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Dominanzverhalten - der richtige Weg?
Hallo!
Wenn man sich intensiv mit Pferdepsychologie und Verhaltensforschung befasst, stellt sich irgendwann die Frage, ob dieses ganze Gerede über Dominanz und die darauf aufbauenden Ausbildungsmethoden tatsächlich der richtige Weg sind. Oder ob wir in den letzten Jahren alle auf dem Holzweg waren.
Dominanz macht ja nur dort Sinn, wo auch Konkurrenz herrscht. Diese erstreckt sich in der Regel auf Futter und Geschlechtspartner.
Da wir mit unseren Pferden in keinster Weise in Konkurrenz stehen, frage ich mich, ob dieses ganze Dominanzgehabe tatsächlich sinnvoll ist und ob es nicht weitaus bessere Wege der Kommunikation gibt. Manche Ausbilder und Pferdetrainer gehen ja schon andere Wege und haben damit sehr gute Erfolge. Und für mich persönlich ist eine partnerschaftliche Beziehung ohne Druck zu meinem Pferd auch erstrebenswerter als eine auf "Ich sage, Du machst"- aufbauende.
Und ich traue unseren Pferden durchaus zu, zu wissen, dass wir keine Artgenossen sind und zwischen uns kein Konkurrenzdruck herrscht.
Wie seht ihr das? Was sind eure Erfahrungen? Welchen Weg geht ihr in der Kommunikation, im Umgang und Ausbildung eurer Pferde? Habt ihr ausser der "Dominanzschiene" schon mit anderen Methoden gearbeitet?
Bin gespannt auf eure Erfahrungen und danke schon mal für eure Antworten.
Übrigens bin ich nicht durch Menschen auf diese Frage gekommen, sondern durch ein Pferd ;-) Meine RB reagiert nämlich übersensibel auf Druck, egal wie zart und vorsichtig man ihn anwendet und hat mir auf seine Art andere Wege gezeigt. Ich hatte das Glück, ihm im richtigen Moment zuzuhören und daraufhin alles in Frage zu stellen, was ich (von Menschen) gelernt habe. Und siehe da - unser Verhältnis hat sich dadurch noch viel mehr zum Guten entwickelt.
Wenn jemand aber Tipps zu menschlichen Trainern oder Bücher hat, wäre ich dafür dankbar ;-)
@Kapaun: Okay, dann erklär's mir doch bitte aus Pferdesicht. Und wieviele Pferde hast Du bisher ausgebildet?
@Dorka: Schööön!!! Noch ein Rashid-Fan! Ist auch mein bevorzugter Horseman ;-) Und Du meinst seine Beschreibung des sogenannten "Passiv-Leader".
@Regnau: Konsequenz hat nichts mit Dominanz zu tun und ist absolut unumgänglich! Und zwar bis zum Erbrechen ;-) Ansonste werden wir für unsere Pferde unglaubwürdig.
An alle: Danke für die tollen und ausführlichen Antworten. Mir ging es bei der Dominanz auch hauptsächlich um die in der Regel übliche Bodenarbeit (Roundpenarbeit). Ich bin früher schon mit Parelli nicht warm geworden, weil mir das Pferd dort einfach zu häufig weggeschickt wird. Und ich will mein Pferd auch mal bei mir haben ;-) Heute bin ich froh, nie so ganz danach gearbeitet zu haben, obwohl es natürlich funktioniert. Aber dennoch wird am Boden ja meist mit dosiertem Druck und Nachlassen des Drucks gearbeitet. Aber es gibt sicher andere Wege ...
@Regnau: Danke für Deinen ausführlichen Nachtrag. Dann sind wir uns ja mal einig: Konsequenz bis zum Erbrechen ist unumgänglich!
10 Antworten
- Goofys_GirlLv 5vor 10 JahrenBeste Antwort
Also ich hab mir ja anfangs, als nur-Reitschüler, keine Gedanken darüber gemacht, damals hatte ja hauptsächlich das Reiten zu funktionieren (wenn man halt so wie ich zu der Zeit einmal pro Woche in der sehr Abseits gelegenen Reitschule zur Reitstunde abgeladen wird und, kaum das man fertig ist, auch wieder abgeholt wird).
