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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 8 Jahren

Können wir die Welt wirklich erkennen?

Ganz ohne philosophische Zitate denke ich über die Frage nach, ob wir die Welt wirklich so erkennen können, wie sie ist. Vielleicht ist die Welt trotz unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse und offenen Fragen doch ganz anders, als wir glauben, erkannt zu haben. Mir fällt da zum Beispiel die Optik und generell die Physik dazu ein.

Können wir wirklich die Welt erkennen, so wie sie ist? Sind wir nicht doch zu subjektiv dazu?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Wer so fragt, setzt schon einiges voraus. Wir setzten voraus, dass die Welt tatsächlich gibt. „Die“ Welt legt zudem nahe, dass es auch nur eine solche Welt gibt, dass also das Objekt unserer Erkenntnis, die Welt, einmalig und eindeutig bestimmt sei. Unsere Frage setzt weiter voraus, dass wir diese Welt erkennen können vielleicht nicht vollständig, vielleicht nicht beliebig genau, vielleicht nicht irrtumsfrei, aber eben doch einigermaßen. Wenn es die Welt gar nicht gäbe oder wenn wir sie, selbst wenn es sie gibt, nicht erkennen könnten, dann hätte es auch keinen Sinn, nach dem „Warum?“ und „Wieso?“ solchen Erkennens zu fragen:

    Was es nicht gibt, braucht man auch nicht zu erklären. Vorausgesetzt wird in unserer Frage ferner Vorausgesetzt wird in unserer Frage ferner eine gewisse Gemeinsamkeit in unserem Erkennen, ein Mindestmaß an Intersubjektivität. Wären unsere Ansichten über und unsere Einsichten in die Welt so persönlich, so subjektiv, so individuell und deshalb auch so verschieden wie etwa unsere Träume, so dürften wir kaum wagen, von Erkenntnis zu sprechen. Soweit allerdings eine solche Gemeinsamkeit vorliegt, wobei ihre Reichweite durchaus der Prüfung bedarf.

    Idealisten haben die Existenz einer realen (d. h. insbesondere materiell-energetischen und bewusstseinsunabhängigen) Welt, Skeptiker und Agnostiker ihre Erkennbarkeit, Relativisten das erforderliche Mindestmaß an Intersubjektivität bezweifelt oder gänzlich bestritten (und radikale Konstruktivisten müssten, wenn sie konsequent wären, all das auf einmal tun). Zwingende Argumente können wir ihnen nicht entgegensetzen.

    Erkennen spielt sich in unseren Köpfen ab. Aus den Signalen, die von den Sinnesorganen kommen, konstruiert unser Gehirn ein Bild von der Welt, bis hin zu einem ganzen Weltbild. Wir konstruieren die Welt räumlich dreidimensional, zeitlich geordnet und gerichtet, regelmäßig, sogar naturgesetzlich strukturiert, kausal vernetzt. Wir ziehen Schlüsse, gehen von Erfahrungen in der Vergangenheit zu Erwartungen an die Zukunft über. Mit einigen unserer Konstruktionen haben wir Erfolg, mit anderen scheitern wir.

    http://www.muenchner-wissenschaftstage.de/content/...

  • vor 8 Jahren

    Und ganz ohne philosophische Zitate, ganz aus dem alltäglichen oder besser allnächtlichen Leben gegriffen:

    Ja, so wirklich, wie wir Angst haben, also alle physiologischen Kennzeichen der Angst zeigen (Herzrasen, flache Atmung, kalter Schweiß, Schwächegefühl in den Gliedern etc.), nachdem wir aus einem Alptraum aufgewacht sind.

    Oder ein Nachempfinden des überwältigenden Glücksgefühls, welches wir in einem etwas schöneren Traum erlebt haben.

    Wüßten wir nichts über die Zusammenhänge der Welt, dann hätten wir keine Welt, über die wir uns Gedanken und Sorgen machen müßten.

  • vor 8 Jahren

    dieses "wie sie ist" setzt voraus, dass es eine objektive wahrheit gibt. und die gibt es nicht. alles ist subjektiv. auch die absolute wahrheit ist subjektiv, ausserdem in veränderung und bewegung.

    alles fließt! und was fließt, kann nicht statisch sein oder "objektiv". eine statische, unpersönliche wahrheit ist illusion.

    du kannst die welt erkennen, wenn du die verzerrungen, die das falsche ego produziert, eliminierst. deine erkenntnis ist dann immer noch subjektiv, aber nicht mehr verzerrt.

    also erkennen tust du sowieso etwas. und wenn das erkennen gereinigt ist von den projektionen des falschen egos, dann erkennst du jeden tag etwas neues.

