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warum sind bauarbeiter noch so verrufen?
da ich selbst im straßenbau bzw. tiefbau arbeite,merke ich das ständig.ohne bauarbeiter bzw handwerker würde doch garnichts mehr laufen,was nicht heißen soll das wir keine "anzugträger" brauchen.nur es ist doch so,dass jeder beruf irgendwo wichtig ist,und man sollte doch froh über jeden sein, der sein geld selbst verdient und nicht andere leute für sich arbeiten lassen,damit sie sich ein schönes leben auf unseren kosten machen können.
7 Antworten
- ManjulaLv 6vor 10 JahrenBeste Antwort
Das hat vielleicht immer noch was mit dem Klischee zu tun, das uns immer noch in diversen Fernsehsendungen und Filmen übermittelt wird: Bauarbeiter sind alt, dick, schwitzend und haben die Hose auf halb acht hängen, saufen heimlich Bier, sind ordinär, kratzen sich gerne am Hintern und im Schritt und belästigen junge unschuldige Mädchen, die mal eben vorbeispazieren.
Anders kann ich es mir nicht erklären, denn ohne handwerkliche Berufe würden wir ganz schön alt aussehen.
- syboLv 5vor 10 Jahren
Wieso sollen Bauarbeiter verrufen sein? Die gehen ihrer Arbeit nach wie jeder andere,
im Gegenteil, das ist doch zum Teil harte Arbeit, ich finde es gut, dass es noch Leute gibt, die diese Arbeit mach, wie würden z.B. unsere Strassen aussehen.
- vor 10 Jahren
Ich wüÃte auch nicht warum Ihr verrufen sein solltet gerade Bauarbeiter müssen Körperlich schwer arbeiten Also schreib ich euch allen Bauarbeiter mal ein groÃes Lob ihr seit Toll und macht ein suuuuuuuuuuper Job
- Anonymvor 10 Jahren
Die Bauarbeiter selbst sind wohl nicht verrufen, ich habe selber schon auf dem Bau gearbeitet. Aber der Beruf selbst ist es. Bauarbeiter ist ein Knochenjob, ein Beruf, der einen Menschen kaputtmacht. Mein Vater war sein ganzes Berufsleben lang Bauarbeiter, zuletzt Meister. Aufgrund der harten Arbeit litt er schon früh an Kniegelenksarthrose, mit 55 wurde er vollends berufsunfähig und bekam künstliche Kniegelenke. Ständig schwere Sachen tragen - in Rohbauten gibt es nicht immer funktionierende Aufzüge, es kann durchaus sein, dass man ein 40 kg schweres SchweiÃgerät in einem Hochhaus morgens 20 Stockwerke hoch und abends 20 Stockwerke runterträgt. Arbeiten in ungünstigen Positionen z. B. in Bodennähe und dabei stundenlang knien müssen, auch das macht Kniegelenke kaputt. Das Arbeiten mit Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmern beschränkt sich nicht nur auf ein Löchlein zum Bilder aufhängen, wenn es sein muss, werden Betonwände in mehrstündiger Arbeit durchbrochen. Das kann in einigen Jahren zur WeiÃfingerkrankheit und auch zu Arthrosen der Handgelenke.
Da mein Vater auf dem Bau oft schweiÃen musste hatte er oft Verbrennungen. Glühende Schlackestücke finden immer einen Weg, um in einen noch so dicht verschlossenen Hemdkragen oder in einen Stiefel zu rutschen - das tut weh und gibt Narben.
Man ist bei der Arbeit der Witterung ausgesetzt, auch bei strömenden Regen, Wind, Kälte arbeitet man mitunter den ganzen Tag über im Freien.
Die Arbeit ist sehr riskant. Durch einen Arbeitsunfall wurde sein Ellenbogengelenk zertrümmert, weshalb das Gelenk bis heute steif geblieben ist. Weiterhin ist einer seiner Finger in der Kapsel gebrochen und steif geblieben.