Erst als ich so richtig angefangen habe, zuerst mit Pflegepferden, da fing das so langsam an. Gleich das erste Pferd, eine ältere Zweibrückerin hat mir eines klar gemacht: das "Miteinander" zwischen Reiter und Pferd funktioniert nur dann wenn BEIDE mitmachen (sie sprang beim Freilaufen über eine 1,60 hohe Bande aus der Halle raus). Laut anderen hat sie "den Schossel" mit mir gemacht, aber ich fühlte mich super wohl auf ihr, obwohl ich zu der Zeit nach langer Pause erst wieder angefangen habe - ich bin heute noch der Meinung, das sie auf mich aufgepasst hat und nicht umgekehrt.
Pflegi Nummer zwei machte mir klar: wer NUR zum reiten kommt ist uninteressant. Sie hat es jahrelang so bei ihrer Besitzerin machen können - nix wie weg wenn die Olle kommt. Ich hab sehr viel Zeit investieren müssen, um ihr zu zeigen das wenn der Mensch auf die Koppel kommt nicht immer Arbeit angesagt ist. Sie hatte auch panische Angst vor Gerten - irgendwann mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Nach etwas zwei Monaten konnte ich die Gerte beim Reiten mitnehmen zu dem Zweck, dem sie eigentlich dient - als Hilfsmittel, als verlängerten Arm.
Auch diverse Unarten konnte ich ihr eigentlich recht sanft abgewöhnen. Meist genügte schon die energische Stimme - laute Stimme verursachte bei ihr Angst.
Dann kam mein kleiner. Natürlich wollte ich alles richtig machen. Und er war auch der erste, der bei zwang komplett dicht machte - auch schon als junges Pferd (das bei unserer ersten Begegnung noch mehr Schi*ß vor Menschen hatte als alles andere!). Ich bekam zu der Zeit sehr oft den Rat - erzieh ihn gleich richtig, dann hast du später keine Probleme mehr. Der Rat kam von jemandem, dessen Pferde sich gar nix mehr getraut haben und schon bei einem bösen Blick zurück wichen.
Aber das genau war das letzte was ich wollte: das mein Pferd nur deshalb auf mich hört weil es schlicht und einfach Angst hat. Trotz Wiederstand ließ ich auch damals schon mal "fünfe Grade sein". Sicher, den ersten Ansatz zu einem Tritt gegen mich hab ich gleich unterbunden - mit Strenge - er hat bis heute noch nie gegen einen Menschen auch nur ansatzweise den Huf gehoben! Das selbe gilt fürs beißen. Nur ein sanftes zwicken aus Ungeduld, das auch direkt wider unterbunden wurde.
Hatte ich mich beim reiten in etwas verbissen - kam die Quittung in Form eines leichten anhebens der Hinterbeine - nicht mal ansatzweise bocken könnte man dies nennen. Gab ich nach, wechselte "das Thema" - ging wieder alles wie von selbst. Genaus beim Verladen: anfangs ohne Probleme hatte er irgendwann einfach mal keinen Bock - er ließ mich 2 Stunden und mehr vorm Hänger schmoren. Je mehr Druck von mir kam - desto mehr Gegenwehr von ihm. Ging ich das ganze locker an - eine Sache von 2 Minuten.
Ich könnte stundenlang Beispiel um Beispiel bringen - es würde nichts am Ergebniss ändern: mein Pferd und ich führen seit nun schon fast 14 Jahren eine Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt und geben und nehmen beruht, obwohl wie beide von Natur aus extreme Dickschädel sind - wobei er eindeutig der zähere ist. Ich stehe dazu, dasich gegen ihn, wenn er Dicht macht eigentlich machtlos bin. Wir können nur gut arbeiten wenn wir miteinander arbeiten - also eindeutig NICHT: ich sage du machst. Mit einem: komm, WIR machen geht bei uns alles!