  • vor 8 Jahren

    Wir forschen und stellen Thesen auf. Solange diese nicht mit genügend Beispielen widerlegt sind, sieht man sie als gültig an.

    Aber es ist in der Tat so, dass die Welt völlig anders sein könnte als wir es glauben. Solange die physikalischen Erklärungen aber für die Anwendung reichen (Brücken und Häuser halten, Medizin wirkt), reichen die als gültig angesehenen Thesen den meisten Leuten.

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  • ?
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Was ist denn die Welt ?

    Meinst Du unsere winzige Erde, ein Staubkorn im Weltall?

    Ganz ab von dieser Frage : Natürlich ist Erkenntnis immer nur subjektiv, im Rahmen der eigenen Erkenntnismöglichkeiten möglich...Dein Hund wird die Welt immer anders erkennen als Du : Er sieht schlechter, dafür riecht er viel besser ...und eine Fledermaus kann sich da noch perfekt orientieren, wo Du wegen absoluter Dunkelheit überhaupt nichts siehst ...weil sie sich mit einem zweiten Orientierungssystem per Ultraschall orientieren kann.. eine Art der Wahrnehmung, die wir uns schon kaum vorstellen können...

    und so weiter und so weiter ...

    Du siehst : Es gibt keine objektive Wahrnehmung und auch keine objektive Erkenntnis von der Welt ....

  • ?
    Lv 4
    vor 8 Jahren

    Das leben ist so schön :)

  • Anonym
    vor 4 Jahren

    Es gibt sehr viele Technologien, nur sehr viele kommen nie oder sehr viel später zum Vorschein, da die Industrie erst noch Geld mit den Alten verdienen will. Mit Sonnenenergie/Wasserkraft/Wind + Wasser + CO2 Erdgas herstellen. Dadurch wird guy unabhängig und kann die alternativen auch nutzen wenn keine Sonne scheint.

  • Nein, wir können nicht erkennen, wie die Welt wirklich ist.

    Aber wir können uns eine annähernde Vorstellung machen.

    Im Gegensatz zu einigen Vorantwortern gehe ich davon aus, dass es eine objektive Wirklichkeit gibt.

    Diese können wir aber nicht vollständig erkennen.

    Ein paar Beispiele:

    1. Wenn wir einen Strohhalm teilweise ins Wasser halten, sieht es so aus, als ob er einen Knick habe. Wir wissen, dass das nicht der Fall ist.

    2. Räumliches Sehen: Ein weiter entferntes Auto sieht kleiner aus als ein nahes. Wir wissen, dass das nicht immer stimmt. Siehe auch die Bilder mit optischen Täuschungen oder die Fata Morgana.

    3. Geozentrisches Weltbild: Viele Jahre ging man selbstverständlich davon aus, dass die Sonne sich um die Erde dreht. War ja zu beobachten.

    4. Newtons Physik galt als "unmittelbar einleuchtend" (s. Kant), ist aber heute nicht mehr alleingültig.

    Und das waren nur die Beispiele der physikalischen, optischen Welt.

    Ich denke, dass wir mit unseren Sinnesorganen die Welt nur teilweise und fehlerhaft wahrnehmen. Aber in einen funktionierenden Maße, sonst hätten wir Menschen reihenweise derart fatale Fehler begangen, dass es uns nicht mehr gäbe. Wir sehen die Welt nicht, wie sie tatsächlich ist, sondern so, dass wir mit unserer Wahrnehmung einigermaßen klarkommen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Wahrnehmung meist nicht hinterfragen. Würden wir jedesmal rätseln, ob z. B. unserer optischer Sinnesapparat objektiv wahr ist, könnten wir kaum Entscheidungen treffen. Oder würden zumindest darüber lange nachdenken. Dann könnten wir nicht mehr spontan reagieren, z. B. Ausweichen oder Wegrennen, wenn wir eine Hupe oder früher ein Raubtier hörten.

    Meine erkenntnistheoretische Position, die natürlich nur eine von vielen ist, nennt sich hypothetischer Realismus, hier sind ein paar Links zum Thema:

  • ?
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Wenn wir uns selbst erkannt haben: Ja. Dann nämlich sehen wir sie mit unseren Augen.

  • vor 8 Jahren

    Der Mensch ist klein, die Welt ist groß und wir werden wahrscheinlich nie die ganze Wahrheit, das ganze Wissen über unsere Welt erfahren um sie zu erkennen.

    Aber die Wissenschaft ermöglicht es uns, nicht so sehr darüber nachzudenken, dass wir eigentlich in einer Welt leben, von der wir gar nichts wissen ... Aber der Mensch braucht etwas, woran er sich orientieren kann und das ihm, selbst wenn er nicht für alles eine Erklärung findet, Halt gibt.

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