Die Arbeit auf dem Bau ist entgegen der gängigen Meinung intellektuell sehr anspruchsvoll, denn Architekten und Konstrukteure sind praktisch nicht in der Lage erstens ein korrektes Aufmaà zu machen, geschweige denn auch nur eine einzige Konstruktion fehlerfrei zu erstellen. Wenn sie keine Ahnung haben, dann lassen sie die Stelle im Plan einfach frei und schreiben hin "wird vor Ort angepasst". Als Bauarbeiter muÃt Du dann vor Ort unter ungünstigsten Bedinungen improvisieren und Konstruktionen abändern. Es kam mehr als einmal vor, dass eine falsch konstruierte und montierte Rauchgasleitung auf dem Bau mit Trennschleifern in ihre Einzelteile zerlegt und passend neu zusammengeschweiÃt werden muÃte - da leistest man als Bauarbeiter die Arbeit eines Konstrukteurs, Architekten und Statikers unter Zeitdruck und zwar im Kopf ohne Hilfsmittel.
Wenn eine Sache fristgerecht fertig werden muss, dann arbeitet man durchaus bis tief in die Nacht hinein. Ich habe meinen Vater in den Sommerferien begleitet. Der Ablauf einer Woche sah so aus:
Sonntags Nacht um 1 Uhr mit dem Montage-LKW losfahren, damit man morgens pünkltich um 8 auf dem Bau ist. Dann Baustelle einrichten usw. und dann ein harter Arbeitstag, der bis 20 Uhr geht, danach ins Hotel, duschen, essen und erst Freitag abends kommt man vom Bau weg. Nachts um 3 kommst Du dann zu Hause an. Dann bleibt Dir der Samstag und Sonntag Nacht geht es schon wieder raus zum nächsten Bau.
Ein nächstes Thema sind die Gegebenheiten auf dem Bau. Es gibt nicht immer benutzbare Toiletten. Wenn Du nur kurz, also ein paar Tage auf dem Bau bist, dann hast Du keinen eigenen Container, sondern lebst aus dem Auto raus. Wenn Dich andere nicht in ihren Klo-Container lassen, dann hast Du kein Klo. Manche Sachen kannst Du nicht so lange halten, bis Du abends ins Hotel kommst. Ohne Container muÃt Du Dich auf der StraÃe umziehen usw. das trägt mitunter zum schlechten Ruf bei.
AuÃerdem ist die Arbeit schmutzig. Staub, Dreck, Ãl, Schleifstaub, Schlamm, Farbe usw. da zieht man nicht gerade seine besten Sachen dazu an.
Der Ton auf dem Bau ist mitunter recht rauh. Weil die Bauleitung grundsätzlich nicht in der Lage ist die Arbeiten adäquat zu koordinieren kommen sich verschiedene Firmen ständig in die Quere, da alle unter Zeitdruck stehen muss man sich mitunter durchsetzen können. Weiterhin ist es laut. Maschinen, Bohrhämmer usw. dröhnen ständig irgendwo. Wenn Du gehört werden willst, muÃt Du stimmgewaltig sein.
Diese Umgebung prägt natürlich die Leute.
Anzugträger braucht niemand! Das wuÃte schon Albert Einstein. Wenn Du dahin schaust, wo Leute mit dem notwendigen Durchblick sitzen, wie z.B. Mathematikprofessoren, dann wirst Du sehen, dass die besten Mathematikprofessoren der Welt nicht anders gekleidet sind als der Hausmeister und zuweilen auch mit diesem verwechselt werden. Mein Matheprofessor kam in einem grob karrierten Bauarbeiterhemd, das auf einer Seite in der Hose steckte, aber auf der anderen Seite heraushing. Wenn Albert Einstein abends in seinem alten Jogginganzug seinen Spaziergang machte, liefen die Kinder der Nachbarn ins Haus und riefen "draussen läuft wieder der Penner rum", so kann das ÃuÃere täuschen.
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- exenterLv 7vor 10 Jahren
Bauarbeiter ist zweifelsohne ein ehrenwerter Beruf. Leider gibt es aber keinen Zusammenhang zwischen einer notwendigen Tätigkeit und deren Ruf. Früher sagte man aber zu Leuten, die nicht viel drauf hatten, "dann geh halt auf den Bau". Dort konnte jeder Ungelernte oder Berufsfremde anfangen. Wenn das immer noch so ist, erklärt sich auch der angeblich schlechte Ruf.
- Anonymvor 10 Jahren
Er meint sicherlich warum Rufen sie immer noch die Damen hinterher.
- FaustLv 7vor 10 Jahren
verrufen, weil beim Arbeiten mit dem Presslufthammer die Hose immer auf halb-vier rutscht...
(und die Leute bei diesem Anblick denken: "Holla, ist denn schon wieder Weltspartag?)
(letzter Satz original Herbert Knebel)