Was aber alles nicht heißt, das er mich nicht respektiert! Aber der Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Wo andere aus "Das muss jetzt aber gehen" auf ihr Pferd eindreschen (sah ich sogar von einer Tierärztin TÄGLICH!) - hören wir auf und machen was anderes. Am nächten Tag gehen wir ein paar Schritte zurück und fangen nochmal von vorne an. Ich gehöre auch zu denen, die ein Training auch schon mal nach 20 Minuten abbrechen - wenn das Pferd in dieser Zeit schon übermäßig gut mitgearbeitet gearbeitet hat. Und wenn ich gemerkt habe, das er einen schlechten Tag hat - dann wurde halt auch mal nur "zum Bewegen" geritten...
Und ja, ich hab auch zwei Trainer kennengelernt, bei denen mein Pferd richtig gut mitgearbeitet hat - und zwei, bei denen er nach kurzer Zeit komplett dicht gemacht hat. Das waren dann die "das muss jetzt aber gehen"-Trainer ;-)
- idril_arienLv 7vor 10 Jahren
Ich glaube, daà im Umgang mit Pferden Dominanz nicht gleichbedeuten mit "ich sage - du machst" ist. Pferde wissen mit Sicherheit, daà der Mensch kein Artgenosse ist. Dennoch fügt es sich als soziales Wesen seinem Willen.
Jedoch bezieht sich das meist auf das, was ich Respekt nennen würde. Es hält Abstand zu uns, es folgt uns bis zu einem gewissen Grad, so lange es seinem eigenen Interesse entspricht, erfüllt unsere Wünsche beim Umgang vom Boden aus. Entweder aus anerzogenem Respekt oder Angst. Da endet es aber meiner Meinung nach.
Beim Reiten können wir keine Dominanz ausüben. Wir können das Pferd zwar mit Hilfsmitteln unserem Willen unterwerfen, es wird sich aber entweder wehren oder seinen Lebenswillen verlieren und am Umgang mit uns zerbrechen.
Ein Leittier ist dominant, jedoch verlangt es niemals etwas. Ein Pferd wird kaum ein rangniederes Pferd zum Wasserholen schicken oder irgendwelche Kunststückchen von ihm verlangen. Dominant unter Pferden heiÃt nur, der Ranghohe darf:Zuerst fressen, zuerst Saufen, weià wo es gutes Wasser und Futter gibt und wie es bei Gefahr nicht hirnlos in die nächste Schlucht stürzt, wer sich vermehren darf und wer nicht.
Der Mensch hingegen richtet ein Pferd ab, indem es das tun muÃ, was er verlangt. Hier geht es nicht um Vortritt, sondern darum, Aufgaben zu erfüllen. Das ist keine Dominanz. Pferde lernen, wie sie das was sie tun sollen, streÃfrei erledigen können. Sie weichen dem Druck um in Frieden leben zu können.
Daher ist der Gedanke, ein Pferd dominieren zu wollen, der falsche Weg. Meiner Meinung nach. Es sollte eine Partnerschaft bestehen. Ein Pferd sollte Respekt haben und Vertrauen, daà es mir z. B. über eine Brücke oder durch eine Unterführung folgt. Aber mir nicht blind überall nachlaufen. Es sollte auch beim Reiten noch in der Lage sein, eigene Entscheidungen zu treffen und "mitzudenken". Ich würde keinem Pferd Vertrauen, daà sofort und immer tut, was ich möchte sondern es sollte zumindest zögern, bevor es die Klippe runter springt. Alles andere wäre blinder Gehorsam unter Abstellen des eigenen Ãberlebenswillens.
Langer Text .... Zusammenfassung: Gegenseitiger Respekt, keine Dominanz
@ Dorka
Der Satz ist super. Und absolut wahr.
@ regnu
Wenn du auch verstehen würdest, was du immer abschreibst, würdest du dir nicht ständig selbst widersprechen.
