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Anonym
Anonym fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 9 Jahren

Warum konnten sich Kinder vor 20 Jahren noch nicht gegen deren Eltern (s. D.)?

durchsetzen als wie heute?

Heute, wenn ein Vater seiner 15jährigen Tochter sagt: "Hol mir mal das oder jenes." wird ihm höchstens der Vogel gezeigt.

Wenn die Mutter zur Tochter sagt, sie solle beim Kochen helfen, kommt nur ein "Hab keinen Bock."

Bei Söhnen ist es auch nicht anders.

Und wenn man dann Kinder schimpft, hört man heutzutage oft: "Dann geh ich zum Jugendamt......".

Eine Freundin von mir sagte mir mal (sie wurde vor 20 Jahren als sie 16 war, von ihren Eltern zur Abtreibung gezwungen):

Wären vor 20 Jahren die Gesetze so wie heute, hätte sie ihr Kind heute bestimmt.

Damals bestimmten ihre Eltern über ihren Bauch und da wurde auch nicht lange herumdiskutiert.

Heute wissen die meisten Mädel schon mit 14 die Anlaufstellen und da haben Eltern über deren Bauch gar nichts mitzubestimmen.

Auch wenn der Vater seinem Sohn eine Backpfeife wegen Ungehorsamkeit verpasst, kriegt es der Vater mit dem Jugendamt zu tun.

Auch ich hätte damals niemals den Mut gehabt, mich gegen meine Eltern aufzusetzen. Was sie sagten, wurde getan. Ob´s mir gepasst hat oder nicht.

Darum meine Frage.

Danke für die Antworten im voraus.

13 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Geh mal noch 20 oder 30 Jahre zurück.

    Da war der Vater noch der absolute Patriarch in der Familie.

    Seine Anweisungen galten und da gab es auch keine Diskussion.

    Das eine Tracht Prügel nur zum Besten des Kindes sei, war

    damals Standard.

    Dies hat sich erst ganz allmählich und langsam verändert.

    Vor 20 Jahren und noch weiter zurück - hatten die Kinder noch

    keine Ahnung von Anlaufstellen, wo sie sich Rat, Hilfe und Aufklärung

    hätten holen können. Zumal die Leute auf den Ämtern (Jugendamt)

    oft eine ähnliche Haltung hatten, nämlich dass Kinder vorwiegend

    zu gehorschen haben.

    Aber vor allem kam man (zu den lang zurückliegenden Zeiten) als Kind

    garnicht auf die Idee, sich an eine Behörde oder Beratungsstelle zu

    wenden. Auch gab es solche flächendeckend noch garnicht so wie heute.

    Und es muss ja auch erst mal im Bewusstsein sein, das es diese

    Möglichkeiten überhaupt gibt. Es gab damals noch kein Internet oder

    entsprechend informative Fernsehsendungen, wo Kinder und Jugendliche

    all dies hätten erfahren können.

    Heute gibt es mehr Information und Ausklärung und vor allem das

    Internet - wo sich Kinder und Jugendliche auch mit ihresgleichen aus-

    tauschen. Sie kennen heute ihre Rechte und wissen genau, was sie

    nicht mehr erdulden müssen.

    Wenn dies nun viel in die entgegengesetzte Richtung ausschlägt,

    liegt dies wohl am allgemeinen Wandel. Das Pendel ist sehr lang in

    eine Richtung - nämlich der maßlosen Bevormundung und Gewalt gegenüber

    Kindern ausgeschlagen. Jetzt schwingt das Pendel zurück. Und wie das

    dann immer so ist, erst mal zu weit in die andere Richtung.

    Jetzt werden viele Kinder und Jugendliche maßlos.

    Viele Eltern tun sich wohl schwer Grenzen zu setzen - vor allem dann, wenn

    sie selbst in der eigenen Kindheit u. Jugend Gewalt und autoritäre Bevormundung

    erfahren mussten.

