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Kann man seit Charles Darwin noch an eine Schöpfung glauben?

Charles Darwin hat ja erkannt, dass sich Tierrassen der Umgebung anpassen und hat dafür das Wort Evolution geprägt. Es ist wahrscheinlich, dass alles Leben aus toter Materie entstanden ist, und das alles ohne das Zutun eines Gottes.

Update:

Dass ich so viele interessante Antworten bekommen habe, freut mich sehr. Die Anzahl überstieg meine Erwartungen. Ich habe alle mit Aufmerksamkeit gelesen. Danke!

@Hcstauq: Danke für den interessanten Artikel.

Update 2:

Ralf E: Dass man in Mikro- und Makroevolution unterscheidet, war mir neu.

Update 3:

Braller: Ja, ich habe auch mal wo gelesen, wie sich das Säugetierauge entwickelt hat.

27 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Menschen können an alles mögliche glauben. Auch der Effekt von Placebos in der Medizin beruht auf Glauben. Der Glauben hat nichts mit Logik, Vernunft oder Intelligenz zu tun, sondern er gibt den Menschen einen emotionalen Halt und bildet einen festen Punkt in einer sich ständig verändernden Umwelt. Während in der Wissenschaft eine These immer nur so lange gilt, bis eine bessere gefunden wird, gelten in den Religionen unumstößliche Dogmen.

    Das hat Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Zum Beispiel dort, wo wissenschaftliche Aufklärung unterdrückt werden soll, weil sie religiösen Vorstellungen widerspricht. So bestand in Europa sehr lange Lebensgefahr für Forscher, die sagten, dass sich die Erde um die Sonne dreht und in den USA versuchen Kreationisten heute immer noch zu verhindern, dass die Entstehung der Arten in den Schulen unterrichtet wird. Eine weitere Gefahr ist, dass jede Religion behauptet, die einzig wahre zu sein und dass ihr/e Gott/heiten der/die einzig richtige/n sei/en. So beinhaltet jede religiöse Erziehung mehr oder weniger auch Intoleranz und Arroganz gegen Andersgläubige und Religionsfreie. So bergen alle Religionen ein Potential zum Fundamentalismus, das in Krisenzeiten immer wieder und überall hervor brechen kann. Während weltliche Ideologien, die sich als untauglich erweisen, immer ziemlich schnell wieder abgeschafft werden, wie z.B. die Diktaturen Hitlers und Stalins, halten sich religiöse Dogmen über Jahrtausende. Ihre Kontinuität ist gleichzeitig ihre Stärke und ihre Schwäche.

    Ob man noch an sie glauben kann oder möchte, hängt sehr viel mit der Erziehung zusammen. Eine kindliche Gehirnwäsche kann das ganze Leben beeinflussen. Besonders extremistische Vereinigungen, wie die Taliban, rekrutieren Jungen in einem Alter, wo sie äußerst beeinflussbar und empfänglich für solches Gedankengut sind. Außerdem leben Religionen auch von der ewigen Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit. Die Aufklärung ist ein immer fortwährender Prozess, in dem wir nie nachlassen dürfen.

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    @ Zum Sozialdarwinismus:

    Bei der Formulierung „Überleben des Stärkeren“, die später zur Entstehung des Sozialdarwinismus benutzt wurde, den die Nazis aufgegriffen haben, handelt sich um einen Übersetzungsfehler von Ernst Haeckel bei der Übersetzung von Darwins „Entstehung der Arten“.

    Darwin selbst hat damals bereits darauf hingewiesen!

    Mit „survival of the fittest“ ist nicht, wie übersetzt wurde, das „Überleben des Stärkeren“ (und Rücksichtsloseren) gemeint, sondern das Überleben der am besten Angepassten, z.B. bei Umweltveränderungen. Und mit „struggle for life“ meinte er Bemühungen ums Leben und nicht wie übersetzt einen „Kampf ums Leben“ im Sinne von Gewaltanwendung von Individuen gegeneinander wie es im deutschen Sozialdarwinismus interpretiert wurde. Diese Formulierung stammt eigentlich auch von Spencer. Englische Wörter lassen sich unterschiedlich übersetzen. (So lässt sich „fit“ im Sinne von Fitness als Stärke interpretieren. „To fit“ heißt aber auch passen oder angepasst sein. “Struggle“ lässt sich zwar mit „Kampf“ übersetzen, bedeutet aber im Gegensatz zu „fight“ vor allem, um etwas zu ringen oder sich zu bemühen.)

