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Warum kann denn die USA nicht Pleite gehen?

Hi,

die USA sind dermaßen hoch verschuldet, daß sie in meinen Augen eigentlich auch schon längst die Pleite anmelden müßten. Zumindest wundert es mich, daß die für sowenig Zinsen immer noch Geld geliehen bekommen, obwohl sogar die Auszahlung der jetzt fälligen Staatsanleihen stark gefährdet sind. Hierzu habe ich folgendes bei Welt Online gefunden:

Die gesamten USA stehen inklusive der Bundesstaaten mit rund 100 Prozent der Wirtschaftskraft in der Kreide. Damit gehört Amerika zu den am stärksten verschuldeten Staaten der Welt. Nach Meinung der Ratingagenturen ist die Spitzenbewertung "AAA" dennoch gerechtfertigt, da es sich bei den USA um eine besonders dynamische und innovative Volkswirtschaft handelt, die aus ähnlichen fiskalischen Krisen in der Vergangenheit einen Ausweg gefunden hat. Allerdings war Amerika in seiner Geschichte erst einmal derart hoch verschuldet

Die USA eine besonders dynamische und innovative Volkswirtschaft???? Ist das nicht wunschdenken vergangener Tage? Die kaufen doch alles im Ausland ein auf Pump und

produzieren eigentlich nicht mehr viel selber. Das sieht man doch schon an den Arbeitslosenzahlen. Bloß mit Google und Microsoft kann man doch nicht das ganze Land durchfüttern.

Wenn man sich nur das Verhältniss zu China anschaut, importieren die USA Waren im 7 fach hören Wert, als das sie nach China exportieren. Bei Deutschland, Japan, Korea, Vereinigten Emirate wird es auch nicht anders aussehen.

Was meint ihr dazu?

Grüßle

9 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Ich würde mit Äußerungen, wie, die USA seien faktisch pleite, etwas vorsichtiger sein. Ein Staat funktioniert auch nicht wie ein Unternehmen, wenn man den Staat als Unternehmen betrachtet, kann dieser nicht pleite gehen, da der Staat (anders als ein Unternehmen) neue Einnahmen erzwingen und Ausgaben radikal kürzen kann, indem die Regierung die Steuern erhöht und Sozialausgaben radikal kürzt.

    Die Griechen machen diesen Schritt gerade durch.

    Im Übrigen sind Schulden für einen Staat nichts schlimmes (und im unendlichem Maß möglich), solange die Neuverschuldung eines Staates niedriger ist, als die Inflation und das Wirtschaftswachstum zusammen. In diesem Punkt unterscheiden sich z.B die USA und Griechenland Die USA hat eine sehr robuste Wirtschaft mit einem Wirtschaftswachstum um die 3-4% pro Jahr und einer Inflation von unter 3%. Das bedeutet, das die USA im Mittel neue Schulden im Umfang von etwa 5-6 % des Bruttoinlandsprodukts aufnehmen kann, ohne dass man fürchten muss, dass die USA pleite gehen. Durch die Inflation wird das Geld und damit die Schulden weniger wert; durch das Wachstum steigen auch die (Steuer-)Einnahmen des Staates. Im Grunde ist die Inflation auch eine Steuer, die dem Staat zukommt, da der Inflation der Volkswirtschaft eine Inflationssteuer des Staates (Seigniorage) entgegensteht. Vereinfacht resultiert die Inflation (=Seigniorage) dadurch, dass die die Zentralbank (also der Staat) neuen Geld druckt und dieses in Umlauf bringt (gegen Wertpapiere eintauscht, also quasi verkauft). Wenn der Staat also mehr Geld benötigt aber keines mehr geliehen bekommt, dann druckt er halt frisches (das nennt man auch das "Weginflationieren" der Staatsschulden.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt, warum die USA nicht pleite sind, ist, weil die Anleger (Gläubiger) der USA nicht glauben, dass die USA (aufgrund der Wirtschaftsleistung) pleite gehen und dieser Nation weiterhin Kredite geben. (Die Schuldenodergrenze der USA ist hierfür nicht relevant, da diese Grenze normativ gesetzt wurde und jederzeit geändert werden kann).

