Hat Jesus seinen Anhängern verboten, sich politisch zu betätigen ?

Ein Leben ohne Politik gibt es nicht. Schon die Ablehnung von Politik ist politisches Denken. Wenn Jesus sagt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und "...Folget mir nach...", so verbietet er keine politischen Handlungen, sondern verweist auf die eigentliche Bestimmmung des Menschen.

Die Nachfolger, die Freundeskreise von Jesus – Christus sind beauftragt Salz und Licht

in dieser Welt zu sein.

Evangelium Matthäus

„13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder

salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und

von den Leuten zertreten werden. 

14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt,

nicht verborgen bleiben.

15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel,

sondern auf den Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind.

16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke

sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

„Das Salz ist ein gutes Ding; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz bei euch und haltet Frieden untereinander!“ 

Markus 9.50

Mit dem Salz ist gemeint:

offen für Mitmenschen sein,

Bereitschaft für sich selbst und den Mitmenschen zu leben,

allezeit, aufrichtig wahrhaftig, hilfsbereit, wie der beschriebene Samariter.

Das Gegenteil von Lüge - Lieblosigkeit - Heuchelei - Ignoranz, zu leben.

„Darin besteht aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist,

und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.“ 

Johannes 3.19

Vom Lohn der Nachfolge.

„28 Da hob Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt!

29 Jesus antwortete ihm und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meinetwillen und um des Evangeliums willen verlassen hat,

30 der nicht hundertfältig empfinge, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.

31 Viele der Ersten aber werden Letzte sein und Letzte die Ersten.“

Immerhin haben die Römer das für eine gute Idee gehalten und das "Christentum" zur Staatsreligion gemacht.;-))

Die Zeugen Jehovas sind meiner Meinung nach *************** ******************** *** ********.

Nein, hat er nicht. Denn seine Lehre selbst stellte für die damalige Zeit eine politische und soziale Veränderung dar. Insofern ist die Aussage der ZJ auch absoluter Blödsinn. Was er allerdings verboten hatte und auch immer wieder strikt ablehnte war die Anwendung von Gewalt!

Nein, die Botschaft Jesu (vom Reich Gottes) ereignet sich in dem zugleich religiösen wie öffentlich-politischen Horizont des damaligen zeitgenössischen Judentums.

Eine Trennung des Politischen vom Religiösen gibt es erst seit der Reformation, und das auch erst ansatzweise. Und dann wird sie mit der Aufklärung vollzogen.

Der Kirchenkampf in der Nazizeit (Barmer Erklärung) hat endgültig deutlich gemacht, dass das Evangelium eine eminent politische Dimension umgreift.

Die ZJs haben von alledem nichts mitbekommen und stützen sich auf eine wortwörtliche Auslegung der Bibel, bei der sie Wesentliches übersehen.

Aber seien wir froh, dass sie das tun. ZJs auch noch mit politischem Ehrgeiz wären ein Albtraum.

...wie du an den schon aufgefuehrten Beispielen erkennen kannst, geht es dabei meist um eine sehr vage und eigenwillige Interpretation von "nicht Teil dieser Welt zu sein", es also so ausgelegt wird, das wir an weltlichen Geschehen nicht teilhaben sollen.

Das ist natuerlich falsch, sowohl von der realen Anwendung als vom Kontext dieser Stellen.

Kennst du ZJ die nicht "Teil dieser Welt" sind? Sie picken sich da quasi nur gewisse Teile, wie z.B. Politik, aus, waehrend in anderen Bereichen das Weltliche durchaus akzeptabel zu sein scheint.

Jesus selber betaetigte sich ausgiebig in der Politik und mischte sich wieder und wieder in weltliche Belange, um sie

a) ins rechte Licht zu ruecken

und

b) zu verbessern und Missstaende aufzuheben.

Jesus war aktiv taetig und kein neutraler Beistaender.

Fuer die ZJ, aber auch fuer viele Christen, gilt politische Aktivitaet als etwas das stoert/ablenkt von unserer Aufgabe als Christen die gute Nachricht des Evangeliums zu verbreiten.

