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Woran liegt es, dass die Menschen früher so viel poetischer gesprochen und geschrieben haben als wir heute?

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sie haben in der Tat poetischer gesprochen und auch geschrieben. Es ist immer wieder erfrischend Mozarts Briefe zu lesen oder Gedichte von Heine. Ich widerspreche hier auch den anderen Schreibern wenn sie behaupten das währen nur Dichter und Künstler gewesen. Wenn man sich beispielsweise nur mal Briefe der Soldaten aus dem ersten Weltkrieg anschaut, dann sieht man das man sich auch dabei größte Mühe gab, weil ein Brief noch was besonderes war. Woran das liegt kann Dir sicher nur ein Wissenschaftler erklären, der sich mit so was befasst. Meine Vermutungen gehen dahin: Erstens haben sich Kommunikationsformen geändert und die Zeit ist schnelllebiger geworden, zweitens waren Lehrer damals noch ein ganz besonderer Stand, vergleichbar mit Ärzten und Richtern, die pflegten sich gewählt auszudrücken, und haben das natürlich ihren Schülern vermittelt. Nicht zuletzt ist auch der Kulturverfall zu beachten. Vor hundert Jahren waren Kulturveranstaltungen ebenfalls was besonderes, vorgetragen von Künstlern von gehobenen Stand. Heutzutage ist man dem Kulturterror von Atze Schröder, Cindy aus Marzahn und Konsorten ausgesetzt, man kann sich kaum erwehren, auch Bildzeitung und Privatfernsehen leisten ihren Beitrag indem sie uns mit immer mehr blöden Anglizismen und geistigen Schrott behageln.

  • Jerry
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Du gestattest, daß ich an dieser Stelle ein wenig mittelalterliche Poesie zitiere, wenn auch ins neuhochdeutsche übersetzt?

    "Ein alter Schwabe namens Blank

    der saß allzudicht auf meiner Pelle

    Mein Gott, wie grauenhaft der stank

    Der hat meine Lage kaum verschönert

    Am Bein ein offenes Geschwür

    der Atem kam ihm faulig aus dem M.aul

    dazu hat er die Luft versaut

    von hinten raus, am A.rsch, ganz unerträglich

    Ersöffe dieser Kerl im Rhein

    es wäre mir nur recht!"

    Das geht noch ein paar Strophen so weiter. Ich glaube, ganz so poetisch wie du denkst, wars früher auch nicht.

    Quelle(n): D. Breuers - Ritter, Mönch und Bauersleut
  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Menschen haben früher nicht poetischer gesprochen... Wie kommst du denn zu der Behauptung?

    Die Menschen haben schon immer vulgär (lat. vulgus = Volk) gesprochen. Das war damals zeitgemäß.

    Wenn du die früheren Künstler als Maßstab nimmst, bedenke, dass das Leute vom Fach sind. Die sprachen auch nicht anders als der Rest des Volkes. Mozart schrieb sogar zwei äußerst vulgäre Kanons geschrieben: "Leck mich im Ar***" und "Leck mir den Ar*** fein recht schön sauber"

    In diesem Sinne

    Schönen Abend

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das betrifft nur die Lyrik, besonders in der Klassik und in der "Sturm-und-Drang"-Zeit. Das einfache Volk hatte ganz bestimmt ein noch größeres Schandmaul als wir heutzutage.

    Heute ist einfach nur die gebundene Sprache in der Kunst aus der Mode gekommen.

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  • Remo
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Das ist ein subjektives Empfinden, was du beschreibst. Dieses poetische Vokabular wird nur deshalb so gesehen, weil viele der heute gelesenen Poesie eben aus dieser Zeit stammen. Heutige Poesie wird zwar anders formuliert, ist aber deshalb nicht weniger genial und die moderne Sprache hat eine Faszination.

    Ein Beispiel: Peter Sloterdijk hat z. B. gesagt: "Drogensüchtige sind Deserteure des Realitätstrupps!" Das hört sich zwar wenig poetisch an, ist aber dennoch genial, finde ich.

  • vor 1 Jahrzehnt

    du kannst dir sicher sein, dass das nur in der Literatur so war, die Umgangssprache war gewöhnlich, und weder vielfältig noch poetisch.

