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Wann spricht man von einer moralischen Schuld, wenn man aus Notwehr hätte töten müssen, und es nicht getan hat?
@ Angenommen, der Ehemann entwickelt sich in der Ehe zum Schläger, prügelt Frau und Kinder. Die Frau ist aber erst in der Lage sich von dem Mann zu trennen, nach dem er die Tochter tot schlug. (Das war die Erzählung einer ausländischen Frau, die damit ihre Abhängigkeit vom Mann schildern wollte) Trifft die Frau eine Mitschuld auch wenn in dem Land das Schlagen der Frau in der Ehe erlaubt ist?
@ orgona6
Deine Story Weihnachten im Schützengraben, Frankreich 1014 - 1918 kann man bei Wiki nachlesen.
Die Heeresführung hat (nach der Weihnachtsfeier mit dem Kammersänger Walter Kirchhoff) die Briefe der Soldaten abgefangen. Es wurden Gegenmaßnahmen ergriffen, um eine weitere Verbrüderung der gegnerischen Parteien zu verhindern. Die Soldaten erhielten andere Einsatzgebiete.
Buch: Batailles de Flanderes et d'Artois
Mit meiner Frage hat deine Story nichts zu tun, denn im Krieg herrschen andere Gesetze. Es zeigt aber, wie absurd Kriege sind.
6 Antworten
- JackLv 7vor 9 JahrenBeste Antwort
Notwehr ist ein derart dünnes juristisches Pflaster, dass man als Dritter immer froh sein sollte, wenn man darauf nicht plädieren muss.
Töten MUSS man übrigens nie, es gibt sogar Strafen wenn Notwehr unverhältnismäßig stark ausfällt. Notwehr mit einem Tötungsvorsatz dürfte dann auch wieder als Mord oder wenigstens Totschlag gewertet werden. Man selbst in direkter Notwehrsituation hat meist auch keine Zeit über so einen Blödsinn lange nachzudenken. Anders sieht es aus, wenn man, wie oben erwähnt, die dritte Person ist.
Ansonsten ist die Frage ist nur immer, was wäre geschehen WENN und was wäre passiert WENN NICHT. Also was hätte man verhindern können oder was hätte man ausgelöst.
Zu deiner Geschichte:
Natürlich wird sich die Frau schuldig fühlen, welche Mutter würde das nicht? Aber sieh die Lage Mal anders: Was wäre passiert, wenn sie diesen Mann wirklich getötet hätte? In einem Land, in dem das Prügeln der Ehefrau eine legitime Maßnahme ist, steht eine Frau vor dem Gesetz so gut wie ohne irgendwelche Rechte, auf die sie sich stützen kann. Welche Strafe ihr zugekommen wäre, mag man sich nicht ausmalen, dafür spezifierst du das Land ja auch nicht. Und was wäre dann aus der Tochter geworden? Ganz ehrlich... Aufgenommene oder verwaiste Kinder werden in den meisten Ländern wie Dreck behandelt, gerade wenn es Mädchen sind. So hart es klingt, aber unter den geschilderten Umständen ist ihr noch größere Grausamkeit erspart geblieben. Körperliche und sexuelle Misshandlung, Zwangsheirat, Prostitution oder gleich Verkauf.
- MisterPiLv 6vor 9 Jahren
Um die Frage zu beantworten benötige ich mehr Details. Schildere mir doch bitte einmal eine konkrete Situation, in der Du aus Notwehr töten MUSST (es also keine andere Möglichkeit gibt als zu töten), und in der es zu einem Gewissenskonflikt führt, nicht zu töten.
Meine Phantasie reicht dafür ehrlich gesagt nicht aus.
- LeneLv 6vor 9 Jahren
"Aus Notwehr hätte töten müssen" - das wäre, wenn überhaupt, nur dann der Fall, wenn man das eigene Leben nur durch Tötung des Angreifers hätte retten können.
Da das Opfer dies offenbar nicht getan hat, muss es wohl gestorben sein.
Wer genau spricht dem Toten jetzt die moralische (Mit-)Schuld an seinem Tod zu?
