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Muß man "Sozialschmarotzer" melden?
Mich würde mal interessieren, ob man Leute melden muss, die z.B. Hartz 4 empfangen, obwohl es ihnen nicht zusteht. Ich meine rein rechtlich, ist man dazu irgendwie verpflichtet? Macht man sich strafbar, wenn man davon weiß und es für sich behält?
Moralisch muß das jeder für sich entscheiden. Wollte nur wissen, ob es dafür ein Gesetz gibt dass man sowas melden muss!
Hatte gar nicht vor jemanden anzuzeigen! War nur eine Frage, die mich interessierte.
13 Antworten
- ?Lv 7vor 9 JahrenBeste Antwort
es würde zumindest nix schaden.
die behörden brauchen unterstützung, sind doch die personaldecken recht dünn ...
- vor 9 Jahren
Man sollte sich ganz sicher sein, bevor man solche Menschen meldet.
Aber natürlich sollte man etwas gegen solche Menschen unternehmen. Dann würden diejenigen, die wirklich auf diese Hilfe angewiesen sind, anders angesehen werden.
Ich habe das schon oft genug am eigenen Leib erfahren müssen, dass man mich mit diesen s.g. Schmarotzern auf eine Stufe stellt. Aber ich bin nicht so. Ich würde gerne arbeiten, was mir aber aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist.
Und wenn ich dann hier irgendwelche Fragen stelle, da ich selbst vielleicht nicht auf die Lösung komme, werde ich ja auch gleich als "faules Schwein" oder "Schmarotzer" beschimpft. Und so geht es vielen hier, die wirklich auf Hilfe angewiesen sind, sich aber nicht trauen, den Mund aufzumachen, weil sie eben nicht mit diesen anderen, wirklich faulen, Sozial-Schmarotzern auf eine Stufe gestellt werden wollen.
Ich will das ja auch nicht, aber ich habe mich damit abgefunden, dass man hier in Deutschland als Schmarotzer abgestempelt wird, wenn man offen zugibt, staatliche Hilfe zu bekommen. Denn in den Köpfen von sehr vielen spielt sich dann so ein Film ab, dass eben die, die arbeiten wollen, auch Arbeit finden und die anderen sind eben Schmarotzer!
ABER DAS TRIFFT NICHT AUF ALLE HILFEBEDÃRFTIGE ZU !!!
Also, wenn du Kenntnis von einem wirklichen Schmarotzer hast, solltest du den melden! So würde ich das auch machen!
- qm_siriusLv 7vor 9 Jahren
"Mitwisserschaft" gemäà §138 ist nur dann strafbar, wenn es sich um Schwerstverbrechen wie Mord, Angriffskrieg o.ä. handelt.
Rein moralisch sollte man solche Schmarotzer sehr wohl anzeigen!
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- Anonymvor 9 Jahren
Strafbar für den Normalbürger ist lediglich die Nichtanzeige geplanter Straftaten § 138 StGB, wobei es sich bei dem Katalog nur um schwere Delikte, nahezu ausschlieÃlich Verbrechen handelt.
Nach begangener Tat muss er sie nicht anzeigen.
Nach § 138 StGB kann bestraft werden, wer von dem Vorhaben oder der Ausführung von Landesverrat, Mord, Totschlag, Raub und Menschenraub oder eines gemeingefährlichen Verbrechens glaubhaft Kenntnis hat. Diese Kenntnis muss zu einer Zeit erfolgt sein, in der die Verhütung des Verbrechens möglich ist. Wenn dann unterlassen wird, der Behörde oder den bedrohten Personen rechtzeitig Nachricht zu geben, kann der Betreffende mit Freiheitsstrafe (bis zu fünf Jahren) oder Geldstrafe belegt werden.
Sozialbetrug fällt sicher nicht unter " Landesverrat, Mord, Totschlag, Raub und Menschenraub oder eines gemeingefährlichen Verbrechens"
somit ergibt sich nicht die Pflicht, Anzeige wegen Sozialbetrug zu erstatten.
tm
Quelle(n): Juraforum - MeckertanteLv 4vor 9 Jahren
Also, da stellt sich mir die Frage, wann ist man ein sog. Sozialschmarotzer. Wenn jemand gute Einkünfte hat und sich trotzdem Unterstützung erschwindelt, käme ich in Versuchung, dieses zu melden. Wenn jemand zusätzlich auch noch damit rumprotzt, würde ich es wahrscheinlich tun. Wenn sich jemand zusätzlich zu seinen Hartz IV-Bezügen hin und wieder etwas dazu verdient, kann ich es verstehen, obwohl ich weiss, dass es nicht richtig ist. Niemals würde ich denjenigen anschwärzen. Eine Anzeigepflicht gibt es meines Wissens nicht. Vermutlich gibt es viele unbegründete Anzeigen, weil Hartz IV-Bezieherinnen oft mit Misstrauen begegnet wird bei meist unverschuldeter Situation.
- Lisa PLv 7vor 9 Jahren
Naja, ich bin da etwas Zwiegespalten!
Da die Allgemeinheit und somit auch ich, diese Person dann praktisch finanzieren, obwohl er vielleicht dickes Geld unterm Kopfkissen hat, fänd ich das schon irgendwie unfair.
Aber denunzieren ist eigentlich auch nicht die feine Art.
Nachtrag: Wie will man dir denn nachweisen, dass du davon gewusst hast? Also ist die Frage nach dem "müssen" wertlos.
- KometLv 7vor 9 Jahren
Als Bürger ist man verpflichtet, es zu melden, wenn bestimmte Straftaten begangen werden/wurden/werden sollen.
Darunter fallen Körperverletzungen, Mord, Terrorismus, und Ãhnliches. Einbruch, glaub ich auch.
Sozialbetrug fällt nicht darunter.
Moralisch ist das aber, wie du selbst schon schreibst, eine andere Sache. Ist ja unser aller Geld.
- vor 9 Jahren
Es gibt kein Gesetz für derartiges Verhalten.
So etwas war im Dritten Reich an der Tagesordnung
und auch in der DDR.
Bin immer begeistert, wieviele sich in diesem Forum
für Denunziantentum aussprechen!
Erbärmlich sowas!
An Siriu:...rein moralisch...anscheinend haben
hier viele die Moral für sich gepachtet.
Und was ist mit den Politikern, die sich schamlos
an Steuergeldern bereichern. Wo ist da deine Moral?
- Anonymvor 9 Jahren
Sozialschmarotzer ist aber auch wer "sein Geld für sich arbeiten lässt" ... zeigst du die an? da gibts auch kein Gesetz ...
bisher scheint es noch keinen Zwang zum Denunzieren zu geben...