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Was kann der Begriff "gottgläubig" bedeuten?

Bitte darstellen, wann und wo er wofür gebraucht wurde.

7 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    "Gottgläubig" war zuerst eine Selbstbezeichnung der deistischen Philosophen der Aufklärung. Deismus ist die Vorstellung, dass es zwar einen Schöpfergott gab, der aber sein Werk aus den Händen gegeben hat, so dass die Welt jetzt ohne ihn läuft.

    Dann taucht das Wort bei den Parteigängern des Nationalsozialismus auf. So habe ich es noch gelernt und als Konfessionsbezeichnung in der Schule "gottgläubig" anzugeben gehabt. Die Nazis wollten, dass viele Deutsche aus der katholischen oder evangelischen Kirche austraten, sich aber nicht als glaubenslos bezeichneten. Die einzige "Religion", die unter Hitler gänzlich verboten war und hart bestraft wurde, war der Atheismus; er erinnerte die Nazis an den Bolschewismus.

    Nach dem Kriegsende 1945 behielten noch einige wenige Leute die Bezeichnung "gottgläubig" bei, weil sie es so gewohnt waren (auch unsere Familie). Was das unter den Nazis näher bedeuten sollte, wusste eigentlich niemand. Andere sagten uns, sicher nicht zu Unrecht, nach, unser "gottgläubig" bedeute in Wirklichkeit "gottungläubig".

    Nach 1950 habe ich den Begriff in dem zur Nazizeit gebrauchten Sinn nicht mehr gehört oder gelesen.

    Heute taucht er hie und da in unreflektierter Weise auf als (Selbst-)Bezeichnung für kirchenferne Zeitgenossen, die nicht als Agnostiker oder Atheisten erscheinen wollen.

  • vor 9 Jahren

    Die Antwort auf diese Frage kann ganze Bände in den unterschiedlichsten Disziplinen (u.a. Linguistik und Theologie) füllen. Ich glaube kaum, dass YC der geeignete Ort ist, solche Dinge zu erörtern.

  • vor 9 Jahren

    Dieser Begriff ist nicht geschützt und hat anscheinend einen eher volkstümlichen Charakter. Ich habe schon gehört: "Ich bin gottgläubig", das heißt "ich bin kein Atheist". Sehr genau ist diese Aussage allerdings nicht, denn gottgläubig hat wohl ein sehr breites Bedeutungsspektrum, das, wie gesagt, nicht einheitlich verstanden wird.

  • vor 9 Jahren

    Die Bezeichnung wurde im Dritten Reich verwendet

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gottgl%C3%A4ubig

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  • Katara
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Der Begriff wurde vom Naziregime eingeführt, um all jene auf den Meldeämtern zu erfassen, die zwar aus den Kirchen ausgetreten waren, sich aber trotzdem als gläubig verstanden.

    Es sollte vom "kommunistischen Atheismus" abgenzen...

    Hitler, Göbbels und co. versuchten sie in der "Deutschen Glaubensbewegung" zu sammeln, um endlich eine echte Deutsche Religion zu haben.

  • vor 9 Jahren

    Gottgläubige sind eigentlich Nihilisten

    und glauben an das Nichts,

    wie diese auch.

    Der Unterschied besteht lediglich darin,

    daß die "Gottgläubigen" einen

    romantischeren Namen dafür gefunden haben

    und gerne viel Brimborium drumherum machen.

  • Heidi
    Lv 4
    vor 9 Jahren

    Gottgläubige glauben an Gott, aber nicht unbedingt an das was von den Kirchen gepredigt wird

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