Wieviel zufüttern, wieviel Platz für die Nachtunterkunft?

Deine Frage steht ja schon ein bisschen länger hier.

Ich hatte auch schon mit einer Antwort begonnen, sie dann aber doch nicht fertiggestellt.

Jetzt tue ich es doch und befürchte, es könnte nicht das sein, was Du gerne lesen möchtest.

Idril Arien bringt es jedoch definitiv auf den Punkt.

Du solltest definitiv nicht mit so geringen Pferdekenntnissen ein Pferd in Eigenregie halten.

Mein Vater ist Bauer. Er verpachtet Weiden an den Reitverein, an dem mein Pferd steht.

Stallungen hätten wir auch gehabt - ich hätte mein Pferd also auch zu Hause halten können.

Doch genau das haben wir nicht getan, weil ich zwar schon lange beim Reitsport bin, aber auch nicht alles weiß und froh bin, erfahrenere Menschen in meinem Rücken zu haben, die zum einen ein wachsames Auge auf mich haben und die ich zum anderen auch immer fragen kann.

Dazu kommt, dass es ja nicht nur um die Box an sich geht und um eine Weide, sondern um sehr sehr viel mehr. So banale Fragen, wie "wer entsorgt den anfallenden Mist?" - "wer kümmert sich, wenn ich mal nicht kann?" - "wer gibt mir Unterricht?" - "wo kann ich bei schlechtem Wetter reiten?" fallen mir spontan ein.

In Deiner anderen Frage geht es darum, dass Du nicht weißt, welche Rasse für Dich in Frage kommt. So weit ich mich erinnere, geht auch daraus hervor, dass Deine aktive Reitzeit schon etwas hinter Dir liegt und Du auch recht viel "Ballast" mit Dir rumschleppst und Du deswegen eine Rasse suchst, die damit zurecht kommt.

Du bist also untrainiert - bräuchtest demnach definitiv qualifizierten Unterricht und garantiert auch Hilfe mit einem eigenen Pferd. Man kauft nicht einfach ein Pferd und alles ist easy. Pferde, die beim Ausprobieren unproblematisch erschienen, entwickeln mitunter ein paar Wochen nach Kauf, doch die eine oder andere Macke. Wenn da erfahrene Pferdemenschen greifbar sind, ist das absolut von Vorteil.

Du darfst auch nicht einfach auf jedem Grundstück einen Stall aufbauen. Dafür benötigt man Genehmigungen, die meist sehr zögerlich, wenn überhaupt erteilt werden.

Gerade wenn Dein zukünftiges Pferd viel zu tragen hat, muss es gut trainiert sein, sein Muskulatur gut gekräftigt. Mit so ein bisschen durch die Wälder zockeln erreicht man das als unerfahrener Reiter nicht. Gute Reiter gymnastizieren ihre Pferde sogar bei einem Ausritt - schwächere oder unerfahrenere brauchen dafür Hilfe eines guten Reitlehrers.

Ja, es gibt eines ganze Reihe von Leuten, die Pferdehaltung auf sehr abenteuerliche Art und Weise in Eigenregie durchführen. Aber frag doch mal Tierärzte, was sie bei diesen Leuten schon so alles erlebt haben. Ich habe im letzten Sommer ein 5-wöchiges Praktikum in einer Pferdeklinik gemacht und irre Dinge erlebt, die meistens auf totales Unwissen zurückzuführen waren.

Wenn Du Dir ein Pferd zulegst, muss das mit der Eigenregie ja nicht für immer gestorben sein - aber für die ersten 1-2 Jahre würde ich auf jeden Fall einen Stall empfehlen, in dem Du nicht alleine bist. Zum einen hast Du die Geselligkeit mit anderen Reitern dort, Unterrichtsmöglichkeiten, vielleicht eine Halle, einen Reitplatz und Leute, die Dir helfen. Wenn Du es nicht all zu gesellig magst, gibt es auch viele ganz kleine Ställe, in denen Du Deine Ruhe hast.

Kostenmäßig ist ein gemietete Box meist sogar günstiger als die Haltung in Eigenregie, rechnet man alle anfallenden Kosten ehrlich auf. Und bevor Du Dir gleich 2 Pferde aufbürdest mit einem Shetty oder ähnlichem, gewöhn Dich doch erst mal an eines. (Natürlich kannst Du den Zossen nicht mutterseelenallein auf eine Wiese stellen - das wäre wirklich alles andere als Tierfreundlich)

Außerdem, Wiese ist nicht gleich Weide.

Es gibt soviele Pflanzen, die einem Pferd schaden können. Eine Weide muss regelmäßig gepflegt werden. Traust Du Dir das wirklich zu? Hast Du die Ahnung und die Möglichkeiten?

Ich hätte es nicht - und genau aus dem Grund bin ich froh, erstmal von den Erfahrungen und dem Wissen anderer zu profitieren, die es haben und mir gerne helfen.

