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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 9 Jahren

Hatte Platon eigene Schriften?

Ich habe mal gehört dass Platon neben den Dialogen von Sokrates auch eigene Schriften hatte. Leider waren alle die ich bisher gelesen habe Dialoge von Sokrates.Wenn es welche gibt, wie heißen seine eigenen?

Update:

@Max

man spricht doch aber auch von dem Sokratischen und von dem Platonischen Zeitalter, also muss man doch auch die Ideen irgendwie trennen können? Sokrates kenne ich nun recht gut, mich würde jedoch interessieren was Platon so geleistet hat dass ihm so viel Ruhm zukommt

3 Antworten

Bewertung
  • Max
    Lv 4
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Soviel ich weiß, sind alle Schriften von Sokrates und Platon nicht zweifelsfrei zuteilbar. Weil Sokrates Platon sehr beeinflusst hat. Und dieser viel von ihm aufgeschrieben hat. In einigen Büchern Beispielsweiße über die Maeutik (Hebammenkunst) wird deshalb immer geschrieben:"Platon, bzw. Sokrates" ..

    Nachtrag : Die ganze Philosophie vor Sokrates wird als "Vorsokratisch" bezeichnet.

    http://www.philolex.de/sokrates.htm

    Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, ist es ein Problem, seine eigenen Vorstellungen von denen zu trennen, die Platon in seinen Dialogen den platonisch idealisierten Sokrates äußern lässt. Mehrheitlich gehen die Fachleute davon aus, dass in den frühen Dialogen Platons die Lehren des Sokrates weitgehend authentisch dargestellt werden, in den darauf folgenden Dialogen dann allerdings die Figur Sokrates die Auffassungen Platons vertritt, die von denen des Sokrates in vielen Punkten stark abweichen.

    http://www.philolex.de/platon.htm

    Der wichtigste Teil der Philosophie Platons ist die Ideenlehre. Die von uns wahrgenommenen materiellen Dinge glichen bloßen Schatten, denen keine wahre Wirklichkeit zukomme. Sie seien nur Abbilder der Ideen. Diese seien Formen, Strukturen, Gattungen, Allgemeinheiten des Seins. Nur ihnen komme wahre Identität zu. Die Einzeldinge vergingen, aber die Ideen blieben als ewige Urbilder erhalten. Platon gilt als Begründer des objektiven Idealismus.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt der platonischen Philosophie ist der Glaube an eine unsterbliche Seele, die jeder Mensch habe. Diese Seele habe bereits vor der Geburt eines Menschen in der Sphäre der Ideen existiert und werde nach dem Tod eines Menschen dorthin zurückkehren, sich in Zukunft aber erneut inkarnieren. Erkenntnis sei Wiedererinnern von etwas, das die Seele im Reich der Ideen bereits geschaut habe.

    Platon behauptete, die Menschen und die Welt, bzw. das Sein schlechthin, seien – im ethisch/moralischen Sinne – im Prinzip gut. (Womit er aber nicht behauptete, dass Welt und Menschen tatsächlich gut seien.) Die Idee des Guten sei die oberste Idee, die Idee der Ideen. Während es zu allen anderen Ideen immer die entgegengesetzte Idee gebe – Dialektik –, gebe es zur Idee des Guten keine Entgegensetzung. Eine Idee des Schlechten existiere nicht. Das Schlechte sei ein Nichtseiendes, immer nur ein Fehlen des Guten. Und weil die Welt im Prinzip gut sei, könne sie auch in der Realität gut sein. Die Menschen müssten sich nur auf das Gute besinnen, dann würden sie es praktizieren. [Eine radikale Gegenposition hierzu hat später Schopenhauer entwickelt.]

    Platon kritisierte die in den griechischen Stadt-Staaten seiner Zeit bestehenden politischen und gesellschaftlichen Ordnungen und lehnte sowohl die Demokratie, die Oligarchie und die Tyrannis ab. Er entwarf das Bild eines idealen Zukunftsstaates, in dem durch Auslese von Kindheit an und ohne ererbte Vorrechte die Besten zu Philosophenkönigen werden, während die Masse des Volkes von jeder Herrschaft und Mitbestimmung ausgeschlossen bliebe. (Da die weisen und guten Philosophenkönige besser wüssten, was für die Menschen gut sei, als die Menschen selbst. Da es in einer solchen Gesellschaft keinen Platz für politische, philosophische, religiöse, kulturelle und pädagogische Selbstbestimmung und Vielfalt gäbe, wird Platon vielfach als Ahnherr totalitärer Gesellschaftskonzeptionen betrachtet, z. B. von Popper.)

    Platon hat eine kaum überschätzbare Bedeutung für die weitere Geschichte und Philosophiegeschichte. Die Geschichte des Abendlandes wäre ohne Platon wahrscheinlich anders verlaufen. [Diese Behauptung wird jedenfalls häufig von Professoren und Autoren aufgestellt. Mehr materialistisch orientierte Menschen werden dem nicht zustimmen.] Das Christentum wäre ohne Platon jedenfalls in seiner konkreten Form wahrscheinlich nicht entstanden.

    Platon war Schüler des Sokrates. Er wurde beeinflusst von der Orphischen Religion, den Pythagoreern, den Vorsokratikern generell und vom ägyptischen Priesterstand. Seine Philosophie hat viele Parallelen zur indischen Brahman-Atman Lehre die in den Jahrhunderten vor seinem Auftreten entstand. (Einige Autoren vermuten, dass Platon diese kannte.)

    Sind dir das genug Infos über Platon? War aber nicht schwer zu finden :)

  • vor 9 Jahren

    Platon immer all sein Wissen in der Stimme seines Lehrers Socrates ausgesetzt.

    Ich denke dass die Arbeit der beiden eine ganze Einheit ist.

    :)

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Platon hat nur diktiert! Das schreiben hätte ihn vom denken abgelenkt

    Quelle(n): Geschilehrer
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