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Wieso neigen Menschen mehr zu Übertreibung statt zu Untertreibung?
Oder habe ich einen falschen Eindruck auf die Thematik?
bzw. besser gesagt: ... oder habe ich damit schon übertrieben? ^^
Aber gerade bei negativen Sachen wird oftmals von "immer" geredet: "Du machst nie das was du sollst!" und auch das vermehrte Sehen von negativen Ereignissen im eigenen Leben. O.o
Ist Übertreibung einfacher als Untertreibung? Und warum?
Dieter: Meinste wohl "Life", oder? ^^
?: Klingt logisch.. allerdings habe ich da einen Einwand:
Es handelt sich ja nicht immer um etwas interessantes. Hat dann die Situation in der eine Frau zu ihrem Ehemann sagt "Immer kann ich hinter dir herräumen!", den Effekt, dass der Mann mehr darauf aufmerksam gemacht wird, als wenn die Frau es untertreiben würde? O.o Aber das führt doch eher dazu, dass der Mann sauer wird.. Wieso benutzt man solche Übertreibungen, wenn man sauer ist? Und wieso neigen wir jetzt dazu, negatives als schlimmer darzustellen, als es war? Und warum erinnern wir uns an mehr Negatives als Positives? (Zumindest bei mir so? ._.) Ist das bei anderen auch so, oder kommt das allein (?) von meiner pessimistischen Einstellung?
12 Antworten
- NerestroLv 5vor 8 JahrenBeste Antwort
Hmm, die Übertreibung ist sozusagen ein aktives Element. Sie ist ein Agressor, ein Angreifer, ein Antreiber, ein Aufwecker, man kann auch sagen "Brandbeschleuniger". Die Übertreibung dient dazu, eine Wirkung größer und/oder schneller hervorzurufen.
Die Untertreibung ist das Gegenteil. Sie ist eher ein Verteidiger, ein Verdecker, ein Dämpfer, eine Verschleierung, man kann auch sagen es ist "brandhemmend", es löscht aber nicht, es hält die Flamme nur klein, macht es zu einem Schwelbrand, durch den aber auch z.B. giftiger Rauch entstehen kann und bei dem es jederzeit auch wieder richtig anfangen kann, zu brennen.
Übertreibung nutzt man dann, wenn einem etwas nicht deutlich genug erscheint. Also weil man es entweder selbst besser sehen will oder andere darauf aufmerksam machen möchte. Man gießt ein wenig Öl ins Feuer (ganz kontrolliert natürlich, so denkt man) und schon entsteht ein schöner großer Feuerball, den jeder leicht sehen und spüren kann. Manchmal erhofft man sich so vielleicht, dieses Feuer stärker wahrzunehmen, es sich selbst klarer zu machen um sich selbst anzutreiben. Oder aber, man erhofft sich, jemand anderes kann das verstärkte Feuer nun leichter sehen und eilt herbei, um es zu löschen, bzw. dass andere durch die Flammen beeindruckt werden, wenn man sie noch zu kontrollieren glaubt.
Doch wie heißt es so schön: "Wer mit dem Feuer spielt kommt darin um"
Was macht man, wenn es außer Kontrolle gerät und/oder doch niemand kommt, der es löscht? Dann hat man schwer damit zu kämpfen, was man selbst verstärkt hat.
Ob die Untertreibung wirklich seltener ist, weiß ich nicht, aber ich nutze sie auch mal öfter. Um sie zu erkennen sollte man z.B. auf persönlich unangenehme Themen achten. Wenn da irgendwer oder irgendwas herumschnüffelt, was man nicht so gerne hat, dann schaltet man schnell das Licht aus. Wenn jemand nach einem Problem sucht oder auch nach einer Besonderheit, man selbst aber nichts offenbaren will, dann untertreibt man gerne. Im Grunde brennt da auch was und der andere sieht das auch, er ist nicht blöd. Aber man selbst verdeckt es und zeigt dem anderen im Grunde "hier gibt es nichts besonderes, alles unter Kontrolle und alles uninteressant, sieh dich woanders um"
Die Steigerungen oder Auswüchse von Übertreibung sind übrigens die bloße Behauptung, die (unverschämte) Lüge, das Gerücht, das Vorurteil, Hetzerei usw.