    Quelle(n): Studium, weitere Lektüre: Seigniorage: http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/seigniorage/... Fischer, Stanley (1989) The Economics of the Government Budget Constraint, http://www-wds.worldbank.org/servlet/WDSContentSer...
  • segee
    Lv 4
    vor 4 Jahren

    Ich bin überzeugt, dass die united states pleite gehen. Erstens gab es noch NIE in der Menschheitsgeschichte irgendeine Kultur die ewig auf hohem Niveau führend gewesen wäre. Das alte Ägypten, die Inka, das römische Reich, egal wie sie alle heißen - sind irgendwann zugrunde gegangen. Zweitens leben sie über ihre Verhältnisse. Die Bankenkrise ist eigentlich eine Liquiditätskrise. Jetzt wird die Kreditblase einfach aus dem kleinen Ballon der Bankenwirtschaft in das Staatseigentum entlassen, dort bläst sich die Blase weiter auf, und wenn die platzt, gibt es einen besonders lauten Knall. Mir macht das Angst, denn ein Land, das nichts mehr zu verlieren hat und auf tausenden von Atomsprengköpfen sitzt ist besonders gefährlich.

  • vor 10 Jahren

    Jedes Land kann Pleite gehen, aber die USA werden es nicht. Die ständigen Beschwörungen vom Untergang der USA haben mehr mit europäischen Minderwertigkeitskomplexen und Wunschvorstellungen als wirtschaftlicher Realität zu tun. Die Gründe für die Verschuldung sind nämlich lösbar:

    1. Die Steuersenkungen der letzten Jahrzehnte. 2001 und 2003 wurden die Spitzensteuersätze gesenkt und damit das Defizit vor der Krise verursacht. Steuern lassen sich wieder erhöhen.

    2. Die USA haben hohe Ausgaben wegen des ineffizienten Gesundheitssystems. Mit der Gesundheitsreform gibt es erste Ansätze das zu lösen.

    3. Die Staatseinnahmen sind wegen der Finanzkrise eingebrochen. Zur zeit ist das BIP etwa 5% geringer als es sein könnte. Sollten sich die USA dazu aufraffen nochmal ein Konjunkturpaket lässt sich diese Lücke schließen.

    4. Die Amerikaner haben wie schon erwähnt ein hohes Handelsdefizit mit China und anderen Ländern. Das liegt aber auch daran dass die Chinesen die US Währung mit dem ständigen Aufkauf von Dollar manipulieren. Dadurch werden chinesische Produkte subventioniert und US Waren mit quasi Zöllen belegt. Dieses Defizit können die Amerikaner mit Zöllen ausgleichen.

    All das muss nicht passieren, aber es ist möglich. Es fehlt nur der Wille bei den Amerikanern, weil Washington im Moment in ideologische Grabenkämpfe paralysiert ist.

  • vor 10 Jahren

    Generell ausschließen kann man eine Pleite kaum, schon deshalb, weil es nichts gibt, was es nicht gibt, jedenfalls nicht bei Staatsfinanzen.

    Die USA waren faktisch schon einmal zahlungsunfähig. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde ein auf Gold basierendes System fester Wechselkurse zwischen den Währungen vieler Nationen eingeführt (Stichwort Bretton-Woods-System). Im Rahmen des Vietnamkrieges warfen die USA auch die Notenpresse an um Ihren Krieg finanzieren zu können. Irgendwann kam dann Frankreich auf die Idee, die im Rahmen des Bretton-Woods-Abkommens gemachte Vereinbarung wahrzunehmen, nach der die USA alle USD jederzeit in Gold eintauschen würde. Die USA konnten ihrem Versprechen nicht mehr nachkommen, der Goldstandard wurde aufgelöst, die Wechselkurse wurden flexibel und die USA waren letztendlich international zahlungsunfähig.

    Solange die USA (oder ein anderer Staat oder Schuldner) jedoch jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt, und die USA bedienen Ihre Schulden bislang ja, kann man nicht von einer Pleite sprechen. Dies wäre erst dann adäquat, wenn die Zahlungen eingestellt werden.

    Die USA stehen tatsächlich im Ruf dynamisch und innovativ zu sein. Man kann ja vieles sagen, aber nicht, dass der dortige Arbeitnehmer unflexibel wäre. Im Gegensatz zu den Europäern, die i.d.R. nicht nur an ihrem Land sondern auch noch an ihrem Dorf kleben, bewegt sich der US-Amerikaner dorthin, wo es Arbeit gibt. Dies ist letztendlich wirtschaftlicher Zwang, da die Sozialsysteme dort die Menschen nicht in dem Umfang wie z.B. in Deutschland oder gar Frankreich alimentieren, wenn sie ihre Arbeit verlieren. Technologische Innovationen kommen zudem nach wie vor nicht aus Asien. Das mag sich über die Jahre ändern aber noch profitiert gerade die PRC von den gigantischen Massen billiger, allerdings unqualifizierter Arbeitskräfte.