    Früher wurden andere Worte benutzt, zB Martin Luthers Bibelübersetzung, aber alte Worte sind von sich aus ja nicht besser oder schöner.

  • RHR
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Doch,

    sie haben poetischer gesprochen und auch poetischer gesungen.

    Extra für Dich und Deine schönen Fragen heute:

    Oh, danke nicht für diese Lieder,

    mir ziemt es dankbar Dir zu sein

    Du gabst sie mir

    ich gebe wieder

    was jetzt und einst und ewig Dein.

    Dein sind sie alle ja gewesen

    aus Deiner lieben Augen Licht

    hab' ich sie treulich

    abgelesen

    kennst Du die eig'nen Lieder nicht?

    -----

    Sprache dient heute der Kommunikation, früher war Sprache auch eine Kunstform. Als Kunstform spielt Sprache heute leider eine Nebenrolle....

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde sagen, mehr Zeit, kein Stress und so vielleicht. Damals wurden die Worte eben oft so geschrieben, weil es gefallen hat, weil es unterhalten hat. Heute? Pah, in der hektischen Zeit muss alles kurz und bündig sein, und dann noch Denglisch, iiigitt. Ja, früher war bestimmt viel ruhiger und schöner, kein Stress, keine Merkel, keine Wecker und so. Hachjaaaa

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das kommt einem heutzutage nur so vor... denn man kennt doch nur das Geschriebene großer Poeten! Ich habe jedenfalls noch keine 200 Jahre Tonaufnahme gehört xD

    Ein weiterer Grund sind diese dämlichen Theaterstücke und Filme, deren Sprache darauf basieren.... das spiegelt aber nicht unbedingt die Sprache wieder, die damals tatsächlich auf der Straße gesprochen wurde ^^

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du kannst sicher sein,dass sie ebenso gesprochen haben wie wir,nur ohne jene Begriffe,

    die sie als W ö r t e r nicht kannten (heute <iPod oder ((dt:)) <Handy>, gestern : <Telefon>,

    vorgestern<Eisenbahn> ), weil die S a c h e noch nicht da war. (Also kannte jeder

    schon früher das Wort <Fürst>, manche <speisten>, die meisten <aßen>.

    Nur die Behandlung literarischer Werke und der darin "anderen" deutschen

    Sprache hat bewirkt, dass Du und andere junge Leute heute so denken.Bedenke aber,

    dass natürlich Dichter (besonders sie) und Schriftsteller,um ein Kunstwerk aus Worten

    zu schaffen,bestimmte schöne Wörter,schöne Rhythmen und schöne "mit Sprache"

    gemalte Texte verfassten.(Die wenigsten Dichter/Schriftsteller konnten davon leben,

    ihr Beruf war also <eine brotlose Kunst>, wie man sagte und bis heute sogar sagt.

    (Und doch sag' ich mal: Der Umgang mit Worten,das ist schon eine Kunst.Beispiel:

    Während an der Küste jeder einfache Mensch dachte:" Die Möwen fliegen ans

    Haff((=Küstenbucht))", schreib Theodor STORM in einem Gedicht eine poetische

    Zeile,nur durch EIN Wort an der metrisch/rhythmisch richtigen Stelle poetisch geworden:

    "Ans Haff nun fliegt die Möwe." )

    Ein anderer Gesichtspunkt, das Verschwinden bestimmter Endungen und

    Schreibweisen hat sich vollzogen, vor allem seitdem KONRAD DUDEN sein

    damals noch wie die StVO geltendes Regelwerk für Drucker vorlegte.Es wurde von

    den Schulen übernommen,dies um die Jahrtausendwende19. und 20.Jh.

    Ich finde es gut,dass Du Dir darüber Gedanken machst, doch wenn einige Leute

    um "Übersetzung ins Deutsche" bitten,wenn ein Bühnenstück Schillers zu lesen ist,

    dann hört der Spaß auf.Hier ist der Lehrer gefragt,wenn einige Schüler wegen

    fehlender Kenntnisse der griechischen Sagen (die sich spnnaend lesen!) und

    des Lateinischen um "Übersetzung" bitten. In vielen Lektüreheften steht das aber

    auch hinten im Anhang.

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