Kennst du einen Menschen deiner Umgebung, der einsam ist?

Ja-selber,

bis vor Kurzem,

es hat lange gebraucht um aus der Depression herraus zu finden,

aber mit Gotteshilfe hat es funktioniert,

jetzt gibt es wieder 3 mal in der Woche feste Termine und gute Kontakte-

war wirklich nicht gesund-für Körper,- Geist und Seelenheil-

Ich kümmere mich seit 3 Jahren um eine ältere Dame, die allein lebt: einkaufen, Behördengänge, Arztbesuche, reden - nicht nur zu Weihnachten, sondern wöchentlich.

So ein einmaliges "Weihnachtskümmern" ist durchaus auch strittig: die Einsamkeit wird danach noch intensiver empfunden.

Es kotzt mich vor und zu Weihnachten wird über dieses Thema Einsamkeit

und Nächstenliebe geredet, und was ist mit dem Rest des Jahres ? da lässt

man diese Menschen wieder Fallen. Das ist Abartiges Verhalten der

Gesellschaft.

Ja.

Dem ist vor kurzem die Frau weggestorben.

Unsere Hausgemeinschaft lädt am Hl. Abend die allein stehenden Nachbarn zum Nachmittagskaffee ein, das halten wir schon seit vielen Jahren so, und auf jedem Platz liegt auch ein kleines Geschenk. Den obligatorischen Adventskaffee und gemeinsam auf einen der Weihnachtsmärkte oder in ein Weihnachtskonzert gehen ist eine Selbstverständlichkeit. Schließlich weiß man nicht, wie es einem noch mal selbst ergeht und wird dann auch bestimmt froh sein, wenn liebe Nachbarn sich um einen kümmern.

Nicht nur zu den Festtagen sondern das gesamte Jahr über wird sich abwechselnd um einsame Nachbarn gekümmert.

Ich kenne keinen, nur Menschen, die gerne allein sind.

Nein, denn das waere geheuchelt. Dieser Mensch ist naemlich nicht nur an diesen Feiertagen, sondern das ganze Jahr ueber allein und bedarf Deiner hier gepriesenen Naechstenliebe jeden verdammten Tag, den er/sie sich selbst ueberlassen ist. Oder glaubst Du, diese Einsamkeit hat ausserhalb der Festtage eine weniger verheerende Wirkung?

einsamkeit ist die grundschwingung hinter den psychischen krankheiten. das ego ist nunmal einsam. lösung ist: ego aufgeben. dann fühlt man sich nicht mehr einsam. sondern all-eins. wer mit dem allv erbunden bleibt, wird nicht psychisch krank. aber unsere kultur ist auf ego-pflege aufgebaut und damit auf einsamkeit.

Ich möchte wirklich nahelegen, das Thema Weihnachten und Nächstenliebe nicht einfach zur Seite zu stellen und sagen - is´ doch eh alles Heucheleit....

Viele Einsame sind hauptsächlich einsam, fühlen sich aber gerade zu Weihnachtenbesonders einsam. Wer hört diesen Herzensschrei?

Menschen, die wenigstens Weihnachten eingeladen werden, können eine ungeahnte Dankbarkeit empfiinden und Hoffnung schöpfen. Sie wissen selber, dass sie nicht gleich adoptiert werden ;)

Wir hatten einmal einen Alkoholkranken Obdachlosen, dem eigentlich schon "alles wurscht war" entdeckt, kurz vor Weihnachten. Er war so beinander, dass wir uns schweren Herzens entschlossen haben, ihn nicht ins Haus zu nehmen, aber wir kümmerten uns um ihn, ließen Passbilder machen, bezahlten seinen Personalausweis, den wir beantragten, fuhren ihn in das Obdachlosenheim, in dem er eigentlich nur eine Nacht bleiben durfte, und er freute sich, dass die Polizei ihm wegen Weihnachten die Dauer des Aufenthalts auf drei Tage verlängerte.

Leider habe ich erlebt, dass Menschen, die einem eigentlich näher stehen, gar nicht fragen, ob man Weihnachten "versorgt " ist - als Single oder als frisch im Stich Gelassene...

So kann man freundlich umgehen, jemanden einzuladen für ein paar wenige Stündchen und ganz freundlich "Schöne Weihnachten" wünschen. Wenn wir über unseren eigenen Tellerrand schauen, können wir beschenkt werden. Im Gewissen. Außderdem sprechen sich manchmal gute Taten rum;)

Einsamkeit ist ein großes Problem, allerdings auch ein sehr komplexes. Das wird man sicherlich nicht durch Mitleidsgesten lösen.