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Hcstauq fragte in SozialwissenschaftÖkonomie · vor 8 Jahren

Was hat der deutsche Arbeitnehmer davon, wenn VW und Mercedes Fabriken in China bauen?

Es wird immer davon gesprochen, dass es der deutschen Wirtschaft gut geht. Aber was hat denn der deutsche Arbeitnehmer davon? Abgesehen davon, gibt es doch die "deutsche Wirtschaft" kaum noch. Wenn man mal recherchiert, stellt man fest, dass in der letzten Zeit fast alle deutschen Unternehmen von Unternehmensgruppen aufgekauft wurden, die letztendlich alle zu einem Dutzend internationaler Konzerne gehören, denen die lokalen Arbeitskräfte egal sind und die bei uns kaum noch Steuern zahlen.

Update:

P.S.: Gestern wurde in den Nachrichten berichtet, dass VW und Mercedes mehrere Werke in China bauen werden.

Update 2:

@Raik: Das ist ein Argument (DH). Aber es hieß auch, dass dafür ein VW-Werk in Deutschland (Sindelfingen?) geschlossen werden soll. Und die Chinesen lernen schnell. Werden sie nicht bald so weit sein, dass sie den Rest auch noch selbst in China herstellen können?

9 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Ich stimme zu 100% Dir zu, dass Deutsche Unternehmen - in allen möglichen Branchen - immer weiter an Boden verlieren.

    Beispiel Solarbranche, diese wurde als zukunftsweisend, weil Öko und "Know-how-trächtiges Metier" welche den Standort Deutschland sichere, gepriesen und aufgebaut, deshalb wurden Fördergelder staatlicherseits hineingepumpt. Nun agierte aber China auf dem globalen Markt mit Dumpingpreisen. Während USA bereits mit Schutzzöllen abwehrten, pennten die Eurokraten noch (warum auch immer). Heute sind der überwiegende Anteil Deutscher Solarhersteller und anteiliger Firmen, zu nahezu 90% konkurs. Etliche werden von Schweizer, von Amerikanern und Asiaten (insbesondere Chinesen) aufgekauft.

    Verfolgt man die medialen Szenen http://www.handelsblatt.com/politik/international/... dann kapiert man auch warum Minister Altmaier und Rösler der Solarbranche vor einiger Zeit den Geldhahn zugedreht haben - schlichtweg keine Chance mehr auf Erfolg. Blöderweise passiert diese Abfolge des Niedergangs schon sehr lange (Wasserstoffforschung Brennstoffzellen Photovoltaik-Forschung, etc etc etc).

    Wenn nun VW und Mercedes in China Werke aufbauen, heißt das nicht das das auch Zukunftssicherung bedeutet. Zunächst wird der chinesische Binnenmarkt bedient - klar, Umsatz und Gewinnerwartung entsprechend. Nur wie lange das gut geht....

    Ein Bekannter berichtete mir von etlichen Chiesen, die behaupteten dass VW eine rein chinesische Firma sei, weil das VW-Werk in Changhai doch von Chinesen betrieben würde. Warum diese Merkels unserer Polit-Area nicht endlich kapieren, wie das Spiel läuft, ist ein Übel an sich. Ich meine die schweben in Sphären, wodurch sie nicht mehr fassen und begreifen, was Deutschland wirklich ad-hoc braucht und notwendig braucht - leider.

    Zu Deiner Frage zurück "Was hat der deutsche Arbeitnehmer davon...."

    nun, er darf einen "Auslandaufenthalt machen" selbstverständlich zeitlich begrenzt, versteht sich.

    Danach darf er wieder nach Hause, da will er doch ganz sicher auch wieder hin. (Ironie Ende). Wir sind inzwischen die Entwicklungshelfer, die Gastarbeiter und Feuerspringer unserer Zeit. Welche Regierung soetwas fördert bzw. gelten läßt muß ich mich schon fragen.

    Ich weiß wirklich nicht wohin Deutschland treibt, aber Abgründe gibt es unzählige.

    Deutschland soll der grösste EU-Netto-Einzahler bleiben, das nennt man Euro-Rettung (von den Banken wird nicht gesprochen). Deutschland soll Reparationen an Griechenland zahlen http://www.welt.de/wall-street-journal/article1156... obwohl dem Spiegel zufolge bereits mehrere 100 Milliarden DM geflossen sind, allerdings per Vertrag wurde damals vereinbart, dass damit keine weiteren Forderungen mehr zukünftig zu begleichen seien. Wieso wendet sich Griechenland eigendlich nicht an Italien, welches seinerzeit überhaupt Griechenland zuerst überfallen hat ? davon hört und liest man - auch - nichts.