- vor 10 Jahren
hallo ihr lieben, zu diesem thema kann man viel schreiben...allerdings gefällt mir die ansicht von marc raschid dazu am besten..er ist der ansicht, das pferde untereinander 2 unterschiedliche arten von herdenverhalten an den tag legen (wo hier schon von dominanz geredet wird...) die einen spielen sich als chef auf und "regieren mit harter hand" (ich trinke/fresse zuerst, ansonsten gibts haue) und die anderen werden so zu sagen "gewählt" weil sie ein ruhiges und "durchdachtes" verhalten an den tag legen und "nett" sind... wer schonmal die bücher von ihm gelesen hat, weià worauf ich hinaus will !
für mich heiÃt das, ich kann herrschen, oder mit güte führen...
ich finde wir zweibeiner sollten uns mal diesen schönen spruch zu herzen nehmen:
Wenn ich nur darf, wenn ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss. Wenn ich aber darf, wenn ich will, dann mag ich auch, wenn ich soll, und dann kann ich auch wenn ich muss.
Denn schliesslich: Die können sollen, müssen wollen dürfen.
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JAAA webster, genau das meine ich !!! aber wer kann schon nur etwas mit dem "passiv leader" anfangen..er beschreibt das so schön und ich für meinen teil mache das lieber so, als mir diesen stress anzutun, ewig aufzupassen und meine pferde zu maÃregeln...wir sind ja nicht beim militär ;-)
- vor 10 Jahren
Ich glaube die Sache steht und fällt mit der Definition von "Dominanztraining". Wenn Du das gleichsetzt mit absoluter Unterordnung und das Pferd darf nur dann mit dem Ohr wackeln wenn Du es auch zulässt dann gebe ich Dir vollkommen recht. Das kann einem Pferdeliebhaber keinen Spass machen und sehr viele Pferde würde damit auf die Barrikaden gehen.
Wenn Du "Dominanztraining" aber eher als einen Rahmen ansiehst, in dem sich das Pferd durchaus selbstverwirklichen und entwickeln kann dann sehe ich darin eine gute Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander.
Ein Pferd ist ein Herdentier, das heiÃt es gliedert sich in eine soziale Struktur ein und kann sich dann innerhalb derer frei bewegen. Ein rangniedriges Pferd darf genauso Pferd sein wie ein Herdenchef, nur wird es bei einer Drohung diesen eben nicht herausfordern sondern ihm weichen.
Das Thema Dominanz macht aus meiner Sicht bei Pferden Sinn die mich z.B. anrempeln, zwicken, umrennen und mich am Führstrick durch die Gegend zerren. Und zwar in Hinsicht auf eine für beide Seiten angenehme Zusammenarbeit. Hierfür muss es nicht unbedingt ein Join-up oder ähnliches sein, eine konsequente Erziehung reicht ebenso, aber ohne Dominanz geht das eben nicht. Wenn dann die Grenzen stehen weià das Pferd was von ihm erwartet wird und es weià ebenso wenn die Grenzen überschritten werden, oft reicht dann nur ein lauteres Wort und die Sache ist wieder gegessen.
Der Trick ist doch einzuordnen, wann mich das Pferd testen will und wann es aus Angst oder Unsicherheit gar nicht weià wie es sich zu verhalten hat. Und es kommt in jedem Fall auf die Wahl der Mittel an die wiederum zum Pferd passen müssen. So manches Warmblut verträgt schon mal einen Rempler wenn es mit einem Schwenk der Hinterhand sein Bodenpersonal vom Putzplatz fegt. Bei sensibleren Tieren reicht die Stimme oder eine Berührung mit der Hand. Es muss ja nicht immer Hauen und Stechen sein.
Vielleicht schreibe ich hier ja gerade eine seitenlage Themaverfehlung, jedenfalls möchte ich nicht dominant gegenüber dem Pferd sein (das ist in bestimmten Fällen ein vorübergehendes Mittel) sondern ich möchte dass das Pferd mich respektiert. Und auf der Basis kann sich dann auch das Vertrauen bilden und alles was über den reinen Befehlsgehorsam hinausgeht.
