeispiele fleißig aufgezählt werden, während die Verfehlungen der "eigenen Leute" (so sehen das wohl einige) konsequent ignoriert werden, was aber auch wieder nur anderen vorgeworfen wird, während die Menschen bei sich selbst und besagten "eigenen Leuten" da doch sehr tolerant zu sein scheinen, egal ob es nun Christen, Homosexuelle, Muslime, Atheisten oder ZJ sind!

Liegt es also an der heutigen Zeit, dass Menschen gerne pauschalisieren und andere nach ihrer Überzeugung be- oder verurteilen, oder hat das ganze mit dem Zeitgeist überhaupt nichts zu tun und es liegt einfach an der menschlichen Natur, dass die meisten von uns so was machen..?

18 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Hi Lucy!

    Deine Frage ist super!

    Ich selbst bin Christin, versuche aber nicht, andere von meinem Glauben zu überzeugen.

    Meiner Meinung nach ist jeder Mensch, egal welchen Glaubens oder eben auch Nicht-Glaubens zunächst jemand, den ich respektiere und vielleicht auch mögen kann.

    Meine Toleranz findet allerdings ein sehr schnelles Ende, wenn mein Glaube oder Gott ins Lächerliche und Abstruse, meist begleitet von, oberflächlich betrachtet, bestechender Logik, aber ohne wirkliches Wissen, dafür aber durch Behauptungen, über das was ich glaube, gezogen wird.

    Zumal man mich dabei ja auch noch oft ganz persönlich angreift, wenn man einfach so behauptet, ich sei blöd, lebensunfähig und würde mich durch meinen Glauben aus irgendeiner Verantwortung herausstehlen wollen.

    Solche Menschen erhalten die entsprechenden Antworten von mir. Was allerdings in den wenigsten Fällen bedeutet, dass ich sie nicht mehr respektiere oder mag.

    Nach wie vor würde ich jedem Menschen, der meine Hilfe braucht – ungeachtet seiner Religion oder seiner Neigung – einfach helfen, sofern ich es kann.

    Viele dieser Wortgefechte, die in diesem Forum zwischen Atheisten und Theisten ausgetragen werden, müssten echt nicht sein.

    Aber provokante Fragen haben für gewöhnlich schließlich nicht das Ziel, die Gegenseite verstehen zu wollen, sondern einfach nur eine Bestätigung für die ohnehin schon feststehende Meinung zu erhalten UND Andersdenkende anzugreifen.

    Leider bin ich selbst, viel zu impulsiv, als dass ich solche Fragen einfach ignorieren könnte. Und solange es ähnlich impulsive Menschen wie mich hier im Forum gibt, werden diese Gefechte, wohl auch leider niemals aufhören.

    Trotzdem DANKE, für den Versuch!

    LG

  • vor 8 Jahren

    Das hat mit dem Zeitgeist nichts zu tun, dass sind ganz einfach Machtspiele!!Humanismus, Christentum und Islam z.B. wollen alle alleine als diejenigen dastehen, welche die Weisheit gepachtet haben, können dies aber nicht, so lange es für sie auf diesem Gebiet noch eine gewisse Konkurrenz gibt.Christentum und Humanismus oder auch Ziele des Kommunismus sind sich da wohl noch am ähnlichsten, weshalb diese Menschen auch am schnellsten aneinandergeraten.

    In meinen Augen ist jeder Mensch, der so was macht und von "Konkurrenzdenken erfüllt ist weder ein richtiger Christ, Humanist oder was immer er sonst sein will, weil diese Art zumindest den genannten Philosophien in ihrem Ursprung ganz einfach widerspricht, auch wenn einigen Vertretern das nicht klar sein mag, oder sie es einfach nicht wissen "wollen" !

  • vor 8 Jahren

    Das war es noch nie. Jeder Mensch hat seine Würde in sich selbst.

    Aber früher waren solche Vorurteile noch übler als heute.

  • vor 8 Jahren

    Man kann keinen Menschen für seine Gedanken verurteilen. Für die konkreten Handlungen, die sich daraus dann in der "realen" Welt ergeben, hingegen schon. Da gibt es dann schon in sich geschlossene Weltanschauungen, die nicht mehr mit unseren Rechten und ethischen Normen vereinbar sind, weil sie sie torpedieren, und wieder andere, deren schädigender Einfluss sich in Grenzen hält, vielleicht auf die eigene Person beschränkt. Letzteres hat einen gar nicht zu interessieren, da kann man bestenfalls Grundsatzdiskussionen führen und Standpunkte ausarbeiten, ersteres geht alle etwas an, weil es konkreten Einfluss auf Nebenstehende hat, die damit gar nicht behelligt werden wollen.

