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Mona
Lv 4
Mona fragte in Politik & VerwaltungEinwanderung · vor 9 Jahren

Bevor ich frage:nein, ich bin KEIN Rassist. Nun die Frage: wie kann man eigentlich "Deutscher" korrekt definie?

definieren? Der Hintergrund meiner Frage: ich kenne einen jungen Mann, der einen deutschen Pass hat, weil er "Russland-Deutscher" ist. Aber er ist gar nicht aus Russland, sondern aus der Ukraine.

Und er spricht überhaupt kein Deutsch, seine Eltern auch nicht, aber sein Großvater war Deutscher.

Die Großmutter nicht.

Im Übrigen sind alle Frauen der Familie jüdisch(nein, ich hab´´ NICHTS gegen Juden!).

Wie kann es das sein, daß er einen deutschen Pass hat und Russlanddeutscher ist?

Er lebt erst seit 2 Jahren hier und hat den Pass sogar ohne Sprachnachweis bekommen!

Nein, seine Papiere sind nicht gekauft...

Wann ist man "deutsch"?

Update:

,,,boah, das mit dem "jüdisch" habe ich geschrieben weil ich dachte, daß man dann eher Israelischer Staatsbüger sei/werden könne, als Deutscher. Für mich persönlich gilt, daß wir alle einfach Menschen sind, basta.

8 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Die Sache mit den 'Russland-Deutschen' ergibt sich aus der Geschichte und hängt eng mit Katharina II, (1762-1796) Kaiserin von Russland zusammen. Sie stammte aus Deutschland.

    Da die meisten russischen Bauern Leibeigene ihrer adligen Herren waren und die Zahl der freien Staatsbauern nicht ausreichte, warb sie vor allem im Ausland um Siedler. Ihr Einladungsmanifest vom 22. Juli 1763 stellte ausländischen Siedlern eine Reihe von Privilegien in Aussicht:

    Hier steht mehr:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Russla...

    Die teilweise bereits vor 800 Jahren (Zimbern, Siebenbürger Sachsen, Zipser, Baltendeutsche) oder deutlich später (Donauschwaben, Bukowinadeutsche, Wolgadeutsche, Schwarzmeerdeutsche) nach Ostmittel- und Osteuropa sowie dem Balkan ausgewanderten Deutschen hatten sich ihre kulturelle Identität teils bewahrt, sich aber zum großen Teil auch mit der jeweiligen einheimischen Bevölkerung vermischt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sie fast zur Gänze vertrieben, flohen oder emigrierten in der folgenden Zeit.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche#Deutsche_Min...

    Der größte Teil der nach Deutschland kommenden Russen besteht aus russischen Familienangehörigen von Juden oder Russlanddeutschen, welche selbst wiederum Wert auf ihre deutsche Nationalität legen, die sie von anderen Einwanderern (auch ihren mitreisenden russischen Verwandten) unterscheidet, obwohl auch Russlanddeutsche in der Regel schon 1990 bei ihrer Einreise nach Deutschland besser Russisch als Deutsch sprachen. Da die als solche anerkannten Russlanddeutschen „Deutsche“ im Sinne von Art. 116 GG und „deutsche Volkszugehörige“ im Sinn von § 6 BVFG sind und bei der Einreise automatisch deutsche Staatsbürger werden, können auch die mitreisenden russischen Familienangehörigen als Ehepartner von Deutschen erleichtert eingebürgert werden.

    Hier steht mehr:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Russischsprachige_Bev...

    Apropos Sprachnachweis: Es war für viele Jahre in der UdSSR bei Strafe verboten Deutsch zu sprechen und schon gar nicht in der Schule zu unterrichten.

    Wenn dein Freund aus der Ukraine kommt, gehört er zu den Wolgadeutschen. Das Gebiet der Ukraine gehörte damals zum Russischen Reich Katharinas der Großen.

    Hier findest du auch eine Karte des damaligen Russischen Kaiserreiches.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Russisches_Kaiserreic...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wolgadeutsche

  • vor 9 Jahren

    Also in Deutschland herrscht das Gesetz des Blutes (Ius Sanguinis).

    Ein Kind erwirbt nach § 4 Abs. 1 StAG mit der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Also "veerbt sich die deutsche Staatsangehörigkeit" über das Blut.

    Jedoch tritt seit 2000 auch das Gesetz des Bodens (Ius Soli) immer mehr in den Fokus.

    Dieses bedeutet, dass derjenige, der in einem Land geboren wurde auch diese Staatsangehörigkeit besitzt.

    In Deutschland ist letzteres aber eher in einer abgewandelten Form zu finden: Denn Kinder von "nicht Staatsbürgern", die in Deutschland geboren werden und deren Eltern mindestens seit 8 Jahren in Deutschland leben, bekommen zur Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft.

    Dies bedeutet, dass sie eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen und sich mit Vollendung des 18. Lebensjahres für eine entscheiden müssen.

    Die Person von der Du oben sprichst besitzt einen deutschen Großvater, deswegen ist sie, nach dem Ius Sanguinis, auch Deutscher.

    Hoffe, dass ich dir helfen konnte.

    LG

    Quelle(n): Studium der Politikwissenschaften
  • vor 9 Jahren

    Normalerweise bin ich ein Fan präziser Definitionen, aber gerade Nationalitäten sind künstlich geschaffene Sichtweisen und in keiner Weise als klar umrissene Schablonen auf die Menschheit anwendbar.