    Dass Darwin in Deutschland auch heute immer noch so oft falsch interpretiert wird, ist darauf zurück zu führen, dass der gesamte deutsche Darwinismus auf der Übersetzung von Ernst Haeckel basierte. Haeckel war ein Verfechter der Ansicht, geistig Behinderte hätten kein Lebensrecht und unheilbar Kranke sollten getötet werden. Deshalb wird er auch oft als Wegbereiter von Eugenik und Rassenhygiene der Nazis betrachtet. (Wahrscheinlich auch nicht so ganz zu Recht, denn sein Weltbild stand wohl in wesentlichen Punkten im Gegensatz zum Nationalsozialismus.)

    Darwin selbst hat immer die Ansicht der Verwandtschaft und Gleichheit aller Menschen vertreten (auch die von Mann und Frau) und offene, gleichberechtigte Konkurrenz für alle gefordert. Erst Haeckel verkehrte alles so, dass es rassistisch erschien.

    P.S.: Obwohl es dazu Fachliteratur in Deutsch und Englisch gibt, habe ich beim Googlen erst einmal nur diesen kleinen Artikel darüber gefunden: http://science.orf.at/stories/1626683/

  • vor 8 Jahren

    selbstverständlich.

    auch darwin hat bei weitem nicht alles richtig erkannt.

    übrigens weiß bis heute kein wissenschaftler, warum genau sich aus toter materie leben entwickelt haben sollte.

  • Cicero
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Solange es noch unbestätigte Hypothesen über den Ursprung und die Entwicklung des Universums gibt, wird es für den Glauben an einen oder mehrere Götter wohl noch Spielraum geben.

    Jedenfalls ist die Anerkennung der Evolution als wissenschaftlich bestätigte Tatsache durch heutzutage viele Christen für diese offenbar kein Hindernis für ihren Glauben an einen Gott.

  • vor 8 Jahren

    Voraussetzung für "Glaube" ist nicht nur "nichts wissen",

    sondern schiere Ignoranz dem Wissen gegenüber.

    Und nur weil für "dieses und jenes" noch kein Wissen vorhanden ist,

    die Existenz eines Gottes zu postulieren, das ist schon reichlich

    dreist und - um in der Diktion der Glaubensspinner zu bleiben -

    nichts anderes als "Gotteslästerung.

    Da wird beispielsweise immr wieder gerne behautet, "daß es mehr

    Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir mit unserer

    Schulweisheit es uns träumen lassen".

    Das ist natürlich ein Argument (bessser: ein Scheinargument),

    welches von Leuten kommt, mit deren "Schulweisheit" es sowieso

    nicht weit her ist, die aber so erscheinen möchten, als ob sie jetzt

    diejenigen wären, die mehr "wüßten" als diejenigen, die wirklich

    was wissen.

    Die schaffen es zwar nicht, sich das Wissen anzueigenen,

    welches verfügbar ist (und wenn sie es doch mal versuchen sollten,

    dann mißverstehen sie es regelmäßig auf krasse Weise),

    sind dann aber schamlos genug so zu tun, als ob ausgerechnet

    sie diejenigen wären, die (woher auch immer) darüber bescheid

    wüßten, was "dahinter" steckt.

    Auch hier wieder: die Behauptung aufzustellen, über die "Existenz"

    "Gottes" informiert zu sein (und das, obwohl niemand auch nur

    annähernd sagen kann, was und wie und wo es so ein "Wesen"

    wie Gott geben soll) und somit die Fähigkeit zu suggerieren,

    sich in Gott hinein zu versetzen zu können und Gottes "Plan"

    zu verstehen, ein eindeutiger Fall von Größenwahn und Gotteslästerung.

    Oftmals reicht also Dummheit als Voraussetzung für Glaube

    vollkommen aus. Aber nicht immer. Mitunter ist auch Schizophrenie

    ein hervoragender Einstieg in die Materie.

    Oder auch Zynismus: dann, wenn Glaube zur Ablenkung,

    Entpolitisierung und als Instrument der Volksverblödung eingesetzt wird.

    Selbstverständlich läßt sich diese Sorte von Menschen gar nicht gern

    überführen und mag es auch gar nicht, wenn ihre albernen

    Glaubenskonstrukte im Lichte der Realität, Logik und des nachweisbaren

    Wissens als reiner Unsinn und ausgedachte Phantasy erkannt werden.

    Deshalb schießen die auch aus allen Rohren genau dort,

    wo sie ganz genau wissen, daß sie ertappt worden sind.