    Der gesellschaftliche Konsens ist dabei an sich immer ein "Tauziehen" zwischen verschiedenen, konträren Standpunkten, und letztendlich ist es auch immer ein Abwägen der persönlichen Freiheiten versus der Wahrung der Interessen größerer Gruppen in der Gesellschaft, um ein Höchstmaß der Freiheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu gewährleisten. Das kann natürlich nur bedeuten, dass Freiheit nie grenzenlos sein kann.

    Im Internet bekommt man dieses "Tauziehen" eigentlich nur roher und ungefilterter zu spüren, egal ob Argumente da stark oder schwach sind, populär oder unpopulär, rational oder irrational, sind sie doch eher ein Spiegelbild dessen, was die Menschen beschäftigt, als man das über andere Medienkanäle erfahren würde.

    Eigentlich will ich das gar nicht bewerten. Für mich gibt es da kein besser oder schlechter. Manchmal habe ich aber mehr, manchmal auch weniger Vertrauen darin, dass sich beim freien Austausch von Ideen am Ende die logischere, bessere und tragfähigere Lösung durchsetzt. Die etablierten Medien, Lobbyverbände und meinungsbildende Publizisten sehe ich da eher schon als verzerrenden Störfaktor einer alten Welt.

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  • vor 8 Jahren

    Das Gegenteil ist der Fall: heute sind erheblich mehr "Weltanschauungen" akzeptiert, wenn auch nicht unbedingt von jedermann gebilligt.

    Das ist eine Errungenschaft der Neuzeit. Toleranz war in vergangenen Jahrhunderten eine absolute Ausnahme.

    Du beklagst in deiner Frage die Meinungsfreiheit.

  • Ruth S
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Für mich nach seiner gelebten Authentizität,

    nach seiner gelebten Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Sozialkompetenz.

  • ?
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Es gibt diverse Weltanschauungen, bei denen ich einen Menschen bewusst abwerte. Zum Beispiel bei Islamisten, Fundamentalisten, Kommunisten und Nationalsozialisten.

    Wenn mir die Ideologie einer Person nicht gefällt, die Person aber nicht per se diskriminierend oder undemokratisch ist, dann werte ich allenfalls diese Ideologie ab (z. B. bei Zeugen Jehovas), nicht aber die Person selbst.

  • vor 8 Jahren

    Hier siehst du wohl etwas falsch. ZJ übersehen die Verfehlungen der "eigenen Leute" (wie du sie nennst) keineswegs. Im Gegenteil! Glaubensbrüder, die reuelos Sünde treiben (z. B. Fremdgehen, die Ehefrau schlagen, Rauchen), werden von der Versammlung ausgeschlossen, wie es die Bibel in 1. Korinther gebietet.

    Das Auge-zudrücken bei "eigenen Verfehlungen" ist bestens bekannt von der katholischen Kirche, die Priester lieber versetzen, als dass sie sie den korrekten Konsequenzen überantwortet. Wer kann denn noch wirklich denken, dass ein Priester oder Pfarrer, der sich an Kindern vergangen hat, vor Gott für einen heiligen Dienst noch annehmbar wäre? Das funktioniert nur mit einer großen Portion Ignoranz. Doch Gott sieht alle Dinge. Er ignoriert nichts.

    (Hebräer 4:13) Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

    (Römer 14:12) So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen.

  • vor 8 Jahren

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Leider ist es tatsächlich so wie du beschreibst. Es bilden sich Fronten und jede Gruppe hält alle anderen für zurückgeblieben, des eigenen Denkens unfähig, wer nicht zufällig zu gleichen Gruppe gehört. Das schlägt sich dann im Meinungskrieg nieder.

  • Otto
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Vorurteile gibt es in jeder Gegend der Erde. Überall wo Menschen sind.

    Europa: "48 % der europäischen Befragten sind der Ansicht, in ihrem Land würde nicht genug gegen Diskriminierung getan" (Die Abwertung der Anderen. Eine europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung, 2011).

    Osteuropa: "In Westeuropa werden sie zu Sündenböcken gemacht, in ihren Heimatländern sind sie Opfer von Vorurteilen: Osteuropäische Roma sind ein Problem, das kein Politiker lösen will" (The Economist, 4.Sept. 2010).

    Beim Schöpfer-Gott ist das ganz anders. Er beurteilt Menschen nicht nach ihrer Weltanschauung, Hautfarbe,, der Nationalität, der gesellschaftlichen Stellung oder anderen Lebensumständen.

    Jehovah Gott sieht vielmehr, wer wir im Inneren sind (1. Samuel 16:7; Sprüche 21:2).

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