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Erfahrung mit Depressionen (s. D.)?
Entweder, sofern ihr so offen sein wollt, was euch selbst betrifft, oder Angehörige bzw. Freunde oder Bekannte oder Gehörtes. Und wie war diese Erfahrung für euch? Ich suche im übrigen NICHT nach Ratschlägen betr. Therapie oder Medikation. Nur nach Erfahrungsberichten betr. Eindrücken. Entweder was euch selbst betrifft oder andere. Danke.
@ blaui: ganz genau, das wollte ich zwar nicht hoffen, aber ich tue es hoffen müssen.
@bösesbaby: ich frage nicht nach persönlichen Informationen oder Dingen, die privat sind. Das käme mir nie in den Sinn. Ich frage vielmehr nach dem Empfinden dazu oder einem eventuellen Zugang, einer Erfahrung damit, egal in welchem Zusammenhang. Ich möchte wissen, wie dieses von anderen als mir Thema betrachtet wird. Ich denke also schon, dass meine Frage klar formuliert ist.
Noch ein Nachtrag: ich frage nicht nach einem Seelenstrip und weiss mehr als genau, was Depressionen bedeuten. Aber im Bereich "Psychologie" darf ich eine solche Frage durchaus stellen. Wer darauf nicht antworten möchte, soll es einfach nicht tun. Ich würde mich über konstruktive und ernst gemeinte Antworten zu diesem Thema freuen.
Ich hab diese Frage nicht aus Langeweile gestellt. Ich danke euch.
@ aaannniii: DANKE. Was du da schreibst, ist sehr mutig und offen. Wow.
@ Ben: Danke, war mir der Sache lange nicht bewusst. Sobald das der Fall war, hab ich dies verleugnet. Ich lerne.
@Tokki: du hast vermutlich Recht. Keiner kann in den Kopf des anderen schauen. Obwohl man sich oft wünschen würde, dass jemand das mit dem eigenen Kopf könnte, um sich nicht nochmal und wieder eklären zu müssen. Ja es ist ist eine gewisse Anstrengung damit verbunden.
@alle: DR sind nicht von mir. Und überhaupt haben bei diesem Thema DR nichts verloren. Alle haben auf ihre Weise Recht! Wollte ich mal sagen dürfen.
@ aaannniii: ich gebe dir Recht. Psychische Erkrankungen werden auch heute noch vermehrt hinter vorgehaltener Hand diskutiert als physische. Da sie nicht gleichermassen ernst genommen werden und man die Krankheit nicht "sehen" bzw. nachvollziehen kann. Körperlicher Schmerz ist vorstellbar, da die meisten ihn erlebt haben. Jedoch... ich weiss wie es ist, zusehen zu müssen und nichts tun zu können.
8 Antworten
- Ben ScottLv 6vor 10 JahrenBeste Antwort
ich bin von depressionen betroffen.
seitdem ich mir darüber im klaren bin ist es einfacher für mich und meine umwelt.
um die kollateralschäden im rahmen zu halten informiere ich meine umwelt, wenns mal wieder einen schub gibt. hat den vorteil, dass meine freunde weniger sauer auf mich sind, und ich auf der arbeit mal fehlen kann, auch wenn ich körperlich gesund bin. ich hole die stunden aber nach, sobald es geht.
- vor 10 Jahren
Ich bin offen. Meine Mutter ist Depressiv, das schon seit 30 Jahren, weil sie Gehörlos ist (da sie nicht hören kann, ist das leben für sie viel schwerer weil sie ja nicht viel mitbekommt) und noch andere Gründe warum sie depressionen hat.
Da sie depressiv ist, war sie in unserer Kindheit nie für uns da. Immer nur mein Vater, sie hat uns nie bei Hausaufgaben geholfen, sie hat uns immer gesagt das sie uns kinder nie haben wollte, sie hat uns immer vorwürfe gemacht, sie hat gott und die welt immer schlecht gemacht, sie hat unseren Vater (ihren ehemann) aufs letzte runtergemacht sodass er seelisch am ende war (obwohl er alles für sie und uns getan hat). Vorallem in den letzten 5 Jahren wurde es ganz schlimm mir ihrer Krankheit. Sie hat uns regelrecht terrorisiert, das wir nachts nicht mehr schlafen konnten. Vorallem für mich und meine kleine schwester war es am schlimmsten, wir waren damals beide noch kinder... (meine anderen geschwister waren schon ausgezogen und volljährig)... Wir haben alles mitbekommen, wir haben mitbekommen wie sie alles und jeden fertig gemacht hat und wie sich meine eltern tagtäglich gestritten haben. In den letzten 1 Jahr war es gar nicht mehr auszuhalten, sodass ich zu meiner Oma gezogen bin, doch auch bis dorthin hat sie es geschafft und uns terrorisiert und sogar meine oma beleidigt usw.
