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Woran scheiterte das nationalistische Denken?

(In der Weimarer Republik)

5 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Wie einigen anderen Antwortern, so ist auch mir ziemlich unklar, was Du mit Deiner Frage meinst. Ich will ein paar Gedanken dazu äußern, in der Hoffnung, daß sie treffen, was Du wissen willst.

    Nationalistisch waren nach dem 1.Weltkrieg die Deutschnationalen, diejenigen, die die Schuld an der Niederlage im Krieg den Sozialdemokraten und Kommunisten, vereinzelt auch den Juden in die Schuhe schoben, oder auch die nationalistisch-terroristische "Organisation Consul," die 1921 den Reichsfinanzminister Matthias Erzberger ermordete, der im Herbst 1918 als Leiter der Waffenstillstandskommission das Waffenstillstandsabkommen von Compiègne unterschrieben hatte. Daneben gab es noch andere nationalistische Oppositionsgruppen gegen die Republik. All diese Gruppierungen wurden jedoch von der Mehrheit der Deutschen nicht unterstützt.

    Das Versailler Diktat aber wurde von allen Deutschen, von den Kommunisten über die Sozialdemokraten und das Zentrum bis hin zu den Deutschnationalen und allen anderen Parteien, die es damals gab, empört abgelehnt (die Nationalsozialisten gab es ja anfangs noch nicht). Seine Revision war das erklärte nationale Ziel aller Regierungen und Parteien der Weimarer Republik. Sie scheiterten jedoch an den 1.Weltkriegs-Siegermächten, die Deutschland weite Gebiete (auch solche mit mehrheitlich deutscher Bevölkerung) entrissen hatten, es wirtschaftlich ausplünderten (Reparationen) und politisch dauerhaft niederhalten wollten. An ihnen scheiterten auch die Österreicher und Sudetendeutschen mit ihren 1919 in ihren Parlamenten gefaßten Beschlüssen zur Vereinigung mit dem Deutschen Reich. Aber all diese nationalen deutschen Anliegen waren kein "Nationalismus," sondern berechtigte Forderungen nach Verwirklichung des nationalen Selbstbestimmungsrechts der Deutschen.

    Zu den nationalistischen Oppositionsgruppen zählten in den ersten Jahren nach dem 1.Weltkrieg auch die 120 Freikorps, die aus früheren Soldaten bestanden. Obwohl der Republik feindlich gesonnen, war die Weimarer Republik anfangs noch auf sie angewiesen, um die sozialen Unruhen im Reich niederzuschlagen. Außerdem kämpften sie im Baltikum gegen das Vordringen der Roten Armee und in Oberschlesien gegen chauvinistische polnische Milizen, die das mehrheitlich von Deutschen bewohnte Oberschlesien (zwei Drittel der Bevölkerung hatten bei einer Volksabstimmung für den Verbleib bei Deutschland votiert) gewaltsam zu Polen bringen wollten. Im Baltikum gelang es, die Rote Armee zurückzuschlagen. Der Kampf der Freikorps um Oberschlesien war insofern nur teilweise erfolgreich, als es von den 1.Weltkriegs-Siegermächten schließlich zwischen Deutschland und Polen aufgeteilt wurde.

    Die Freikorps putschten im Frühjahr 1920 unter General Walther v.Lüttwitz mit Unterstützung durch General Ludendorff im sogenannten Kapp-Putsch gegen die Regierung. Der Putsch scheiterte jedoch an überstürzt-schlechter Organisation, Unklarheit über seine eigenen Ziele, mangelnder Unterstützung durch die Bürokratie und vor allem am Generalstreik, der das ganze öffentliche Leben in Deutschland lahmlegte und den Putschisten schnell die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens vor Augen führte. Viele von ihnen trugen bereits damals Hakenkreuze an ihren Helmen.

    Die Deutschen wollten eine Revision des Unrechts und der Demütigung durch das Versailler Diktat, ein Ende der wirtschaftlichen Ausplünderung durch die Reparationszahlungen und insbesondere auch eine Revision der in Versailles festgelegten deutsch-polnischen Grenze. Aber die große Mehrheit von ihnen wollte das auf friedlichem, diplomatischem Wege, sie wollten keinen neuen Krieg, davon hatten die meisten die Schnauze voll. Und sie wollten auch keine Diktatur. Eine kommunistische sowieso nicht, aber auch keine rechtsradikale. Die Deutschnationalen blieben parlamentarisch eine Minderheit, und die inzwischen bestehenden Nationalsozialisten blieben vorerst eine Splittergruppe. Und solange es nun auch wirtschaftlich ein klein wenig aufwärts ging, blieb das auch ein paar Jahre lang so. Aber die Lage war äußerst instabil.

    Durch die Weltwirtschaftskrise 1929 und das dadurch ausgelöste Massenelend brach die Weimarer Republik, die keine Lösung für die Krise fand, zusammen. Die Verzweiflung über die wirtschaftliche und soziale Not verband sich mit der nationalen Verbitterung über das Unrecht von Versailles und bescherte den Kommunisten und den Nationalsozialisten massenhaften Zulauf.

  • vor 9 Jahren

    ist es da nicht groß geworden?

  • Punk
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    An Kids die ihre Hausaufgaben immer nur ins Netz gestellt haben.

  • vor 9 Jahren

    scheiterte? Die fingen doch da an, HALLO

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  • vor 9 Jahren

    An der Praxis.

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