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- vor 10 Jahren
hi
oje ich denke die frage wird sicher nicht leicht zu beantworten sein und ich freu mich jetzt schon auf die vielen verschiedenen antworten
hm ich halte es eher mit der -kumpelmethode aber trotzdem chefmethode-
allerdings aber auch mit gewisser sturheit meinerseits...ok manche nennen das auch dominanz
also um es mal zu beschreiben...
ich schaue wie das pferd drauf ist ...und zwar täglich . danach richten sich meine trainingseinheiten
ist es super drauf u hat gute laune und spass an der arbeit mache ich etwas mehr
hat es nen schlechten tag wird weniger gemacht, dann tuts auch ein spaziergang an der hand im wald mit viel spass beiderseits in form von streicheleinheiten verschiedenen sachen anschauen, joggingabschnitten, ne massage fürs pferd oder auch bodenarbeit usw
bei dem thema dominanz halt ich es eher so
will es zb irgendwo beim ausritt nicht vorbei dann steig ich auch schon mal ab und zeigs ihm vom boden aus
damit hab ich sehr gute erfahrrungen. ich muss es nicht auf teufel komm raus vom pferd aus vorbei bringen
klappt irgendwas in der bahn nicht ganz so gut, wird einfach die übung in teile zerlegt oder das ganze an einem anderen tag gemacht und was anderes ausprobiert...klappt super
einmal gesetzte regeln bleiben bestehen also wie zb kein grasen während des ausreitens ...es sei denn ich fordere ihn auf zu grasen
ect
ich versuche das pferd nicht mit dominanzübungen zu überfordern sondern baue manches in kleinen schritten uns spielerisch auf
ich finde es wichtig regeln zu haben und diese auch einzuhalten
pferde brauchen jemanden der gleichbleibend ist, also nicht heute so u morgen anderst
damit würde man ein pferd nur verunsichern und man selbst wäre für das pferd keine führungsperson mehr weil es sich nicht auf einen verlassen kann,
ich finde auch das lob fürs pferd super wichtig
da sie dafür ja super empfänglich sind und es ihnen gut tut ....auch in form von leckerlis
da machen sie mega viel dafür
sie wachsen unheimlich oft über sich hinaus und bieten sich von alleine an wenn sie wissen sie werden belohnt
ich hab tolle erfahrungen damit gemacht und mich schon sehr oft über angsthasen gewundert wie mutig sie auf einmal werden und was pferde leisten können wenn sie belohnt werden
ich lobe auch sehr viel mit der stimme und der stimmlage
ich finde belohnung super super wichtig
belohnung , lob und feste regeln sind für mich persöhnlich wichtige wege im umgang mit dem pferd
mein pferd ist selbstbewusst , weià das ich der chef bin und motiviert
auch die früheren pflegepferde die ich hatten waren das
und es waren auch pferde dabei die anfänglich schwer händelbar waren und die so zu mir kamen, danach die ruhe in person wurden
also scheint es ja zu funktionieren ;-)
achso gewalt ist absolut bei mir absolut tabu und geht gar nicht!!!!!
ich habe keinerlei ausbinder , einsatz von gerte u sporen nur in ausnahmefällen und auch nur aufs absolute minimum reduziert (zu 99,9 % reite ich ohne die benannten hilfsmittel)
lg
- celestetigerLv 4vor 10 Jahren
Ich muss mich da GenieÃertier anschlieÃen. Das ganze hängt von der Definition von Dominanz ab.
Meiner Meinung nach geht es darum dem Pferd einem Rahmen zu geben. Wenn man in einer Beziehung weiÃ, was geht und was nicht, ist es doch für alle Beteiligten leichter. Und das erreicht man am besten mit Konsequenz und nicht damit (wie heutzutage scheinbar sehr beliebt), dass ich einmal in der Woche "Dominanztraining" (sehr beliebt - Join Up) mache und den Rest der Zeit wieder alles schleifen lasse. Mir sind bisher noch alle Pferde gefolgt, mit denen ich längere Zeit gearbeitet habe - und das ganz ohne Join Up und Dominanztraining. Ich hatte sogar mal einen Hengst als Pflegepferd, mit dem ich im Gelände ohne festhalten spazieren gehen konnte - und der mir auch dann noch gefolgt ist, wenn ich mal ein Stückchen gejoggt bin. Alles nur mit (meist) freundlicher Konsequenz. Nicht mehr freundlich war ich nur, wenn er versucht hat mich zu beiÃen...
