Bezin aus wachsenden Rohstoffen?

Energie aus nachwachsenden Rohstoffen ist eine riesige, weltweite Augenwischerei.

Darüber könnte ich mich noch seitenweise auslassen.

In den Medien wird dieses Thema ja reichlich breitgetreten.

ciao

Die Idee, den Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen her zu stellen, halte ich garnicht für so schlecht. Aber wenn man esoterische Prinzipienreiter Steuergelder verteilen laässt kann da natürlich nichts vernünftiges heraus kommen. Es gibt in den USA eine Firma, die wollen durch gentechnisch veränderte Bakterien Benzin und Diesel aus Pflanzenabfall herstellen, also aus Pflanzenteilen, von denen sich keiner ernährt. Der Treibstoff soll ca 50 $ pro barrel kosten --- bei solchem billigen Treibstoff ist es natürlich nichts mehr mit Elektroauto.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,58...

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,5...

In der EU werden Jahr für Jahr Tonnen an Lebensmittel vernischtet weil sie überproduziert sind, oder Landwirte dafür bezahlt Flächen stillzulegen. Und das seit Jahrzehnten, und keinen intersessierts!

Wenn statt solchem seit jahren praktizierten Schwachsinn, auf diesen Flächen Pflanzen für die Energie/Treibstoffprodukion in einer Mehrfelderwitschaft mit anderen Erzeugnissen angebaut werden, dann ist das sicher eine sehr gute Sache!

Noch besser Biosprit aus nicht genutzten Pflanzenteilen, oder zumindest die Mehrfachnutzung von Pflanzen, z.B. Raps (Öl als Treibstoft, Presskuchen als Viehkraftfutter statt Soja aus Brasilien) oder gar Sprit und Energie aus der "Biotonne"

Kritisch wird das ganze wenn irgendwelche Despoten in dritte Welt-Ländern meinen die geringen Getreidereserven auf dem Weltmarkt zu verschachern zu müssen damit daraus Sprit erzeugt werden kann, und sie sich bereichern während das eigene Volk verhungert.

Ebenso blödsinnig wenn Länder wie Brasilien den Regenwald abholzen um dort Zuckerrohr für Biosprit anzubauen. (Genau so blödsinnig wie den Regenwald abzuholzen um Soja anzubauem, damit wir Europäer unsere Tiere in Massentierhaltung mästen konnen und täglich billig Fleisch essen können!)

Den Hunger in der dritten Welt kann man nicht durch Lebensmittelexporte nachhaltig lösen. Die einzige Lösung ist Hilfe zur Selbsthilfe, wie er ja von fast allen Hilfsorganisationen mittlerweile praktiziert wird. Die Leute müssen selber Nachrungsmittel anbauen, Bildung und eine Perspektive bekommen, nur das hilft dauerhaft Armut und Hunger zu bekämpfen!

Aber wir brauchen in der EU wie auch in anderen Industriestaaten neue Gesetze die den Import von nachwachsenden Rohstoffen streng reglementiert und nur erlaubt, wenn für den Anbau kein (Regen)Wald gerodet wurde, und absolut sichergestellt ist, das die Bevolkerung des Landes, als auch die Bevölkerung der Länder der Umgebung mit ausreichenden Nahrungsmitteln sicher gestellt ist!

Was mich stark verwundert ist, es Jahrzehnte, als in der EU Lebensmittel nur für den Müll produziert wurden, keiner moralische Bedenken hatte, Heute wo endlich die Möglichkeit bestehen würde, statt der Überproduktion für den Müll Sprit zu produzieren, kommt das Totschlagargument "Ethik" auf den Tisch, weil ja auf der Welt noch Leute verhungern. Das kommt mir extrem verlogen vor und irgendwie auch von der Öllobby gesteuert, denen plötzlich die Absatzmärkte schwimmen gehen.

Denn eins sollte auch klar sein: Ein "weiter so wie bisher" mit einem maßlosen Verbrauch an Erdöl und anderen fossilen Brennstoffen darf es auch nicht geben!

Denn werden durch den antropohen verursachten Klimawandel große Gebiete der Welt zur Wüste!

Andere Gebiete saufen einfach ab!

Und auch da wird es wieder die Ärmsten der Armen am schlimmsten treffen!

Somit ist ein Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen sehr sinnvoll, wenn nicht gar die einzige Lösung um unsere Mobilität, wenn auch villeicht in anderer Form als heute, in Zukunft zu bewahren.

Aber die Menschen müssen endlich mal bei der Produktion ihren Verstand gebrauchen, und nicht in wirtschaftlicher Gier nach dem großen Geld den Biosprit auf den Leichen ihrer armen Mitmenschen produzieren!