Wie sollen Familien bei den teuren Fahrpreisen der BVG noch gemeinsame Ausflüge machen?

Erst einmal möchte ich mich kurz über diejenigen aufregen, die behaupten, sich aufzuregen und zu jammern würde nichts nützen. Das wird uns nur immer eingeredet, damit wir die Klappe halten und uns alles gefallen lassen. Nichts ist schlimmer als dieses Jammern über das Jammern! Nur wenn wir unserem berechtigten Zorn Ausdruck geben können wir etwas ändern. Meine Güte, was für Flaschen sind bloß die Leute geworden, lassen sich widerstandslos alle sozialen Rechte wieder wegnehmen, die unsere Vorfahren mit Blut, Schweiß und Tränen erkämpft haben. Trauen sich nicht einmal mehr zu Jammern.

Nun zur BVG: Wenn man ein Umweltticket hat, kann man am Wochenende zwei Personen umsonst mitnehmen. Wenn man einen Berlin-Pass hat, sind alle Tickets günstiger. Das sind nur kleine Hilfen, aber wenigstens das. In viele Berliner Museen kommt man mit Berlin-Pass und als Kind frei rein, in andere wenigstens ein wenig ermäßigt.

Ich empfehle das Buch:

Berlin für Arme. Ein Stadtführer für Lebenskünstler.

Eichborn-Verlag, Berlin

Du findest es in Berlin teuer? Nun ich finde es für das Angebot dort recht günstig. Dazu mal ein kleiner Vergleich mit einem "Dorf" wie Bremen. Einzelfahrkarte 5 Cent teurer in Bremen, Tagesticket 20 Cent teuerer, Schülermonatsticket 20 Cent teurer. Dafür ist wenigsten das Monatsticket in Bremen mit gut 20 Euro billiger, aber dafür wird auch sehr viel weniger angeboten.

Richtig den Bock abgeschossen wurde in Bremen mit dem Sozialticket, das kostet bei der Einführung 30 Euro für Erwachsene und 25 für Kinder, es war NICHT übertragbar - heißt also eine Familie mit geringen Einkommen müsste 100 Euro pro Monat bezahlen. Außerdem sind nur bestimmte Verkehrsmittel erlaubt, auf Berlin bezogen: Ich dürfte mit dem Sozialticket in der S-Bahn fahren, aber nicht im Bus, U Bahn oder Straßenbahn. Daher ist das Sozialticket in Bremen der Flop und es kommt noch schlimmer: Man braucht dafür eine Kundekarte in einem bestimmt bedruckten A6 Format und diese bekomme nur Sozialticket-Inhaber. Man sieht also meilenweit, wer arm ist. Im Grunde könnte die Berechtigten gleich ihren ALG2 Bescheid auf die Brust tackern.

In der Tat, gerade für Geringverdiener und das werden immer mehr ist die Teilnahme an kulturellen Leben kaum noch möglich. Auch das Bildungspaket von Frau von Leyen ist doch der Flop, viel zu kompliziert.

Danke für dein Mitleid ;-)

Aber was soll ich denn sagen? ich hab ja schon 600 km bis zur BVG. Und dann auch noch die fahrt in den Zoo.

Spaß bei Seite. Wenn man nicht viel Geld hat muss man eben um so mehr Fantasie haben. Wir sind JEDES Wochenende mit den Kindern unterwegs und haben Spaß. Auch ohne viel Geld.

PS: Auch ein normaler Wald oder eine große grüne Wiese kann wie ein Museum sein. Fantasie eben!

Die Familienpolitik im Besonderen - vor allem für Familien

mit mehr als 2 Kindern - und die soziale Gerechtigkeit im

Allgemeinen nimmt gerade auch in Deutschland eine

rasante Abwärtsentwicklung.

Neben der Gesundheit ist das Gefühl sozialer Gerechtigkeit

prägend für das Lebensgefühl von Menschen in einer

Gesellschaft. Und leider beweisen wir auch hier, dass wir

immer mehr noch zunehmend Opfer von neoliberalen und

marktradikalen Ideen derer sind, die unser Land und unsre

Gesellschaft beherrschen.

