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Ist der Mensch von Natur aus gut?

22 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Meine Güte!

    Was für eine schwierige Frage.

    Die mosaischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) gehen davon aus, er sei es nicht. Die behaupten (Sündenfall, böse Eva, die den armen Adam verführt hat und blah blah blah...), die Menschen seien sündhaft, also schlecht und bedürften der "Erlösung" durch ein wie auch immer geartetes (bereits stattgefundenes oder zukünftiges) Heilsereignis.

    Gingen sie davon aus, "der Mensch sein von Natur aus gut", würden sie nicht versuchen, die Menschen in ihr jeweiliges Korsett zu pressen... und alle, die da nicht hinein passen, sich nicht "umerziehen" lassen oder unterwerfen, auszugrenzen, zu brandmarken oder.... im schlimmsten Fall ... zu vernichten (weil sie dem "göttlichen Heilsplan" im Wege stehen).

    Was denen gemeinsam ist: sie haben ein klares, sehr einfaches schwarz-weisses Bild, das allen Menschen, die einfache Antworten benötigen (ja, die gibt es...) verführerisch entgegen kommt.

    Unübersichtlich, sehr schwierig und gleichzeitig unglaublich spannend wird es, wenn man sich anschaut, wie sich Philosophen mit dieser Frage auseinander gesetzt haben...

    Was ist "der Mensch", was bedeutet "von Natur" aus? Wie definiere ich "gut"? Geht das überhaupt?

    Wer sich darauf einlässt, kommt, wie es im Rheinland heisst "vom Hölzken auf dat Stöcksken"... der Anfang einer spannenden, aber nie endenden Reise.

    Wenn Dich das wirklich interessiert und reizen kann: stürze Dich in das Abenteuer!

    Wenn Du davor Angst hast und einfache Antworten haben willst....

    Hier sind drei:

    1. Ja, ist er.

    2. Nein, ist er nicht.

    3. Weder noch

    :-D

  • vor 10 Jahren

    idealvorstellung goethes:

    edel sei der mensch, hilfreich und gut.

    in die realität sieht es leider oftmals anders aus....

  • vor 10 Jahren

    Eher das Gegenteil...

  • vor 10 Jahren

    Rousseau schreibt der Mensch ist von Natur aus gut, erst die Gesellschaft lässt ihn böse werden. „„Alles ist gut, was aus den Händen des Schöpfers kommt; alles entartet unter den Händen des Menschen.“ Rousseau vermutet also einen Urzustand bzw. Natur zustand des Menschen, in welchen er noch nicht zivilisiert war, also den Tieren nahe stand. Sich geistig entwickelnd, ohne Sprache, mit wenig Ideen und noch nicht in einer Gesellschaft integriert. Sein Streben nach Gütern, Nahrung usw. Seine Übel Schmerz und Hunger. In diesem Zustand hat er einen freien Willen, eine gewisse Vervollkommnungsfähigkeit, aber vor allem die Fähigkeit zu Mitleid und Güte moralisch gut und böse kennt er noch nicht.

    Hobbes behauptet der Mensch ist von Natur aus böse. Dabei geht er davon aus, dass der Mensch in seinem natürlichen, außer staatlichen Urzustand vom Selbsterhaltungstrieb und seinem Verlangen nach Lebenssteigerung geprägt ist, er ist von Affekten geleitet. Die Folge davon ist, „dass die Natur den Menschen so ungesellig macht und sogar einen zu des anderen Mörder bestimmt habe... Homo homini lupus“. Der Zustand ohne eine einschränkende Macht ist der Krieg aller gegen alle. Dabei gibt es kein Rechtsempfinden, es „kann nichts ungerecht genannt werden“ Um aber dem natürlichen Lebensverlangen und dem Streben nach Sicherheit und Wohlergehen Rechnung zu tragen ist es die „erste Regel der Vernunft“: Suche Frieden! Die zweite lautet: Jeder muss von seine Rechten etwas abgeben und so kommt es zum Gesellschaftsvertrag bzw. zur Gründung eines Staates (die nötige Macht wird auf einen Souverän übertragen).

    http://www.fkg-wuerzburg.de/schule/faecher/evrel/d...

    („Dialektik der Aufklärung“, Adorno/Horkheimer). Das „Böse“ kann immer zugleich das „Gute“ sein, und umgekehrt das „Gute“ immer zugleich das „Böse“, es bilden sich aus den jeweiligen Negationen im historischen Prozess Synthesen, die womöglich niemals an ein Ende kommen. Der Mythos, i.e., der Kampfplatz des „Bösen“, war schon immer auch „Aufklärung“, i.e. der Ort der Herstellung des „Guten“, und die Aufklärung erzeugt ihre Negation immer wieder von neuem, schlägt in Mythologie zurück, wie z.B. in den Verblendungsformen des fortschreitenden, „globalisierten“ Kapitalismus.

    http://www.cafe-philosophique.de/Themen/20100710.p...