    So wollen sie es auf keinen Fall auch mit ihren Kindern machen, doch wie

    es besser gehen kann, dazu fehlt ihnen leider das innere Vorbild. Und so

    wissen sie nicht, wie sie gewaltlos und ohne autoritäres Gehabe Grenzen

    setzen können - und lassen daher in ihrer Rat-u.Hilflosigkeit vieles einfach

    durchgehen. Was die Kinder in die gegenteilige Richtung bringt - sie lernen

    wenig soziales Miteinander sonder eher Egozentrik - d.h. ihre Interessen

    haben im Mittelpunkt zu stehen (wie früher beim Vater-Patriarch)

    Doch gibt es mittlerweile schon etliche Eltern, die eine gesunde soziale

    Balance schon ganz gut hinbekommen.

    Wir sind auf dem Weg - doch liegt noch vieles im Argen (alten Muff).

    Die kommenden Generationen werden zeigen, ob das Pendel in einem

    gesunden und vor allem sozialen menschlichen Miteinander in der Mitte

    sich mal einpendelt..

  • vor 9 Jahren

    Früher wurde den Kindern noch Respekt anerzogen.

    Dann wurde der Respekt praktisch gesehen per Gesetz verboten und langsam wurde das bekannter...

    Anstelle einer harten, aber gerechten Erziehung mit vernünftigen Resultaten traten unsinnige Methoden wie die "antiautoritäre Erziehung", die man auch einfach als "Abwesenheit jeglicher Erzieherischer Maßnahmen" bezeichnen könnte.

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Kann man doch nicht verallgemeinern.

    Kinder, die selbstbewusst waren, konnten sich schon immer gegen ihre Eltern durchsetzen.

    Die Fragestellerin war es offensichtlich nicht.

  • vor 9 Jahren

    allein schon der "normale" Tagesablauf bedingte früher, dass die Kinder Mittags Zuhause aßen und Hausaufgaben machten. So waren sie dem erzieherischen Einfluss eines Elternteils- oder der Großeltern ausgesetzt.

    heute sehen sich die Familien(teile) oft erst Abends - durch Schichtarbeit und viel Schule sind die Kinder den längeren Teil des Tages "unter sich", bekanntlich macht das Rudel stark. Man motzt mehr rum, zumal es auch mit nem Döner in der Hand in der Stadt einfacher ist den großen Macker raus zu hängen. Der Erfolg: man bekommt keinen an die Löffel, gelernt hat man, dass frech sein und pöbeln cool ist und Macht vermittelt. Von Esskultur mal gar nicht zu reden (oder wegwerfen von Resten, statt diese am nächsten Tag wieder zu verwenden)

    Hin zu kommt noch die Macht der Medien, früher war ein Götz George ein Skandal mit seiner "Schnodderschnauze" heute ist alles andere langweilig.

    Ebenso war man früher den Eltern "alleine" ausgesetzt und hat dann beim Zimmerarrest drüber nachdenken können, dass der eigene Ton vielleicht auch nicht richtig war. Heute kann man sich nach einer Meinungsverschiedenheit sofort per facebook die Bestätigung der Freunde holen, dass man ja im Recht ist und die Eltern falsch liegen - ohne das ganze reflektieren zu müssen. Freunde ticken ja auch wie man selber und sind hier kein guter Ratgeber.

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  • Bonnie
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Versucht haben wir es damals schon nur geholfen hat es uns nichts.

  • vor 9 Jahren

    das ist eine Frage der Erziehung -- Eltern haben heute keine Zeit mehr dafür -- die Schule soll das übernehmen ....

  • vor 9 Jahren

    Es steht auch heute noch im Gesetz, dass Kinder zuhause gemäß ihrem alter und ihren Fähigkeiten mithefen müssen.

    Etwas anderes ist es, wenn ein Mädchen Schwanger wird. Das ist ein medizinischer Eingriff unter Narkose, die kann lebengefährlich sein.

    Aber mal im Ernst: Was du als "Durchsetzen" bezeichnest ist "Aufsässigkeit". Meine Kinder helfen hier im Haus mit, und mein Großer ist bereits 19. Da gibt es auch keine Diskussion. Natürlich bestimmen wir nicht alles, schließlich ist er volljährig. Aber solange er bei uns wohn, muss er sich aus Solidaritätsgründen auch an den Gemeinschaftsaufgaben beteiligen.

