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Wieso hatten im Mittelalter "eingedeutschte" Begriffe oft ganz andere Bedeutung als heute?
Da ich öfter die Bedeutung verschiedener Worte genau wissen möchte um einen Text auch richtig zu verstehen, schaue ich sehr oft zum Vergleich ins Wörterbuch der Gebrüder Grimm und bin dann oft sehr erstaunt welche andere Bedeutung oft sehr bekannte Worte haben.
@idril....: Die Gebrüder Grimm haben alte Sagen und Märchen gesammelt. Deren Worterbuch kann also als wesentlich älter empfunden werden. Denn auch ich bin über alte Texte gestolpert, wo einfach der Sinn fehlte mit dem Wortschatz den ich gelernt hatte. So kam ich darauf. Und es sind jede Menge Worte, so daß es hier auch keinenSinn macht etwas aus dem Zusammenhang zu benennen.
@mytilina: Wecken ist mir aus dem Dialekt bekannt. Ebenso andere Begriffe. Aber es gibt ja auch Worte, die irgendwie eingedeutscht wurden findet man ja auch gerade heute sehr viele moderne Ausdrücke, die in der Landessprache eine andere Bedetung haben.
7 Antworten
- Anonymvor 8 JahrenBeste Antwort
Ganz einfach. Geschichtsfälschung funktioniert oft nur einhergehend mit Sprachverfälschung.
Kleines Beispiel.
Althochdeutsch: cautolo = Irrgläubiger, Einem falschen Glauben Anhängiger.
Daher stammt das Wort; Katholisch.
- mytilenaLv 7vor 8 Jahren
Die Brüder Grimm lebten nicht im Mittelalter.
Begriffe verändern sich oft, weil die Sprache nunmal nichts Fixes ist.
Ich las sehr oft als Kind in den Märchen das Wort "Wecken".
Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, obwohl ich aus den Märchen herauslas, dass es was zum Essen ist.
Ich erfuhr dann später, dass es ein alter Begriff für WeiÃgebäck ist, also so etwas wie Brötchen.
Eingedeutschte Wörter stammen oft aus dem Lateinischen.
AuÃerdem gibt es Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch un Neuhochdeutsch.
Alte Wörter müssen deshalb nicht zwangsläufig eingedeutscht sein. Sie können sich durchaus nur verändert haben, aber auch aus den Niederdeutschen oder anderen deutschen Ländern stammen.
Früher gab es nunmal keine einheitliche deutsche Sprache.
Das ist aber keine spezielle Problematik in Deutschland. So etwas begegnet dir in allen Sprachen.
Jeder Türke in der Türkei erkennt einen Türken, der in Deutschland lange Zeit lebte.
In der Türkei entwickelte sich die Sprache weiter. In Deutschland behalten sie ihre Sprache, wie sie es lernten, ehe sie nach Deutschland auswanderten.
Genauso ist es mit den Gebräuchen.
In anderen Ländern, da sie dann dort eine Enklave bilden, werden alte Bräuche des Heimatlandes noch immer gepflegt.
In den alten Heimatländern verlieren sie oft ihre ursprüngliche Bedeutung.
PS Die Antwort gab ich schon.
Sprache ist nichts Festes. Sie entwickelt sich immer weiter.
Schau doch mal hier, was sich aus dem ursprünglichen Begriff "Dirne" entwickelte und was es vorher bedeutete.
- idril_arienLv 7vor 8 Jahren
Die Gebrüder Grimm haben zwischen 1750 und 1850 gelebt. also 18. bis 19. Jahrhundert. Das ist kaum das Mittelalter. Was man als Mittelalter bezeichnet ist die Zeit zwischen dem 6. und 15.Jahrhundert.
Welche Worte meinst du genau?
.................
Als die Gebrüder Grimm die Märchen zusammentrugen, haben sie sich ebenfalls schon weit vom Sprachgebrauch des Mittelalters entfernt. Ãhnlich, wie sich die Sprache deiner eigenen Region in nur 100 Jahren komplett verändern kann. Wenn du aufs Land fährst, hat bereits jedes Dorf einen abweichenden Dialekt. Das heiÃt also nicht, daà ein Wort im Mittelalter eine andere Bedeutung hatte, als es das heute hätte.
Ohne daà du Beispiele für diese Worte nennst, kann man deine Frage trotzdem nicht beantworten. Ich weià nur ein Beispiel aus den USA. Die Familie meiner Gastfamilie kam vor langer Zeit aus dem stuttgarter Raum. Sie sprachen etwas, was sich "pensilvania dutch" nennt. Sie waren total stolz drauf, daà sie Deutsch sprechen konnten. Ich hab nur leider kein Wort von dem, was sie gesprochen haben, verstanden. http://de.wikipedia.org/wiki/Pennsylvania_Dutch Es war eine Sprache, die sich nicht oder in anderen Bereichen eigenständig weiterentwickelt hatte und mit Deutsch nur noch wenig gemeinsam hat.
Mittelenglisch hat übrigens sehr viele Gemeinsamkeiten mit Plattdeutsch. Die Sprachen sind so ähnlich, daà sie sich gegenseitig verstehen.
@mytilena
Weckerl ist hier in Oberbayern ein durchaus gängiger Begriff.
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- aeneasLv 7vor 8 Jahren
Sprache unterliegt einem Wandel. Schon immer. Lies mal Gedichte von Walther von der Vogelweide [der lebte im Mittelalter; nicht die Brueder Grimm!], die in Althochdeutsch abgefasst sind; da ist die zeitgenoessische Sprache der Brueder Grimm gleich nicht mehr so schwer.
- Anonymvor 8 Jahren
die sprache ist...
das spiegelbild...
jeder kultur möchtest...
du heute die menschen aus...
dem mittelalter besser...
verstehen wäre ein...
althochdeutsches wörterbuch...
hilfreicher als grimm!