    Dies erklärt, weshalb insbesondere Wissenschaft generell und

    Evolutionstheorie, Urknalltheorie etc. permanent mit unsäglich

    lächerlichen Pseudoargumenten und unsauberen Eselsschlüssen

    konfrontiert und angegriffen werden und weshalb dem Irrationalismus,

    obwohl längst widerlegt, nicht beizukommen ist und weshalb auch

    Friedrich Schiller schon sehr zutreffend feststellte:

    http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgem...

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  • vor 8 Jahren

    Darwin hatte die Vorarbeit geleistet, aber danach ging es doch erst richtig los. Die Evolutionsbiologie hat mittlerweile aus den verschiedensten Disziplinen und Herangehensweisen so viele Beweise gesammelt, dass man zumindest die recht simplen Erklärungsversuche der Bibel für eine Schöpfung als völligen Mumpitz abtun kann. Der Prozess der Evolution ist einfach ein Fakt.

    Die Wissenschaft kommt in der Tat aus einem Sparsamkeitsprinzip ohne Gott aus. Die Annahme an sich beantwortet auch nichts.

    Ob man an irgendeiner Stelle der Entstehung des Lebens, der Erde und des Universums ein Schöpfer im Spiel war, bleibt aber unbeantwortet. Es spricht jedenfalls nichts dafür, und jedes Argument für die Annahme kann zerpflückt und der Luft zerrissen werden. Das wird umso einfacher, je konkreter die Gottesvorstellung ist, die angenommen wird. Die Annahme des persönlichen Gottes der Bibel oder anderer religiöser Quellen, die einen Gott konkretisieren, ist jedenfalls extrem unwahrscheinlich, und Argumente und sogenannte "Beweise" für ihn sind doch im Wesentlichen Taschenspielertricks, logische Zirkelschlüsse und Falschaussagen aufgrund falscher Grundannahmen. Über 2000 Jahre heiße Luft seitens der Religion, während die Wissenschaft erst gar nicht bemüht ist, absolute Aussagen aufzustellen, sondern sich immer wieder selbst revidiert.

  • vor 8 Jahren

    Hallo Rotbuche,

    die große Mehrheit der Gläubigen kann Evolution und Glaube miteinander vereinbaren. Es sind nur ein paar spinnerte Kreationisten, denen die Evolution in die Parade fährt. Weil sie ihrem albernen Bibelverständnis nach dem Schöpfungsmythos widerspricht, haben sie eine unseriöse Evolutionskritik ersonnen; freilich ohne Belege für ihr eigenes Schöpfermodell vorweisen zu können. Die angeblich vielen "evolutionskritischen Wissenschaftler", von denen die Kreationisten hier ständig palavern, haben erstens nie wissenschaftliche Arbeiten vorgelegt (wie denn auch?) und zweitens sind sie alle ausnahsmlos religiös motiviert/engagiert. Wäre die Evolution tatsächlich so ein großer Betrug, gäbe es sicherlich auch evolutionskritische Wissenschaftler, die nicht dem pietistischen Lager zuzuordnen sind.

    Charles Darwin war der Erste, der die Mechanismen der Evolution erkannt und beschrieben hat. Inzwischen haben weitere Forschungszweige (die es zu Darwins Zeiten noch nicht gab) die Grundlagen seiner auf Beobachtung beruhenden Erkenntnisse weitestgehend bestätigt. Auch wenn die Formulierung seiner Theorie bedingt durch den damaligen Wissensstand kleine und verzeihliche Fehler enthielt, würde kein vorurteilsfreier Mensch die grundlegenden Aussagen seiner Entdeckung anzweifeln.

    PS: Ich bin Atheist und kaufe den Gläubigen ihre Götter nicht ab. Die Welt mit ihrer Abhängigkeit vom Stoffwechsel, fressen und gefressen werden, die Grausamkeit wie sie sich im Überlebenskampf in der Natur offenbart, der stete Wechsel der Lebensformen (aussterben und Neu-vorkommen von Arten etc) sieht so gar nicht nach einem Schöpfer aus - weder einen laut Genesis noch nach einen Schöpfer, der sich der Evolution bedient...