    Aus juristischer Sicht ist man wohl einfach dann Deutscher, wenn man die deutsche

    Staatsbürgerschaft besitzt, unabhängig von Abstammung, beherrschten Sprachen oder Aussehen.

    Biologisch gibt es keine Möglichkeit "Deutsch sein" zu definieren. Jeder Mensch ist weitläufig mit jedem verwandt, jeder hat in gewisser Weise einen Migrationshintergrund, auch wenn dieser z.T. viele Generationen zurückliegt. Letztlich sind wir alle Mischlinge.

    Aus kultureller Sicht kann man "Deutsch sein" ebenfalls nur schwer festmachen. Eine Orientierungshilfe kann die Sprache sein, aber Deutsch wird auch von Österreichern, manchen Schweizern und einigen US-Mormonen gesprochen. Die meisten von ihnen werden sich aber kaum als Deutsche bezeichnen. Sitten und Gebräuche sind noch viel weniger geeignet um "Deutsch sein" daran festzumachen. Auch wenn es viele gibt die nur in Deutschland vorkommen, werden diese jedoch nicht von der ganzen Bevölkerung praktiziert.

    Bis auf die juristische Sicht besteht also keinerlei Klarheit. Dies ist aber, wie ich schrieb nicht anders zu erwarten, denn Nationalismus und auch sein älterer Bruder, der Patriotismus sind künstliche Versuche, Gruppen zu definieren, um sich von anderen abzugrenzen oder eine Identifikation zu ermöglichen. Jedoch gilt: So gern einige auch, aus welchen Gründen auch immer, eine scharfe Abgrenzung hätten, die realen Gegebenheiten spiegeln eine solche Sichtweise nicht wieder.

  • vor 9 Jahren

    Was zum Teufel hat die Religion mit der Nationalität zu tun. Das hörst sich für mich so an, als ob Deutsche automatisch Christen sein müssen.

    In Art. 116 GG steht deutlich drin, wer Deutsche ist und werden kann. Ergänzend gibt es das Staatsangehörigkeitsgesetz. So kommt es nun mal -auch aufgrund der deutschen Geschichte-, dass Juden, Russen, Ukrainer oder auch Polen Deutsche werden können. Deutschland war schon mal größer als jetzt und so können z. B. Polen deutsche Wurzeln haben. Genauso gibt es Deutsche, die nach Russland auswanderten und dann gezwungen wurden Russen zu werden. So ist halt die dt. Geschichte und so kommen halt solche Konstellationen zusammen.

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  • Die Bundesregierung und das Bundesamt für Statistik teilt die deutsche Bevölkerung ein in "Deutsche" und Nichtdeutsche, also "Deutsche mit Migrationshintergrund". Bei der Unterteilung wird dabei nach Blutrecht vorgegangen.

    So gelten Mischlinge, die ein urdeutsches Elternteil und ein ausländisches Elternteil haben und in Deutschland geboren sind, dort leben und seit der Geburt einen deutschen Pass haben trotzdem als "Deutsche mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung." und werden in der Statistik zu den 15Millionen "Ausländern" gezählt. Auch in Deutschland geborene Migrantenkinder mit deutschem Pass zählen zu den "Deutschen mit Migrationshintergrund".

    Hier ist eine genauere Auflistung:

    Die Bevölkerung mit „Migrationshintergrund“ gibt nach Auffassung von Experten besser Aufschluss

    über Art und Umfang des Integrationsbedarfs als die bislang im Blickpunkt stehende Zahl der Ausländer. Personen mit Migrationshintergrund schließen Ausländer ein, umfassen aber auch bestimmte Teile der Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit.

    Personen mit Migrationshintergrund sind:

    • Personen mit eigener Migrationserfahrung

    • Zugewanderte Ausländer (Ausländer der 1. Generation)

    • Deutsche mit eigener Migrationserfahrung: Spätaussiedler; Eingebürgerte mit Migrationserfahrung

    • Personen mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung

    • In Deutschland geborene Ausländer (Ausländer der 2. und 3. Generation)

    • Deutsche mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung: Eingebürgerte ohne eigene

    Migrationserfahrung

    • Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung, bei denen mindestens ein Elternteil Spätaussiedler,

    Eingebürgerter oder Ausländer ist.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Nein Du bist keine Rassistin aber eine YC Blockerin!

    Schönen Tag noch, basta!

    Und lerne richtig schreiben!

  • Sunny
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Wer einen deutschen Pass hat, ist Deutscher. So einfach ist das.

    hier noch eine Definition aus dem I-Net ;)

    Deutsch ist, wer seinen Nachbarn anzeigt, weil die Gartenlaube nicht den 4 Millionen Seiten starken Bauvorschriften entspricht, im Urlaub "auf Malle" denkt, er wäre ein Globetrotter, sich über die Politik aufregt und selbst nur Bild liest, sich über die Pisa-Studie beschwert, während er mit seinen Kindern DSDS sieht und sich nach einer Currywurst Pommes und 2 Liter Bier einen probiotischen Joghurt reinzieht, um gesund zu leben. ;););)

  • kurt j
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    So zum 1. alles was aus den ehemaligen Staaten der UDSSR kommt wird gewohnheitsmäßig noch Russisch bezeichnet da die Russen die Herrscher darstellten, zum anderen vertiefe dich in das GG der BRD hier ein Auszug http://dejure.org/gesetze/GG/116.html

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