Und die von Untertreibung sind die Verleugnung, die (defensive) Lüge, das bewusste Verschweigen, das Verstecken, das Weglaufen, das "unter den Teppich kehren" usw.
Also man kann sie nicht direkt vergleichen, weil sie meist in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen.
Das man nun besonders auch negative Dinge verstärkt, nun, es hat sicherlich den Hintergrund, dass man es schon lösen will und leid ist. Es ist ein Stück weit Frustration mit dabei, all die Brandherde trägt man in sich, man ist es leid und wohl die meisten / oder z.B. wichtige Personen nehmen es nicht mal wahr, sie interessiert es gar nicht wirklich. Man will zeigen welchen Ausmaß das Ganze hat und verstärkt es, damit andere mal endlich hinsehen. Denn, so hat man es gelernt, nur so scheint es oft zu funktionieren, erst wenn etwas groß und bedrohlich wird, dann findet es Aufmerksamkeit.
"Immer kann ich hinter dir herräumen" Eine Frau die das zu ihrem Mann sagt ist es so leid.. Sie wünscht sich mehr Beachtung und mehr Unterstützung, sie will nicht teilweise ignoriert werden - zurecht. Doch ihre Absicht versteht dann der Mann meist nicht, er sieht nur einen Feuerball, gegen ihn gerichtet, wo ihm das Problem vielleicht gar nicht so bewusst war. Schnell verteidigt er sich dann oder kommt zum Gegenangriff, was beides aber nicht wirklich Verständnis und Unterstützung fördert, was die Frau sich eigentlich wünscht.
Also es sind gefährliche Mittel, Über- und Untertreibung auch, von denen ich abraten würde. Was dagegen förderlich ist, sind offene Worte, wenn man es auch schafft, den anderen mal in sein Inneres hineinblicken zu lassen, einfach so, wie es ist. Die Frau in dem Beispiel könnte sagen: "Ich fühle mich überfordert und ein bisschen allein gelassen, ich würde mir wünschen, wir könnten mehr zusammenarbeiten" - aber gleichzeitig auch: "Du scheinst gedanklich öfter abwesend zu sein, du lässt auch öfter deine Sachen liegen oder unerledigt. Beschäftigt dich etwas, kann ich dir helfen? Ich möchte dir gerne beistehen."
So erkennt man ein Bedürfnis bei beiden und fordert etwas ein, bietet gleichzeitig aber auch etwas an. Ein Austausch, der zu mehr Verständnis führen kann, ohne das es zum "Kampf" kommt.
Warum das Negative so überlagert, nun, solange es brennt, solange man eine Wunde hat, solange ist es immer dringlicher als andere, angenehme Dinge. Körperlicher Schmerz überdeckt ja auch das "Wohlgefühl" des Körpers,
Quelle(n): ganz natürlich, denn er will darauf aufmerksam machen damit wir uns schonen und damit die Wunde schnell heilen kann, indem wir Rücksicht darauf nehmen. Der "Geist" ist gar nicht so verschieden vom Körper. Also all das "Negative", es heißt nicht du bist schlecht, minderwertig oder "unfähig" für etwas, nein, es heißt einfach nur dass einige Dinge nicht in Ordnung sind und es da Wunden gibt. Diese Wunden sollte man aber nicht als etwas festes und dauerhaftes sehen. Ein gesunder Körper funktioniert ganz wunderbar und er fühlt sich gut an, so ist es auch mit einem gesunden Geist. Es geht nicht nur von dir aus, denn unsere heutige Gesellschaft, die Umgebung und Verletzungen aus der Vergangenheit können uns innerlich krank machen. "Krank" heißt nicht abartig oder unverbesserlich, es ist ein Zustand, der Verbesserung bedarf. Erlaube deinem Geist zu heilen, Stück für Stück. Du bist nicht unheilbar oder abnormal, vergiss das bitte nicht :) - Anonymvor 8 Jahren
Meine Bezeichnung ist dafür "Der Action-Faktor" !
In Ãbertreibung steckt "Action" !
