Sollte ein moderner Staat nicht Kirche und Staat voneinander trennen?

Natürlich sollte ein moderner Staat mit Demokratie eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche vollziehen. Würde sogar so weit gehen, dass außerhalb des Grundgesetzes (oder einer Verfassung) der Begriff Kirche überhaupt nicht genannt werden dürfte. Daher ist für mich auch suspekt, dass der Staat gegen eine Bearbeitungsgebühr Kirchensteuern einzieht, die wiederum an die Meßgröße "Einkommenssteuer" gebunden ist und weiterleitet an die Kirchen. Die Kirchen sind "private" Institutionen, mit eigenen Gesetzlichkeiten, in die auch kein Staat eingreifen kann. Dann sollten sie auch ihren eigenen Bereich regeln und bestreiten.

Auch konfessionell gebundenen Religionsunterricht in Schulen lehne ich daher ab.

Nicht verhindert werden dürfte, dass sich Kirchenvertreter an die Öffentlichkeit oder an die Politik wenden, denn das muss auch jeder Staatsbürger und jede Interessenvertretung dürfen und können. In dem Sinne sollte die Kirche nichts anders gestellt sein als z.B. der ADAC oder eine Gewerkschaft.

Gegen eine Rede des Papstes vor dem Plenum des deutschen Bundestages habe ich keine Einwendungen, so lange er dort als Staatsoberhaupt des Vatikanstaates auftritt und nicht als höchter katholischer Prediger: Würde als Auflage äußern, dass der Inhalt der Rede eindeutig vorher abzustimmen ist mit der deutschen Regierungschefin.

Ich bin auch strikt dagegen, dass er im Bundestag eine Rede hält. Die Befürworter kommen mit der Ausrede, dass er ja als Staatsoberhaupt des Vatikans diese Rede hält. Das ist Quatsch! Es hat viele Jahrhunderte gebraucht um Staat und Kirche zu trennen. Jetzt macht das mit einem Schlag zunichte. Ich kann alle Bundestagsabgeordneten verstehen, die nicht zu dieser Rede kommen. Er hätte in einer Kirche predigen sollen und da hätten die Abgeordneten, die die Rede hören wollten, hingehen können. Ich bin nicht für und ich bin auch nicht gegen den Papst, er ist mir schlichtweg egal. Aber nicht egal ist mir, aus oben angeführten Gründen, dass ein Papst im Bundestag Reden hält.

Ich weiß nicht genau, was er dort machen wird. Ich hätte ihn nicht eingeladen.

Aber es gibt ja auch eine CDU und die CSU. Soweit ich weiß, hat keine einzige Partei sich gegen den Besuch dort gestellt. Wurde bei "Hart aber fair" im TV gesagt. Finde ich vollkommen unangebracht. Aber wer weiß. Vielleicht wollen die ihm ja mal über die Grundgesetzeinhaltung (Gleichbehandlung aller Menschen, Männern wie Frauen) ein paar Takte sagen. Vl. wollen sie ihn aber auch nur bitten, das über Jahrhunderte von der Kirche ergaunerte Geld unter den Armen zu verteilen.

Oder gar die Freiwilligkeit eines Zölibats einfordern? ...

Ich bin auch Deiner Meinung aber der Papst will als offizieller Vertreter des Vatikanstaats auftreten, also er kommt in politischer Absicht. Bin nur gespannt über was er im Plenum reden will.

D trennt zumindest, aber da er auch ein Staatsoberhaupt ist und somit ein Politiker, darf er in den Bundestag.

Ein wirklich moderner Staat sollte Religionen abschaffen, bzw. sie NUR im Privatbereich dulden!

Ich finde es schade, daß der Atheismus und jede andere type von Unglauben die sog. "Staatsreligion" ist...! Wenn guy die 10 Heiligen Gebote Gottes von Staats wegen als absolute, oberste und wichtigste gesetzliche Regelungen ansehen würde, dann hätten wir ein perfektes Miteinander in dieser Welt (sozusagen das Paradies!). Natürlich brauchen wir KEINE von diesen machtbesessenen Kirchenfürsten der kathol. Kirche des Mittelalters mehr, welche Wein gesoffen und Wasser gepredigt haben! Diese Leute haben sich Ihr Urteil vor Gott selbst gesprochen!

Nächstes Jahr kommt der Ayatollah Komeini.