Du willst den jetzt alleine auf irgend eine Weide stellen und dort für die Nacht eine Box bauen? Oder wie sollen wir das jetzt verstehen?

Haflinger sind extrem leichtfuttrig. Ob er überhaupt den ganzen Tag auf einer Weide stehen kann, mußt du beim Vorbesitzer abklären. Ebenso was zugefüttert werden muß. Faustregel sind 1,5 - 2 % Heu pro Kilo Körpergewicht. Zusätzlich zum Gras. Kraftfutter kommt auf die Leistung an, die das Pferd zu erbringen hat.

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Ein Stall, außer du benutzt fahrbare Weidehütten, benötigt immer einer Baugenehmigung. Dann brauchst du noch eine betonierte Fläche, wo du den Mist bis zur Abholung lagern kannst und ein Auffangbecken für die Jauche. Dann mußt du dir überlegen, wer den Mist abholt. Wo lagerst du Heu und Stroh? Wäre die Weide schon eingezäut? Auch das ist Baugenehmigungspflichtig. Es ist nicht erlaubt, eine Wiese einfach einzuzäunen.

Was machst du, wenn bei zwei Pferden eines nicht allein auf der Koppel bleiben kann? Wie sorgst du jeden Tag für mindestens 30 - 40 l Wasser pro Pferd, so daß es den ganzen Tag zur Verfügung steht? Welche Erfahrungen im Halten von Pferden hast du?

Aufgrund deiner Fragen bin ich der Meinung, daß dein zukünftiges Pferd in einem Offenstall oder Halboffenstall, wo du als Einsteller hingehst, besser aufgehoben ist, bis du mehr Pferdeerfahrung hast.

Hallo,

so wie Du bin ich auch angefangen! ;-)

Also, ich hatte an meinem Wohnhaus Platz für einen Stall, den wir dort errichtet haben. Er ist so etwa 3x4 Meter groß. Wir bekamen einen Shetty geschenkt- für ihn war es ein Tanzpalast!

Weil er nicht alleine bleiben sollte haben wir recht schnell ein Leihpony (120cm groß) dazubekommen...die haben dann beide in diesem Stall nachts geschlafen!- ging prima! Als dieses Pony wieder zu seinem Besitzer mußte, bekamen wir einen Hafi-Mix! Der war ein richtiger Bulle (155cm groß, aber sehr, sehr breit!)...war wohl n Kaltblut mit drin! Aber...komischerweise ging auch das zusammen...Nachts, versteht sich! An diesem Stall haben wir eine Fläche von etwa 12x5 die die Beiden als Paddock genutzt haben...sie konnten tagsüber also immer wann sie wollten in den Stall!

Inzwischen haben wir den Hafi nicht mehr :-(, aber dafür ist eine TinkerMixStute gekommen. Die beiden mögen sich schon, aber zusammen in einem Stall finden sie blöd...also ist für den Kleinen ein neuer, kleiner Stall angebaut worden...Grundfläche so etwa 3x3...reicht völlig für den Kleinen...über Nacht!

Zusätzlich haben wir eine Wiese gepachtet, die so etwa 50X100 groß ist...sie liegt 200Meter vom Wohnhaus entfernt. Dort haben wir einen Unterstand gebaut...für alle Fälle...brauchen sie aber eigentlich nicht, weil sie dort höchstens 4 Stunden am Tag verbringen, weil ich Angst vor HufRehe habe...

Stroh haben sie immer zur Verfügung. Außerdem bekommen sie morgens und abend Heu...

Morgens füttere ich noch Möhren und eine Banane und MineralFutter.

Anbend bekommen sie ein Futter, das gut sein soll für die Hufe.

Je nach Wetter kommen die Beiden gegen Mittag auf die Wiese...nicht im Sommer- da am frühen Morgen oder späten Abend wegen den Mücken und so...wenn sie von der Wiese runter kommen, haben sie ein leicht verdauliches Müsli im Pott...nur so, damit sie gerne wieder nach hause kommen!

Wasser und Stroh kann ich aufgrund der Entfernung einfach zur Wiese bekommen.

Unser Mist lagert hier auch ersteinmal bis er zur richtigen Zeit auf den angrenzenden Acker verteilt wird...

Also, jetzt mal im Ernst...wenn Du es wirklich willst, dann schaffst Du alles...kommt Zeit, kommt Rat!...Du mußt halt nur dahinter stehen und Dich nicht beirren lassen...aber Dir gleichzeitig auch im Klaren sein, dass es eben keine Katze ist...oder ein Hamster, der eh nach ein paar Jahren stirbt...

Viel Spaß und ganz viel Erfolg mit dem, was Du Dir vorgenommen hast...

Lg

Ja, ich weiß, ich bin total verrückt mit meinen Galoppie´s, aber dafür lieben sie mich... ;-)