    Nachtrag@Fragesteller:

    Wie du an einigen Antworten erkennen kannst, habe es Kreationisten sehr schwer, trotz Darwin an eine Schöpfung zu glauben, deshalb bleibt ihnen keine andere Wahl als die Evolution halsstarrig zu verleugnen. Der User @Ratgeber zum Beispiel begeht einen logischen Fehlschluß, der Sherlock Holmes - Fallacy genannt wird. Weil ER nicht in der Lage ist, die ET zu verstehen, hält ER! sie für Nichterklärbar. Ob Darwin die Evolution des Auges erklären konnte, ist nicht von Belang, denn mittlerweile gibt es tragfähige Modelle, welche die Entwicklungsstadien von lichtempfindlichen Zellen zum Säugetierauge recht gut erklären können

  • Mimì
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Wann begreift ihr es endlich: Evolution und der Glaube an eine Schöpfung schließen einander NICHT, ich wiedehole: NICHT aus.

    Ich bin es so leid.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Persönlich bin ich davon überzeugt, dass das Leben natürlich entstanden ist. Selbstverständlich unter völlig anderen Verhältnissen als heute, da die Erfahrung in geschichtlicher Zeit lehrt, dass Leben nur von Leben kommt. Hier muss man halt differenzieren.

    Die Evolution wird von der Amtskirche als wissenschaftlicher Fakt längst nicht mehr abgestritten. Weder Ursuppe noch die weitläufig daraus resultierende Entstehung der Arten schließen die Existenz eines Gottes aus, dessen Mitwirken dabei infolgedessen unsichtbar wäre. Gott ist aber einfach nicht zu fassen und außerhalb der Theologie und Religionswissenschaften daher auch nicht interessant.

  • vor 8 Jahren

    Ja deshalb hat der schlaue Mann es auch Evolutions-Theorie genannt.

    Gebe Antworter 1 Recht.

    Er lebt nicht mehr, und keiner kann es nachvollziehen denn die Theorie weißt Lücken auf. Wohingegen die Bibel eindeutig aussagt wie alles entstand voll Logisch, oder? Wieso denn da Theorien aufstellen die keiner bestätigen kann.

    Guck mal die Erde haben früher viele geglaubt das sie eine Scheibe ist und von Elefanten, Schildkröten getragen wird(Lach denn worauf sollen den die Tiere stehen-na egal). So über 2000 Jahre vorher hat Gott uns mittgeteilt das es jemand über den Kreis der Erde gibt... Oh, Kreis muss ja rund sein. Ein kleines Beispiel.

    Versuch malm logisch zu denken, wenn du was pflanzt das verdorrt ist und in die Erde steckst und einfach so lässt glaubst du das die wieder zum Leben erblüht? Ich nicht, was tot ist kann keiner von uns wieder zum Leben erwecken. Also, wie kann dann LEBEN entstehen aus toter Materie??? Damit das Land fruchtbar wurde, bildete der Schöpfer verschiedene Mikroorganismen, die im Boden leben (Jeremia 51:15). Diese winzigen Geschöpfe zersetzen tote Materie, sie recyceln die Substanzen, die die Pflanzen für ihr Wachstum brauchen. Spezielle Bodenbakterienarten nehmen den Stickstoff aus der Luft und bereiten dieses für das Pflanzenwachstum wichtige Element entsprechend auf. Erstaunlicherweise enthält eine normale Handvoll Humus bis zu sechs Milliarden Mikroorganismen!

    Nur der Schöpfer hat die Kraft Dinge und auch Menschen wieder Leben zu geben. Er kennt sich doch als Erschaffer bestens aus!

    Quelle(n): Bibel heilige Schrift
  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Man kann. Darwin konnte zwar belegen, dass Lebeweses sich anpassen können und nicht von einem Schöpfer in ihren endgültigen Forn geschaffen wurden, das bedeutet zwar den Abschied von einer allzu naiven Vorstellung von der Schöpfung, aber nicht den Abschied vom Schöpfungsgedanken an sich. Man kann sich jetzt auch sagen, dass das Leben von Gott geschaffen wurde. Wie das Leben entstand ist eine Frage, die die Forschung bisher noch nicht klären konnte. Man kann Gott ja nicht für alles verantwortlich machen. Auch kann man Gott auch als Schöpfer des Universums einsetzen, als Katalysator für den Urknall oder so. Es ist schon lange überfällig, sich von dem sehr naiven und dümmlichen Schöpfungsglauben nach der wörtlichen Bibelauslegung zu verabschieden. Die Bibel mag ein sehr weises Buch sein, aber auf manche Fragen hat sie heute einfach keine Antworten. Da kann man sich ausnahmsweise auch mal auf die Wiseenschaft verlassen.

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