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Warum gab es nie eine "Wiener Mauer"? Warum wurde Österreich nicht geteilt wie Deutschland?
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde auch Österreich in Besatzungszonen geteilt, Wien war wie Berlin unter den vier Siegermächten aufgeteilt. Warum aber wurde Österreiche so viel früher als Deutschland wiedervereinigt? Warum kam es nie zur Gründung einer ÖDR, dafür aber einer DDR? Warum haben die Sowjets ihr "Stück Österreich" so einfach losgelassen, ihr "Stück Deutschland" aber nicht?
12 Antworten
- Anonymvor 8 JahrenBeste Antwort
Genau genommen ist Österreich schon geteilt und zwar seit 1919. Südtirol wurde damals von Italien annektiert - das haben die Österreicher bis heute nicht verwunden.
Aber der Zug ist abgefahren. Südtirol wird nie wieder Teil von Österreich werden.
- Anonymvor 8 Jahren
Ãsterreich war bereits nach dem Ersten Weltkrieg zu einem kärglichen Rumpfstaat geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sie aber erstklassige separatistische Politiker, die der Welt für lange Zeit vormachten und klarmachten, dass sie ein Opfer Hitlers waren und deshalb unschuldig leiden mussten.
Da die Politiker der Siegesstaaten meistens ungebildete und unerfahrene Bürokraten waren, haben sie die "Unschuld" Ãsterreichs lange genug akzeptiert, um einem Friedensvertrag mit Ãsterreich zuzustimmen.
Erst etliche Jahrzehnte nach dem Weltkrieg wurde es auch den westlichen Politikern klar, dass Ãsterreich willig im Deutschen Reich absorbiert wurde und unzählige Bürokraten für Hitler gestellt hatten, die an den Auswüchsen des Dritten Reichs maÃgeblich beteiligt waren.
Quelle(n): Historiker und Author - FaustLv 7vor 8 Jahren
Ãsterreich war zu unbedeutend, daher bekamen sie 1955 den Staatsvertrag.
Ãsterreich wurde auÃerdem neutral.
Deutschland sollte auch neutral werden, was aber die Westmächte nicht wollten.
("Finnlandisierung")
Zudem ist Ãsterreich ein Binnenstaat, ohne Anschluà an die Weltmeere.
Stalin wollte aber unbedingt einen eisfreien Hafen haben.
Stalin sagte auch, wer Berlin beherrscht, beherrscht Europa.
(womit er ja nicht ganz so unrecht hat...)
- flying_theoLv 4vor 8 Jahren
1. Weil Ãsterreich es schaffte, sich als "Opfer" des Nationalsozialismus darzustellen.
2. Erklärte sich Ãsterreich umgehend als Neutral
3. Was die Motive der UDSSR angeht, da musst Du in deren Archiven schauen - wenn sie dich lassen.
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- Anonymvor 8 Jahren
Weil es in Ãsterreich keinen Adenauer gab, der auf teufel komm raus eine Westbindung seines Landes anstrebte und auch durchzog.
Deutschland hatte genauso wie Ãsterreich die Möglichkeit, als blockfreier Staaat wie die Schweiz, Finnland, Schweden und Jugoslavien sich keinem der beiden Militärbündnisse anzuschlieÃen.
So kam Ãsterreich zu seinem Staatvertrag und ist sehr gut damit gefahren, während die Westzone Deutschlands alles tat, die Spaltung Deutschlands voranzutreiben und sich bedingungslos dem Westenblock anzuschlieÃen.
- vor 8 Jahren
die Neutralität ging sogar soweit, das man über das Ausliefrungsabkommen von ertappten
DDR Flüchtlingen zurück in die DDR nicht mehr reden muss.
super Neutral
- Anonymvor 8 Jahren
Ich denke, das muss man strategisch betrachten. Ãsterreich war für die Sowjets strategisch nicht so bedeutsam wie Deutschland. Auch volkswirtschaftlich und geopolitisch hätte Ãsterreich niemals so viel hergegeben wie Deutschland.
- HarmonieZielLv 7vor 8 Jahren
A.) Hat Ãsterreich den 2. Weltkrieg erklärt?
B.) hat Ãsterreich wirtschaftlich dieselbe Bedeutung, wie DEUTSCHLAND
auf dem Weltmarkt?
- MusikerLv 6vor 8 Jahren
Weil Ãsterreich viel kleiner und schwächer war als das nach seiner Abtrennung verbliebene Deutschland. Das muà man wirklich so formulieren, weil Ãsterreich von je her ein Teil Deutschlands gewesen war. Erst Bismarck hatte es mit seiner "kleindeutschen" Einigung unter preuÃischer Führung aus Deutschland hinausgedrängt. Es hätte aber, solange es ein Vielvölkerstaat mit mehrheitlich nicht-deutschen Völkern war, auch gar kein Teil eines deutschen Nationalstaates werden können.
Nach dem Zusammenbruch Ãsterreich-Ungarns am Ende des 1.Weltkrieges beschlossen die Parlamente der Ãsterreicher und Sudetendeutschen ihre Vereinigung mit dem Deutschen Reich. Diese demokratische Ausübung des nationalen Selbstbestimmungsrechts wurde ihnen jedoch von den 1.Weltkrieges-Siegermächten, die während des Krieges für ebendieses Selbstbestimmungsrecht zu kämpfen vorgegeben hatten, verboten. Denn es war deren vorrangiges Ziel, Deutschland zu verkleinern, zu schwächen und niederzuhalten; eine Vereinigung Ãsterreichs und des Sudetenlandes mit dem Deutschen Reich hätte dieses jedoch erheblich vergröÃert und gestärkt.
