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Mögt ihr manche Menschen gut leiden und könnt ihr euch auch gut leiden (lassen)? Beherrscht ihr diese Kunst ?

Befriedigt sie euch und die anderen oder schafft ihr mit dem leiden lassen nur irrsinnig viel Leid zum Zweck der Machtausübung und Beherrschung der aufkommenden Gefühle ?

Kurz gefragt, führt ihr einen inneren Vernichtungskampf gegen unangenehme Gefühle als unbewußte Guerillia oder beherrscht ihr diese schmerzhaft zeckenartigen Gefühle gekonnt mit bewußter Unterdrückung und Verdrängung bis hin zur gänzlichen Verleugnung ?

Schafft ihr es, dem sich leiden lassen den ursprünglichen Sinn der aufnehmenden Transformation zuzugestehen oder genießt ihr es, insgeheim andere leiden zu lassen ?

Wieder eine Menge Fragen ineiner - ich hoffe auf viele tiefsinnige Antworten.

Update:

@Regnau Danke für deine offenen Worte und dem bemühen ehrlich zu sein, oder wie Du es ausdrückst, (bewußt) vermeidest andere (Dich auch ?) anzulügen. Wir alle, ich eingeschlossen, haben unsere blinden Flecken auf der Seele und im aktuellen Erleben, schränken uns immens ein und verstehen oft gar nicht was los ist. Lehnen vieles ab, was uns schmerzt und was uns dauerhaft leiden läßt. Dennoch ist die Welt voller Leiden. Vielleicht gerade wegen dieser ablehnenden Haltung. Ich versuche mit dieser Frage herauszufinden, wie andere das sehen und wie weit sie bewußt wahrnehmen, welche Bedeutung das was sie sagen (so nebenbei oder direkt hat). Denn nur so können wir uns über unseren Anteil an der Inszenierung und am Ablauf einer Situation, oder den Trend unseres gesamten Lebens bewußt werden und den Haß, die Wut und die traurige Verzweiflung tief in uns stück für Stück aufgeben, ohne das wir dies im realen Leben weiter so tun müssen. Danke für deine Anregungen. Sie sind angekommen. Nochmals Dank

9 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Nun, ich habe schon gelitten, konnte aber auch andere gut leiden und auch mich gut leiden (lassen). Viele schmerzvolle Erfahrungen konnte ich wohl nicht verstehen, nicht "auflösen". Hab dann alles in mich hinein verdrängt, es wurde zuviel. Und dann ist für mich die "Eiszeit" angebrochen, die ca. 3 Jahre anhalten sollte. In dieser Zeit war es schwer, sich zu wärmen, und ich hatte nichts zu verschenken. Den Gefühlen schlug eisiger Wind entgegen und ich fing an zu glauben, ich sei eben einfach recht "gefühllos". Ich konnte mich aber gut leiden, war ich doch so schlau, ein messerscharfer Verstand.

    Abgehärtet und ständig auf der Jagd nach Nahrung konnte ich jedenfalls auch andere gut leiden (lassen). Schnell war man mein Opfer, Schwächen und Fehler anderer stärkten mich. Und ich war auch sehr erfolgreich, diese aufzuspüren, gab es ja sonst nichts in diesem eisigen Land. So habe ich auch gemobbt, ja... hatte ein "Lieblingsopfer", einer, der eh nicht beliebt war und kaum Unterstützung erhielt. Über ihn konnte ich gut herziehen.

    Wenn ich jedenfalls erfolgreich war und (scheinbar) alles unter Kontrolle hatte, war ich dann auch durchaus zufrieden, befriedigt. Doch es war so leer innerlich... und so verdammt kalt. Ich wollte Gefühle (zurück) haben und habe sie gesucht. Dann hat sich mein Umfeld geändert, kam in die Berufsschule. Und da waren alle neu, viele waren älter, viele kannten sich schon untereinander. Und ich war nichts... ich war total unsicher, hatte ja nun keine Kontrolle mehr. Hatte Angst zu verlieren, unterzugehen und selbst (das) Opfer zu sein.

