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Bombenfund in Koblenz - Warum passiert nicht mehr?

Ich lese gerade die Nachrichten zum Bombenfund in Koblenz. Ein Leserkommentar meinte, es wären insgesamt 2,5 Millionen Bomben über Deutschland abgeworfen worden, von denen noch lange nicht alle gefunden und entschäft sind. Ich wundere mich, dass da nicht viel mehr passiert.

6 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Und was wundert Dich da?

    Die Abwürfe wurden nicht bis ins Detail dokumentiert. Viele Bombardements wurden mit Luftaufnahmen vorbereitet und bei vielen wurden auch hinterher Luftaufnahmen erstellt, auf denen man teilweise die Blindgänger erkennen kann. Die sind längst geräumt. Aber zum Einen erkennt man sie nicht auf allen Aufnahmen. Zum Anderen wurden nicht alle Bombardements auf diese Weise dokumentiert. Und zum Dritten sind viele Blindgänger schlicht in die Flüsse gefallen und damit auch außer Sicht.

    Auch fanden nicht alle Piloten ihre zugewiesenen Ziele. GPS gabs damals noch nicht. Und so hat manch Bomberpilot seine Ladung einfach irgendwo abgeworfen. Allein schon um für den Nachhauseweg Treibstoff sparend leicht zu sein.

    Dazu kommt: Wenn eine mehrere Zentner schwere Bombe auf weichen Boden fällt und nicht detoniert, gräbt die sich Meter tief in den Boden und ist oft auch vom Boden aus nicht als Einschlag zu erkennen. Ein Fahrzeug fährt drüber oder Bauschutt wird darauf geräumt, das Loch ist zu, von der Bombe keine Spur mehr da, bis sie Jahre oder Jahrzehnte später bei Tiefbauarbeiten gefunden wird.

    Manche werden selbst bei Tiefbauarbeiten nicht "gefunden", will sagen erkannt. Schon mehrfach wurden alte Bomben aufgrund zwischenzeitlich weg gerosteter Leitwerke oder anderer sicherer Erkennungsmerkmale nicht mehr als Bombe erkannt. Manche wird für einen alten Boiler, etc. gehalten und mitunter erst auf der Bauschutthalde als Bombe erkannt.

    Aber zum Glück sind die Dinger nicht aus Edelstahl. Sie rosten. Und der Rost ruiniert die meisten Zünder, macht sie unbrauchbar und damit halbwegs sicher.

    Auch interessant in dem Zusammenhang: Die Schlacht von Messines (1. Weltkrieg). Lies dazu mal:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Messines...

    Vor allem auch den zweiten Absatz von "Ergebnis und Nachwirkungen". Darüber ist noch weit weniger dokumentiert, als aus dem 2. Weltkrieg.

    de André

    [Edit]

    @ Rick

    Das Problem in Koblenz ist, dass es eben eine der nicht dokumentierten Stellen ist. Ein Blindgänger wurde jetzt gefunden. Daneben könnten noch zehn weitere liegen von denen keiner weiß, innerhalb des Radius, den eine Detonation erschüttern würde. Vielleicht stehen sogar schon Häuser drauf, weil bislang keiner einen Anhaltspunkt dafür hatte, an dieser Stelle zu suchen.

    Geht die Entschärfung schief (unwahrscheinlich aber möglich) könnte diese eine Bombe noch eine wesentlich größere Katastrophe nach sich ziehen. Von daher evakuiert man besser weiträumig.

    @wolschou

    Im WW2 wurden die meisten Bomben waagerecht in den Bombern transportiert. Beim Abwurf sorgten Leitwerke an der Bombe für die Ausrichtung mit dem Zünder nach unten. Rissen Leitwerke ab oder wurden verbogen schlugen die Bomben falsch auf und der Zünde löste nicht aus - ist aber heute immer noch aktiv.

    Anderes Szenario: In der Hitze des Gefechts vergisst jemand beim Bestücken der Bomber einen Sicherungsstift. Die Bombe schlägt auf, der Zünder löst nicht aus, aber der Sicherungsstift bricht. Ergebnis: Ein Blindgänger mit scharfem Zünder. Passiert das nur in einem Promille der Fälle sind das 2500 Blindgänger mit intaktem Zünden.

