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Goofys_Girl fragte in TierePferde · vor 10 Jahren

Selbsternannte "Pferde-Experten" - wie geht Ihr mit denen um?

Immer wieder trifft man sie - die Experten, die viel Ahnung von nichts haben. Ob im Internet oder real -sie sind manchmal schlimmer als eine Seuche. Hat es Sinn dagegen anzugehen? Oder ist dies vergebliche Liebesmüh?

Ich denk da an "Flüsterer" die von kalten Pferden schon Einer-Galoppwechsel verlangen, die Tierärztin, die ihr Pferd beim longieren am Kandaren ! - Zaum in Rollkur-Manier ausbindet, der "Hufpfleger" der Eisen abnimmt ohne die Nägel zu öffnen...

Ja, traurig aber wahr, hab ich alles schon erleben müssen.

Was habt ihr schon so erlebt, wie habt ihr reagiert - und was hat es gebracht?

7 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Hallo Goofy,

    diese sogenannten "Experten" kennen wir wahrscheinlich alle zur Genüge.

    Irgendwie fallen alle Pferdebesitzer in mehr oder weniger großem Ausmaß darunter ;-) Woher mache aber ihre Weisheiten beziehen, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.

    Spontan fallen mir jetzt folgende Beispiele aus dem privaten Halterbereich ein:

    - Mich hat mal eine Pferdehalterin angemotzt, dass ich überhaupt keine Vorstellung davon habe, was ich meinem Pferd antue, weil ich es täglich mit seiner Herde auf Koppel lasse! Das ist Stress für ein Pferd! Ihres stand den ganzen Tag eingedeckt und bandagiert in der Box. Genauso ist er kürzlich auch verstorben.

    - Neulich hab ich gehört, dass Pferde bei Regen auf jeden Fall in den Stall müssen, da sie das nicht vertragen. (Zuckerpferde?)

    - Ein Asthmatiker wie meiner darf auf keinen Fall bewegt werden! Was, würde man diesen Rat befolgen, tödlich für mein Pferd wäre.

    - Pferde dürfen pro Tag niemals mehr als genau 750 g (!) Möhren bekommen, weil sie ansonsten egoistisch werden!

    - Ranghohe Pferde sind böse und müssen entsprechend hart angefasst werden. Rangniedrige Pferde sind "arme Tiere" und müssen verhätschelt und verwöhnt werden, weil sie ja ansonsten "nichts zu lachen haben".

    - Pferde brauchen draussen keinen Wetterschutz, den haben sie in der Natur auch nicht.

    - Gerittene Pferde brauchen keinen Hufschutz, da unnatürlich, das gleiche gilt für Kraftfutter.

    - ohne Sattel reiten ist pferdefreundlicher

    - v/a ist Quatsch und eine Erfindung der bösen Sportreiter, damit es besser aussieht wenn man reitet

    - Ein Pferd, das sich nicht anbinden lässt, bindet man mit 2 Halftern und 2 Stricken fest und schlägt es dann so lange, bis es stillsteht (erst dieser Tage am Stall als Erziehungsmethode gehört!).

    - Ein Pferd im Winter ohne dicke Decke rauszustellen ist Tierquälerei.

    usw.... wenn ich Zeit zum überlegen hätte, würde die Liste wahrscheinlich endlos. Viele interessante Weisheiten liest man ja auch hier bei wkw. Kürzlich z.B. wieder die ganz witzige Aussage, dass Esel nicht galoppieren können. Ich vergesse ständig, das unseren wild über die Koppel galoppierenden Eseln endlich mal zu sagen ;-)

    So schlimm die Unwissenheit oder falsches Wissen der Pferdebesitzer für die Tiere schon ist, richtig schlimm wird es dann tatsächlich, wenn sogenannte "Experten", die ja auch einen Vertrauensbonus besitzen, keinen Plan haben.

    So hat erst gestern ein Hufschmied folgendes losgelassen: Das Pferd geht barhuf und wurde beim letzten Mal so tief ausgeschnitten, dass er voll auf den Sohlen lief und 10 Tage lang stocklahm ging. Gestern drauf angesprochen hat der Schmied dem Besitzer erklärt, dass das nicht vom Ausschneiden kommt, sondern dass das Pferd vom langen Aufhalten beim Schneiden ein bißchen steif ist und er ruhig reiten kann. OHNE WORTE!

