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Anonym
Anonym fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 10 Jahren

Weshalb scheitern Menschen mit Hochbegabung häufig am alltäglichen Leben?

Es gibt Statistiken, die anführen, dass Menschen mit einem deutlich überdurchschnittlichen IQ häufiger am alltäglichen Leben scheitern als Menschen mit einem durchschnittlichen IQ.

Woran liegt das?

17 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Ich beschreibe mal, wie es bei mir persönlich ist:

    Mir hat man mal bei einem "IQ-Test" bescheinigt, dass mein IQ überdurchschnittlich ist. Ich bin jedoch krankhaft schüchtern, da ich eine schlimme Vergangenheit hatte. Hab mit Mühe und Not wenigstens eine Erstausbildung geschafft, hab aber nie in dem Beruf gearbeitet, kann nicht mit Kunden und bin deshalb jetzt seit 2 Jahren arbeitslos. Ich wurde durchaus häufig zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, da ich sehr gut Bewerbungen und Anschreiben verfassen kann, aber die mündlichen Gespräche brachen mir immer das Genick. Ich muss aber auch zugeben, dass ich bei meiner Erstausbildung was gemacht habe, was mir gar nicht liegt, war schon ein Fehler. Hab sie aber trotzdem durchgezogen, damit ich erstmal was geschafft habe. Mittlerweile arbeite ich mit einer Kompetenzagentur zusammen, welche mir hilft, wieder mehr Selbstbewusstsein zu bekommen und mich wieder aufzubauen. Dort habe ich auch einen Berufseignungstest gemacht. Hab dadurch auch rausgefunden, was zu mir passt, wo ich nicht so viel mit Kundenkontakt zu tun habe. Selbst, wenn ich wieder mehr Selbstbewusstsein habe, wird mir Kundenkontakt trotzdem nie vollends liegen. Ich hake meinen erstgelernten Beruf jetzt ab und bewerbe mich nicht mehr darauf, weil das eh keinen Sinn mehr macht. Die Kompetenzagentur hat mich erstmal in einer ehrenamtlichen Tätigkeit untergebracht, ist eine gute Sache. Ende Oktober wollen wir beginnen, gemeinsam Bewerbungen zu schreiben und zu schauen, ob ich nächstes Jahr eine Zweitausbildung beginnen kann. Ich hoffe, das ich dann endlich den Kreislauf der Arbeitslosigkeit verlassen kann. Es tut schon sehr weh, wenn ich sehe, das meine ganzen ehemaligen Klassenkameraden schon Arbeit, Auto und Freundin haben und voll im Leben stehen und ich das bisher nicht fertig gebracht habe...

  • vor 10 Jahren

    Bei einem hohen IQ ist das rationale Denken sehr ausgereift. Außerdem ist man durch die Intelligenz dem Instinkt nicht so weit erliegen, wie vergleichsweise dümmere Menschen.

    Dadurch entstehen Probleme bei der Kommunikation mit Leuten, die mehr an den Instinkt gebunden sind und weniger rationale Denkweisen verfolgen.

    z.B.:

    - der "Normale" kann einfach den komplexen Argumentationstrukturen nicht mehr folgen

    - der Hochbegabte kann das irrationale Verhalten des Normalen nicht nachvollziehen (man kann sich das Verhalten zwar über den Instinkt erklären, aber halt nicht nachfühlen)

    - Es bestehen kaum bis keine gemeinsamen Interessen

    usw.

    Hinzu kommt noch, dass viele Hochbegabte eine recht abwertende Sicht auf weniger Intelligente haben. Mal abgesehen von der geistigen Überlegenheit ist eine weitere Erklärung, dass das noch aus der Kindheit stammt. (Grade in jungen Jahren richtet sich Mobbing ja sehr stark gegen Intelligentere)

    Ein weiterer Punkt ist, dass man mit steigender Intelligenz auch immer mehr zu Zweifeln und Grübelein verdammt ist. Dadurch entsteht entsprechend Unsicherheit im sozialen Bereich.

    Zum Vergleich: Ein dümmerer Mensch macht sich keine Gedanken und geht einfach auf einen anderen zu. Ein Intelligenterer macht sich Gedanken über Folgen, Verlauf der Begegnung etc. Dabei entstehen irrationale Vorahnungen, von denen man zwar weiß, dass die sehr unwahrscheinlich sind, aber allein dass man sich diesen Möglichkeiten bewusst ist, macht schon unsicherer.

    EDIT:

    Hab grade gesehen, dass einige hier mehr auf das berufliche Feld eingegangen ist. Meine Antwort bezieht sich nun primär auf private und soziale Aspekte.

    Quelle(n): Bin selbst so einer.
  • vor 10 Jahren

    Oft sind sie unterfordert - ihre intellektuellen Fähigkeiten spezieller ausgeprägt als das Leben es mit allen seinen auch alltäglichen Anforderungen verlangt.

    So erreichen sie in bestimmten, speziellen Bereichen überdurchschnittliche Leistungen, aber es muss erkannt werden, welche das sind und entsprechend muss der Mensch dann in diese Richtungen gefördert werden.

  • mackie
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    Das habe ich auch schon festgestellt. Vielleicht denken sie zu kompliziert, um die einfachen Dinge noch regeln zu können?

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  • vor 10 Jahren

    ihre hochbegabung laest gelegentlich mal streike zu - ansonst waeren sie perfekt

  • woko51
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    In meinem Fall, weil sie mich irgendwie nicht verstehen. Wenn ich- obwohl sehr zurückhaltend- mich mal äußere bei einer Konferenz etc. reden sie hinterher so weiter als hätte ich nichts gesagt, und stellen gar die gleiche Frage noch einmal. Manchmal möchte ich rufen: Aber ich habe doch gerade einen sinnvollen Vorschlag gemacht. Aber ich halte mich meist zurück. Ein intelligenter Abteilungsleiter ist mir einige Male zu Hilfe gekommen und hat gesagt, aber das hat Kill. K. doch vorhin schon gesagt und ich kann ihm da nur beipflichten. Und dann stimmen alle zu...

    solche Menschen haben oft Probleme mit dem Entscheiden, sie sind eher Berater, haben Visionen, sind ihrer Zeit voraus. Was ich vor 15 Jahren vorgeschlagen habe: Kummerkasten, Qualitätsmanagement, etc. hat man jetzt eingeführt...

    sie denken einfach anders als andere Menschen, werden oft als Spinner abgetan oder machen andere sogar aggressiv...

  • vor 10 Jahren

    jeder hat stärken und schwächen ^^ ganz einfach

    niemand kann alles

  • vor 10 Jahren

    Sie sind unterfordert an eine alltäglichen situation und müssen meist das tun was sie am besten können. etwas in ihnen treibt sie förmlich dazu an und dadurch scheitern sie an leichten dingen die für einen durchnittlichen Menschen ganz leicht sind.

    LG

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Weil denen gleich ADHS angehängt wird und die Normalo-Lehrer ihnen das einfach nicht bieten können, was diese Menschen eigentlich bräuchten, und das ist Förderung.

    Viele Kinder werden in der Schule zappelig, nervös, unruhig und im Augenschein zuletzt unkonzentriert, weil sie das alles eigentlich schon können, aber gezwungen werden, am Unterricht dennoch teilzunehmen.

    Dann werden diese Menschlein zum Psychologen, Psychiater geschickt, weil "was nicht in Ordnung" mit ihnen ist.

    So sieht das aus und nicht anders.

    MfG

    Gina M.

  • vor 10 Jahren

    Tss...

    Diese Statistik möchte ich mal sehen!

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