    Chemische Zünder, sehr unpräzise. Die Bombe wird vom Aufschlag deformiert, bevor die Zündchemikalie den Sprengsatz erreicht. Das sind ganz üble Bildgänger. Lageänderung reicht oft schon.

    Von britischer Seite auch sehr beliebt: Bomben mit Ausbauschutz für den Zünder. Versagt der Zünder geht die Bombe eben hoch wenn jemand den Zünder auszubauen versucht.

    Der Kampfmittelräumdienst kann Dir ein Lied drüber singen.

    Noch was zu Deiner These, 18 Monate alt:

    http://www.n24.de/news/newsitem_6095848.html

  • hajokl
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Hallo, ich wundere mich schon das so viel passiert ist . es haben schon viele bei der Bombenbeseitigung ihr Leben gelassen. Nur da wird nicht so ein Theater herum gemacht, weil das ein trauriger Anlass ist.

    Natürlich werden jeden Tag Bomben entschärft, diese ihr im Rhein ist mal eine absulute Ausnahme-

    größe sonst sind alten Kampfmittel in der regel kleiner.

    Gruß hajokl .

  • vor 9 Jahren

    So eine Bombe fällt aus mehreren Hundert Metern, wenn nicht sogar einigen Kilometern Höhe ungebremst auf den Boden und der Zünder versagt... mit anderen Worten: er merkt den Einschlag nicht.

    Warum sollte derselbe Zünder Jahre oder Jahrzente später plötzlich aufmerksam werden, wenn jemand mit der Schaufel oder auch dem Bagger die Bombe anstößt?

    Das Ding war von Anfang an kaputt, und es ist im Laufe der Zeit sicher nicht besser geworden. Und ohne Zünder sind Bomben praktisch harmlos. Natürlich waren die Sprengstoffe seiner Zeit nicht nur explosiv sondern auch giftig, deshalb sollte man sie wegräumen bevor auch noch der Tank vergammelt, aber um sie zur explosion zu bringen, reicht es nicht mit dem Hammer draufzuhauen, da muß schon ne andere Bombe drauffallen.

    Natürlich bestehen immer noch Risiken. Viele Bomben sind mit einem Zweitzünder ausgestattet, der erst nach der Landung aktiv wird und darauf wartet, daß jemand versucht die Bombe zu bewegen, oder am Hauptzünder herumzuspielen, und deshalb ist es im Prinzip das Beste, die Bombe gar nicht erst zu finden und sie in Frieden verotten zu lassen.

    Das ist ein Grund warum nicht gezielt nach Bomben gesucht wird. Der andere Grund ist, daß es technisch größtenteils unmöglich ist, und was es an Lösungen gibt sauteuer wäre.

  • vor 9 Jahren

    Darum werde sie ja entschärft!

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  • Anonym
    vor 9 Jahren

    naja, von den 2,5 Mio Bomben sind die meisten schon 1941 - 45 explodiert, das ist ja der Sinn von Bomben. Die paar die diesen Dienst verweigerten wird man schon noch finden.

  • vor 9 Jahren

    WEil sie tief genug liegen. DArum passiert nicht viel. ERst wenn ein Bagger zum buddeln kommt werden sie entdeckt. Aber es gibt auch Luftaufnahmen vom krieg auf denen die blindgänger zu erkennen sind und in Städten wie Berlin ist es eine Lebensaufgabe sie zu suchen und zu entschärfen. Aber wie jetzt in Koblenz gehandelt wird finde ich total überzogen. Da wird eine ganze Stadt lahmgelegt wegen einer Bombe. Evakuierung die unglaublich viel Geld kostet. Normal braucht nur ein Teil abgesperrt werden. Die tun so als wenn bei Detonierung eine ganze Stadt wegfliegt. Vielleicht könnten solche bomben die ohnehin sicher liegen wie dort im Rhein einfach gezündet werden an ort und stelle.

    Quelle(n): @andre...aha...ok....liege daneben,gebe mir nen DR ;-)
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