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Wird an dt. Schulen die Orthografie und Grammatik vernachlässigt?
Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass hier viele Leute einfach nicht richtig Deutsch schreiben können. Es fehlen Satzzeichen, es wird vieles falsch geschrieben und grammatisch versteht man einiges überhaupt nicht. Eine gewisse Anzahl an Fehlern ist im schnelllebigen Internet ja tolerierbar aber das was man hier teilweise zu lesen bekommt, lässt mich an der dt. Schulbildung zweifeln. Woran liegt das?
Ironischerweise studiere ich auf Lehramt, da es sich bei mir aber um zwei Fremdsprachen handelt, komme ich mit deutschen Texten der Schüler nicht in Kontakt.
Wenn das mit den 1/9 stimmt, wäre das wohl eine Erklärung. Da kann ich ja jeden Mist schreiben und besteh trotzdem. In Englisch zählt die Grammatik 60%.; das andere Extrem wie ich meine.
edit2: Ich glaube nicht, dass es sich bei der Rechtschreib-/ Grammatikschwäche um Anglizismen handelt. Meist sind dies nur Lehnwörter, welche in die deutsche Grammatik ohne Probleme eingefügt werden. D.h. mit passendem Artikel etc., wie deine Beispiele sehr gut zeigen LPR.
Schreibe ich z.B.: "Ich gehe zu einem Photoshooting.", dann ist die Artikel Substantiv Konkordanz gegeben und alles ist i.O..
Ich meine vielmehr Sachen wie, ich zitiere aus einer eben hier gestellten Frage:
"In der Marmor Branche als Natursteinschleiferin gearbeitet kann's aber jetzt aus gesunheitlichen gründen nicht mehr machen bin aber immer noch beschäftig.in Einstufung Test habe ich bei it systemelektronik ganz gut Abheschinitten macht mir auch Spaß habe ich als Frau mit 40 noch Chancen ein Job zu finden nach der Umschulung ."
edit3: Lustig, dass du gerade den Migrationshintergrund ansprichst Tupelu. Hier bin ich der Meinung, dass die institutionelle Diskriminierung der Schule daran Schuld ist, dass gerade Migrantenkinder ihre Sprachdefizite nicht reduzieren (können). Nur aufgrund ihrer schlechter ausgebildeten ZWEITsprache, werden ihnen kognitive Defizite unterstellt, ohne ihren Entwicklungsstand in der ERSTsprache zu untersuchen. So werden sie in den Schulkindergarten zurückgestuft und/oder in Klassen für Förderschüler gesteckt.
Im deutschen Schulsystem sind derzeit circa. 30% Kinder die einen Migrationshintergrund haben, ich denke aber dennoch nicht, dass dies der Grund für die sprachlichen Defizite in Dtl. ist. Darüberhinaus gibt es ja auch andere Länder mit vergleichbaren Migrationszahlen, die bei PISA weitaus besser abgeschnitten haben. Das kann es also nicht sein.
Dein Kritikpunkt Medien kann ich eher unterschreiben. Wenn man sieht, was heutzutage in der "Zeitung" verfasst wird, da fragt man sich a
edit4: @ Melishe: Stimmt. Ich kann mich auch noch an die 8 Fehler Regel erinnern aber bei dieser ging es nur um Orthografie oder war da auch die Grammatik mit inbegriffen? Ich bin der Meinung, dass Inhalt, Ausdruck und Rechtschreibung mit in die Note einflossen. Ich weiß aber nicht, welchen Stellenwert die Grammatik hatte. Bei uns zumindest ging man noch davon aus, dass die Schüler gut deutsch sprechen würden und so wurde das wohl vernachlässigt.
Was mir gerade auch noch auffällt... hier bei Yahoo gibt es doch auch die Rechtschreibkorrektur. Warum nutzt die denn kaum einer?
7 Antworten
- TupeloLv 7vor 10 JahrenBeste Antwort
Ich denke, dass da eine längere Diskussion
über die Ursachen notwendig wäre.
Nur zu glauben die heutigen Jugendlichen
wären dümmer, unwilliger oder desinteressierter
als Lernende zu anderen Zeiten wäre
zu einfach gedacht.
Man müßte auch nach dem Warum fragen...
Zwei Ursachen möchte ich mal anführen.
Der Dumm-Funk zuerst.
Die "Blagen" wachsen damit auf und für
sie ist diese merkwürdige Medienlandschaft
völlig normal und auch wegweisend.
Da hat die Verblödungsindustrie, unter
anderem von Berthelsmann und Springer,
ganze Arbeit geleistet.
(Als willkommenes Nebenprodukt werden die
Jugendlichen auch von derPolitik abgehalten)
Worauf ich aber hinaus will, ist darauf hinzuweisen,
wie in Teilen dieser Programme gesprochen wird
und dass halb Begabte als Erfolgsmenschen
dargestellt werden.
Und deshalb denke ich, dass sich die dort immer
wieder gehörte, fehlerhafte Sprache von den Schülern
ins Schriftliche übertragen wird.
Anglizismen
Dieses Kauderwelsch, teilweise sogar mit
Scheinanglizismen, ist hervorragend dazu
geeignet den Schülern die deutsche, und korrekte,
Sprache abzugewöhnen.
Wie sollen sie schreiben können, wenn sie
viele Wörter gar nicht kennen und der
Wortschatz eh nur aus maximal vier- oder
fünfhundert Wörtern besteht?
Und dafür, dass das so ist, sind nicht zuletzt
lustlose Pädagogen verantwortlich.
Dies den Eltern in die Schuhe zu schieben ist
eine zu billige Ausrede. Schließlich haben die
Pädagogen Pädagogik studiert. Wäre dieser
Unterschied nicht, könnte jeder lehren.