- Anonymvor 9 Jahren
Was ist denn Schuld, wer gibt sie und wer verteilt sie denn? Und wem ist damit geholfen Schuld zu geben, oder sie zu verteilen? Ich nehme an, dass sich das Geschehen in einem Land abgespielt hat, in dem Frauen wenig Rechte haben, und es nicht so einfach ist, sich von einem schlagenden Mann zu trennen.
Nachdem das Schlagen in dem Lande wohl erlaubt ist, hat die Frau dort sicherlich eh keinen hohen Stellenwert, und bekommt auch von Seiten der Gesetzgebung her wenig Rechte eingeräumt. Je nach Kultur sind dort auch die Ansichten von Moral und Ehre vollkommen anders gelagert, als in diesem unserem Lande.
Hieran sollte man auch sehen, dass sich die Gewichtung von Moral und Schuld je nach Ansicht und kultureller Prägung der Gesellschaft in der Menschen leben immer wieder verschieben kann. Deswegen ist der Begriff Schuld und Moral rein subjektiv gesehen und nichts, was irgendeinen Wert für Menschen darstellen kann. Es dient lediglich dazu Menschen anzuklagen.
Du sagst sie hätte aus Notwehr töten müssen, und fragst gleichzeitig nach moralischer Schuld? Auch ein Mensch der aus Notwehr tötet lädt Schuld auf sich. Und den würdest Du weniger richten weil er das aus Deiner Sicht durfte, oder hätte tun müssen? Was- wenn der andere eine ganz andere Wahrnehmung von Notwehr hat, als Du- denn eine eindeutig definierte Notwehrsitation gibt es gar nicht. Dann kommt wieder die Schuld ins Spiel? Wie hätte denn die Frau argumentieren sollen wenn sie aus Notwehr getötet hätte? Hätte sie sagen sollen, ich habe meinen Mann getötet, weil er sonst meine Kinder erschlägen hätte(was aber noch nicht geschehen ist). Und Du denkst, ein Richter würde ihr damit die moralische Schuld absprechen, und sie müsste nicht ins Gefängnis? Reichlich naiv- denn wenn jeder drauflosschlagen würde und töten würde, weil er etwas befürchten müsste, dann wäre die halbe Menschheit ausgerottet.
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- orgona6Lv 5vor 9 Jahren
Die Frage lässt keine Einzelheiten der Situation erkennen, daher kann ich nur allgemein antworten.
Töten ist eine schwere Schuld, die Menschen auf sich laden und viele bewältigen ein solches Ereignis ein Leben lang nicht. Daher ist töten der allerletzte Ausweg, sein Leben zu beschützen.
Da du noch lebst, kann die Situation nur scheinbar eine Notwehrsituation gewesen sein. Daher ist eine moralische Schuld hier nicht zu erkennen.
In Kriegszeiten versuchen die oberen Dienstränge immer den Soldaten auf das Töten ohne Skrupel einzuschwören. Ein Beispiel aus dem WK I beweist das Gegenteil. Weihnachten 1914 - die höheren Chargen hatten sich nach hause begeben, um Weihnachten zu feiern, während die Soldaten in ihren Schützengräben diese Zeit in gegenseitigem Hass verbringen sollten. Irgendwo im Internet ist diese Geschichte zu finden. Jedenfalls begann ein Soldat ein Lied anzustimmen und es war im gegenüber liegenden Schützengraben (des "Feindes") hörbar. Plötzlich stimmte auch dort einer ein Lied an und so kam es, dass der erste seinen Kopf aus dem Schützengraben steckte - und kein Schuss fiel.
Die Folge war, dass sich ein reger "Besuchsverkehr" zwischen den Schützengräben entwickelte und es sogar zu einem FuÃballspiell zwischen den Kriegsführenden kam. Es wurde Verpflegung getauscht und alles verlief völlig friedlich. Als die ersten Offiziere an die Front zurück kehrten, war alles vorüber und sie bekämpften sich wieder mit voller Unmenschlichkeit. Eine wahre Geschichte.
Wie beurteilst du die Geschichte, auf deine Frage bezogen?
- ?Lv 7vor 9 Jahren
Moral und Töten gehören nicht in einen Satz. Wo sollte das denn passen.
" Ich bin der Henker von Texas und töte aus moralischen Gründen"
Wie blöd ist das denn.