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eure lieblings gedichte werden gesucht.?

zur zeit sind es bei mir diese zwei.

William Ernest Henley:

Invictus (Unbezwungen)

Aus dieser Nacht, die mich umhüllt,

von Pol zu Pol schwarz wie das Grab,

dank ich welch immer Gottes Bild

die unbezwung'ne Seel mir gab.

Wenn grausam war des Lebens Fahrt,

habt ihr nie zucken, schrein mich sehn!

Des Schicksals Knüppel schlug mich hart -

mein blut'ger Kopf blieb aufrecht stehn!

Ob zornerfüllt, ob tränenvoll,

ob Jenseitsschrecken schon begann:

das Grauen meines Alters soll

mich furchtlos finden, jetzt und dann.

Was kümmert's, daß der Himmel fern

und daß von Straf' mein Buch erzähl',

ICH bin der Herr von meinem Stern,

ICH bin der Meister meiner Seel'!

Die Muschel

Vielleicht siehst du mich, Nacht, nicht gerne,

Doch aus dem Maelstrøm dieser Welt,

Wie eine Muschel ohne Perlen,

Bin ich an deinem Strand zerschellt.

Du schäumst die Welln wie unbeteiligt

Und trällerst, ohne dass du sprichst,

Doch du erachtest hoch und heilig,

Was die Muschel unnütz lügt.

Beginnst mit ihr im Sand zu wühlen,

Wirfst dich dazu in dein Ornat,

Beständig dann mit ihr zu knüpfen

Die riesige Glocke des Wellenschlags;

Die Muschelwände, die so brüchig,

Wie's Haus des Herzens, halb zerfall'n,

Erfüllst du leis mit Gischtgeflüster,

Mit Nebel, Wind und Regenfall …

Ossip Mandelstam

gerne würde ich eure auch lesen. :-)

14 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.

    Wenn das Zufällige und Ungefähre

    verstummte und das nachbarliche Lachen,

    wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,

    mich nicht so sehr verhinderte am Wachen-:

    Dann könnte ich in einem tausendfachen

    Gedanken bis an deinen Rand dich denken

    und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),

    um dich an alles Leben zu verschenken

    wie einen Dank.

    Rainer Maria Rilke

    Rose in Trauer

    Die Trauernde. Auf wundervollem Samt,

    dem Purpur, trägt sie schwarzen Schleierflor.

    Den silbern alten Sichelmond im Ohr,

    der von Granaten blutig düster flammt.

    Sie sucht in Schnitzwerkkästen, mürb, zerschrammt,

    und zieht ein kleines welkes Bild hervor

    und schreitet abends durch das graue Tor,

    verhüllt und scheu und einsam, wie verdammt.

    Doch wenn sie geht in dunkelndem Ermatten,

    dann gleitet immer, nur als Duft, als Schatten,

    ihr das Erinnern einer Freude nach.

    Dann wächst ein Flüsterwort aus ihrem Schweigen,

    doch eh es Lauscher pflückten von den Zweigen,

    ist schon der Mund verschollen, der es sprach.

    Gertrud Kolmar

    Déjà Vu

    Wenn ich durch eine alte Stadt spaziere

    und mich in der Betrachtung ihrer Maur'n verliere,

    wenn ich, gelockt von eines Kellers Moderduft,

    hinab ins Dunkel steige wie in meine Gruft -

    Dann ist all dies mir immer so vertraut

    als hätt ich's früher schon einmal geschaut

    und könnt mich bloß nicht recht entsinnen,

    müsst die Erinn'rung erst zurückgewinnen.

    Und, fänd ich nur den richt'gen Pflasterstein,

    die Erkenntnis ginge mir durch Mark und Bein,

    doch kühl und nüchtern würde ich die Worte wählen,

    die von der Erfüllung eines schweren Traums erzählen.

    "Hier stand ich schon und sah dies an

    auch wenn nur ich mich dran erinnern kann"

    Und zu dem anschließenden Schweigen fügte ich hinzu:

    "Hier neben mir stand er, stand sie - standst Du".

  • vor 9 Jahren

    Der Schutzengel von Rainer Maria Rilke

    http://www.gedicht-schreiben.de/Engel-Gedichte

  • Hugo
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    Die Made

    von Heinz Erhardt

    Hinter eines Baumes Rinde

    wohnt die Made mit dem Kinde.

    Sie ist Witwe, denn der Gatte,

    den sie hatte, fiel vom Blatte.

    Diente so auf diese Weise

    einer Ameise als Speise.

    Eines Morgens sprach die Made:

    "Liebes Kind, ich sehe grade,

    drüben gibt es frischen Kohl,

    den ich hol'. So leb denn wohl.

    Halt! Noch eins, denk, was geschah,

    geh nicht aus, denk an Papa!"

    Also sprach sie und entwich. —

    Made junior jedoch schlich

    hinterdrein, und das war schlecht,

    denn schon kam ein bunter Specht

    und verschlang die kleine fade

    Made ohne Gnade. — Schade.

    Hinter eines Baumes Rinde

    ruft die Made nach dem Kinde.

    Und wenn das Gedicht vom Dichter vorgetragen ist's doppelt gut

    http://www.youtube.com/watch?v=iQkp6FG07gg

  • Ich wünsche Dir Zeit

    Ich wünsche Dir nicht alle möglichen Gaben,

    ich wünsche Dir nur, was die meisten nicht haben.

    Ich wünsche Dir Zeit, Dich zu freun und zu lachen

    und wenn Du sie nutzt, kannst Du etwas draus machen.