    Aber Angst ist immerhin ein Gefühl, wenn auch kein angenehmes. So war die Angst für mich auch kein erwünschtes Gefühl, die wollte ich ablegen, aber es ging nicht. Und nach und nach hat sie mich vielleicht ein bisschen mehr aufgetaut, sodass unterbewusste verdrängte Teile, die lange tiefgefroren waren, auch wieder wirken konnten.

    Die erste große Änderung war dann jedenfalls, dass ich Vegetarier wurde. Ich weiß bis heute nicht wirklich, warum. Gut, ich war Tieren immer sehr verbunden, aber zu der Zeit konnte ich dann plötzlich einfach kein Fleisch mehr essen. Unbewusst hat sich da ein Hebel umgelegt und ich fand Fleisch widerlich. Habe es noch ein Tag damit versucht, aber es ging nicht mehr. Erst danach habe ich mich dann richtig mit dem Thema befasst und mich auch bewusst entschieden, dabei zu bleiben und vegetarisch zu leben.

    Dadurch hatte ich mir dann auch mehrere Beiträge und Filme zu dem Thema angesehen und kam schließlich zu einem Film, der daraufhin meine Gefühle wieder freisetzten würde. Es war auch ein bisschen Druck und Beharrlichkeit von mir vonnöten, aber letztlich ist es geglückt und ich lernte wieder, zu weinen. Hört sich für manche evtl. befremdlich an, ist aber ein ganz wichtiger Punkt gewesen. Tränen können so einige Mauern einreißen und Wege freispülen, die man sich selbst (zu)gebaut hat...

    So endete jedenfalls die "Eiszeit" und wurde durch eine neue, eine Zeit des Wandels und des Wachstums abgelöst. Diese ist auch heute noch aktiv und wird wohl auch noch lange (für immer?) aktiv sein. Bisher war diese aber auch durch eine große Unsicherheit nach außen hin geprägt, ich fühlte mich "anders" als andere. Aber nach und nach, auch mit der Annahme und Verarbeitung der Vergangenheit, wird sich da wohl Besserung abzeichnen. Und meine Gefühle sind heute auch (wieder) so stark, so intensiv, dass ich mir es gar nicht mehr anders vorstellen kann.

    "Schmerz" nehme ich heute an, soweit es geht. Denn wie körperlicher Schmerz, so zeigt auch dieser innere "Schmerz" die Stellen, an denen etwas nicht in Ordnung ist, wo man vorsichtig und bewusst rangehen sollte und so zur Heilung beitragen kann. Das "unwohl fühlen" soll einem nicht das Leben schwer machen, es soll nur aufzeigen, wo etwas wichtiges Aufmerksamkeit verlangt. So merkt man es in jeden Fall, außer man hat es eben abtrainiert und verdrängt diese Gefühle.

    Doch selbst wenn man verdrängt, die Wunde bleibt und in "schwachen" Momenten wird man es immer wieder fühlen. Ablenkung ist sicherlich mal gut und wichtig, um sich nicht im Schmerz zu verlieren. Aber es sollte keine dauerhafte Lösung sein. Denn solange man selbst verletzt ist und nicht bewusst darauf eingeht, reagiert man auch schnell empfindlich, heftig und im gewohnten Muster und verletzt so evtl. auch wieder andere.

  • Doris
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    oh, oh, das ist aber wieder eine komplizierte Angelegenheit.

    Deine Überschrift ist leicht zu beantworten, ich fühle so eine Art Grundsympathie zu allen Lebewesen, erst mal spricht nichts dagegen, jemanden gut leiden zu können. Bei mir selber wird es schwieriger, aber ich bin ja auch der einzige Mensch, den ich immer um mich haben muss. Da brauchts oft Geduld.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den zweiten Teil richtig nach voll ziehen kann.