Ich finde ein Pferd als Partner arbeitet einfach besser als ein Pferd als Untergebener.
- evangelineLv 4vor 10 Jahren
moin,
ich finde die methode von mark rashid immer noch für mich persönlich am sinnvollsten. ich habe durch ihn gelernt mein pferd zu fühlen, hört sich vielleicht für viele ein bissi verwirrend an, funktioniert aber sehr gut. ich beobachte die pferde auch untereinander und konnte dadurch schon so einige situationen lösen. der mensch sollte nicht immer über den verstand gehen, sonder wirklich versuchen seinem pferd zuzuhören, es zu fühlen. übrigens funktioniert das auch bei all meinen anderen haustieren, ich versuche mich in die lage des tieres zu versetzen und bekomme super impulse zurück, wenn ich mich darauf einlasse. das ist sehr spannend und macht mir wirklich freude :-)
lg evangeline
- ?Lv 6vor 10 Jahren
Dominanztraining wird bei uns am Stall momentan ganz groà diskutiert. Einer Einstallerin ist jetzt die Pistole auf die Brust gesetzt worden. Entweder geht sie oder aber sie gibt das Pferd für viel Geld zu einer Westerntrainertrainerin die auch Dominanztraining mit dem Pferd macht. 4 Wochen soll das ganze gehen. Dieses Pferd läÃt sich morgens nicht mehr auf die Weide bringen ohne abzuhauen. Für mich ist das ganze ein Bedienungsfehler. Der Araber- Paint- Mix ist 3 Jahre alt und entwickelt nun langsam durchs anreiten Kraft und Kondition. Er ist nun mal noch grün hinter den Ohren und wird als letztes Pferd wenn alle anderen schon drauÃen sind rausgeführt. Wenn das andere Ende am Strick dann noch schnalzt damit er weià das er aus der Box kommen soll endet dann damit das er sich selbstständig macht. Das es nach 4 Wochen Dominanztraining funktioniert bezweifel ich. Weder die Besitzerin noch ich haben Probleme ihn auf die Weide zu bringen. Sie hat mit ihm viele Bodenarbeitskurse nach LTJ gemacht und er reagiert auf feinste Signale. Ein Dominanztraining währe dem Pferd gegenüber alles andere als ungerecht. Zumal es immer noch nicht das Problem zwischem diesem Pferd und dem Menschen der ihn morgens rausbringt beheben.
Bei meinen Ponys verfahre ich bei jedem unterschiedlich. Mein älteres Pferd muà mal in jungen Jahren schlechte erfahrungen gemacht haben. Er trabt schon vom Futter weg aus dem Offenstall wenn man seine Stimme erhöht und er noch nicht mal gemeint ist. Dominanz steht bei ihm nicht im Vordergrund. Für ihn reicht es den Zeigefinger auszustrecken damit er bescheid weiÃ.
Der andere ist ein Sturrkopf der jede Gelegenheit nutzt um an Fressen zu kommen oder beim von der Weide holen noch so lange wie möglich den Kopf im Gras zu lassen. Am wenigsten Schwierigkeiten hat mit ihm mein Sohn mit seinen 5 Jahren. Wirklich viel Dominanz kann er ihm nicht vermitteln. Steckt er den Kopf ins Gras und möchte dann nicht so wie mein Sohn es möchte macht er sich ganz "groÃ" und holt sich ganz viel Körperspannung und das funktioniert. Dadurch das er nicht richtig höhren kann und immer noch viel über Zeichensprache kommuniziert kann er das Tier noch nicht mal wirklich anschreien.