Und natuerlich steckt dort, aus christlicher Perspektive, durchaus gute Argumentation/Sinn dahinter.

Gesetze zu verbessern oder buergerlichen Tugenden zu folgen, errettet niemanden. Es bedeutet aber nicht, das sie darum Zeitverschwendung seien.

Das wuerde naemlich bedeuten, das alles was wir tun um anderen zu helfen/ihr Leben zu verbessern.... nichts weiter als Zeitverschwendung ist ....ausser in dem einen Bereich, ihnen die gute Nachricht zu bringen.

.....ist dies aber, als Christen, unser einziger Auftrag?

Haben wir nicht auch die Obligation, ein Leben zu fuehren das Gott erfreut?

Wie waere das moeglich, wenn ich dem Leiden, der Ungerechtigkeit, dem Verbrechen, der Amoralitaet und dem Egoismus in der Welt einfach den Ruecken zukehre und so tue als gingen sie mich nichts an/ waeren nicht mein Problem/meine Verantwortung?

....vielleicht koennten wir hier so einiges vom politischem Aktivismus in der Bibel lernen (Esther waere da z.B. ein guter Anfang ...lies einfach mal Esther und mal dir aus wie die Erzaehlung enden wuerde, wenn sie den Regeln der ZJ gefolgt waere ..).

Aber auch von Jesus selber. Siehe die Erwaehnungen der Sanhedrin und Jesus Auseinandersetzungen mit ihnen. Sie waren die oberste politische Instanz der Juden. Jesus beschimpfte sie offen und direkt als Heuchler und Moerder.

....politische Betaetigung?

Jesus ist, laut christlicher Lehre, DAS WORT. Er ist unser oberster Gesetzgeber. Wer sollte dafuer sorgen, das es seine Gesetzgebung ist die wir folgen, wenn nicht wir Christen?

Hier einige Bibeltexte die die Haltung wahrer Christen gegenüber einer Stellungnahme zu politischen Fragen und politischer Betätigung beeinflussen:

Joh. 17:16: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich (Jesus) kein Teil der Welt bin.“

Joh. 6:15: „Als nun Jesus erkannte, daß sie (die Juden) im Begriff waren, zu kommen und ihn zu ergreifen, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.“ Später sagte er zu dem römischen Statthalter: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Joh. 18:36).

Jak. 4:4: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“

Warum ist das eine so ernste Sache? Weil die ganze Welt, wie es in 1. Johannes 5:19 heißt, „in der Macht dessen liegt, der böse ist“. Gemäß Johannes 14:30 nannte Jesus Satan den „Herrscher der Welt“. Unter wessen Macht kommt man in Wirklichkeit zu stehen, wenn man eine politische Gruppe unterstützt, ganz gleich welche?

Politik ist Interessen Wahrnehmung, Interessen Verfolgung.

Jesus-Christus verpflichtet seine Nachfolger zur Eigenverantwortung für sich und ihre

Mitmenschen.

"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn er ist wie Du."

So steht es im Hebräischen Originaltext.

3. Mose 19.18

Die Gesinnung von Eva und Adam war egoistisch.

Eva setzte sich über die Heilsordnung ihres Schöpfers hinweg. Das hatte Folgen.

Der Gottessohn Jesus (heißt: GOTT hilft) lebte uns Menschen altruistisch die

Eigenverantwortung für unsere Mitmenschen vor.

Dieser Gesinnungswandel ist Politik.

Ich kann auch viel behaupten wenn der Tag lang wird. Komisch nur, das die Zeugen Jehovas auf ihr Herrschaftsmodell hängen, denn das ist nichts anderes wie ein Teilbereich der Politik als Definition. Wenn es so wäre wie sie behaupten, dann wären es die Mönche und Anarchisten, die wahrhaftig als Anhänger Jesus gelten würden.

Wir sollen nicht mit der Welt "herummachen", mit ihr Freundschaft schließen und nach ihrem Lauf leben. Da Politik aber eine weltliche Angelegenheit ist, sollten wir uns also auch davon fernhalten, auch wenn wir zum Beispiel bei Paulus dazu aufgerufen werden, für (unsere) Regierungen zu beten.