Mit terrorisieren meine ich:
- Sie kommt zu dir an, erzählt dir in einem lauten, aggresiven ton wie ******** die welt ist, wie ******** ihre kinder sind, wie ******** ihr ehemann ist, das sie ihre kinder lieber nie bekommen hätte, das sie sich andere kinder wünscht die besser sind
Ich kann das hier alles gar nicht aufschreiben, ich glaube ich könnte ein buch darüber schreiben. Es war auf jeden fall eine sehr schlimme zeit. Bis... Jaa... Bis meine Mutter einen Selbstmord versuch im März dieses Jahres begangen hat.
Ich war auf dem Weg zur arbeit, als mein freund mich anrief das er meine mutter leblos, blutüberströmt im badezimmer gefunden hat (sie hatte sich die pulsadern aufgeschnitten). Ich fuhr heulend mit meinem Fahrrad nach hause, der krankenwagen kam mir unterwegs entgegen. Ich rannte ins badezimmer und sah meine mutter dort liegen und dachte das es das war. Ich war nur am heulen, bin mit ins krankenhaus gefahren als sie dort sagten das meine Mutter in eine Psychatrie gebracht wird. Dort war sie dann gute 7 Wochen, man konnte jeden Tag mehr sehen wie gut es ihr ging. Tag für Tag ging es ihr besser. Sie lernte mit fremden personen zu komunizieren, sie erfuhr mehr über die krankheit, sie hatte kontakt mit personen die auch diese krankheit haben, sie lernte was es heiÃt zu leben.
Nun ist sie seit über 2 Monaten wieder zuhause, es geht ihr wunderbar. Sie nimmt täglich antidepressiva und beruhigungstabletten. Und ich muss sagen, sie ist wieder eine richtige mutter für mich, ich habe sie vorher nie lachen gesehen, und heute lache ich mit ihr gemeinsam. Es ist hart zu sagen, aber es war gut das sie soweit gegangen ist (mit dem selbstmord versuch), denn ihr wurde professinelle hilfe angeboten, wodurch sie nun ein viel entspannteres leben führt, und vorallem ihre mitmenschen.
Ich möchte das sich jetzt niemand negativ über meinen beitrag äuÃert. Das sind sehr harte Jahre für mich gewesen und ich bin froh dies öffentlich zu schreiben, damit jeder weià wie schlimm soetwas ist und da nicht mit zu spaÃen ist.
:)
BITTE BITTE! :)
Bin ja auch froh das ich mir das mal von der seele schreiben kann, und wenn hier schon jemand fragt, warum soll man nicht ehrlich und offen drüber schreiben? Ist ja kein Geheimnis so eine Krankheit...
Und an alle die den Daumen runter drücken: Ihr habt keine Ahnung was es heiÃt depressiv zu sein oder dies mitzubekommen
- TokkiLv 6vor 10 Jahren
Sogar unter Depressionskranken herrscht die Ãberzeugung, daà jeder bestenfalls nur seine eigene verstehen kann, weil jede so einzig ist wie der Mensch. Leider wird sie immer noch von vielen Ãrzten nicht ernst genug genommen; wenn sie's nicht selbst erlebt haben, wissen sie nur das, was in ihren Büchern steht, und manchmal werden sie sauer, wenn ein Patient nicht so reagiert, wie in den Büchern beschrieben.
Von Angehörigen wird die Depression häufig am schwersten akzeptiert, man muà doch was leisten, man muà sich nur zusammenreiÃen u.a. Unsinn mehr. Einem AuÃenstehenden ohne Erfahrung lassen sich die Zustände vielleicht schildern, aber nicht verständlich machen.