In Untertreibung steckt Langeweile.
Allgemein wird es aber der Unterhaltungsfaktor genannt.
Je interessanter (also mit Ãbertreibung) es ist, desto.....!
Genau darum wird eben mehr übertrieben, als .......!
Quelle(n): That´s LIVE ! - whyskyhighLv 7vor 8 Jahren
Wieso neigen Menschen mehr zu Ãbertreibung statt zu Untertreibung?
weil die leute dafuer bewundert werden
wenn der kumpel sich einen porsche leiht
dann sagen seinen kumpel und eltern das ist ein guter mensch
- Maeve DragonLv 7vor 8 Jahren
Dein Eindruck ist nicht falsch.
Es ist so, dass ganz besonders in Deutschland die Leute dazu neigen, alles als gegeben hinzunehmen, solange es gut läuft.
Da fällt leider niemandem irgend etwas auf. Anders ist es dann, wenn etwas schief geht oder einfach nur schlecht läuft.
Das ärgert die Menschen und dann regen sie sich auf. Wer sauer ist, neigt zu Ãbertreibungen.
Dabei ist es viel wirksamer, die guten Dinge des Lebens durch Lob und Bewunderung zu verstärken.
(Manchmal kann auch eine Belohnung nicht schaden)
Wenn immer nur dann Aufmerksamkeit geerntet wird, wenn Fehler passieren, dann strengt sich keiner mehr so richtig an. Besonders Kinder nehmen auch schon mal gerne die negative Beachtung, als positiv ignoriert zu werden.
Und darum: Achtet auf die positiven Dinge und Handlungen - verstärkt sie durch freundliche Zuwendung! Geht lässig mit den Fehlern um. Dann wird das Leben viel entspannter werden.
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- Anonymvor 8 Jahren
Jeder möchte meist etwas besser dastehen:
Fagst du einen Bühnenarbeiter, wo er arbeitet, sagt er unverbindlich "beim Theater", fragst du weiter "In der Kreativbranche"
Frag den Staubsaugervertreter. " Im Marketing "
Frag den Müllmann : " Im öffentlichen Dienst.
Keiner lügt, nur will jeder möglichst gut dastehen.
Bei der Aussage: Nie bringst du den Müll raus....sind das gefühlte Lichtjahre einer Frau, wo der Mann gerade mal was sporadisch macht, für ihn ungeahnte Heldentaten.
So entstehen Kommunikationsprobleme. :-)
- vor 8 Jahren
Ganz einfach:
Durch Ãbertreibung drückt man stärker aus, was man sagen will, als durch untertreiben, also "herunterspielen". Ist doch absolut logisch, oder?
- MaxLv 4vor 8 Jahren
weil es meist, wie auch schon gesagt wurde interessanter ist. in diskussionen ist es uberzeugender. man untertreibt meist den Standpunkt des anderen.
- vor 8 Jahren
Ãbertreiben tut man um etwas interessanter zu machen. Dann ist wohl die Untertreibung wenn man etwas langweiliger macht. Und das macht ja überhaupt keinen Sinn etwas absichtlich weniger interessant zu erzählen.
Nachtrag: Ok, interessant ist nicht ganz das richtige Wort. Vielleicht sollte man es so sagen: Ãbertreibung werden benutzt um einer Aussage mehr Ausdruck zu geben. In bestimmten Fällen macht es diese Aussage interessanter und manchmal ist es eine steigerung von dem was man zum Ausdruck bringen will.
- vor 8 Jahren
Im Schatten von Riesen neigen Zwerge zu GröÃenwahn!
Wir leben alle unter der selben Sonne, es hat aber nicht jeder den selben Horizont!
- chiophanLv 7vor 8 Jahren
Hallo,
Menschen können sich bestimmter darstellen, wenn sie ihren Unmut übertrieben wider geben. Wie oft sagen Frauen, dass sie immer hinten anstehen, wenn es um Ansprüche innerhalb der Familie geht. Dies erreicht dann das schlechte Gewissen aller anderen Beteiligten und sie hofft, dass sie nun ihr mehr Aufmerksamkeit widmen und auf ihre Ansprüche eingehen.