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Warum wird der Kostenrahmen nie für Großprojekte eingehalten?
Das "Open End" bei staatlichen Großbauprojekten ist geradezu eine Einladung an Architekten, Bauingenieure, Techniker und Zulieferbetriebe ihre Rechnungen immer höher und höher auszustellen. Niemand prüft die Notwenidigkeit nach und sagt, daß die Staatskassen leer sind.
Wenn ich privat ein Haus bauen will, überlege mir vorher, wieviel ich dafür ausgeben kann, lege die Kosten dafür fest und schließe einen festen (!) Vertrag mit dem Architekten ab, in dem steht, daß das Haus, beispielsweise, nur allerhöchstens 200.000 Euro kosten darf, weil ich mehr Geld nicht zur Verfügung habe. Meine Bank bewilligt nicht jede Kredithöhe, falls die Kosten unvorgesehen steigen sollten, prüft das Bauvorhaben, deren angesetzte Kosten und auch die neuen Kosten.
Genauso ist das mit der Renovierung einer Wohnung. Die Arbeiten und Kosten werden vorher vertraglich festgelegt. An diesen Vertrag müssen sich beide Geschäftspartner halten. Warum sind die Verantwortlichen in der Politik nicht fähig, feste Verträge für Bauvorhaben abzuschließen? Diese Art der staatlichen Ausgabenpolitik muß sich endlich ändern! Abgeschlossene Verträge müssen eingehalten und dürfen nicht ausgeweitet werden.
"jf", ich denke dabei an den Bau des "Berliner Schlosses" mit angekündigten maßlosen "Open End"-Kosten, weil der Staat Auftraggeber ist. Fundamente und Bodenbeschaffenheiten sind durch die zwei vorherigen Bauten sehr gut bekannt.
4 Antworten
- Anonymvor 10 JahrenBeste Antwort
"Nie" wuerde ich nicht sagen. Aber es koennen immer Umstaende oder erfoderliche Aenderungen auftreten, die waehrend der Planungsphase nicht erkennbar waren.
- j fLv 4vor 10 Jahren
Staatliche Auftraggeber sind durchaus in der Lage, feste Verträge abzuschlieÃen, mit vereinbarten Festpreisen.
Die Probleme liegen woanders.
1. Anders als beim Bau eines Einfamilienhauses gibt es bei GroÃprojekten sehr viele Details, die die Bauausführung erschweren können. Z. B. wird manchmal beim Ausheben der Baugrube festgestellt, dass die ursprünglich vorgesehenen Fundamente nicht ausreichen, sondern viel aufwändiger gemacht werden müssen. Das lässt die Kosten steigen, und der Auftragnehmer muss für den vereinbarten Preis nur das liefern, was vorher bekannt war und im Vertrag stand. Natürlich hatte man das mit einem sehr ausführlichen Bodengutachten auch vorher rausfinden können (Beispiele dieser Art lassen sich viele finden). Um für ein GroÃprojekt alle Eventualitäten vorher genauestens zu untersuchen, muss man sehr viel Aufwand treiben -> Zeit einplanen -> Geld für Gutachter etc. aufwenden. Andererseits gibt es gerade dafür oft kein oder wenig Geld, solange das Projekt noch nicht entschieden ist.
2. Mitunter werden von politisch Verantwortlichen solche Projekte, die sie unbedingt haben wollen, schöngerechnet, damit sie eine Mehrheit dafür bekommen. Die tatsächlich höheren Kosten werden dann natürlich als völlig unerwartet hingestellt.
3. GroÃprojekte brauchen einige Zeit zur Realisierung. Das führt zu zwei weiteren Problemen:
3a. Kostenangaben für staatliche Projekte basieren immer auf den Preisen zum Zeitpunkt der Planung. Wenn zwischen erster Planung und Ausführung 10 Jahre vergehen, wird mitunter vergessen, die Kostenerwartung an die zwischenzeitlich gestiegenen Preise anzupassen. Das ist ein Fehler im System.
3b. Möglicherweise wechseln während der Projektausführung die Verantwortlichen und die polititschen Mehrheiten. Dann werden irgendwelche Ãnderungen an den ursprünglichen Plänen durchgesetzt, die den neuen Verantwortlichen besser gefallen. Das geht meistens auch ins Geld.
Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für die Architekten, Bauingenieure, Techniker und Zulieferbetriebe brechen, die Du verdächtigst, zu teuer abzurechnen. Zwar kann das im Einzelfall auch ein Thema sein, aber die ganz groÃen Kostenexplosionen verursachen die staatlichen Auftraggeber selbst - siehe oben.
- NickLv 5vor 10 Jahren
aus meiner sicht sitzen in diesen staatlichen vergabestellen entscheider, die würde man in der freien wirtschaft nicht mal papierkörbe leeren lassen, denen fehlt der durchblick, und diese art von leuten müssen für nichts haften, nichts aus eigener tasche nachzahlen, selbst wenn sie den grössten schwachsinn verzapfen, dies gefällt mir in unserem system generell nicht, wer ******** baut, muss auch den kopf dafür hinhalten, denke ich.
- John DDLv 7vor 10 Jahren
Ãffentliche Bauaufträge sind immer unausgegoren, mit wirren Vorgaben und im Detail nur vage formuliert. Behörden sind zu knickrig, sich sachkundigen Rat einzuholen, um Verträge wasserdicht zu machen.
Baufirmen können bei vagen Ausschreibungen niedrig kalkulieren, unterschreiben schnell und mit Begeisterung, denn sie finden genügend Spielraum später ungeheuer viel draufzuschlagen.