ThXs @ aaannniii für die ehrliche Schilderung!!
- Anonymvor 10 Jahren
Rosemary,
Ich kann davon ein Lied singen, ABER nicht hier... besser per Post. Ich, hier drüben, ganz weit weg.
Stress im täglichen Leben können dem Körper ganz schön zusetzen, auch mit Depression.
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- ninin1922Lv 7vor 10 Jahren
meine erfahrung ist - dass es ganz verschiedene stufen von depressionen gibt inklusive verschiedener charaktereigenschaften - der eine mensch ist auf hilfe angewiesen - ein anderer verarbeitet das selbst mit vernunft / bezw. mit gesundem menschenverstand und disziplin fertig zu werden
Quelle(n): eigene - Anonymvor 10 Jahren
sorry ich selbst verstehe deine frage nicht so ganz...
willst du hier von usern ihre sorgen hören und ob sie in depressionen gefallen sind und wie sie damit umgegangen sind.... sorry ich finde das ist für jeden sehr privat und gehört in keinen öffentlichen raum - plattform..... depressionen die immer durch irgend ein schlimmes ereigniss im leben hervorgerufen werden sind schlimm und es ist schlimm das immer mehr menschen daran erkranken und oftmals ein harter langer und steiniger weg vor den patienten liegt und manchmal so gar die menschen so sehr verzweifeln lassen das sie den freitod wählen....
@@@@fragesteller...
du musst mich aber nicht gleich so angehen....gerade die erkrankung depressionen wird immer noch viel verschwiegen weil betroffene sich schämen.... depressionen ist eine krankheit die man nicht sehen kann und somit werden die betroffenen dann oftmals nicht wahr genommen... von daher ist es sehr mutig wenn jemand offen und ehrlich darüber spricht und somit ein zeichen setzt "ihr müsst euch nicht schämem".... das wollte ich damit sagen
- willouLv 7vor 10 Jahren
Der liebenswert-offene Beitrag von @aaannniii zeigt sehr eindrucks-
voll die ganze Komplexität des Themas.
Das fängt damit an, wie leicht es zu Fehleinschätzungen kommen
kann. So nimmt @aaannniii wohl an, dass die Gehörlosigkeit
Grund für die Depressionen der Mutter ist - und irrt vermutlich.
Ich persönlich kenne viele gehörlose wie auch stumme Menschen,
die weit entfernt von jeder Depression mit ihren Einschränkungen
leben.
Zudem spricht einiges in der Schilderung dafür, dass es längst
nicht nur Depressionen waren - hier sind Symptome weiterer
Erkrankungen/Störungen sichtbar.
Dann aber zeigt @aaannniii auch recht eindrucksvoll, was
passieren KANN - längst nicht muss - wenn dann endlich
Hilfe gesucht wird. Man mag mir das "endlich" nachsehen -
und bitte glauben, dass ich sehr gut weiÃ, wieviele Menschen
mit schwerwiegenden Depressionen keine Hilfe finden, ob-
wohl sie oft welche gesucht haben.
Wie auch immer - das Suche nach Hilfe in vielfältigster Form
und hier in einem stationären Aufenthalt kann viel bewegen -
für den/die Betroffenen selbst - wie vor allem auch für die
Angehörigen (und Freunde und Bekannte).
Und der Spannungsbogen geht weiter in dem von @aaannniii so
eindrucksvollen Mit-Leiden der nächsten Angehörigen - vor allem
der Kinder.
Vielerorts wurde irgendwann dieses oft eben auch unsägliche
Leid der Angehörigen gesehen und erkannt - und - z.B. in
Hamburg - an einigen Orten gibt es auch Einrichtungen/Vereine
etc., die sich speziell um die Kinder von Menschen kümmern,
die an Depression erkrankt sind.
Zur Frage selbst sei nur noch hinzugefügt, dass die Begegnung
mit Menschen in den unterschiedlichsten Formen der Depression
schwer - aber auch bereichernd sein kann.
Auch in der Depression liegt die ganze Bandbreite menschlichen
Lebens und Erlebens - leider sehr überwiegend in den tiefsten
Tälern menschl. Daseins.
- blaucleverLv 7vor 10 Jahren
Vermutlich kämen da mehr Zuschriften, wenn man um mails bitten tätete ...