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Kant: Öffntlicher und Privater Gebrauch der Vernunft?
Hallo :)
Kann mir jemand vielleicht mal erklären was Immanuel Kant damit meint? Ein Beispiel dazu wäre noch super :)
1 Antwort
- ArtemisLv 7vor 10 JahrenBeste Antwort
Der öffentliche Gebrauch der Vernunft muss jederzeit frei sein, das dieser allein Aufklärung unter den Menschen zustande bringen kann. Der Privatgebrauch darf öfters eng eingeschränkt sein, ohne dass er deshalb der Aufklärung hinderlich wäre. Unter dem öffentlichen Gebrauch seiner eigenen Vernunft Versteht Kant denjenigen, den jemand als Gelehrter von ihr vor dem gesamten Publikum der Leserwelt macht.
Dem Privatgebrauch nennt Kant denjenigen, den er in einem gewissen ihm anvertrauten bürgerlichen Amt, von seiner Vernunft machen darf. Es muss eine ständige Weiterentwicklung bzw. Aufklärung von Zeitalter zu Zeitalter vorhanden sein, die weder von der Kirche noch von einem Heerscher unterdrückt werden darf, denn dies wäre ein Verbrechen wieder die menschliche Natur, deren ursprüngliche Bestimmung. Kant bezieht sich in seinem Artikel hauptsächlich auf die Gewissensfreiheit bezüglich der Religion, da im Bereich der Künste und Wissenschaften die Herrscher kein Interesse daran haben den Vormund über ihre Untertanen zu spielen.
Ein Herrscher, welcher es toleriert von der öffentlichen Vernunft Gebrauch machen zu lassen, dem wird die Verehrung seines Volkes sicher sein. Nach Kant wird allmählich der Mensch aus der Freiheit zu Denken auch die Freiheit zu Handeln lernen. Dadurch dass er Verstand, Geist und Vernunft gebraucht, tritt er aus seiner Unmündigkeit heraus und wird zur Krone der Schöpfung. Indem er der für alle verbindliche Wahrheit folgt, überwindet er gesellschaftliche, religiöse und politische Vorurteile und verwirklicht die Tugend der Toleranz und das Ideal der Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Sowie der einzelne zu seinem Glück erziehbar sei, soll auch der Staat dem Menschen Glück und Selbstenthaftung gewährleisten und ihn seiner Würde entsprechend behandeln.
http://www.lerntippsammlung.de/Immanuel-Kant-_-2-....
Der Gebrauch also, den ein angestellter Lehrer von seiner Vernunft vor seiner Gemeinde macht, ist bloß ein Privatgebrauch; weil diese immer nur eine häusliche, obzwar noch so große, Versammlung ist; und in Ansehung dessen ist er, als Priester, nicht frei, und darf es auch nicht sein, weil er einen fremden Auftrag ausrichtet. Dagegen als Gelehrter, der durch Schriften zum eigentlichen Publikum, nämlich der Welt, spricht, mithin der Geistliche im öffentlichen Gebrauche seiner Vernunft, genießt einer uneingeschränkten Freiheit, sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen und in seiner eigenen Person zu sprechen. Denn dass die Vormünder des Volks (in geistlichen Dingen) selbst wieder unmündig sein sollen, ist eine Ungereimtheit, die auf Verewigung der Ungereimtheiten hinausläuft.