    Man kann allerdings die Argumentation komplett umdrehen: Wie soll eine praktisch nur vom Export abhängige Wirtschaft wie die der PRC oder BRD überleben können, wenn es keine Käufer mehr gibt, da die keinen Kredit mehr haben? Die paar deutschen Touristen, die wieder ein wenig Geld ins Ausland tragen, führen zu keinen Belanzausgleich. Anstatt Gegenleistungen durch Güter und Dienstleistungen zu erhalten werden die eigenen Güter auf Pump verkauft und zwar - und das ist gefährlich - wird dem Verkäufer (also den Chinesen) ein Fremdwährungskredit (in USD) gewährt! China gibt nicht umsonst den Wechslkurs Ihres RMB nicht frei und Deutschland bleibt nicht umsonst im Euro. Ein RMB würde wie eine neue DM so extrem aufwerten, dass nicht mehr kompetetiv produziert werden könnte. Damit bricht der Export und das Modell, auf dem die eigene Volkswirtschaft basiert, zusammen.

    Ich würde hier eher von wechselseitigen Abhängigkeiten sprechen.

    Es bleibt abzuwarten, wie die USA und auch Europa weitermachen. Ich würde mal auf einige Jahre hohe einstellige Inflation tippen. 10 Jahre um die 7% Inflation und schon haben sich die Staatsschulden in Prozent des BIP gerechnet halbiert, wir wären also wieder bei 50% angekommen. Schaffen die USA auch nur 3% Wirtschaftswachstum p.a., dann wäre die Halbierung schon in ca. 7 Jahren erreicht. Das sind zwar Taschenspielertricks zu Lasten der Gläubiger (z.B. Rentenversicherungen, China), aber zum Bezahlen von Schulden gibt es keine Alternative außer die Pleite. Also lässt man die jetzige jüngere und mittlere Generation bluten, indem durch Inflation deren private Altervorsorge gekappt wird, sofern sie auf Geldwerten (sprich Treasury-Bonds) beruht, und auch China, indem deren USD-Bestände plötzlich nur noch halben Wert haben. Wie das funktioniert, haben uns Griechen und Italiener vor Einführung des Euro gezeigt. Dass es nicht mehr funktioniert, wenn man nicht mehr frei inflationieren kann, da das Land keine eigene Währungshoheit mehr hat, aber weiter Schulden wie bisher macht, sehen wir bei den Griechen. Die USA haben dieses Problem nicht.

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  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Die USA sind faktisch pleite, nur noch haben sie die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen weil sie kürzlich ihre Schuldenobergrenze per Dekret in letzter Sekunde erhöht haben und noch eine recht gute Kreditwürdigkeit besitzen. Das wird aber absehbar nicht mehr so sein.

  • vor 10 Jahren

    Eine Firma würde längst wegen Insolvenzverschleppung vor Gericht stehen. Aber der Knall kommt, dann brauchen wir keine Formalitäten mehr.

  • vor 10 Jahren

    Its just denial.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Nunja die USA sind einfach eine Wirtschaftsmacht: Sieh dir nurmal den gigantischen "Cornbelt" an,dass ist die größte Landwirtschaftlich genutze Fläche weltweit, von wo aus fleißig exportiert wird. Desweiteren verfügen die USA über zahlreiche Ölvorkommen (Texas,Alaska).Dann der Tourismus,die blühende Filmindustrie sowie die Einspraungen durch die fehlenden Sozialleistungn des Staates an das Volk (Krankenversicherung uvm.).Durch all diese Faktoren gehts denen jenseits des großen Sees wirtschaftlich recht gut.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Tja und das ist das mächtigste Land der Erde, aber gut.. man kann natürlich alles verteufeln.. wie weit lamentieren wir noch in unserem eigenen Land. Alles eine Aufgabe der großen Denker... Politiker, Mitarbeiter einiger Firmen ... Juden... alles in USA...

    Ich mache mir hier in unserem Land ja noch keine Gedanken, den im Durchschnitt machen es unsere Mitmenschen auch nur in negativer Form...

    Ja ..und wir können uns entscheiden... jeden Tag.. entweder dreimal mehr positive Botschaften zu senden oder nur einmal... aber vielleicht überraschen uns ja unsere Politiker wieder..

    aber mit Jammern und Jammern ist uns auch nicht geholfen..

    nicht ärgern.. wenn sich Normalbürger und Frau Sowieso Normal sich ärgern... dann sind das im Durchschnitt 15 Menschen... Es erleichtert sich überhaupt nicht, denn sie regen sich jedesmal wieder auf, wenn man die Geschichte weitererzählt

    Wenn das Darüber - Reden erleichternde Wirkung hätte, dann hätte es ja gereicht, den Tatvorgang nur einmal zu erzählen...

    Also wir können uns entscheiden .. hier weiter negative Fragen zu beantworten ..oder endlich was tun.. um den Schuldenberg in USA abzutragen..

    Das dauert zwar dann länger als wir leben, aber wir hätten wenigstens was getan..

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