  • Raik
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    zunächst mal ist ein Großteil der Maschinen, die dort eingebaut werden, aus deutscher Produktion. Weiterhin siedeln sich Zulieferer dort an und auch diese kaufen Maschinen in Deutschland. Dann steckt natürlich auch in einem in China gebauten VW oder Mercedes jede Menge deutsche Wertschöpfung, z.B. bei Motorkomponenten, Elektronik, etc. Die Ingenieurs- und Entwicklungsleistungen für die deutschen Autos werden auch maßgeblich hier erbracht.

    Die Gewinne aus den dortigen Verkäufen werden ebenfalls in Deutschland wirksam: in Form von Dividenden oder Investitionen hier.

    Letzlich werden dort Arbeiter und Leitungspersonal beschäftigt. Diese kommen zum kleinen Teil aus Deutschland und geben ihr Geld hier aus. Aber auch wohlhabende chinesische Arbeiter und Manager kaufen Produkte aus Deutschland oder auch chinesische Produkte in denen wieder teilweise deutsche Wertschöpfung (Produktionsanlagen, Zulieferungen) steckt.

    Von der internationalen Arbeitsteilung profitieren also Deutsche und Chinesen.

    Edit: Sindelfingen wäre ein Mercedes-Werk. Die Werke in China produzieren für den lokalen Markt, wo die Kapazität dringend gebraucht wird. Wenn ein Werk in D geschlossen wird, dann weil die Kapazität hier nicht gebraucht wird. Rüberschippern ist keine Alternative weil zu teuer. Es ist aber keine Rede davon, dass Sindelfingen geschlossen werden soll.

  • vor 8 Jahren

    Der chinesische Markt hat so viel extra Kapazitaet, dass das bedenkenlos in China alles selbst gemacht werden kann, und wohl auch muss, denn wenn sich diese Marken in China dauerhaft etablieren woollen, muessen sie ja auch das chinesische Preisgefuege packen. Das ginge mit "made in Germany" Autos nicht so leicht wie mit Benzen aus chinesischer Eigenproduktion. Die beiden tangieren sich also eigentlich nicht wirklich in der Praxis.

    Wenn Mercedes und VW mit in China gebauten Autos in China ordentlich absahnen, koennen sie sich die Standorte in Deutschland auch weiterhin leisten, weil dann die Konzernkasse stimmt. Tun sie das nicht, ist's auch mit den deutschen Standorten irgendwann vorbei. Davon hat dann der deutsche Arbeitnehmer erst recht nichts.

    Und China ist einfach der sehr viel groessere und staerkere Markt. Eigentlich braucht man fast keinen anderen, wenn man mal ehrlich ist. Der saugt einfach wie irr. Ich habe noch nirgendwo so viele Porsche Cayenne gesehen wie hier in Shanghai. Und zwar echte, keine Gummi-Abdrucke.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Aus Deutschland werden Zubehörteile geliefert.

    Die Mix - Verkaufspreiskalkulation bewirkt für AUDI/VW/BMW, Mercedes, mehr Flexibilität,

    Erfolg, auf dem globalen Weltmarkt.

    In 20 Jahren hat EUROPA mit den USA, nur noch 7% Anteil an der Weltbevölkerung.

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  • vor 8 Jahren

    Materiell nichts. Aber wir haben dadurch Gelegenheit, zwei Dinge zu überdenken: 1. Unser politisches Wahlverhalten und 2. unser Konsumverhalten. Wenn wir diese beiden Möglichkeiten nicht nutzen ist uns nicht zu helfen.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Über das Problem hat man in USA mehr deutlich diskutiert als hier. Es ist Globalisierung. VW will ein Marktführer in China mit 5m Autos pro Jahr sein. Aber GM, Ford, Toyota, Honda wollen das auch. Die Politikers in USA haben die Protektionismus gegen China abgelehnt. Die Unternehmen müssen die Wettbewerb teilnehmen. Es gibt eine Strukturwandel in USA. Nur die Fertigungsarbeit will nach Ausland durchführen. Management und Design werden noch im Inland bleiben.

  • vor 8 Jahren

    wenn du nicht vorarbeiter in china werden willst

    hast du nicht viel davon

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Damit der Traumtänzer Rösler endlich...

    sein "Traumpaar" bekommt...

    Zitat Rösler:"China und Deutschland...

    könnten ein Traumpaar sein" (wirtschaftlich)...!

    Quelle(n): Nachrichten vom 27.Mai 2013
  • vor 8 Jahren

    Das Kapital ist international organisiert,

    die Arbeit national.

    Drei mal darf man raten,

    wer dabei der Unterlegene bleibt...!!?

    Ach, übrigens noch was:

    Wenn Mercedes und VW tatsächlich diese

    Wachstumsraten erzielen sollten,

    die sie sich vorgenommen haben und

    dann in China alles diese Autos umher fahren sollten,

    dann erstickt die gesamte Weltbevölkerung !!

    Na ja, Kollateralschaden halt.

    Das nur nebenbei...

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