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Findet ihr den Film "Die Tribute von Panem" auch problematisch?

Ich war mit Leuten im Kino und wollte danach über den Film diskutieren, aber keiner hat so recht verstanden, was ich meinte und zwar:

Das Buch, an das der Film angelehnt ist, ist ja aus der Perspektive aus einer der Frauen geschrieben, die an den Hungerspielen teilnimmt. Dadurch erfährt man wohl viel über die moralischen Konflikte und Beweggründe und kann sich in ihre Lage versetzen. Der Film ahmt das etwas nach, aber eigentlich ist man doch ein Zuschauer der Hungerspiele, genau wie die Leute im Film. Man lässt sich also unterhalten von einem Spiel, bei dem sich Menschen gegenseitig abschlachten müssen. Also eigentlich Dschungelcamp 2.0. Ich sehe da ein moralisches Dilemma, denn: Wäre es Reality-TV, würde man sagen: Das ist nun wirklich zu krass, das kann man sich nicht anschauen. Aber ist es ok, nur weil es Fiktion ist?

Update:

@Gerhard: Du kannst doch nicht einfach behaupten, ich könne nicht zwischen Realität und Film unterscheiden, wie anmaßend! So einfach ist die Trennung heutzutage auch nicht mehr:

Realität oder Fiktion: Wie das Gehirn unterscheidet:

http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de/np...

4 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Ja, es ist okay, weil es nur Fiktion ist.

  • Ich verstehe diese Bedenken in gewisser Weise. Ich bin selbst ein großer Fan der Bücher und hatte schon lange dem Filmstart entgegen gefiebert. Für mich war der Film überraschend gut gemacht, trotz meiner schon hohen Erwartungen. Hast du das Buch denn selbst gelesen (wird für mich aus der Fragestellung nicht 100%ig ersichtlich :-))? Denn wenn man die aufmerksam liest, wird einem (zumindest geht es mir nach mehrmaliger Lektüre aller drei Teile so) klar, dass das Spektakel der Hunger Spiele eigentlich eher als Veranschaulichung oder Aufmachung eines gesellschaftlichen Konflikts und einer Problematik dient: In nicht allzu ferner Zukunft ist der Planet fast komplett zerstört und die Menschheit wird von einem grausamen Kapitol regiert, dass die Hungerspiele als Mittel zur Machtausübung benutzt. Was uns damit gezeigt wird ist, dass unsere jetzige Lebensweise vielleicht zu solch einer Situation führen könnte, dass unsere Handlungen nachhaltige Folgen für die Zukunft haben. Dadurch, dass die Bücher aus der Sicht von Katniss geschrieben sind, die ja später der Kopf einer Widerstandsbewegung ist, wird man direkt mit den Folgen der Politik, den moralischen Konflikten und den menschlichen Verlusten, mit denen sie nach dem ersten Aufenthalt in der Arena zu kämpfen hat, direkt konfrontiert. Deshalb ist man nur im ersten Teil Zuschauer der Hungerspiele, denn später wird man Zuschauer der Rebellion und der Befreiung der Distrikte. Für mich persönlich geht das Buch viel tiefer als das anfängliche Gemetzel (da nur in den ersten beiden Teilen wirklich Hunger Spiele stattfinden), da es einen auffordert, sich um die Zukunft Gedanken zu machen. Es wäre unvorstellbar in der heutigen Gesellschaft, etwas derartiges als realen Teil des Lebens zu haben, aber warum sollte es nicht in 50 Jahren so sein, wenn Erderwärmung und Umweltverschmutzung die Erde an den Rand der Zerstörung getrieben haben? Für Zuschauer, die die Bücher nicht kennen (oder nicht so viel hinein interpretieren wie ich :-)) könnte es tatsächlich fragwürdig sein, zumal der Film z.B. durch die wenige Musik) extrem verstörend ist, aber ich finde es akzeptabel es jetzt als "fiktives Spektakel" im Kino zu sehen und dann "vorgewarnt" zu sein.

  • vor 9 Jahren

    Na ja - ein Film ist ein Film und soll unterhalten. ich sehe da keine Problematik. Wenn ich mir etwas Psychozeug rein ziehen will, dann gehe ich nicht ins Kino sondern hole mir Fachinfo oder gehe in Diskussionsforen.

    Und wegen dem Abschlachten - die Menschheit ist halt mal grausam. Denk an die Gladiatorenkämpfe im alten Rom oder die blutigen "Spiele der Mayas und Azteken.

  • vor 9 Jahren

    Die Voraussetzung wenn man sich solche Filme angucken will sollte sein, zwischen ihnen und der Realität klar trennen zu können, auch moralisch. Wenn der Fall nicht gegeben ist, passieren solche Fragen wie hier.

    Edit sagt: Weißt du, ich bin ein wenig in der Branche tätig und beschäftige mich auch z.B. mit Rollenspielen. Und ja, ich behaupte jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand kann einen Schalter in seinem Kopf betätigen und zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Natürlich sollen Filme auch zum Nachdenken anregen, keine Frage. Im Endeffekt bleiben es aber Filme. Und verweise nicht auf einen Link der mir den Unterschied erklärt, sonst komme ich noch zu der Behauptung du vertretest keine eigene Meinung.

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