    Die, die bei uns ab und an Reitstunden gibt, sagte mir bei meiner ersten (und einzigen!) Stunde bei ihr nach ca. 30 Sekunden reiten, dass ich das Pferd jetzt mal versammeln soll.

    Die gleiche sogenannte RL behauptet auch, dass ein voll versammeltes Pferd mit den Hinterfüssen über die Abdrücke der Vorderhufe auffusst!

    Auf alle reiterlichen Probleme wird hier mit der Standardantwort "schärferes Gebiss" oder "Sporen" geantwortet.

    Ein Pferd, dass den Kopf zwar vorne tief trägt, aber seine Hinterhand total schleifen lässt, geht dann "ja sooo schön".

    Eine andere Reitlehrerin lässt ihre Schüler grundsätzlich mit 2 Gerten reiten, die bei jedem Schritt zum Einsatz kommen, um ein "motiviertes, fleißiges Pferd" zu erziehen.

    Wenn die Pferde sich fast in die Brust beissen und völlig in der Überdehnung sind, kommt dann der Spruch "Jetzt geht er gut!"

    Von einem anderen - hier sogar recht bekannten - TA kam die Aussage, dass alternative Behandlungen wie Homöopathie und Akupunktur alle Betrug sind und nichts davon hilft.

    Vom gleichen TA kommt auch die Aussage, dass es nicht schlimm ist, wenn Pferde mal 2 oder 3 Tage kein Wasser haben. In der Natur sei das auch nicht anders.

    Ein Bereiter behauptet, dass ein Pferd, das grad mal 5 Tage unterm Sattel ist, überhaupt kein Problem mit einem Halbtagesritt hat - das ist doch noch keine Arbeit für ein Pferd!

    Der gleiche Bereiter stopft nach einem heftigen, flotten Tagesritt mehrere Kilo Kraftfutter in die noch schwitzenden Pferde und ist stinkesauer, wenn ich meinem erst mal für 1,5 Stunden Heu reiche und danach erst Kraftfutter.

    Der gleiche Bereiter behauptet auch, dass der Spruch "mit dem inneren Bein an den äußeren Zügel" totaler Schwachsinn ist ;-)

    Ach je, die Liste wäre endlos. Eigentlich könnte man ja darüber lachen, wenn es für die armen Pferde nicht so traurig wäre.

    Ach so, sorry, Du wolltest ja wissen, wie wir darauf reagieren. Ehrlich gesagt, mittlerweile gar nicht mehr. Ich denke mir meinen Teil. Wenn mich jemand direkt fragt, sage ich meine ehrliche Meinung, ansonsten halte ich mich raus - auch wenn das oft schwer fällt.

  • vor 10 Jahren

    Sog. Hufschmiede, die für zwei Vordereisen (nur Alu, weil die ja besser sind, dabei hat er schlicht keine Schmiedeausbildung und darf nicht heiß beschlagen) 2,5 Stunden braucht! Der Holländer, der sich als THP ausgibt, auf seine Mittel nicht drauf schreibt, was er da läßt, Pferde über Monate vergeblich "behandelt" und jedesmal mit nem guten 1.000er (weil alles um ihn herumflockt) vom Hof zieht. Namen darf ich ja leider nicht nennen. TÄ, die am Handy telefonieren und gleichzeitig ins Fesselgelenk spritzen. Leute, die sich eine Magnetdecke kaufen und von Lahmheit bis zum Husten alles damit "behandeln" und die Leute zahlen auch noch für jede "Sitzung". Leute, die schonmal was von Traumeel gehört haben und einem dann den Behandlungsplan zerschießen. Reitlehrer die leistungssteigernde Mittel verkaufen. Z. B. L-Carnetin, was mittlerweile absolut widerlegt ist, aber teuer. TÄ, die Biotin verkaufen, das unter 50 mg pro Gabe enthält. Ach, die Liste ist endlos.

    Manche Pferdebesitzer wollen einfach mit Gewalt abgezockt werden und wenn du dann eine seröse Behandlung machst (bin THP) kommt diese Magnetdeckentusse, stellt dich vor dem Besitzer als verblödet dar, zerschießt deine Behandlung und du bekommst nen schlechten Ruf, weil deine Behandlung nicht angeschlagen hat.