    Ob der Mensch von Natur aus Gut ist, ich denke schon. Das Gute kann man als eine Grundeinstellung sehen der Vermeidung von Übermaß, Unvernunft, vielleicht sogar der Verschonung der Welt von zu viel Veränderung, und das Böse als die Abwesenheit von Vernunft und Freiheit des Denkens.

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  • vor 10 Jahren

    Eine polemische Bemerkung vorweg:

    Bei dieser Frag haben gerade diejenigen Oberwasser, die den Menschen als das böse Wesen schlechthin beschreiben. Außer natürlich ihnen selbst, ihren Freunden, Partnern und Kindern. Und gerne die Erklärung dafür schuldig bleiben, warum Eisbärenväter problemlos ihre Jungen verspeisen, während das beim Menschen weitgehend unüblich ist.

    Evolutionstheoretisch ist es übrigens keinesfalls so, dass eine Spezies auf ihr Überleben aus sein muss. Es geht nur darum, welche evolutionäre Strategie langfristig erfolgreich ist. Das individuelle Streben nach evolutionärem Erfolg ist daher nicht notwendigerweise eine tatsächlich erfolgreiche Strategie.

    Denn diese Bemerkung führt zu folgender Frage: Was ist gut? Hat "gut" einen ontologischen Status, existiert unabhängig vom menschlichen Denken? Oder ist "gut" eine menschliche Definition, die Hunde, Delfine oder Aliens nicht teilen?

    Die zweite Frage ist, was Du unter "gut" verstehst: "Gut" als Gegenteil von "schlecht" oder als Gegenteil von "böse"? Davon hängt viel ab.

    In einigen derzeit prominenten Theorien wie z. B. in der Soziobiologie geht man vom egoistisch motivierten Menschen aus. Dieser ist nur dann "gut", wenn es sich für ihn rentiert. Daneben gibt es aber einige Theorien, die den Menschn nicht als rational egoistisches Wesen begreifen. Die nicht davon ausgehen, dass man nur dann Gutes tut, wenn es sich lohnt. Sondern dass Menschen das Bedürfnis haben, Gutes zu tun.

    Viele philosophische Anthropologen gehen davon aus, dass dem Menschen beides innewohnt: das aus menschlicher Perspektive Gute, aber auch das Schlechte.

    Ein relativ früher und überzeugender Philosoph war David Hume, der die Ansicht vertrat, dass der Mensch aus eigenem Streben auch Gutes tun will, trozt aller menschlicher Schwächen und Egoismen.

  • vor 10 Jahren

    Natuerlich ist der Mensch von Natur aus "gut"... aber natuerlich... AUCH .... schlecht! :-)

    Was fuer einen selbst "gut" ist, ist fuer Andere vielleicht "schlecht".. und umgekehrt.

    Ich bezweifle, dass es ein absolutes "Gut" oder "Schlecht" wirklich gibt.

    ....lass mich aber gerne ueberzeugen. :-)

  • vor 10 Jahren

    Der Mensch ist von Natur aus jenseits von Gut und Böse. Denn er ist von Natur aus ein Tier. Er hat Triebe und Instinkte wie andere Tiere, die, an moralischen Massstäben gemessen, nicht als gut bezeichnet werden können. Er hat die Fähigkeit, über sich nachzudenken, und das sollte er auch tun.

    Jemand sagte einmal, dass der Mensch das einzige Tier sei, das schlecht von sich spreche. Dieses Wort bestätigt sich in den Antworten, die hier gegeben werden. An den Menschen werden eben andere Erwartungen gestellt als an ein Tier. Was auch richtig ist.

  • ?
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Der Mensch ist ein Jäger; Fleischfresser, muß also töten

    um zu fressen, ergo ist er ein Raubtier.

    Außerdem ist er ein Rudeltier, also sind ihm Machtkämpfe

    nicht fremd, er will ja im Allgemeinen das Rudel anführen.

    Wenn ein Rudel auf ein anderes Rudel trifft, will ein Rudel das Andere

    erobern.(Siehe indianer, Mayas, Aztheken usw......)

    Also, gut ?

    Eher nicht.

    Gruß TOM

  • vor 10 Jahren

    Wer hat Dir denn denn Blödsinn verzällt? Der Mensch ist schlecht, eine Katastrophe , die Nacktschnecken im Garten, die meinen Salat vernichten sind gute Lebewesen, der Mensch ist schlecht.

    Da der Mensch das aber weiß, erfindet er sich Religionen und Ideologien, die dann das schlimme Verhalten des Menschen auf eine Ebene der Allgemeinheit hiefen, wo der individuelle Täter in der Anonymität mit dem Wissen der Allgemeinheit kein Gewissen mehr braucht, weil die katastrophalen Untaten gesamtgesellschaftlich im Kulturkreis als Basis anerkannt sind.

    Am 22.9 spricht ein Verbrecher, der Kinderschändungen deckte wie die Verleugner des Holocausts im dt. Bundestag. Der Mensch ist halt schlecht, mich eingeschlossen!

  • vor 10 Jahren

    doofe verallgemeinerung.

    Es gibt solche und solche. und zu den guten gehören hier manche nicht :-/

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