Aber ich setze auch ein großes Aber ein.
Manches Mal, wenn ich das Benehmen von
-vorwiegend Migranten- Schülern mitbekomme,
kann ich diese Lehrer dann doch verstehen.
Aber da sind die Fehler schon vor 20, 30 Jahren,
aus falsch verstandener Toleranz, gemacht worden.
Verachtung deutschen Lehrkräften gegenüber
ist nun das Ergebnis.
Wohlgemerkt, das soll keine Pauschalisierung sein,
es gibt auch andere, lernbereite Migranten und
auch deutsche Rüpel.
Wer sich da von wem was abschaut, wäre eine
zusätzliche Streitfrage...
Der multikulturelle Zustand ist eigentlich der
dritte Ursachen-Punkt, denn durch dieses
Sprachgepantsche kann nichts gutes herauskommen.
Wie sollen Migranten beispielsweise deutsch
lernen, wenn sie nicht einmal mehr ihre
Herkunftssprache beherrschen und eben zusätzlich
mit Anglizismen überschüttet werden.
Und alles färbt sich ab auf fast alle.
Ergebnis, wie gesagt, eine maximal 500-Wörter-Sprache......
Lösung:
Drastische Strafen für die Eltern lernunwilliger Schüler.
Hier sind die Eltern als "Wächter" durchaus in der Pflicht.
Außerdem eine engere Zusammenarbeit von Eltern
und Lehrern, wenn nötig mit kulturellen Vertretern
oder anderen Sozialarbeitern......
Edit
Ich habe geahnt, dass, wegen des von mir angeführten
Grundes Migration, Kritik von Dir oder jemand
anderem kommt.
Ich habe es mir übrigens nicht leicht gemacht dieses,
von Dir kritisierte Argument anzuführen, zu leicht
wird man in eine falsche Ecke gestellt.
Nun gut, was Pisa angeht, fehlt mir das genügende
Wissen um Vergleiche anstellen zu können.
Aber ich glaube Dir zwar, dass es in anderen Ländern
anders ist, so ganz gehe ich aber trotzdem nicht
von meiner Meinung ab.
Vielleicht ist es mittlerweile auch so wie die
Geschichte von der Henne und dem Ei...
Einer Meinung bin ich allerdings mit Dir,
wenn Du von Diskriminierung der Schule,
meiner Meinung nach vor allem der Hauptschule,
sprichst.
Ich verstehe einfach nicht was an der
Hauptschule falsch sein soll. Ich selbst war,
bevor ich zu einer weiterführenden Schule
gewechselt bin, "nur" auf einer Hauptschule.
Heute darf man das ja kaum noch sagen...
Trotzdem, es funktionierte.
Aber vielleicht war das auch eine andere Zeit,
ind der möglicherweise sowohl bei den Lehrern,
als auch bei den Schülern mehr Disziplin
vorhanden war...
Ach ja, bei der Geschichte mit der Erstsprache und
den dort vorhandenen Defiziten (und was dann
noch kam), stimme ich Dir voll und ganz zu.
So in etwa meinte ich es auch, habe es aber
verpasst es vernünftig zu schreiben......
- John DDLv 7vor 10 Jahren
Spätestens im Beruf wird auch die letzte Dumpfbacke merken, dass sie ohne solide Kenntnisse sang- und klanglos abserviert wird.
- lpr552000Lv 6vor 10 Jahren
Ist das ein Wunder, wenn man von jungen Leuten Sätze hört, wie:
Das team bringt das equipment just in time für das event oder nächste Woche gibt es eine promotion, da werden neue cakes vorgestellt.
Man wünscht sich ein happy weekend usw.
Wenn man ein photoshooting macht oder shoppen geht, wie soll man dann noch die deutsche Sprache beherrschen?
Hier haben wohl die Deutschlehrer total versagt.
Quelle(n): Wir haben ganz easy gechilled. - MelisheLv 7vor 10 Jahren
@ qm-siriu... möglicherweise in deinem Bundesland? Ganz so schlimm ist es nicht überall, aber schlimm genug.
In einschlägigen Verordnungen und Gesetzen etc. ist in Bayern zum Beispiel nur mehr davon die Rede, dass die Sprachrichtigkeit in die Benotung einflieÃt, dass sie berücksichtigt werden soll. Früher gab es feste Fehlergrenzen, zum Beispiel: bei 8 Fehlern kann eine Arbeit nicht mehr mit einer Vier oder besser bewertet werden. Das hat gröÃeren Druck erzeugt. Heute kann man mit ein bis zwei Fehlern pro Seite noch eine Eins (sprich auch über 13 Punkte) bekommen - das heiÃt aber bei einer zehnseitigen Arbeit, dass da durchaus 15 Fehler aufgefunden worden sein können - das wäre früher mangelhaft gewesen.
Deshalb bemühen sich Schüler und Schülerinnen natürlich wesentlich weniger intensiv darum, Regeln zu verstehen und zu automatisieren.
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- MissLookyGirlLv 7vor 10 Jahren
Ja, das ist richtig. Bei uns in der Schule gibt es bei 100 Wörter mit 4,5 Fehler eine 6!
- qm_siriusLv 7vor 10 Jahren
Es ist tatsächlich so. Neulich habe ich gelesen, daà Rechtschreibung in der Deutschnote nur zu 1/9 eingeht. Das heiÃt letztendlich, daà jemand der überhaupt nicht schreiben kann, trotzdem eine Deutsch-Abiturnote von 13 Punkten bekommen kann.
- Anonymvor 10 Jahren
Du bist zu dumm