Bedeutet Vorbild sein, dass man alles unterlässt, was auch die Kinder nicht dürfen? (siehe Details)?

Nun so geht das jetzt nicht.

Kinder dürfen kein Auto fahren - alle machen ihnen das nach ?

Das wäre etwas pervers.

Aber im Prinzip gar nicht so falsch.

Was ich von einem Kind verlange, sollte zu allererst auf den Prüfstand des eigenen Selbst Bewußt Seins. Ist das Bewußt Sein über die eigene Kindheit bei einem Menschen so unterdrückt, das große Erinnerungslücken klaffen und er den Müll nachplappert, den man ihm als Kind aufgezwungen hat, dann wird er diesen Müll zumindest unbewußt an seine Kinder nicht nur weiterreichen, sondern ihn gewaltsam in sie hineindrücken, einfach aus dem Druck heraus, auf der Suche nach ein bißchen Verständnis und Mitgefühl.

Fühlen sich die Menschen unverstanden, gestresst und unter Druck gesetzt, geben sie diesen Müll an alle weiter, die sich nicht wehren können.

Ideale Opfer sind dafür die eigenen Kinder.

Sie werden nicht selten als Besitz angesehen, mit dem man so verfahren kann, wie es einem als Kind selbst so fürchterlich widerfahren ist, das man sich selber weigert, sich an diese beschämende Zeit zu erinnern.

Du fragst nach Grenzen. Wozu brauchst Du solche Beschränkungen ?

Fangen wir doch mal mit dem Hinterfragen an, was Kinder warum nicht sollen ?

Oder noch besser, was verstehst Du denn unter einem Vorbild ?

Vorbildlich ist doch etwas, was anstrebenswert wirkt, was Vorteile bringt und was man für sich als stimmig empfinden. Was empfindest Du denn für Dich als stimmig und wie würdest Du das als abhängiges, unmündig deklariertes Kind empfinden ? Kannst Du Dich daran erinnern, das Du in deiner Kindheit Vorbilder hattest und was hat sie für Dich dazu gemacht ?

Für mich sind Kinder in vielen Bereichen vorbildhaft, wenn es darum geht, zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen zu stehen. Da können wir Erwachsenen viel von ihnen lernen.

Aber beschränkte Erwachsene können kaum etwas lernen, wenn ihre Blockaden und Traumen so massiv sind, das sie ihre Erlebnisse und Gefühle verdrängen, leugnen und unterdrücken müssen.

Es ist wohltuend, wirklich souveräne vorbildhafte Erwachsene zu erleben und mit ihnen das Leben zu genießen ?

LG Jo

Ich nenne das alles Doppelmoral der Gesellschaft, wenn man´s VOR dem Kinderkriegen gemacht hat, aber nun heuchlerische Vorbilder mimt, damit das Kind ja immer denkt: Mama und Papa sind gute Leute.

Klar sollte man nicht einem Kind Zigarettenrauch ins Gesicht pusten. Aber was spricht dagegen, in der Küche bei geöffnetem Fenster eine zu rauchen?

Und ob nun Raucher oder nicht, krank wird selbst ein Nichtraucher.

Und wenn man 1 oder 2 Bierchen sich nach Feierabend gönnt und das Kind sieht, dass Papa trinkt, na und?

Und wo du schon von Suchterkrankung sprichst, liebe Fragestellerin:

Geldverdienen und Karriere-Machen ist auch eine Art von Sucht, weisst du? Denn das kann auch nicht Sinn der Sache sein, dass man immer nur Geld heim scheffeln will, das Kind mit High-Tech zufrieden stellt, sich so gut wie gar net mit dem Kind abgibt, sondern das Kind einer Nanny abschiebt und höchstens mal am Wochenende am Sonntag mit dem Kind !!!! 1 !!!! freien Tag verbringt, und das Kind nicht mal Hausmannskost, sondern ins Restaurant geführt wird und fremde Nahrung essen muss.

Da ist das Bierchen-Trinken am Feierabend oder die Zigarette rauchen in der Küche noch harmlos gegen das stetige "Alleine lassen" vom Kind und dass das Kind sich dann selbst überlassen bleibt.

Viele drängen auf Selbstständigkeit für Kinder hin. Doch ich nenne es "Vernachlässigung", wenn man das Kind nach der Schule alleine zuhause lässt mit 12 Jahren, Mutter und Vater in der Arbeit, das Kind muss sich selbst was zu essen machen, womöglich noch einkaufen gehen und die Wohnung putzen, bis Mama und Papa von der Arbeit nach Hause kommen.

Und wenn sie schon mal da sind, heisst es: "Lass mich doch mal in Ruhe mit deinen Schulproblemen" und "Was hast du den ganzen Nachmittag getan, weil du immer noch an deinen Hausaufgaben sitzt?" und das Kind aber nur um Hilfe fragen wollte, weil es eine Matheaufgabe nicht alleine geschafft hat.

Und schon geht es mit der Nörgelei an Kindern los.

Sowas kann für ein Kind gefährlicher werden, wenn es so etwas erlebt, als wenn es seine Eltern beim Rauchen oder Trinken beobachtet.

Lieber war mir meine Mutter immer, die NUR einen Teilzeitjob hatte, aber dafür voll und ganz und NICHT überfordert für mich da war, als wenn sie mich an einen Nanny abgeschoben hätte und nach Feierabend nur noch genervt wäre, weil ich eben nunmal als Kind ihre volle Aufmerksamkeit benötige.

Viele meiner Freundinnen damals schliefen sogar bei mir, weil sie von ihren Vollzeitmuttis vernachlässigt wurden, weil sie nicht einmal etwas Gekochtes bekommen hatten abends, weil Mutti ja schon in der Kantine Gekochtes gegessen hat und halt auf ihre Figur achten musste, weil sie sonst ihren Job im Büro los geworden wären.

Bei meiner Mutti gab´s jeden Tag Gekochtes und darum liebe ich sie über alles und bin ihr dankbar, dass ich viel von ihr kochen gelernt habe, das ich an meine Tochter weiter geben kann.

MfG

Ankha

Nein.

Manche Sachen, beispielsweise Rauchen, kann man als Erwachsener natürlich schon tun, muss dann aber erklären, dass man wegen seiner Sucht nicht davon wegkommen kann.

Dieses Eingeständnis eigener Schwäche beeindruckt Kinder ungemein.

Das Vorbild sind alle Personen des Lebens!

Zumindest das nicht, was die Kinder mitkriegen. Also Sex haben darfst du schon, deine Kinder sollten ja nicht dabei zusehen. Du machst das aber hoffentlich mit jemanden, den du liebst (am besten verheiratet) und nicht einfach so mit dem Postboten.

Mein Vater war ein perverses Schwein -

Ich bin das totale Gegenteil geworden...

Auf jedem Fall sollte man für sie da sein, mit ihnen spiele und und nicht irgendwas machen.. die meisten Kinder merken sowieso von selber was gut und schlecht ist .. so kleine Kinder können mit ganz eigentümlichen Erwachsenen aufwachsen.. und sie werden sich unübersehbar anders entwickeln ... wenn sie Eltern mit vielen Fehlern haben..

Nein, mein Bier lasse ich mir von Kindern nicht vergraulen.