    Im letzten Fall stell ich meine Rechnung und breche ab. Nicht, weil ich mich nicht wehren könnte, sondern weil es sinnlos ist, solchen Besitzern etwas zu erklären. Bei den anderen Fällen empfehle ich manchmal den Schmied oder TA zu wechseln. Ansonsten halte ich mich inzwischen raus, da Pferdebesitzer oft nicht bereit sind, sich in ihr Hobby "einzuarbeiten" und sich Wissen zuzulegen. Es fällt ihnen nicht einmal auf, daß der Schmied alle vier Hufe unterschiedlich und nicht zum Gelenk passend ausgeschnitten und beschlagen hat. Bei einem Pferd, das vorher absolut gleichmäßige und super Hufe hatte. Diagonal die Zehe zu lang und den Huf zu flach gemacht hat.

  • vor 10 Jahren

    Die sogenannten Experten kennt wirklich jeder :D.

    Die im Internet immer ihren Teil schreiben müssen oder selbst im Stall über andere lästern obwohl die selbst nichts besser machen.

    ...Ich persönlich finde immer jeder sollte mit seinem Pferd so Umgehen wie er es für richtig hält -jedoch nur was dem Pferd auch gut tut keine Rollkur,oder das pferd schlagen...dann finde ich sollte man den Mund aufmachen und dagegen was Unternehmen.

    ...Jeder will sein Pferd so haben wie er es will..dass finde ich auch so lange ok ,wie es dem Pferd nicht schadet,wehtut ! ...Und das sollte man dann auch jedem so überlassen !

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Ich halte nix von denen.

    Habe zum Glück noch keine Erfahrung mit solchen "experten" gemacht.

    Was die dem Pferd antun können (verletzungen)...

    Ich hoffe, dass ich nie etwas mit ihnen zu tun habe...

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  • vor 10 Jahren

    Ich für meinen Teil habe aufgehört gegen solche "Experten" vorzugehen und ich verschwende auch meine Zeit nicht mehr damit. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann beweise ich ihnen das Gegenteil und zwar belegt durch Vorzeigen, Quellen & Co. Aber nur, wenn sich die Situation ergibt. Andernfalls laß ich die einfach stehen, ignoriere sie ......

    Sollt es jedoch in den tierschutzrelevanten Bereich gehen, scheue ich mittlerweile nicht mehr vor einer Anzeige.

  • ?
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    Ach ja wer kennt sie nicht. Diese Leute erlebe ich jeden Tag am Stall. Eine Ohr rein andere Ohr raus. Es bringt nichts sich die Nerven daran auf zureiben. Werde ich gefragt lautet meine Antwort: Weiß ich auch nicht. Denn ich weiß ganz genau das diesen Experten meine Antwort nicht passt und den nächsten Experten zu rate ziehen und für sie deren Antwort besser in deren kram passt. Machen tun sie eh was sie für richtig empfinden. Schuld sind dann immer die Pferde wenn sie nicht so wollen wie der Mensch und für mich sind es Bedienungsfehler. Allerdings beobachte ich gerne wenn angelesene falsch verstande Sachen ausprobiert werden. Schreite dann allerdings ein wenn es um Unfälle geht. Spannend finde ich es dann immer wenn ich mir für meine Ponys Tricks bekomme. Ich weiß ganz genau das es so nicht funktionieren wird. Lächeln tue ich dann immer über ein und den selben Schlusssatz: Ach das sind ja eh nur Ponys und die sind ja so cool. Letzte Tage sagte mir auch die Schwangere das reiten für sie momentan viel zu gefährlich währe, aber so ein Pony könne sie ja in ihrem Zustand reiten. Ein Pferd was ohne Sporen und Kandare am Zügel geht muß schließlich einfach zu reiten sein. Ein Pony das mit meinem Sohn brav an der Longe tuckert kann kein Temperament haben. Das er Jahre als Therapiepferd läuft und eine gründliche Ausbildung dazu erhalten hat, ständig feinste Kommandos erhält kann man mit bloßem Auge auch nicht sehen. Ich lasse es ganz einfach so stehen und gut ist.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    naja, es gibt Schlimmeres.

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