Der Gedanke der Solidarität ist eingestaubt und gerät immer

mehr in Vergessenheit - selbst in so relativ überschaubaren

Bereichen wie dem Finanz-/Preisgebaren der öffentl. Ver-

kehrsunternehmen wie auch der BVG in Berlin.

"Armutsrisiko Kind" - herzloser kann sich eine Gesellschaft

nicht präsentieren. Wir aber tun genau das.

Wenn die Kinder schwerbehindert sind und einen entsprechenden Ausweis haben, kosten die Fahrten alle NIX.

Auch sind die Eintritte in Museen usw. entweder ermäßigt oder zumindest für Teile der Familie kostenlos.

Gemeinsame Wanderungen durch Wald und Flur ersetzen Zoobesuche ...

Ja, verdammt, es wird alles teurer. Mit Familie ,ist es sicher auch für Menschen die arbeiten gehen, nicht mehr einfach, mal ein Highlight zu haben. Das hat gar nichts mit jammern zu tun, da gebe ich @hsctauq absolut recht. Ich bin früher mit meinen Eltern und vielen Menschen, die etwas erreichen wollten auf die Strasse gegangen, sie haben gefordert und etwas gewonnen, immer bessere Arbeitsbedingungen und auch Lohn für Mehrarbeit/Zulagen usw...

Heute darfst du nichts mehr sagen oder kritisieren, schon wird dir vorgehalten, das es anderen noch viel schlechter geht, siehe Afrika....was soll das ? Oder es wird gesagt, bringt ja doch nichts, uns geht es noch nicht schlecht genug, schaff dir halt keine "Gören" an usw.

Hauptsache man selber kommt über die Runden...

Meine Kinder und ich wohnen nun eher ländlich, wenn auch in einer kleinen Stadt, aber nehmen bei guten Wetter das Fahrrad für Ausflüge der Art, wir haben den Vorteil, das nichts wirklich weit entfernt ist.

Ansonsten werden Fahrgemeinschaften gegründet, denn selbst das ist billiger ,wie mit der Bahn zu fahren...und zum schwimmen geht es häufig an den Badesee, statt ins Hallenbad.

In meinem Verkehrsverbund kann man abends und an Wochenenden auf das Monatsticket einen weiteren Fahrgast kostenlos mitnehmen.

Wenn man sich verabredet, oder andere Fahrgäste an der Haltestelle um Mitfahrt bittet, dann kann das klappen.

Man kommt dann zwar nicht gemeinsam am Ziel an, aber wer sparen will, muss erfinderisch sein.

Auch gibt es in Museen Familientickets. Da kann man auch andere Besucher bitten, die eignen Kinder mitzunehmen.

Wo bleibt denn deine Phantasie?

1. Man kann ja auch einen Ausflug mit dem Rad machen

2. Von den BVB Preisen kann man im Rhein Main Gebiet nur träumen, der RMV ist teurer bietet dafür aber auch schlechtere Takte an...

3. Rumjammern über zu hohe Preise hilft nicht weiter und du solltest auch bedenken was eine Familie vor z.B. 10 Jahren an Einkommen hatte und wie das heute aussieht. Sofern niemand arbeitslos ist dürfte das Brutto und Nettoeinkommen auch gestiegen sein.

Da hast du vollkommen recht.

Was ist eigentlich aus diesem Bildungspaket für Familien mit wenig Geld geworden ? Museumsbesuche sind doch Bildung, aber zahlen soll man das selber. Also, sind Familien schon wieder benachteiligt.

Bis Ende letzten Jahres hatte ich noch eine Monatskarte mit der zwei Erwachsene und bis zu fünf Kindern mitfahren konnten, zu bestimmten Zeiten. Die wurde 10€ teuerer und nun hab ich ein Jahresabo und spare damit 20€ im Monat.

Und wenn man in er Stadt wohnt @Markus, muss man auch mit dem Bus in den Wald fahren, also entstehen da auch Kosten.

Die Löhne werden immer niedriger und die Kosten für Freizeitaktivitäten werden immer teuerer.

Natürlich muss man nicht jeder Woche in den Zoo, aber einmal im Jahr sollte schon drin sein, aber wenn das gleich mit 50€ ein Loch in die Haushaltskasse reißt, überlegt man sich das dreimal.

Schade !!!

eine ausflug mit dem rad mal machen