    Wenn mir wirklich übel mit gespielt wurde und ich auf jemanden sehr wütend war und womöglich Gelegenheit zur Revanche bekam-konnte ich nicht. Ich kann niemanden leiden sehen. Am Ende richten sich meine negativen Gefühle gegen mich und toben den Guerillakrieg in mir aus. Da ich aber wenig von Verdrängung halte, muss ich das "ausbaden". An diesem Konflikt arbeite ich noch, wenn ich dafür die Lösung gefunden habe, bin ich dem mich leiden können wieder ein gutes Stück näher.

    Ich hoffe, du kaust auf der Antwort herum, wie ich auf der Frage, hihi.

  • Kern deiner Frage sind ja die unangenehmen Gefühle.

    Ich versuche dies mittlerweile wie eine Dusche wirken zu lassen.

    Das Wasser rinnt vom Kopf bis zu den Füßen am Körper entlang, manchmal warm und angenehm und manchmal kalt und zum Erschauern bringend.

    Aber ich lasse es einfach zu....

    duschen ist ja schließlich gut :)),

    es sei denn man hat einen Waschzwang entwickelt.

    Idealerweise drehe ich selbst den Hahn dabei an,

    aber es kommt öfter vor, dass dies von anderen gemacht wird.

    Sind es angenehme Menschen, die ich mag

    (gut 'leiden' können finde ich jetzt nicht so passend ausgedrückt), dann kann es sein,

    dass selbst eine kalte Dusche als wohltuend, zumindest heilsam wertvoll, empfunden wird.

    Sind es Menschen, die ich nicht mag,

    dann steige ich lieber aus der Dusche aus und

    gönne mir lieber ein selbst eingelassenes Entspannungsbad :)

    Nachtrag :

    Zumindest bewusst

    lehne ich es ab,

    anderen eine kalte Dusche zu verpassen,

    selbst wenn es mir persönlich mal 'heiß' ist.

    Dann kehre ich doch lieber vor der eigenen Tür,

    als Badezimmerspielchen zu betreiben.

  • DEn Ausspruch: ich kann Dich gut leiden...oder magst Du mich leiden..

    ist mir total zuwider:-))..Wenn ich jemanden mag, dann sage ich es auch oder man kann es meinen Worten entnehmen.

    Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, dem Gegenüber mitzuteilen, dass man gewisse Gefühle für ihn hegt. Dieses Wort Leid, Leiden, passt in meinen Augen nicht zu: mögen oder lieben.

    Ich bekomme eine Gänsehaut, denn Leiden, Kummer, Sorgen, Traurigkeit, das passt zusammen...alles andere ist widersprüchlich.-)

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  • vor 10 Jahren

    Jemanden gut leiden lassen klingt ein wenig pervers !

    Der Spruch, "ich kann Dich gut leiden" ist mir zwar so am Rande bekannt gewesen, habe den aber selber nie benutzt und auch wenig beachtet. Ich ziehe andere Zuneigungs- oder Liebesbekundungen eindeutig vor.

    Bei der Frage bekomme ich doch jetzt kräuselig das Gruseln

    Boah - da stellen sich mir richtig die Haare auf !

    Wie pervers ist das denn ?

    Wenn ich die Details auf mich wirken lasse kriege ich doch echt das Kotzen.

    Schüttel - Fröstel - Kotz

    Also zur Überschrift eindeutig - N E I N !

    Die folgende ebenso, - N I E M A L S !

    Wenn ich einem Leid zufüge leide ich automatisch mit und da steh ich echt nicht drauf.

    "unbewußte Guerilla" ? Da meldet sich was bei mir und das finde ich gar nicht gut.

    "bewußte Unterdrückung" unangenehmer Gefühle - Au weia, da rumort es in der Magengegend.

    Denke ich werde die Fragenjetzt erst mal auf mich wirken lassen, bevor ich weiter was dazu schreibe.

