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Wieso lehnen so viele Amerikaner eine Krankenversicherungspflicht ab ?

Update:

Ich versteh das halt nicht, dass manche Menschen so egoistisch sind, oder es als Eingriff in ihr Leben und als Kontrolle empfinden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-gespalte...

21 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Drei Faktoren:

    A) die klassische, amerikanische Abneigung gegen "Commies" (Kommunisten - eine goldige, amerikanische Vorstellung, die vor Referenzen an die Sowjetunion in den 60er Jahren nur so klirrt, und unter die jedwede Form des sozialen Ansinnens faellt)

    B) der erz-amerikanische Gedanke "jedwede Pflicht ist ein anti-amerikanisches Konzept" (seltsamerweise war's jedoch bei der allgemeinen Wehrpflicht im zweiten Weltkrieg, im Korea- und Vietnamkrieg OK)

    C) die protestantische Ueberzeugung, dass nur, wer arbeitet, auch isst ( = "nur, wer einzahlt, ist versichert, und faule Trittbrettfahrer gehoeren geteert und gefedert aus dem Land gejagt"). Das ist so lange lustig, bis jemand mal scheitert, was in den USA geradezu auf dem Plan steht fuer alle ueber achtzig, denn so gut kann man kaum finanziell vorsorgen, wie man muesste, um bei den Preisen im medizinischen Bereich dauerhaft als Pflegefall durchzukommen.

    Quelle(n): Kenne die USA einfach gut.
  • vor 9 Jahren

    Durch meine Tochter, die ja nun dort lebt, weiß ich das alles was mit dem Wort "Pflicht" zu tun hat, grundsätzlich von den Amerikanern abgelehnt wird.

    Pflicht bedeutet für sie Bevormundung und Bevormundung ist ein Verlust der Freiheit.

    (Aber vielleicht können und wollen sie es sich nicht leisten.)

    Einzige Ausnahme ist die Pflicht "Die Verteidigung der Heimat".

    BW

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ja, weil viele nicht einsehen für Ärmere die nichts einzahlen, zahlen zu müssen. Diese Mentalität gibt es auch mittlerweile hierzulande. Andererseits gibt es viele freiwillige Helfer in den USA.

  • vor 9 Jahren

    die amis haben ein anderes system. dort muss sich jeder selbst kümmern während hier eine art zwangssolidarität besteht.

    ein amerikaner kann sich auch durchaus nicht versichern obwohl er es finanziell könnte. die wollen einfach nicht das jemand für sie entscheidet.

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  • vor 9 Jahren

    Weil sich viele denken "warum soll ich für alle zahlen"?

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Wie Tahini Classic richtig festgestellt hat, schleicht das Gespenst des Kommunismus sehr eifrig in den Staaten herum.

    Die Reichen in diesem Land sind selbstverständlich krankenversichert. Sie zahlen diese horrend hohen Prämien mit full coverage ohne mit der Wimper zu zucken.

    Da lt. Bush jr. und Romney die Armen selbst dran schuld sind, weil sie zuwenig beten, bzw. die 49%-loser sind, um die er sich nicht kümmern will, schwingen die Konservativen bei allem und jedem die Sozialismuskeule, wenn Verbesserungen der Mittelklasse und der unteren Schichten angedacht werden.

    In meinem Bekanntenkreis in den USA sind etliche Deutsche, aller Altersgruppen, die ausgewandert sind. Und genau die schüren bei US-Amerikanern diese kruden Kommunismusängste, und warnen vor "Europäischen Verhältnissen".

    Wenn ich Amerikanern erkläre, daß das deutsche Sozialversicherungssystem von einem ultrakonservativen Reichskanzler Bismarck eingeführt wurde, der die Social Democrat Party Ende des 19. Jhds. verboten hatte, glaubt mir das niemand.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Es gibt eine zugrunde liegende Einstellung vieler Amerikaner, möglichst wenig Entscheidungsfreiheit über ihr Leben an den Staat abzutreten. Die Wurzeln dafür sind vielfältig.

    Wenn man sich das Wirken (um nicht zu sagen Würgen) der Krankenkassen hierzulande ansieht, kann man durchaus die Ansicht vertreten, dass gut 15% vom Einkommen dafür ein (zu) hoher Preis sind. Nicht umsonst wählen viele, die es dürfen, lieber eine andere Form der Krankenversicherung. Bei uns hat sich dieses System halt so eingebürgert, dass es nicht mehr hinterfragt wird. Das bedeutet aber nicht, dass am deutschen (Krankenkassen-) Wesen die Welt genesen müsste.

  • Jack
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Tahinis Antwort ist da ziemlich gut. Ein Professor (war ein recht spannender Gastvortrag) hat mich während einer Vorlesung aber mal auf eine noch andere Idee gebracht, die Tahinis Überlegung noch einen Schritt weiter führt.

    Wenn man jetzt Amerika als Superkapitalismus bezeichnet, dann muss man sich mal die Frage stellen, welche Einstellung sie vertreten und woher sie kommt. Denn die Parteispitzen, die gegen die Pflichtversicherungen argumentieren und sogar Handlungskompetenz besäßen sind ja in ganz vielen Fällen ohnehin aus reichem Hause und haben oft Einfluss auf die Industrie, einfach weil ihnen viel davon gehört.

    Gleichzeitig bestimmen solche Leute über den Etat des Bildungswesens und können unter anderem auch Lehrpläne beeinflussen.

    Und dann die große Frage: Wem kommt es zu Gute, wenn er das alles nicht zahlen muss? ... Eben diesen Bossen. Daher wird da niemand ein großes Problem mit so einer Einstellung haben, geschweige denn damit überhaupt anfangen auch nur ansatzweise die Menschen zum Denken anzuregen.

    Desweiteren ist da auch einfach die republikanische Seite, die man, so die Worte des Profs, hier in Deutschland eigentlich am ehesten mit der NPD vergleichen kann. Auch andere Amerikaner sagen, dass Deutschland ein durch und durch "blaues" Land ist. Das macht es für uns umso schwieriger dieses Land mit seiner Menthalität zu verstehen.

    Ich glaube schon, dass einige durchaus wissen, dass eine Versicherungspflicht und Unterstützung durch den Staat große Fortschritte bringen könnte, aber mehr als Weitergeben kann man diesen Gedanken auch nicht, sofern man das denn will. Auch die an den längeren Hebeln werden das wissen.

    Ich sags mal so: Manchmal habe ich das Gefühl, dass in den USA ein wichtiger Schritt in der Geschichte und der Entwicklung des Landes noch nicht passiert ist und das wäre die soziale Revolution. Denn auch, wenn die Situationen nicht vollkommen vergleichbar sind, sitzt die amerikanische Obrigkeit auf einem ähnlichen Pulverfass, wie viele Länder Europas vor den berühmten Revolutionen.

  • Punk
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    Weil die gesunden, vernünftigen Amerikaner Angst haben, dann die horrenden Krankheitskosten ihrer Mitbürger zu bezahlen,die mit der Rolltreppe ins Fitnesstudio fahren, weil sie ihre Vierteltonne Mensch nicht die Treppe hochgewuchtet kriegen.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Weil sie die Prämien nicht zahlen können!

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