Die Vereinigung mit dem Deutschen Reich blieb jedoch das erklärte Ziel der österreichischen Politik. Der Anschluà Ãsterreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde von der groÃen Mehrheit der österreichischen Bevölkerung lebhaft begrüÃt; selbst kritische ausländische Berichterstatter sprachen von einer Zustimmung von mindestens 80 Prozent.
Das alles hatten auch die Siegermächte des 2.Weltkrieges wenige Jahre später nicht vergessen. Ihr Kriegsziel ging nun weit über den 1.Weltkrieg hinaus: Deutschland sollte nicht nur verkleinert und geschwächt, sondern ein für allemal als eigenständige, von ihnen unabhängige Macht vernichtet werden.
Wie aber sollte man ein so groÃes Volk auf Dauer niederhalten? Da kam es den Siegermächten sehr gelegen, daà sich nun viele Ãsterreicher im Nachherein als Opfer Hitlerscher Aggressionspolitik gebärdeten, die 1938 gegen ihren Willen in das Deutsche Reich hineingezwungen worden wären, wobei auch alte historische österreichische Animositäten gegen die preuÃisch-deutschen "Piefkes" wieder aufgewärmt wurden. Hatten die Siegermächte des 1.Weltkrieges die Vereinigung Ãsterreichs mit dem Deutschen Reich zwar verbieten, den VereinigungsWILLEN der Ãsterreicher mit diesem jedoch nicht brechen können, so bot sich den Siegermächten des 2.Weltkrieges nun die Chance, Deutschland durch eine von den Ãsterreichern selbst bejahte Abspaltung zu schwächen. Das Ende des Besatzungsregimes und die Entlassung der Ãsterreicher aus der Haftung für das 3.Reich waren ein Preis, den die Siegermächte dafür gern zahlten.
Das verbliebene Deutschland wollten die Siegermächte ursprünglich gemeinsam beherrschen, wobei bereits ziemlich von Anfang an klar war, daà sie sich auf keine gemeinsame Linie einigen konnten. Stalin hoffte zunächst noch auf Reparationsleistungen aus ganz Deutschland, insbesondere aus dem Ruhrgebiet; darum betrieben er und seine deutschen kommunistischen Statthalter in der sowjetischen Besatzungszone deren sozialistische Umgestaltung zunächst noch ein wenig zurückhaltend und verdeckt und versuchten darüber hinaus, wenn auch mit minimalem Erfolg, auch unter den Westdeutschen politischen Einfluà zu gewinnen. Stalin war allerdings Realist genug, zu wissen, daà ein kommunistisches Gesamt-Deutschland illusorisch war.
Es waren dann die Westmächte, die einer sowjetischen politischen EinfluÃnahme auf Westdeutschland einen Riegel vorschieben und Westdeutschland im mittlerweile in voller Härte entbrannten Ost-West-Konflikt als Bastion gegen die Sowjetunion ausbauen wollten und offen die Bildung eines westdeutschen Separat-Staates betrieben. Nun zog auch die kommunistische Führung in Ost-Berlin die kommunistische Umgestaltung ihres Machtbereiches und die Errichtung einer stalinistischen Diktatur rigoros und vollständig durch.
Nach der Gründung der BRD und DDR 1949 versuchte Stalin 1952, die Einbeziehung der BRD in das westliche Militärbündnis zu verhindern, indem er eine gesamtdeutsche Neutralität anbot ("Stalin-Noten"). Adenauer und die Westmächte lehnten es ungeprüft (!) ab: noch mehr, als daà ein neutrales Deutschland letztlich doch unter sowjetischen Einfluà geraten könnte, fürchtete man die - wenn auch noch so begrenzte - nationale Eigenständigkeit eines neutralen vereinten Deutschland. Da wollten die Westmächte lieber die völlige Kontrolle eines geteilten Deutschland durch die jeweiligen Besatzungsmächte, auch wenn sich ihre eigene Kontrolle dabei nur auf den West-Teil Deutschlands beschränkte. Ganz genauso sah es auch Adenauer: er hielt die Deutschen für politisch unfähig und wollte durch die totale Einbindung der BRD in den Westen verhindern, daà die Deutschen jemals wieder eine eigenständige Rolle zwischen Ost und West spielen könnten. Die Teilung Deutschlands nahm er dabei bewuÃt billigend in Kauf.
Quelle(n): Ãsterreich war zu klein und zu schwach, um im Macht-Kalkül der Siegermächte eine derartige Rolle zu spielen. AuÃerdem lag es geographisch eher am Rande des Schlachtfeldes eines etwaigen Krieges zwischen NATO und Warschauer Pakt. Und es hätte aufgrund seiner greographischen Beschaffenheit (groÃer Anteil an Hochgebirge) auch nur ein unbedeutender Nebenkriegsschauplatz eines solchen GroÃkrieges sein können. Demgegenüber fielen für die Siegermächte die Vorteile einer von Deutschland abgespaltenen österreichischen Republik (s.o.) machtpolitisch ungleich stärker ins Gewicht. - naronnasLv 6vor 8 Jahren
Ãsterreich wurde nicht einfach von der Sowjetunion für den Westen freigegeben, sondern beide Seiten einigten sich darauf, das Ãsterreich nicht geteilt wird, dafür aber unter allen Umständen neutral sein muss.
Aus dem Grund ist Ãsterreich nie der NATO oder dem Warschauer Packt beigetreten!
Für Deutschland wurde von Stalin ("Stalin-Note") diese Option auch angeboten, doch ich bin ganz froh, das diese nicht angenommen wurde. So kam es zwar zur Teilung, aber (West-)Deutschland hätte sonst vermutlich nie das Wirtschaftswunder erlebt, wäre nie in den Westen integriert worden und vermutlich hätten so sich auch keine EU gebildet.