    D-DAY

  • Manu
    Lv 4
    vor 10 Jahren

    Ja ,LEIDER sogar sehr gut ! ( Obwohl ich es ,wenn ich es gerade mal nicht praktiziere erbärmlich und selbstqälerisch und fies und ätzend finde !!!! )

    Aus der Distanz dann betrachtet überkommt mich eine Welle des ,,MIT LEIDS " und ich möchte am liebsten ,,ALLES LEIDEN " was ich anderen und mir selbst angetan habe Rückgängig machen !

    Nein es befriedigt MICH NICHT , es ist nur ein Ventil lösen und Dampf bezw. Druck ablassenfür den einen Moment um die unkontrollierte Wut,Enttäuschung, Trauer, Verzweiflung , Ohnmacht ,Misstrauen, Angst ....usw. zunächst einmal aushalten zu können.

    Das schlimme ist, was ich damit sage :,, ich habe Probleme mich manchmal selbst auszuhalten " laufe vor mir selber und meinen Gefühlen davon!

    Und so komm ich immer und immer wieder in diverse Wiederholungen hinein, bis ich Endlich ( nicht nur mal Phasenweise ) durch ANNEHMEN MEINER SELBST mit all den Gefühlen in eine Transformation hineinkomme die mich SPÜREN und ANNEHEN läßt was da so tief vergraben worden ist in einer Schatz... Truhe mit Schlüssel.

    Schlüssel wo bist Du ???

    Schlüssel .... Türöffner....Selbstannahme ....LIEBE ZU SICH SELBER ...und somit auch fähig ANDERE ZU LIEBEN !!!!

    LOSZULASSEN und Frei OHNE ANGST zu schauen was sich dadurch schönes ENTWICKELN kann !

    Wenn ich da an die LEIDEN des Werther von Goethe denke, der so verbissen geklammert hat, und sich selbst in den Suizid getrieben hat, dann wird mir einerseits schlecht bei dem Gedanken, andererseits erkenne ich an dieser Geschichte , ......

    DAS ICH DURCH MEINE ARBEIT AN SELBER ZWAR AUCH MAL RÜCKSCHÄGE ERLEIDE; ABER AUF DEM WEG ZU MIR SELBST BIN !!!!!!!!!!

    LG Manu

    Quelle(n): Meine derzeitigen Gedanken
  • vor 10 Jahren

    ich mag keine menschen

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    ...vielleicht solltest du ´nen büschen weniger rauchen....!!

  • reGnau
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Ich denke Du versuchst jetzt einen im Gebrauchswortschatz vieler Menschen gebräuchlichen Begriff möglichst negativ klingen zu lassen, NUR um andere Menschen schlecht aussehen zu lassen, die sich eben so ausdrücken!

    DAS finde ich von DIR nicht in Ordnung.

    Wenn ICH irgendwo schreibe, dass ich jemanden "gut leiden" kann, dann hat das die Bedeutung, dass ich jemanden im Grunde genommen uneingeschränkt MAG und hat nichts damit zu tun, dass ich jemanden "Leiden lassen" will.

    Wenn ich schreibe, dass ich jemanden zum Kotzen finde, dann bedeutet das eben das und dementsprechend wird DERJENIGE dann auch von mir behandelt.

    Weisst Du, du kannst den Leuten wirklich prinzipiell die Worte im Mund rum drehen und man merkt jetzt so langsam, um was für eine miese Ratte es sich bei Dir nämlich handelt!

    Ich bin jedenfalls völlig bedient. Und von einigen anderen Leuten hier ebenfalls.

    Übrigens: Ich kann und KONNTE mich IMMER gut leiden. Denn ich sehe keinen Grund, warum ich andere anlügen sollte. Von Leuten, die über andere herziehen halte ich mich nämlich am liebsten fern. Ich bilde mir lieber mein eigenes Urteil und das unabhängig von anderen Menschen.

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