Mein Jungpferd ist da schon ein anderes Kaliber. Er hat vor nichts Angst und war schon immer sehr hengstig. Im alter von 6 Wochen ist er durch 3 Zäune und wollte den gekörten Shirehengst vertreiben. Es vergeht auch kein Tag wo er nicht versucht in seiner Herde Chef zu werden. Bei ihm muà ich ganz Konsequent sein und alles frühstmöglich im Keim ersticken. Ich sag mir immer der ADHS mit oppositionellem Problemverhalten (hyperaktiv mit gestörter Impulsivität). Das zeigt er natürlich auch unter dem Sattel. Unruhig, ganz leich ablenkbar mit überschieÃenden Reaktionen (besonders natürlich Schenkelhilfen). Auf der anderen Seite aber natürlich ideal für mich als Rennpasser. Hat man ihn unter dem Sattel oder bei der Bodenarbeit so weit das er mitspielt und voll bei einem ist , ist er ein absolutes Traumpferd. Dann ist er wahnsinnig leichtrittig, gelehrig und zu allem bereit. Kommt dann ein winziger Störfaktor kann allerdings die Imulsivität wieder blitzartig hoch kommen. Er wird immer ein problematisches Pferd bleiben, aber ich freue mich auf weitere tolle Jahre mit ihm. Ich weià aber ganz genau das wir sie gemeinsam gehen müssen und wenn ich mit absoluter Dominanz ihm gegenüberstehe das er dann völlig gegen mich angehen wird.
- KapaunLv 7vor 10 Jahren
Blödsinn. Jedes Tier, das in Herden lebt (und vermutlich die meisten anderen Säugetiere auch), erkennt Dominanz und reagiert auf sie. Und: Dominanz hat nichts mit Unmenschlichkeit und nur sehr wenig mit Druck zu tun. Das hast du nur nicht verstanden. Oder vielleicht mittlerweile doch?
- reGnauLv 7vor 10 Jahren
Geduld,
Geduld,
Geduld,
Geduld,
Geduld und nochmals Geduld und Konsequenz
Aber nicht Konsequenz bis zum Erbrechen, sondern eher eben soviel Geduld aufbringen, es immer wieder zu üben, bis es wirklich sitzt und rechtzeitig loben.
Wer das Timing versaut, der kann meiner Ansicht nach gleich einpacken...
@ Webster: OHNE Konsequenz ist Dominanz unmöglich. Aber: Der Behaviorismus lehrt: Ausnahmen festigen erstrebtes Verhalten und lassen unerwünschtes Verhalten zu, um es eben mit der Konsequenz zu behandeln es entweder zu ignorieren, bis es eben nicht mehr gezeigt wird, oder eben um es zu bestrafen.
Und da ich gelernt habe, dass auch das Weglassen eines positiven Faktors dazu beitragen kann, etwas negatives zu bestrafen, ist das dann eben auch eine negative Konsequenz. Insofern: Verhaltensbiologie kann ich Dir im Schlaf vorbeten, denn darauf baut sich Dominanz auf.
Gut. Und auch hier wieder:
jetzt bekommt JEDER Antworter hier einen Daumen Runter von mir, da hier ja mal wieder so einige Leute einfach bloss FEIGE agieren und einfach nicht merken, dass man von JEDEM irgendetwas lernen kann. Schade, dass manche Pferdeleute so sind... aber ich stehe wenigstens zu meinen verteilten Daumen runter und ganz ehrlich: DAS IST FÃR MICH KEIN SPIEL.
Und sorry, für diejenigen, die es unberechtigterweise trifft, Aber ich fühle mich eben dazu genötigt entsprechendes dazu zu unternehmen, solange, bis diejenigen eben endlich mit dieser ******** aufhören. Es hat jede Meinung ihre Existenzberechtigung.
Wow. Wundert mich jetzt doch etwas, dass du mir zugestehst, dass ich mal Recht habe.
Um zu überprüfen, inwieweit erlerntes Verhalten gefestigt ist, macht man eben einen Gegentest, das bedeutet, dass geübtes Verhalten nicht wie üblich sondern wie normalerweise eben nicht üblich abgerufen wird, um zu sehen, wo noch Probleme herrschen. Auch das gehört dazu, um eben solche dinge zu festigen und Du kannst mir eines glauben: Ich habs gelernt bis zum Erbrechen! Genauso wie alle anderen Geschichten, die ich für Psychologie und Pädagogik gelernt habe, auch wenn mir damals das Leben zur Hölle gemacht wurde.