    Ich wünsche Dir Zeit für Dein Tun und Dein Denken.

    Nicht nur für Dich selbst ,sondern auch zum verschenken.

    Ich wünsche Dir Zeit, nicht zum hasten und rennen,

    sondern die Zeit zum Zufrieden - sein - können.

    Ich wünsche dir Zeit, nicht so zum vertreiben,

    ich wünsche - sie möge Dir übrigbleiben

    als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen,

    anstatt nach der Zeit auf die Uhr zu schauen.

    Ich wünsche Dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,

    und Zeit um zu wachsen, das heißt weiter zu reifen.

    Ich wünsche Dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.

    Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

    Ich wünsche Dir Zeit, zu Dir selber zu finden,

    Jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.

    Ich wünsche Dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.

    Ich wünsche Dir: Zeit zu haben zum Leben.

    Elli Michler

    Und immer noch das :

    In deinen Augen

    könnt ich versinken,

    wie Sie so lachen,

    wie Sie mir winken.

    Möcht dich umarmen,

    halten und spüren,

    langsam umgarnen,

    sanft dich verführen.

    Mit dir verbringen,

    Höhen und Tiefen,

    Liebe erringen,

    Sehnsucht vertiefen.

    Wünscht, mich zu trauen,

    Dir zu gestehen,

    Angst, zu verbauen,

    schlecht auszusehen.

    Dich anzusprechen,

    mit mir zu gehen;

    Nicht abzuweichen,

    wenn ich dich sehe.

    Bin doch zu schüchtern,

    Schritte zu wagen,

    Seele erleichtern

    Wahrheit zu sagen.

    von Erich Schubert

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  • Tifi
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Frag mich nicht warum, aber Der Rabe...

    Eines Nachts aus gelben Blättern mit verblichnen Runenlettern

    Tote Mären suchend, sammelnd von des Zeitenmeers Gestaden

    Müde in die Zeilen blickend und zuletzt im Schlafe nickend

    Hört' ich plötzlich leise klopfen, leise doch vernehmlich klopfen

    Und fuhr auf - erschrocken stammelnd: "Einer von den Kameraden",

    "Einer von den Kameraden"

    In dem letzten Mond des Jahres, um die zwölfte Stunde war es,

    Und ein wunderlich Rumoren klang mir fort und fort im Ohre

    Sehnlichst harrte ich des Tages, jedes neuen Glockenschlages;

    In das Buch vor mir versenken, wollt ich all mein Schmerzgedenken,

    Meine Träum' von Leonoren, meinen Gram um Leonore,

    Um die tote Leonore

    Seltsame, phantastisch wilde, unerklärliche Gebilde,

    Schwarz und dicht gleich undurchsicht'gen nächtig dunklen Nebelschwaden

    huschten aus den Zimmerecken, füllten mich mit tausend Schrecken

    So daß ich nun bleich und schlotternd, immer wieder angstvoll stotternd

    Murmelte, mich zu beschwichtigen: "Einer von den Kameraden",

    "Einer von den Kameraden"

    ................................

    http://youtu.be/omgI5QPmRRg

    http://youtu.be/OiVvJYCe_wI

  • Karl
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    Ich hörte Leitungsrohre knacken

    und das WC war zugefroren;

    vor Kälte hat ich blaue Backen

    und Eisgebilde an den Ohren;

    da kam ich ganz von selbst dahinter

    jetzt wird´s Winter!

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Da ich meinen Hund, der >Felix< heisst, sehr liebe, hier mein Beitrag:

    Bel Ami

    Etwas, was uns in dem Leben

    jedesmal mit Recht mißfällt,

    das ist das, wenn in der Neben-

    wohnung eine Hündin bellt.

    Ich ging also hin und schellte;

    Doch ich klagte ohne Grund,

    denn, was da so dauernd bellte,

    war nicht Hündin, sondern Hund.

    Hieß Ami und war ein Dober-

    mann vom Scheitel bis zum Schwanz

    Und gehörte einem Ober-

    lehrer. (An der Türe stand`s.)

    Der Ami war so bescheiden

    Und so lieb, dass ich verzieh:

    >Lieber Freund, ich mag dich leiden,

    wenn du willst, dann bell, Ami<

    (aus >Das große Heinz Erhardt Buch<)

  • vor 9 Jahren

    wußten sie schon .............

    wußten sie schon

    daß die nähe eines menschen

    gesund machen

    krank machen

    tot und lebendig machen kann

    wußten sie schon

    daß die nähe eines menschen

    gut machen

    böse machen

    traurig und froh machen kann

    wußten sie schon

    daß das wegbleiben eines menschen

    sterben lassen kann

    daß das kommen eines menschen

    wieder leben läßt

    von Wilhelm Willms

    und

    es ist schon seltsam ....... was man alles hört ........ wenn es still ist!

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Also lautet ein Beschluss:

    dass der Mensch was lernen muss.

    Nicht allein das ABC

    bringt den Menschen in die Höh.

    Nicht allein im Schreiben, Lesen

    übt sich ein vernünftig Wesen.

    Nicht allein in Rechnungssachen

    soll der Mensch sich Mühe machen,

    sondern auch der Weisheit Lehren,

    muss man mit Vergnügen hören.

    von Wilhelm Busch

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    ...seemannstreue...von herrn ringelnatz...

    http://www.youtube.com/watch?v=SXhPkSNKE7I

    ...tagesausflug... :-))

    https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Joa...

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