Kann man Physiker sein und gleichzeitig an Gott glauben?

Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit Situationen umzugehen, wo offenbar erlerntes Wissen oder erworbene Erkenntnisse nicht ausreichen. Bei Menschen, die nicht Physik studiert haben liegt die Grenze zwischen Wissen und Spekulation sicher in einem anderen Bereich als bei besagten Physikern. Gleichwohl sind Physiker keine Freaks vom anderen Stern, die anders ticken als wir Normalos.

Sich die Bereiche, die hinter den erklärbaren Fakten liegen, mit Religion aufzufüllen ist eine Form der Herangehensweise, die traditionelle sicherlich, die uns die Religionen beigebracht haben.

Man kann aber auch anders reagieren, nämlich hinnehmen, dass die Wissenschaft noch nicht erforschte Bereiche identifiziert hat. Niemand zwingt einen dann, so einen Sachverhalt beantworten zu müssen. Ich persönlich lebe sogar ganz gut damit, ohne mir mit dem Hilfskonstrukt "Gott" allerletzte Antworten einreden zu müssen. Manche Physiker sind wohl wie ich - sicherlich auf einer höheren Ebene - und bekennen sich zum Atheismus.

Andere wiederum reagieren traditionell und sind überzeugt, Gott wäre die Antwort. Beweisen können aber die gläubigen Physiker ihre These auch nicht. Physik taugt nämlich nicht für den Gottesbeweis.

Ja, das eine muss das andere nicht ausschliessen.

Nur ein sehr beschränkter Verstand kann argwöhnen, dass sich beides ausschlösse.

Man kann sogar Physiker sein und an Jesus glauben.

Auch jede andere Religion ist mit Physik vereinbar.

Physik und der Glaube an Gott widersprechen sich nicht. Die Physik kann die Natur ja nur beschreiben und nicht erklären. Selbst für so alltägliche Dinge wie die Gravitation gibt es bis heute keine Erklärung. Nur eine Formel, die sie hinreichend beschreibt.

Viele Naturwissenschaftler glauben an Gott und sind durch neueste Versuche immer mehr von einem Überbewusstsein überzeugt. Einstein ist wohl das prominenteste Beispiel dafür.

ja natürlich. Mein Physiklehrer glaubt an Gott.

Natürlich. Es gibt christliche Physiker.

Wo soll der Widerspruch sein?

ja, das geht wohl recht gut.

es muss sich auch keineswegs widersprechen. der begriff "gott" ist im prinzip voelligst undefiniert und man ist ja nicht gezwungen, sich an die "(mehr oder weniger netter) alter mann" geschichten der gaengigsten religionen zu halten. es gibt weit abstraktere vorstellungen von einem (oder mehreren) wesen mit "goettlichen" eigenschaften.

wenn man das dann weit genug abstrahiert, verbleibt man mit "etwas sehr grossem mit bewusstsein", das unser universum nicht "as is" erschaffen hat, sondern eben den urknall angestossen und damit den ganzen rest auf den weg gebracht hat.

und das ist nur eines von beliebig(!) vielen "modellen", die man zu dem thema konstruieren kann, wenn man seiner fantasie freien lauf laesst.

nicht meine meinung, aber denken kann man viel...

Es gibt und gab viele christliche Wissenschaftler.

Das kann man offensichtlich.

Es ist zwar für einen freien Menschen nur schwer nachvollziehbar, aber es ist eine Tatsache das selbst Naturwissentschaftler nicht gegen Wahnvorstellungen - hier der "Gottes" - Wahn - gefeit sind.

Zum Glück ist "Religion" aber heilbar.

Fragen wir doch Physiker selbst!

Albert Einstein:

"Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind."

Werner Heisenberg:

"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."

Wenn Du also Gott und Physik als totalen Widerspruch empfindest, dann mag es sein, daß Du noch nicht genug über Physik weißt.