    Eine Gemeinschaft funktioniert schließlich nur, wenn alle zusammenhelfen. Deshalb gibt es laut Gesetz nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten! Das reicht bis in die Familien!

    Andersherum konnten meine Eltern auch vor 35 Jahren nicht machen, was sie wollten. Es hat ihnen z.B. nicht gepasst, dass ich Abi gemacht habe. Aber da hab ich mich durchgesetzt.

  • vor 9 Jahren

    Nun ja, es stimmt das Kinder früher mehr auf ihre Eltern gehört haben. Die Erziehung früher war stark autoritär und oft mit körperlicher Gewalt verbunden. Wenn man dir als Knirps schon sehr früh eingeprügelt hat dass Papa das sagen hat, hättest du dich auch im Teenager-alter nicht wirklich zu Wehr gesetzt.

    Aber war es wirklich besser? Auch mein Vater behauptet das die Schläge und die Gewalt seines Vaters ihm zu einen besseren Menschen gemacht haben (heutzutage wäre mein Opa in den Knast gekommen für seine "Erziehungsmethoden"). Nur woher will er wissen wie eine Kindheit ohne Schläge verlaufen wäre? Wäre er ein wirklich ein schlechterer Mensch geworden?

    Als meine Geschwister und ich klein waren, schlug er auch uns für unser Fehlverhalten. Ich behaupte aber das ich aus Schlägen nie gelernt habe. Ich hatte bloss tierische Angst wenn unser Vater sauer auf uns wahr. Ich hatte Angst vor dem Mann der uns eigentlich beschützen und erziehen sollte.

    Natürlich ist die antiautoritäre Erziehung eben auch nicht besser, Kinder lernen nicht einfach so wie sie sich zu verhalten haben. Sie forden eben solange ihre Eltern bis sie ihre Grenzen aufzeigen.

    Es gilt eben der goldene Mittelweg, man kann streng aber gerecht auch ohne Schläge sein. Man kann sein Kind lieben und ihm trotzdem Grenzen geben. Ein sehr schöner Satz den ich mal las, "Breche nicht das Rückrat deiner Kinder, wenn du willst das sie mal aufrecht durchs Leben gehen sollen".

    Auf den Satz folgt aber eine traurige Statistik, heutzutage wird noch fast die Hälfte aller Kinder in Deutschland immer noch von Ihren Eltern geschlagen.

  • Lupus
    Lv 4
    vor 9 Jahren

    Auch damals haben wir rebeliert und waren aufmüpfig. Viele kamen durch und viele erlagen Rückschlägen.

    Ich kam damals mit 16 in die geschlossene Anstalt, weil ich mich gegen das Familienleben aufgelehnt hatte. Heute undenkbar. Heute gehen die Eltern in die Anstalt.

    Wir waren damals die Pioniere und Ihr erntet heute das, was wir damals gesäht hatten.

  • vor 9 Jahren

    Hallo,

    wahrscheinlich fehlt den Eltern die Möglichkeit, den Kindern Grenzen zu setzen, die ein Zusammenleben in einer Gruppe möglich machen, bzw. erleichtern. Einen Vogel zu zeigen zeugt von Unreife und primitivem Verhalten, oder auch die Antwort: hab keinen Bock, ist wohl kaum sehr intelligent. Es sind wohl beide Verhalten kaum eine gute Möglichkeit, sich in einem selbstbestimmten Leben zurecht zu finden, wenn der Tag des verantwortlichen, eigenem Leben durch Arbeit und Pflichten kommt. Dieses Wenn-Dann-Verhalten ist von Kindern und Eltern keine Voraussetzung für eine Förderung des Umgangs. Wehren ist nur dann angebracht, wenn ein Angriff auf die Gesundheit eines Kindes vorliegt. Aber wer fordert hat auch Pflichten und das beidseitig. Auch Mütter, die den ganzen Tag gefordert werden, haben oft keine Lust zu kochen und tun es trotzdem, um den Kindern einen normalen Tag zu bescheren. Wenn Kinder meinen, sie müssten zum Jugendamt gehen, weil sie auf ihre gemeinsamen Pflichten aufmerksam gemacht werden, sollten dort hin gehen. Sie werden wohl auf die gesellschaftlichen Regeln hingewiesen werden.

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